Will Power

Will Power
Will Power (2010)

Will Power (* 1. März 1981 in Toowoomba, Australien) ist ein australischer Automobilrennfahrer. Seit 2008 startet er in der IndyCar Series und wurde 2010 und 2011 Vizemeister. Seit 2009 steht er beim Team Penske unter Vertrag.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Nachdem er bereits 1998 an der australischen Formel Ford teilgenommen hatte, begann Power seine Motorsportkarriere im Jahr 2000 in der australischen Formel-Ford-Meisterschaft, wo er den siebenten Rang in der Gesamtwertung erreichte. Ein Jahr später wurde der Vizemeister. 2002 gewann er den Meistertitel der Formel Holden und wurde, obwohl er nicht zu allen Rennen angetreten war, außerdem Vizemeister der australischen Formel-3-Meisterschaft.

2003 wechselte Power in die britische Formel-3-Meisterschaft. Er startete nur bei einigen Rennen und wurde 14. in der Gesamtwertung. Ein Jahr später blieb er in dieser Meisterschaft und verbesserte sich auf den neunten Gesamtrang. In beiden Jahren gelang ihm kein Rennsieg und sein bestes Resultat waren mehrere zweite Plätze. Als Power zwischenzeitlich kein Geld mehr für die britische Formel-3-Meisterschaft hatte, half ihm sein Landsmann Mark Webber mit 500.000 Euro aus.[1] Außerdem absolvierte er 2004 Testfahrten für das Formel-1-Team Minardi, das seinem Landmann Paul Stoddart gehörte. 2005 wechselte Poweer in die World Series by Renault. Er entschied zwei Rennen für sich und belegte am Saisonende den siebten Gesamtrang. Den letzten Lauf musste er allerdings auslassen, da er an dem Wochenende sein Debüt in der Champ Car gab. Der Australier startete bei zwei Rennen der Saison und belegte den 22. Gesamtrang.

Nachdem er im Winter 2005/2006 bei zwei Rennen der A1 Grand Prix gefahren war, kehrte er 2006 in die Champ-Car-Serie zurück und bestritt eine komplette Saison für das Team Australia. Power gewann zwar kein Rennen, wurde aber als bester Neueinsteiger Sechster in der Meisterschaft. 2007 startete der Australier mit einem Sieg zum Saisonauftakt gut in die Saison. Mit einem weiteren Sieg belegte er am Saisonende den vierten Platz in der Gesamtwertung.

Power trat 2008 in der IndyCar Series an

Nach dem Zusammenschluss von ChampCar und IndyCar Series 2008 wurde sein bisheriges Team aufgelöst und er selbst wechselte zu einem weiterhin in den australischen Nationalfarben lackierten Auto des Team KV Racing. Er gewann das Rennen in Long Beach, dass zugleich das letzte Rennen der ChampCar-Serie war. In der Gesamtwertung belegte er am Saisonende den zwölften Gesamtrang. Als zum Ende der Saison keine Einigung über eine Zukunft des australischen Rennens in Surfer's Paradise gefunden werden konnte, wurde das Sponsoring für Power nicht verlängert. Als Ergebnis trennte sich KV Racing, die 2009 zumeist nur einen Rennwagen eingesetzt hatten, von Power.

Zunächst nur für das erste Rennen der Saison 2009 kam er dann aber als Ersatz für den durch eine Gerichtsverhandlung verhinderten Hélio Castroneves bei Penske Racing zum Einsatz. Nachdem Castroneves bereits nach dem ersten Rennen zurückgekehrt war, setzte Penske bei insgesamt sechs Rennen ein weiteres Auto ein, welches von Power gefahren wurde. Power zeigte gute Leistungen und gewann das Rennen in Edmonton. Seine Saison endete jedoch frühzeitig nach einem schweren Unfall auf der bergigen Strecke von Sonoma. Nelson Philippe hatte sich im Qualifying direkt hinter einer Bergkuppe gedreht und dabei den Motor abgewürgt. Während der direkt nachfolgende E. J. Viso das Auto noch haarscharf verfehlte, krachte Power voll in das Hindernis. Als Folge war die Saison 2009 für beide Fahrer frühzeitig beendet. Power hatte sich zwei Wirbel gebrochen. In der Gesamtwertung belegte er den 19. Platz.

Powers Penske-IndyCar 2010

Wegen seiner guten Leistungen, entschied sich Penske Racing in der Saison 2010 neben den bisherigen Stammpiloten Ryan Briscoe und Hélio Castroneves einen weiteren Rennwagen, der von Power gefahren wurde, einzusetzen.[2] Der Australier startete gut in die neue Saison und übernahm mit Siegen in den ersten beiden Saisonrennen in São Paulo und Saint Petersburg, wo er von der Pole-Position startete, die Meisterschaftsführung. Bei den nächsten zwei Rennen, die wie die ersten beiden, auf Rundkursen stattfanden, erzielte er jeweils die Pole-Position und wurde einmal Dritter und einmal Vierter. Bei den nächsten vier Rennen, die auf Ovalkursen ausgetragen wurden, konnte Power nicht an die Erfolge auf den Rundstrecken anknüpfen und verlor die Führung in der Meisterschaft nach dem siebten Rennen an Dario Franchitti. Mit einem fünften Platz beim achten Rennen in Newton, das seine beste Ovalplatzierung war, erhielt er die Führung nach einem Rennen wieder zurück. Beim neunten Rennen in Watkins Glen, das der Auftakt zum zweiten Rundstrecken-Abschnitt der Saison war, gewann er sein drittes Rennen. Dabei startete er von der Pole-Position, erzielte die schnellste Rennrunde und führte das Rennen die meisten Runden an. Ein Rennen später in Toronto entschied er ein weiteres Rennen für sich. Bei den nächsten zwei Rennen wurde er von der Pole-Position startend Zweiter. Ein Jahr nach seinem Unfall in Sonoma gewann Power auch das letzte Rundstreckenrennen der Saison und ging mit einem großen Vorsprung in die finale Phase der Saison, die auf Ovalen stattfand. Beim ersten Rennen der zweiten Ovalphase in Joliet, verlor Power durch eine Panne wertvolle Punkte. Da beim letzten Boxenstopp zu wenig Treibstoff nachgefüllt wurde, musste er kurz vor Ende des Rennens noch mal an die Box und verlor den zweiten Platz, den er bis dahin belegte. Bei den nächsten zwei Rennen konnte Franchitti den Vorsprung von Power weiter reduzieren. Zum Saisonfinale in Homestead ging Power als Meisterschaftsführender ins Rennen. Nach einer Mauerberührung musste Power mit einem Aufhängungsschaden an die Box. Zwar fuhr er nach einer Reparatur erneut auf die Strecke, musste allerdings nach wenigen Runden endgültig aufgeben. Franchitti reichte schließlich ein achter Platz zum Gewinn der Meisterschaft. Mit 602 zu 597 Punkten am Saisonende wurde Power Vizemeister. Allerdings gewann er die Mario-Andretti-Trophäe, die an den erfolgreichsten Piloten auf den Rundkursen vergeben wurde, mit über 100 Punkten Vorsprung auf Franchitti.

Power in Long Beach

2011 bestritt Power seine zweite komplette Saison für Penske.[3] Nachdem Power im ersten Saisonrennen von der Pole-Position startend den zweiten Platz erreichte, erzielte er beim zweiten Rennen im Barber Motorsports Park einen Start-Ziel-Sieg.[4] Beim dritten Rennen in Long Beach erzielte Power zwar erneut die Pole-Position, im Rennen kam er aber nur auf dem zehnten Platz ins Ziel, da sein Teamkollege Castroneves, der sich bei einem Restart verbremste, mit ihm kollidierte.[5] Im vierten Rennen in São Paulo, das das vorerst letzte Nicht-Oval-Rennen war, folgte Powers zweiter Saisonsieg von der Pole-Position. Beim Indianapolis 500, dem ersten Ovalrennen der Saison, kam er auf dem 14. Platz ins Ziel. Zwei Wochen später, beim Rennwochenende in Fort Worth, an dem zwei Rennen stattfanden, erzielte Power, nach einem dritten Platz im ersten Rennen, seinen ersten Sieg auf einem Ovalkurs.[6] Bei der Rückkehr auf die Straßenkurse in Toronto erzielte Power die Pole-Position und führte das Rennen bis zu einer Gelbphase an. Durch einen Boxenstopp fiel er ins Mittelfeld zurück. Zunächst kollidierte er mit Franchitti, wodurch er weitere Plätze verlor, und eine Kollision mit Alex Tagliani beendete sein Rennen schließlich endgültig.[7] In Edmonton folgte Powers vierter Saisonsieg. In Lexington fiel Power erneut durch eine für ihn unglückliche Gelbphase ins Mittelfeld zurück. Beim darauffolgenden Rennen in Loudon wurde er als Fünfter gewertet, nachdem er beim finalen Restart auf feuchter Strecke mit anderen Fahrzeugen kollidiert war und das Rennergebnis schließlich auf den Stand vor dem Restart gesetzt wurde. Power war zuvor allerdings so aufgebracht über die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen wieder freizugeben, dass er eine obszöne Geste in Richtung Rennleiter zeigte. Dafür wurde Power mit einer Bewährungsstrafe bis zum Saisonende belegt und musste zudem 30.000 US-Dollar Strafe zahlen.[8] Die folgenden zwei Rennen auf den Rundstrecken in Sonoma und Baltimore erzielte er von der Pole-Position startend zwei Siege und führte beide Rennen die meiste Zeit an. Mit einem zweiten Platz in Motegi übernahm Power zwei Rennwochenenden vor Saisonende wieder die Führung in der Meisterschaft. Beim zweitletzten Rennen in Sparta führte Power das Rennen an, bis sein Auto bei einem Boxenstopp bei einer Kollision mit Ana Beatriz beschädigt wurde. Daraufhin war er nicht mehr an der Lage, konkurrenzfähige Rundenzeiten zu fahren und kam auf dem 19. Platz ins Ziel. Damit verlor er die Meisterschaftsführung an Franchitti. Beim letzten Saisonrennen auf dem Las Vegas Motor Speedway war Power in einen Massenunfall, der 15 von 34 Autos betraf, verwickelt. Power hob ab und flog mehrere Meter durch die Luft. Power konnte das Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen, wurde aber anschließend mit Schmerzen im unteren Rückenbereich in ein Krankenhaus eingeliefert. Es wurden keine ernsthaften Verletzungen festgestellt.[9] Dan Wheldon erlitt bei diesem Unfall tödliche Verletzungen.[10] Power beendete die Saison erneut als Zweiter der Gesamtwertung mit 555 zu 573 hinter Franchitti. Wie im Vorjahr gewann er die Mario-Andretti-Trophäe für den erfolgreichsten Piloten auf den Straßenkursen.

Persönliches

Am 17. Dezember 2010 heiratete Power seine langjährige Freundin Elizabeth Cannon.[11]

Statistik

Karrierestationen

  • 1998: Australische Formel Ford (Platz 19)
  • 2000: Australische Formel Ford (Platz 7)
  • 2001: Australische Formel Ford (Platz 2)
  • 2002: Formel Holden (Meister)
  • 2002: Australische Formel 3 (Platz 2)

Einzelergebnisse in der IndyCar Series

Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang
2008 KV Racing HMS
25
STP
8
MOT1
 
LBH1
1*
KAN
27
INDY
13
MIL
14
TXS
13
IOW
9
RIR
25
WGL
15
NSH
11
MDO
4
EDM
22
KTY
26
SNM
25
DET
8
CHI
5
SRF2
22
331 12.
2009 Team Penske STP
6
LBH
2
KAN
 
INDY
5
MIL
 
TXS
 
IOW
 
RIR
 
WGL
 
TOR
3
EDM
1*
KTY
9
MDO
 
SNM
DNS
CHI
INJ
MOT
INJ
HMS
INJ
215 19.
2010 Team Penske SAO
1
STP
1*
ALA
4
LBH
3
KAN
12
INDY
8
TXS
14
IOW
5
WGL
1*
TOR
1
EDM
2*
MDO
2
SNM
1*
CHI
16
KTY
8
MOT
3
HMS
25
597 2.
2011 Team Penske STP
2
ALA
1*
LBH
10
SAO
1*
INDY
14
TXS1
3
TXS2
1*
MIL
4
IOW
21
TOR
24*
EDM
1*
MDO
14
NHA
5
SNM
1*
BAL
1*
MOT
2
KTY
19
LSV
C
  555 2.

(Legende)

1 Die Rennen fanden am selben Tag statt.
2 Es wurden keine Punkte vergeben.

Einzelnachweise

  1. „Webber rettete Powers Karriere“ (Motorsport-Total.com am 7. August 2010)
  2. „In trockenen Tüchern: Power bleibt bei Penske“ (Motorsport-Total.com am 19. November 2009)
  3. “Izod IndyCar Series notebook: Wheldon's lawsuit against Panther resolved, and he might return to team” (indystar.com am 2. Oktober 2010)
  4. „Will Power gewinnt Barber-Crashfest!“ (Motorsport-Total.com am 11. April 2011)
  5. „Penske-Crash: Kein böses Blut“ (Motorsport-Total.com am 18. April 2011)
  6. „Texas 2: Powers erster Oval-Sieg - Franchitti stinksauer“ (Motorsport-Total.com am 12. Juni 2011)
  7. „Franchitti und Dixon überstehen Toronto-Chaos“ (Motorsport-Total.com am 10. Juli 2011)
  8. „Will Power für ‚Stinkefinger‘ bestraft“ (Motorsport-Total.com am 26. August 2011)
  9. „Will Power aus Krankenhaus entlassen“ (Motorsport-Total.com am 17. Oktober 2011)
  10. „Massencrash in Las Vegas - Sorge um Dan Wheldon“ (Motorsport-Total.com am 16. Oktober 2011)
  11. „Will Power hat geheiratet“ (Motorsport-Total.com am 22. Dezember 2010)

Weblinks

 Commons: Will Power – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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  • will-power n — Cyclists have lots of wheel power …   English expressions

  • will power — noun the trait of resolutely controlling your own behavior • Syn: ↑self control, ↑self possession, ↑possession, ↑willpower, ↑self command, ↑self will • Hypernyms: ↑resoluteness, ↑ …   Useful english dictionary

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