Daten des Sternbildes Fische
Deutscher Name Fische
Lateinischer Name Pisces
Lateinischer Genitiv Piscium
Lateinische Abkürzung Psc
Rektaszension 22h 50m bis 2h 07m
Deklination +33° 40’ bis -6° 20’
Fläche 889 Quadratgrad
Rang 14
Sichtbar auf Breitengraden 84° Nord bis 56° Süd
Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropa
Herbst
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
0
Hellster Stern,
Größe
η Piscium
3,62m
Meteorströme Pisciden
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Andromeda
Pegasus
Wassermann
Walfisch
Widder
Karte des Sternbildes Fische. Die rote gestrichelte Linie stellt die Ekliptik dar
Künstlerische Darstellung des Sternbildes Fische. Die rote Linie stellt die Ekliptik dar

Die Fische (lateinisch Pisces, astronomisches Zeichen: ♓) sind ein Sternbild auf der Ekliptik und besteht aus Sternen, bei dem nur der Alphastern die 3. Grösseklasse erreicht.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Fische liegen auf der Ekliptik, daher ziehen Sonne, Mond und die Planeten durch das Sternbild. Es gehört somit zu den Tierkreiszeichen. Allerdings hat sich der Durchgang der Sonne aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse gegenüber der Antike verändert. Die Sonne durchwandert die Fische derzeit zwischen dem 12. März und dem 18. April in Richtung Norden.

Die Ekliptik kreuzt in den Fischen den Himmelsäquator. Dieser Kreuzungspunkt, der Frühlingspunkt, ist der Ursprung der wichtigsten astronomischen Koordinatensysteme am Sternenhimmel. Der Zeitpunkt zu dem die Sonne den Himmelsäquator überquert, entspricht dem astronomischen Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel. Dieser Punkt beginnt allerdings seit Mitte des vorigen Jahrhunderts den Bereich der Fische zu verlassen und in den Wassermann überzugehen.

Geschichte

Die Fische gehören zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden.

Im Jahre 7 v. Chr. kam es in den Fischen zu einer seltenen dreifachen Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn (Größte Konjunktion), das heißt, die beiden Planeten begegneten sich drei Mal im Laufe eines Jahres. Konjunktionen zwischen Jupiter und Saturn treten zwar rund alle 20 Jahre auf, jedoch sind die wenigsten gleich dreifach mit derart geringem Winkelabstand, dass beide fast wie ein einziger Stern aussehen. Dies ist nur alle 854 Jahre zu sehen und stellte somit für babylonische Astronomen ein Jahrtausendereignis dar. Damals konnten die Planeten Jupiter mit Saturn und später dann Venus mit Mars alle in einer Reihe im Sternbild Pisces (Fische) beobachtet werden. Diese beiden Tatsachen gaben zu Hypothesen Anlass, dass jene Jupiter-Saturn-Konjunktion als der Stern von Betlehem in die Geschichte und christliche Glaubenswelt einging. So waren Fischabbildungen in der Antike auch ein heimliches Erkennungszeichen der Christen untereinander. Bis heute ist der tatsächliche Sachverhalt jedoch ungeklärt, auch rein symbolische Deutungen oder Kometen wurden als Grundlage der Dreikönigsgeschichte vorgeschlagen.

Mythologie

Die Babylonier brachten das Sternbild mit der Liebesgöttin Ischtar in Verbindung.

Die antiken Griechen übernahmen diese Deutung offensichtlich später. In ihrer Mythologie stellen die Fische die Liebesgöttin Aphrodite und ihren Sohn Eros dar, die auf der Flucht vor dem Ungeheuer Typhon in den Euphrat sprangen, sich in Fische verwandelten und entkamen.

Die Römer haben die Fische oft als Imbrifer Duo Pisces, als die beiden regenbringenden Fische bezeichnet, oder auch als Gemini Pisces und Piscis Gemellus, also als Fischpaar.

Himmelsobjekte

Sterne

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
ο Torcularis Septemtrionalis 4,26m 258 G8 III
ε 71 4,27m 190 K0 III
θ 10 4,27m 159 K1 III
α 113 Alrischa, Al Rescha, Kaitain 4,33m 139 A0pSiSr
YY 4,37m 415 M3 III
δ 63 4,44m 305 K4 IIIb
ν 106 4,45m 368 K3 IIIb Ba0.1
β 4 Fum al Samakah 4,48m 493 B6 Ve
λ 18 4,49m 101 A7 V
τ 83 4,51m 162 K0.5 IIIb
ξ 111 4,61m 191 K0 III
χ 84 4,66m 440 G8.5 III-IIIa
φ 85 4,67m 378 K0 III
υ 90 4,74m 311 A3 V
μ 98 4,84m 360 K4 III
HR 9067 4,88m 224 G9 III
κ 8 4,95m 162 A0p CrSi:Sr:
TX 4,95m 760 C5 II
TV 5,01m 491 M3 III
7 5,05m 341 K2 III
64 5,07m 78 F8 V
29 5,13m 409 B7 III-IV
89 5,13m 220 A3 V
82 5,15m 560 F0 V
ζ 86 5,21m 148 A7 IV
91 5,23m 344 K5
α Psc-B 5,23m 139 A3m
107 5,24m 24 K1 V
ψ1 74 5,33m 239 A1 Vn
ρ 93 5,35m 85 F2 V
55 5,36m 411 K0 III + F3 V
57 5,36m 588 M4 IIIa
41 5,38m 395 K3
52 5,38m 257 K0 III
5 5,42m 280 G8 III-IV
2 5,43m 280 K1
68 5,44m 705 G6
20 5,49m 292 G8 III
σ 69 5,50m 414 B9.5 V
94 5,50m 307 K1 III

Der hellste Stern der Fische ist η Piscium, auch Kullat Nunu genannt. Er ist ein 294 Lichtjahre entfernter, gelb leuchtender Riesenstern mit der vierfachen Masse, dem 25fachen Durchmesser und der 300fachen Leuchtkraft unserer Sonne.

β Piscium ist ein 493 Lichtjahre entfernter, bläulicher Stern der Spektralklasse B6 V. Der Name Fum al Samakah ist arabischen Ursprungs und bedeutet soviel wie „Maul des Fisches“.

Doppelsterne

System Größen Abstand
α 4,33 / 5,23m 1,9"
35 6,0 / 7,7m 11,6"
65 6,3 / 6,3m 4,4"
ζ Psc 5,2 / 6,3m 22,9"
ψ1 5,3 / 5,6m 30,0"

Veränderliche Sterne

Stern Größe Periode Typ
47 4,7 bis 5,4m 50 bis 85 Tage Halbregelmäßig Veränderlicher
19 4,8 bis 5,2m Unregelmäßig Veränderlicher

47 Piscium ist ein 400 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig Veränderlicher, der seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 50 bis 85 Tagen verändert. Er ist ein rötlicher Stern der Spektralklasse M3 III.

19 Piscium ist ein Roter Riese der Spektralklasse C5 II in 2.000 Lichtjahren Entfernung. Er besitzt den 700fachen Durchmesser unserer Sonne und ist einer der größten bekannten Sterne. Seine Helligkeit ändert sich ohne erkennbare Regelmäßigkeit.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
74 628 9,4m Galaxie
488 10,3m Galaxie
524 10,3m Galaxie

In den Fischen sind drei Galaxien sichtbar. Eine nahm der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf.

M 74 ist eine Galaxie in ca. 30 Millionen Lichtjahren Entfernung. Man findet sie westlich des hellen Sterns η Piscium. Sie ist nicht leicht zu beobachten und erscheint unter günstigen Sichtbedingungen im Prismenfernglas als sehr diffuses nebliges Fleckchen. Spiralstrukturen werden erst in großen Teleskopen erkennbar.

Siehe auch

Weblinks


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