- Wulka Dubrawa
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Bautzen Höhe: 203.3 m ü. NN Fläche: 54,21 km² Einwohner: 4543 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km² Postleitzahl: 02694 Vorwahlen: 035934 / 035932 Kfz-Kennzeichen: BZ Gemeindeschlüssel: 14 6 25 160 Gemeindegliederung: 20 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Ernst-Thälmann-Straße 9
02694 GroßdubrauWebpräsenz: Bürgermeister: Siegfried Schuster (UWV) Lage der Gemeinde Großdubrau im Landkreis Bautzen Großdubrau, obersorbisch Wulka Dubrawa, ist ein Ort und die zugehörige Gemeinde nördlich von Bautzen in Ostsachsen. Es zählt zur Oberlausitz und gehört offiziell zum Siedlungsgebiet der Sorben.
Der Ortsname leitet sich vom sorbischen Wort dub für „Eiche“ ab. Dubrawa ist mit „Eichenwald“ zu übersetzen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort Großdubrau befindet sich etwa zwölf Kilometer nördlich der Großen Kreisstadt Bautzen auf einer Erhebung westlich der Spreeniederung auf etwa 200 Metern ü. NN. Dabei handelt es sich um eine Schotterterasse als Überbleibsel des pleistozänen Flusslaufes der Elbe. Alle benachbarten Orte liegen zwischen 20 und 40 Metern tiefer. Die direkte Umgebung ist wellig und überwiegend bewaldet. Wälder machen fast ein Drittel der Gemeindefläche aus. Weitere 7 % entfallen auf die zahlreichen Teiche und Seen. Große Teile der Gemeinde zählen zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.
Großdubrau selbst ist ein Straßenangerdorf mit Erweiterungen vor allem in nördlicher Richtung.
Geschichte
Die Siedlung wurde erstmals 1343 als Dubra urkundlich erwähnt. Bis 1628 lag die Grundherrschaft beim Bautzener Domstift; um 1630 wird erstmals ein Großdubrauer Rittergut erwähnt.
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 227 Einwohnern; davon waren 185 Sorben (81 %) und 42 Deutsche[2]. Wie überall im evangelischen Teil des sorbischen Siedlungsgebietes ist der Anteil der Sorbisch-Sprecher seitdem stark zurückgegangen.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in Gruben rund um den Ort vor allem Kohle und Ton bzw. Kaolin abgebaut. Ab etwa 1890 erlebte Großdubrau durch den Ausbau der Bergwerksstandorte in direkter Nähe (Margarethenhütte, Adolfshütte) und die 1906 erfolgte Anbindung an die Bahnstrecke Löbau–Radibor einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und einen sprunghaften Bevölkerungszuwachs. Innerhalb von zwanzig Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung von 248 im Jahre 1890 auf 978 im Jahre 1910. Aus dem kleinen, überwiegend sorbischen Angerdorf wurde eine von Deutschen dominierte Industriesiedlung. 1925 war der Ort mit 1200 Einwohnern - die Mehrheit evangelischer Konfession - eines der größten Dörfer der Oberlausitz. Die Margarethenhütte war zu dieser Zeit eines der weltweit führenden Unternehmen im elektro-keramischen Sektor.
1936 wurden die benachbarten Orte Brehmen und Kleindubrau eingemeindet.
Im Jahr 1972 wurde der Personenverkehr am Bahnhof Großdubrau eingestellt. Bald nach der Wiedervereinigung 1990 endete die Produktion in der Margarethenhütte und damit die Geschichte Großdubraus als Industriestandort. Die Mehrzahl der Arbeiter wurde entlassen. 1998 wurden die Bahnstrecke und der Großdubrauer Bahnhof endgültig stillgelegt.
In den Gemeindereformen der 1990er Jahre kamen die Gemeinden Commerau, Klix, Quatitz und Sdier sowie der Nachbarort Crosta zu Großdubrau.
Gemeindegliederung
20 Ortsteile mit den ehemals selbständigen Gemeinden (sorbische Bezeichnungen in Klammern):
- Großdubrau mit den Orten:
- Großdubrau (Wulka Dubrawa), 1751 Einwohner
- Kleindubrau (Mała Dubrawa), 144 Ew.
- Brehmen (Brěmjo), 124 Ew.
- Crosta (Chróst), 510 Ew.
- Commerau mit den Orten:
- Klix mit den Orten:
- Klix (Klukš), 278 Ew.
- Spreewiese, bis 1911: Leichnam (Lichań), 150 Ew.
- Särchen (Zdźar), 74 Ew.
- Salga (Załhow), 76 Ew.
- Neusärchen (Nowe Zdźarki), 31 Ew.
- Quatitz mit den Orten:
- Quatitz (Chwaćicy), 273 Ew.
- Dahlowitz (Dalicy), 78 Ew.
- Jeschütz (Ješicy), 77 Ew.
- Kronförstchen (Křiwa Boršć), 92 Ew.
- Margarethenhütte (Margarěćina hěta), 24 Ew.
- Sdier mit den Orten:
- Sdier (Zdźěr), 312 Ew.
- Zschillichau (Čelchow), 90 Ew.[3]
Verwaltung
Die Gemeindeverwaltung strebte für das Jahr 2008 eine Fusion mit der Nachbargemeinde Radibor an. Am 2. März 2008 wurde aus diesem Grund ein durch eine Bürgerinitiative angestrebter Bürgerentscheid zur Gemeindefusion durchgeführt. Dabei entschied sich eine deutliche Mehrheit der Großdubrauer Wähler gegen den Zusammenschluss, während in Radibor eine knappe Mehrheit für den Schritt stimmte.
Verkehr
Die Bundesstraße 156 (Weißwasser-Bautzen) durchquert Sdier und Commerau, während die Staatsstraße 107 (Niedergurig-Radibor) an der Talsperre Bautzen vorbei durch Jeschütz und Quatitz führt. Die restlichen Ortsteile sind durch Lokalstraßen miteinander verbunden. Die Anschlussstelle Bautzen-Ost der Autobahn 4 (Dresden-Wrocław) befindet sich acht Kilometer südlich von Großdubrau.
Der Flugplatz Klix liegt östlich von Großdubrau nahe dem gleichnamigen Ortsteil und wird vorwiegend für den Segel- und Motorflug mit kleinen Maschinen genutzt.
Die Buslinie 104 (Regiobus) verbindet Großdubrau mit Bautzen.
Bildung und Sport
Die Gemeinde Großdubrau verfügt über eine Grundschule, außerdem ist die Freie Mittelschule „Johann Heinrich Pestalozzi“ im Ort ansässig. Die staatliche Mittelschule wurde 2006 geschlossen.
Der Sportverein „SV 1896 Großdubrau“ ist im Ort ansässig. Die Frauenmannschaft erreichte in der Saison 2005/06 die erste Runde des DFB-Pokals.
Städtepartnerschaften
- Stadt Freudenberg
- Stadt Naumburg am Queis (Polen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Technisches Museum „Margarethenhütte“, Großdubrau
- Naherholungsgebiet „Blaue Adria“ in Crosta
- „Segelflugplatz Klix“ in Särchen
- Schloss in Spreewiese
- ehemaliges Rittergut in Kauppa
- Wasserturm mit Granitsockel
- Zweiachsige Handdruckspritze der Freiwilligen Feuerwehr Quatitz
- Denkmal für Andreas Gärtner und Otto Lehmann in Quatitz
- Steinkreuze im Ortsteil Dahlowitz und Göbeln
Persönlichkeiten
- Andreas Gärtner (1654-1727), Mechaniker, Modellbauer; geboren in Quatitz
- Ota Wićaz / Otto Lehmann (* 1874-1952), Wissenschaftler; geboren in Quatitz
- Johann Cilenšek (1913-1998), Komponist; geboren in Großdubrau
- Jürgen Lehmann (*1934), Schriftsteller; geboren in Großdubrau
Literatur
- Das schöne Bautzener Land, Heft 6: Großdubrau am Heiderand,Rat des Kreises Bautzen,1957
- Quatitzer Hefte , Zur Frühgeschichte bis zur ersten Erwähnung Anno 1327, Autorengemeinschaft,1995 (Bodenfunde in Quatitz, Dahlowitz, Kronförstchen und Jeschütz)
Weblinks
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 53.
- ↑ Angaben der Gemeindeverwaltung im Oktober 2008
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- Großdubrau mit den Orten:
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