- Tomas Scheckter
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Tomas Scheckter (* 21. September 1980 in Monte Carlo, Monaco) ist ein südafrikanischer Rennfahrer. Er fuhr von 2002 bis 2011 in der IndyCar Series. Er ist ein Sohn des Formel-1-Weltmeisters Jody Scheckter.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Motorsport
Scheckter begann seine Motorsportkarriere 1992 im Kartsport, in dem er bis 1996 aktiv war. Unter anderem gewann er 1995 die südafrikanische Kartmeisterschaft. 1997 gab er sein Formelsport-Debüt in der südafrikanischen Formel Ford. 1998 kehrte er nach Europa zurück und wurde als bester Neuling Dritter der Juniorenserie der britischen Formel Vauxhall. Außerdem trat er in der Wintermeisterschaft der britischen Formel Renault an und beendete diese Serie auf dem sechsten Gesamtrang. 1999 ging der Südafrikaner in der Formula Opel Euroseries an den Start und gewann den Meistertitel mit acht Siegen. Damit stellte er einen neuen Rekord auf, der zuvor von Mika Häkkinen, Rubens Barrichello und David Coulthard gehalten wurde. Da die Serie nach der Saison eingestellt wurde, war er zudem der letzte Titelträger der Formula Opel Euroseries. Außerdem startete er bei den letzten zwei Saisonrennen der Euro Open by Nissan, der Vorläuferserie zur World Series by Renault. Bereits im ersten Rennen gelang es ihm den späteren Meister Fernando Alonso zu schlagen und das Rennen zu gewinnen. Bei seinem zweiten Rennen wurde er hinter Alonso Zweiter.
2000 wechselte Scheckter in die britische Formel-3-Meisterschaft zu Paul Stewart Racing. Mit zwei Siegen belegte er am Saisonende vor seinem Teamkollegen Narain Karthikeyan den zweiten Platz in der Meisterschaft und unterlag nur Antonio Pizzonia. Darüber hinaus startete er bei jeweils zwei Rennen der französischen Formel-3-Meisterschaft und der italienischen Formel 3000, in der er den zehnten Gesamtrang belegte. Beim prestigeträchtigen Formel-3-Masters in Zandvoort wurde er Dritter. Außerdem gab er sein Debüt in der internationalen Formel-3000-Meisterschaft und trat bei den letzten vier Rennen der Saison 2000 an. Der Südafrikaner löste Stéphane Sarrazin beim McLaren-Juniorenteam MySap.com ab. Sein Teamkollege war Tomáš Enge. Auf dem Hockenheimring erzielten die beiden Rennfahrer angeführt von Enge einen Doppelsieg für MySap.com. In der Fahrerwertung wurde Scheckter 13.
2001 wurde Scheckter zunächst von Jaguar Racing als Formel-1-Testfahrer unter Vertrag genommen. Nachdem er mit einer Prostituierten in seinem Dienstwagen erwischt worden war, wurde er bereits im Mai wieder entlassen.[1][2] Anschließend erhielt er bei Vergani Racing ein Cockpit in der Open Telefonica by Nissan, der ehemaligen Euro Open by Nissan. Der Südafrikaner gewann vier Rennen und wurde Vizemeister hinter Franck Montagny. Außerdem startete er bei einem Rennen der Euro Formel 3000 und nahm als Vertretung für David Saelens bei European Minardi F3000 an einem Rennen der internationalen Formel 3000 teil.
IndyCar Series
2002 wechselte Scheckter in die nordamerikanische Indy Racing League und erhielt ein Cockpit bei Red Bull Cheever Racing. Scheckter führte das Indianapolis 500 für 85 Runde an, schied allerdings nach einem Unfall aus. Obwohl er Pole-Positions und schnellste Rundenzeiten erzielte, fiel er in Ungnade bei seinem Teamchef und Teamkollegen Eddie Cheever, da er nach den ersten zehn Rennen nur drei Mal das Ziel erreichte und sein Auto zu oft zerstörte. Cheever wollte Scheckter bereits zum Rennen in Brooklyn durch Buddy Rice ersetzen, musste ihn jedoch auf Grund seines Vertrages einsetzen. Allerdings gab Cheever Rice bessere Ausstattung und Mechaniker. Dennoch gelang es Scheckter Rice in diesem Rennen zu schlagen und er gewann vor seinem Teamkollegen sein erstes Rennen in der Indy Racing League. Ironischer Weise fiel Cheever bei diesem Rennen nach einem Unfall aus. Nach einem weiteren Rennen verließ Scheckter Cheever Racing und belegte am Saisonende den 14. Gesamtrang.
2003 blieb der Südafrikaner in der inzwischen in IndyCar Series umbenannten Rennserie und trat als Teamkollege von Scott Dixon für Chip Ganassi Racing an. Während Dixon den Meistertitel gewann, wurde Scheckter mit einem dritten Platz in Brooklyn Sieber in der Gesamtwertung. Beim Indianapolis 500 erzielte er mit einem vierten Platz sein bisher bestes Resultat bei diesem Rennen. 2004 wechselte er zu Panther Racing. Als bester Pilot seines Team belegte er am Ende der Saison mit einem fünften Platz als bestes Resultat den 19. Gesamtrang. 2005 blieb er bei Panther Racing. Tomáš Enge, mit dem Scheckter bereits in der Formel 3000 gefahren war, war in dieser Saison sein Teamkollege. In Fort Worth gelang dem Südafrikaner sein zweiter Sieg in der IndyCar Series. Mit zwei weiteren Podest-Platzierungen beendete er die Saison auf dem neunten Platz in der Meisterschaft und ließ Enge, der 16. wurde, deutlich hinter sich.
Nachdem Scheckter im Winter 2005/2006 an vier A1-Grand-Prix-Rennen teilgenommen hatte, wechselte er in der IndyCar-Series-Saison 2006 zu Vision Racing. Mit einem dritten Platz als bestes Resultat belegte er als bester Pilot seines Teams den zehnten Platz in der Fahrerwertung. 2007 konnte der Südafrikaner zwar keine Podest-Platzierung vorweisen, er blieb jedoch der beste Vision-Pilot und beendete die Saison auf dem zehnten Gesamtrang.
Trotz seiner Leistungen erhielt er für die IndyCar-Series-Saison 2008 kein Cockpit für die komplette Saison. Mit dem neuen Rennstall Luczo Dragon Racing nahm er schließlich an sechs Rennen teil, von denen er nur eines beenden konnte. In der Gesamtwertung wurde er 31. 2009 bestritt Luczo Dragon Racing die komplette Saison. Allerdings wurde nicht Scheckter, sondern Raphael Matos unter Vertrag genommen. Der Südafrikaner nahm schließlich für Dale Coyne Racing am Indianapolis 500 teil, und trat anschließend für Dreyer & Reinbold Racing bei insgesamt zehn Rennen an. Im Gesamtklassement belegte er den 20. Platz. Für die Saison 2010 verfügte Scheckter zunächst über kein Cockpit. Für das Indianapolis 500 kehrte er zu Dreyer & Reinbold Racing zurück.[3] Da sich Mike Conway, der in dieser Saison Stammpilot bei Dreyer & Reinbold Racing war, bei diesem Rennen schwer verletzte, bestritt der Südafrikaner als Vertretung drei weitere Rennen für das Team.[4] Gegen Ende der Saison erhielt er zudem für zwei Rennen ein Cockpit bei Conquest Racing.[5] Am Saisonende belegte er den 29. Gesamtrang. 2011 nahm Scheckter für SH Racing, die das Auto zusammen mit einem anderen Team vorbereiten, an zwei Rennen, unter anderem dem Indianapolis 500, teil.[6][7] Er beendete das Indianapolis 500 auf dem achten Platz. Außerdem nahm er für Dreyer & Reinbold Racing als Vertretung für den verletzten Justin Wilson an einem Rennen teil[8] und startete beim Saisonfinale für Sarah Fisher Racing.[9] Die Saison schloss er auf dem 32. Platz der Fahrerwertung ab.
Persönliches
Tomas Scheckter entstammt einer Rennfahrerfamilie. Sein Vater Jody Scheckter gewann 1979 die Formel-1-Weltmeisterschaft. Sein Onkel Ian Scheckter war ebenfalls in der Formel 1 aktiv. Sein älterer Bruder Toby sowie sein Cousin Jaki sind ebenfalls Rennfahrer.
Statistik
Karrierestationen
- 1992–1996: Kartsport
- 1997: Südafrikanische Formel Ford
- 1998: Britische Formel Vauxhall, Juniorenserie (Platz 3)
- 1998: Britische Formel Renault, Winterserie (Platz 6)
- 1999: Formula Opel Euroseries (Meister)
- 1999: Euro Open by Nissan (Platz 12)
- 2000: Britische Formel 3 (Platz 2)
- 2000: Formel 3000 (Platz 13)
- 2000: Italienische Formel 3000 (Platz 10)
- 2001: Open Telefonica by Nissan (Platz 2)
- 2001: Formel 3000
- 2001: Euro Formel 3000
- 2001: Formel 1 (Testfahrer)
- 2002: Indy Racing League (Platz 14)
- 2003: IndyCar Series (Platz 7)
- 2004: IndyCar Series (Platz 19)
Einzelergebnisse in der IndyCar Series
Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang 2002 Red Bull Cheever Racing HMS
6PHX
24FON
24NZR
21INDY
26TXS
17PPI
16RIR
4KAN
15NSH
13MIS
1KTY
22STL
CHI
TX2
210 14. 2003 Target Chip Ganassi Racing HMS
8PHX
15MOT
16INDY
4TXS
18PPI
8RIR
18KAN
9NSH
10MIS
3STL
4KTY
10NZR
19CHI
5FON
5TX2
15356 7. 2004 Panther Racing HMS
5PHX
16MOT
13INDY
18TXS
20RIR
17KAN
15NSH
19MIL
21MIS
19KTY
22PPI
17NZR
13CHI
19FON
15TX2
18230 19. 2005 Panther Racing HMS
11PHX
17STP
17MOT
10INDY
20TXS
1*RIR
4KAN
5NSH
17MIL
3MIS
3KTY
21PPI
14SNM
16CHI
4WGL
20FON
7*390 9. 2006 Vision Racing HMS
9STP
12MOT
13INDY
27WGL
10TXS
10RIR
7KAN
7NSH
15MIL
3MIS
5KTY
7SNM
17CHI
10298 10. 2007 Vision Racing HMS
8STP
6MOT
9KAN
5INDY
7MIL
17TXS
14IOW
19RIR
7WGL
13NSH
11MDO
9MIS
11KTY
5SNM
8DET
13CHI
20357 10. 2008 Luczo Dragon Racing HMS
STP
MOT1
LBH1
KAN
23INDY
24MIL
TXS
25IOW
RIR
WGL
NSH
MDO
EDM
KTY
SNM
27DET
21CHI
26SRF2
66 31. 2009 Dale Coyne Racing STP
LBH
KAN
INDY
12WGL
MDO
SNM
195 20. Dreyer & Reinbold Racing MIL
13TXS
13IOW
6RIR
11TOR
16EDM
19KTY
22CHI
8MOT
23HMS
92010 Dreyer & Reinbold Racing SAO
STP
ALA
LBH
KAN
INDY
15TXS
13IOW
WGL
TOR
15EDM
19MDO
SNM
MOT
HMS
89 29. Conquest Racing CHI
28KTY
142011 SH Racing STP
ALA
LBH
SAO
INDY
8TXS1
TXS2
MIL
IOW
TOR
EDM
MDO
SNM
BAL
22MOT
KTY
52 32. Dreyer & Reinbold Racing NHA
23Sarah Fisher Racing LSV
C(Legende)
- 1 Die Rennen fanden am selben Tag statt.
- 2 Es wurden keine Punkte vergeben.
Einzelnachweise
- ↑ „Die Enttarnung eines Moralapostels“ (faz.net am 5. April 2008)
- ↑ „Mark Blundell bald Jaguar-Testfahrer?“ (Motorsport-Total.com am 6. Juli 2001)
- ↑ „Scheckter fährt beim Indy 500“ (Motorsport-Total.com am 25. April 2010)
- ↑ “Scheckter to fill in for injured Conway” (Indycar.com am 3. Juni 2010)
- ↑ „Chicagoland: Scheckter für Conquest“ (Motorsport-Total.com am 26. August 2010)
- ↑ „Scheckter beim Indy 500 dabei“ (Motorsport-Total.com am 30. März 2011)
- ↑ „Scheckter auch in Baltimore dabei“ (Motorsport-Total.com am 11. August 2011)
- ↑ „IndyCar - Wilson fällt den Rest der Saison aus“ (Motorsport-Magazin.com am 10. August 2011)
- ↑ “Scheckter all in with Sarah Fisher Racing” (indycar.com am 26. September 2011)
Weblinks
Commons: Tomas Scheckter – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienTeams und Fahrer der IndyCar-Series-Saison 2011Chip Ganassi Penske Andretti Panther Dreyer & Reinbold A. J. Foyt Dragon KV Lotus Dixon 9
10 Franchitti
38 Rahal
83 KimballCastroneves 3
6 Briscoe
12 Power
Patrick 7
26 M. Andretti
27 Conway
28 Hunter-ReayHildebrand 4
44 Rice11 Hamilton
22 Bell
24 Beatriz14 Meira 8 Tracy Satō 5
59 Viso
82 KanaanDale Coyne Newman/Haas HVM Conquest Sarah Fisher RLLR Sam Schmidt Bryan Herta 18 Jakes
19 LloydServià 2
06 Hinchcliffe78 de Silvestro 34 Saavedra 57 Scheckter
67 Carpenter15 Howard
30 Mann17 Cunningham
77 Wheldon98 Tagliani ehemalige Piloten J. Andretti (Richard Petty, #43), Baguette (RLLR, #30), Battistini (Conquest, #34), Bourdais (Dale Coyne, #19), Carpentier (Dragon, #20), Junqueira (A. J. Foyt, #41), Matos (AFS, #17), Mutoh (Sam Schmidt, #17), de Oliveira (Conquest, #34), Pagenaud (HVM, #78), Pantano (Dreyer & Reinbold, #22), Plowman (Sam Schmidt, #17), Speed (Dragon, #20), Tung (Dragon, #88), Wilson (Dreyer & Reinbold, #22)
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