- Dario Franchitti
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Dario Franchitti DTM Nation Vereinigtes Königreich Erstes Rennen Hockenheimring I 1995 Letztes Rennen Suzuka 1996 Teams (Hersteller) 1995–1996 AMG (Mercedes-Benz) Statistik Rennen Siege Poles SR 46 (25) 2 2 3 Podien 16 Gesamtsiege – Punkte 325 Dario Franchitti (* 19. Mai 1973 in Edinburgh, Schottland) ist ein britischer Automobilrennfahrer mit italienischen Vorfahren. Seit 2002 fährt er in der IndyCar Series und gewann 2007, 2009, 2010 und 2011 den Meistertitel. 2007 und 2010 entschied er das Indianapolis 500 für sich. Seit Ende 2008 tritt er für Chip Ganassi Racing an. Er ist der Cousin des Rennfahrers Paul di Resta.[1]
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Motorsport
Franchitti begann seine Karriere wie die meisten Motorsportler im Kartsport, in dem er von 1984 bis 1990 aktiv war. Er gewann 1984 die schottische Juniorenkartmeisterschaft, 1985 und 1986 die britische Juniorenkartmeisterschaft und 1988 die schottische Kartmeisterschaft. 1991 gab er in der britischen Formel Vauxhall Junior sein Debüt im Formelsport und gewann auf Anhieb den Meistertitel dieser Serie. Ein Jahr später startete er für Paul Stewart Racing in der britischen Formel Vauxhall und wurde Vierter dieser Meisterschaft. Außerdem wurde er in dem Jahr mit dem McLaren Autosport BRDC Award ausgezeichnet. 1993 blieb er bei seinem Team und gewann den Meistertitel der britischen Formel Vauxhall.
Nachdem er mit Paul Stewart Racing bereits 1993 bei einem Rennen sein Debüt in der britischen Formel-3-Meisterschaft gegeben hatte, bestritt er 1994 die komplette Saison in dieser Serie und wurde mit einem Sieg Vierter in der Gesamtwertung.
DTM / ITC
1995 wechselte er in den Tourenwagensport und startete für AMG in einem Mercedes-Benz C-Klasse. Er startete sowohl in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) als auch in der verwandten International Touring Car Championship (ITC). Während er die DTM-Saison auf dem fünften Gesamtrang beendete, wurde er mit einem Sieg Dritter der ITC. 1996 blieb er in der ITC, die inzwischen mit der DTM verschmolzen worden war, und wurde mit einem Rennsieg Vierter in der Meisterschaft.
Champ Car
1997 wechselte Franchitti in die CART-Serie nach Nordamerika und bestritt seine Debütsaison für Hogan Racing. Am Ende der Saison belegte er den 20. Gesamtrang. 1998 wechselte er zum Team Green und wurde Teamkollege von Paul Tracy. Er gewann drei Rennen und wurde Dritter in der Gesamtwertung mit deutlichem Vorsprung auf seinen Teamkollegen Tracy. 1999 bestritt Franchitti seine dritte Saison in der CART-Serie. Für das Team Green gewann er drei Rennen und lag am Saisonende punktgleich mit Juan Pablo Montoya an der Spitze des Feldes. Er verlor den Meistertitel gegen Montoya, weil er weniger Siege erzielt hatte, und wurde Vizemeister.
Vor der Saison 2000 hatte Franchitti einen schweren Unfall bei Testfahrten. Zwar konnte er in der Saison wie gewohnt starten, erreichte aber nicht mehr die Form des Vorjahres und erzielte mit zweiten Plätzen als beste Resultate den 13. Gesamtrang. 2001 verbesserte er seine Form und belegte mit einem Sieg den siebten Platz in der Meisterschaft. 2002 gelangen ihm wieder drei Siege. Unter anderem gewann er das Rennen in Vancouver, wo er den Rennsieg seinem 1999 verstorbenen Freund Greg Moore widmete.
IndyCar Series
Nachdem er bereits 2002 beim Indy 500 sein Debüt in der IRL gegeben hatte, trat er 2003 bei drei Rennen der inzwischen in IndyCar Series umbenannten Meisterschaft an. Er startete für Andretti Green Motorsport, das aus einer Fusion seines alten Rennstalls entstanden war. Am Saisonende belegte er den 25. Gesamtrang. Die restlichen Saisonrennen musste er auslassen, da er sich bei einem privaten Motorradunfall eine Rückenverletzung zugezogen hatte.[2] 2004 kehrte Franchitti wieder in sein Cockpit zurück und wurde mit zwei Siegen Sechster im Gesamtklassement. Ein Jahr später gewann er erneut zwei Rennen und verbesserte sich auf den vierten Gesamtrang. In beiden Jahren gewann mit Tony Kanaan bzw. Dan Wheldon einer seiner Teamkollegen den Meistertitel.
2006 blieb Franchitti erneut bei Andretti Green Motorsport. Er blieb nach zwei Saisons erstmals sieglos und belegte den achten Gesamtrang. 2007 gewann der Brite erstmals das Indianapolis 500. Im anschließenden Saisonverlauf hatte er zwei schwere Unfälle, die er unverletzt überstand. Er gewann weitere drei Rennen und sicherte sich am Saisonfinale den Meistertitel der IndyCar Series vor Scott Dixon. Nach dem Gewinn der Meisterschaft, entschloss sich Franchitti die IndyCar Series zu verlassen.
2008 startete er für Chip Ganassi Racing in einem Dodge im NASCAR Sprint Cup. Er war damit der erste Europäer in der Geschichte von NASCAR, der Vollzeit in der Serie fuhr. Nachdem er zunächst wegen einer Verletzung pausieren musste, beendete sein Team wegen finanzieller Probleme die Saison vorzeitig. In der Gesamtwertung wurde er 42.
2009 kehrte Franchitti in die IndyCar Series zurück und trat erstmals für Chip Ganassi Racing an. Nachdem er bereits vier Rennen gewonnen hatte, hatte er vor dem Saisonfinale in Homestead zusammen mit seinem Teamkollegen Dixon und Ryan Briscoe Chancen auf den Meistertitel. Die drei Piloten machten in dem Rennen sowohl den Sieg als auch den Titelgewinn mehr als deutlich unter sich aus. Die anderen Fahrer hatte mindestens eine Runde Rückstand auf das Führungstrio. Das Rennen verlief zum ersten Mal in der Geschichte der IndyCar Series ohne eine Unterbrechung, sodass die Entscheidung über den Sieg nur durch benzinsparende Fahrweise von Franchitti gewonnen wurde, welcher im Gegensatz zu Briscoe und Dixon einen zusätzlichen Tankstopp wenige Runden vor Schluss vermeiden konnte. Somit gewann der Brite den zweiten Meistertitel seiner Karriere vor seinem Teamkollegen Dixon und Briscoe.
2010 blieb Franchitti zusammen mit Dixon bei Chip Ganassi Racing. Beim Indianapolis 500 gelang ihm sein erster Sieg in der Saison und sein zweiter in Indianapolis. Franchitti führte das Rennen zudem die meisten Runden an. In Lexington und Joliet folgten weitere Siege. Franchitti führte die Meisterschaft während der Saison nur für ein Rennen an. Bei den restlichen Rennen lag Will Power auf dem ersten Platz. Die beiden Rennfahrer kämpften bis zum letzten Rennen um den Titel. Beim Saisonfinale in Homestead reichte Franchitti schließlich ein achter Platz um den Titel zu verteidigen und zum dritten Mal die IndyCar Series zu gewinnen. Nachdem er das Rennen über die meisten Runden angeführt hatte, musste er, nachdem Power mit einem selbst verschuldeten Aufhängungsschaden ausgeschieden war, nur unter den ersten zehn Piloten ins Ziel kommen. Der Titelkampf wurde durch unterschiedliche Leistungen der beiden Rennfahrer bestimmt. Während Power auf den Rundstrecken zum Teil überlegen fuhr und auf den Ovalen größtenteils nicht mit der Spitze mithalten konnte, überzeugte Franchitti mit konstant guten Leistungen auf allen Streckentypen. 13 von 17 Rennen beendete er unter den ersten fünf Piloten. Mit 602 zu 597 Punkten entschied Franchitti den Titelkampf für sich. Zudem gewann er die erstmals vergebene A.J.-Foyt-Trophäe, die der beste Pilot auf den Ovalkursen erhielt.
Als Titelverteidiger trat Franchitti 2011 für Chip Ganassi Racing an.[3] Mit einem Sieg beim Saisonauftakt in Saint Petersburg und zwei dritten Plätzen aus den ersten drei Rennen startete er in die Saison. Bei der zweiten Oval-Veranstaltung in Fort Worth folgte im ersten Rennen ein weiterer Sieg. Für das zweite Rennen, bei dem die Startaufstellung gelost wurde, zog Franchitti den 28. von 30 Startplätzen.[4] Im Rennen machte er einige Positionen gut und kam auf dem siebten Platz ins Ziel. Beim nächsten Ovalrennen in West Allis erzielte er seinen dritten Saisonsieg. Bei der Rückkehr auf die Straßenkurse entschied Franchitti das Rennen in Toronto für sich. Dabei fiel er nicht nur durch eine passende Strategie, sondern auch durch eine Kollision mit Power auf.[5] Die nächsten beiden Rennen auf Straßenkursen beendete er ebenfalls auf dem Podium. Beim zweitletzten Rennen unterlag er mit 0,0098 Sekunden nur knapp Ed Carpenter und wurde Zweiter. Vor dem letzten Rennen führte Franchitti die Meisterschaft mit 573 zu 555 Punkten vor Power an. Das letzte Saisonrennen in Las Vegas wurde infolge eines Massenunfalls abgebrochen und nicht gewertet. Franchittis vierter Titelgewinn wurde dabei vom Tod seines ehemaligen Teamkollegens und langjährigen Freundes Dan Wheldon, den er seit dessen sechsten Lebensjahr kannte, überschattet.[6] Franchitti und Power wechselten sich im Laufe der Saison mehrmals an der Tabellenführung ab.
Persönliches
Franchitti ist mit der Schauspielerin Ashley Judd verheiratet.
Statistik
Karrierestationen
- 1984–1990: Kartsport
- 1991: Britische Formel Vauxhall Junior (Meister)
- 1992: Britische Formel Vauxhall (Platz 4)
- 1993: Britische Formel Vauxhall (Meister)
- 1994: Britische Formel 3 (Platz 4)
- 1995: DTM (Platz 5)
- 1996: ITC (Platz 3)
- 1996: ITC (Platz 4)
Einzelergebnisse in der IndyCar Series
Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang 2002 Team Green HMS
PHX
FON
NZR
INDY
19TXS
PPI
RIR
KAN
NSH
MIS
KTY
STL
CHI
TX2
11 44. 2003 Andretti Green Racing HMS
7PHX
16MOT
INJINDY
INJTXS
INJPPI
4RIR
INJKAN
INJNSH
INJMIS
INJSTL
INJKTY
INJNZR
INJCHI
INJFON
INJTX2
INJ72 25. 2004 Andretti Green Racing HMS
17PHX
17MOT
7INDY
14TXS
2RIR
12KAN
4NSH
20MIL
1MIS
22KTY
6PPI
1NZR
3CHI
20FON
6TX2
15409 6. 2005 Andretti Green Racing HMS
22PHX
4STP
3MOT
17INDY
6TXS
8RIR
2KAN
4NSH
1MIL
2MIS
8KTY
18PPI
7SNM
8CHI
12WGL
3FON
1498 4. 2006 Andretti Green Racing HMS
4STP
19MOT
11INDY
7WGL
14TXS
13RIR
3KAN
12NSH
6MIL
6MIS
12KTY
9SNM
2CHI
311 8. 2007 Andretti Green Racing HMS
7STP
5MOT
3KAN
2INDY
1MIL
2TXS
4IOW
1*RIR
1*WGL
3NSH
2MDO
2MIS
13*KTY
8SNM
3*DET
6CHI
1637 1. 2008 Target Chip Ganassi Racing HMS
STP
MOT1
LBH1
KAN
INDY
MIL
TXS
IOW
RIR
WGL
NSH
MDO
EDM
KTY
SNM
DET
CHI
SRF2
160 45. 2009 Target Chip Ganassi Racing STP
4LBH
1*KAN
18INDY
7MIL
3TXS
5IOW
1RIR
2WGL
15TOR
1*EDM
5KTY
6MDO
3SNM
1*CHI
4MOT
2HMS
1616 1. 2010 Target Chip Ganassi Racing SAO
7*STP
5ALA
3LBH
12KAN
2INDY
1*TXS
5IOW
18*WGL
3TOR
2EDM
3MDO
1SNM
3CHI
1KTY
5MOT
2HMS
8*602 1. 2011 Target Chip Ganassi Racing STP
1*ALA
3LBH
3SAO
4INDY
12TXS1
1*TXS2
7MIL
1*IOW
5*TOR
1EDM
3MDO
2NHA
20*SNM
4BAL
4MOT
8KTY
2*LSV
C573 1. (Legende)
- 1 Die Rennen fanden am selben Tag statt.
- 2 Es wurden keine Punkte vergeben.
Einzelnachweise
- ↑ „Stewart traut di Resta eine große Karriere zu“ (Motorsport-Total.com am 12. März 2010)
- ↑ „Franchitti injured in bike crash“ (scotsman.com am 8. April 2003)
- ↑ „Ganassi: Keine Erweiterung des Teams“ (Motorsport-Total.com am 29. November 2010)
- ↑ „Texas 2: Powers erster Oval-Sieg - Franchitti stinksauer“ (Motorsport-Total.com am 12. Juni 2011)
- ↑ „Franchitti und Dixon überstehen Toronto-Chaos“ (Motorsport-Total.com am 10. Juli 2011)
- ↑ “Wheldon dies from crash injuries” (indycar.com am 16. Oktober 2011)
Weblinks
Commons: Dario Franchitti – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Dario Franchitti
- NASCAR-Statistik auf racing-reference.info
Teams und Fahrer der IndyCar-Series-Saison 2011Chip Ganassi Penske Andretti Panther Dreyer & Reinbold A. J. Foyt Dragon KV Lotus Dixon 9
10 Franchitti
38 Rahal
83 KimballCastroneves 3
6 Briscoe
12 Power
Patrick 7
26 M. Andretti
27 Conway
28 Hunter-ReayHildebrand 4
44 Rice11 Hamilton
22 Bell
24 Beatriz14 Meira 8 Tracy Satō 5
59 Viso
82 KanaanDale Coyne Newman/Haas HVM Conquest Sarah Fisher RLLR Sam Schmidt Bryan Herta 18 Jakes
19 LloydServià 2
06 Hinchcliffe78 de Silvestro 34 Saavedra 57 Scheckter
67 Carpenter15 Howard
30 Mann17 Cunningham
77 Wheldon98 Tagliani ehemalige Piloten J. Andretti (Richard Petty, #43), Baguette (RLLR, #30), Battistini (Conquest, #34), Bourdais (Dale Coyne, #19), Carpentier (Dragon, #20), Junqueira (A. J. Foyt, #41), Matos (AFS, #17), Mutoh (Sam Schmidt, #17), de Oliveira (Conquest, #34), Pagenaud (HVM, #78), Pantano (Dreyer & Reinbold, #22), Plowman (Sam Schmidt, #17), Speed (Dragon, #20), Tung (Dragon, #88), Wilson (Dreyer & Reinbold, #22)
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