- Dörrenbach
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Wappen Deutschlandkarte 49.0908333333337.9605555555555295Koordinaten: 49° 5′ N, 7° 58′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Südliche Weinstraße Verbandsgemeinde: Bad Bergzabern Höhe: 295 m ü. NN Fläche: 10,14 km² Einwohner: 924 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km² Postleitzahl: 76889 Vorwahl: 06343 Kfz-Kennzeichen: SÜW (vorher: BZA) Gemeindeschlüssel: 07 3 37 019 Adresse der Verbandsverwaltung: Königstraße 61
76887 Bad BergzabernWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Ralf Schmitt (SPD) Lage der Gemeinde Dörrenbach im Landkreis Südliche Weinstraße Dörrenbach (pfälz. Derrebach) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Dörrenbach, das „Dornröschen der Pfalz“ genannt, ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt am östlichen Rand des Biosphärenreservats Pfälzerwald vor dem Abfall zur Oberrheinebene auf einer Höhe von 295 m ü. NN in einem Tal ohne Durchgangsverkehr. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bad Bergzabern hat. Nahe am Ort vorbei führt die Deutsche Weinstraße.
Markante Erhebungen auf Gemarkung der Gemeinde sind unter anderem der Stäffelsberg (481 m), der Kohlbrunnberg (468 m), die Hintere Spehrenhöhe (330 m) und der Krönungsbusch (326 m). Nachbargemeinden sind - im Uhrzeigersinn - Bad Bergzabern, Kapellen-Drusweiler, Oberotterbach, Böllenborn und Birkenhördt.
Geschichte
Erstmalig 992 wird das Dorf als Turrenbach in einer Schenkungsurkunde erwähnt, gemäß derer es von Kaiser Otto III. zusammen mit den Gütern von Oberotterbach und Niederotterbach am 11. März dem Kloster Seltz im Elsaß übergeben wurde. Der Name, der eine Stelle an einem ausgetrockneten Bach bedeutet, wurde später zu Dorrenbach, Thurrenbach, Derrenbach und seit dem 19. Jahrhundert wie in der Gegenwart Dörrenbach.
Anfang des 12. Jahrhunderts bis Ende des 13. Jahrhunderts war Dörrenbach Teil der Herrschaft Guttenberg und damit Staufisches Reichsgut. Die Grafen von Leiningen waren zunächst die alleinigen Lehnsherren des Reichsguts Guttenburg und damit auch die Herren von Dörrenbach, ab 1379 bis 1463 aber nur noch zu drei Vierteln und die Kurpfalz zu einem Viertel. Seit 1463 gehörte der Ort zu Pfalz-Zweibrücken, dem 1410 bereits der kurpfälzische Anteil zugefallen war. Nach der Zerstörung der Burg im Bauernkrieg 1525 wurde der Amtssitz Guttenberg in das Minfelder Schloss und das Hochgericht in den befestigten Kirchhof in Dörrenbach verlegt.
Ab 1680 war Frankreich der Souverän über Pfalz-Zweibrücken mit dem Guttenburger Land und damit auch über Dörrenbach. 1789 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort, der mit dem Frieden von Luneville 1801 Frankreich einverleibt wurde.
Nach den Befreiungskriegen kam das Dorf mit dem Wiener Kongress ab 1816 bis 1946 zum Königreich Bayern. Im Zweiten Weltkrieg litt das Dorf unter wiederholten Räumungen und Beschuss durch Artilleriefeuer. Dörrenbach gehört seit 1946 dem neu gegründeten Rheinland-Pfalz an. 1970 wurde Dörrenbach staatlich anerkannter Erholungsort.
- Religionen
2007 waren 49,2 Prozent der Einwohner evangelisch und 35,1 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Dörrenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im Gemeinderat nach den letzten beiden Kommunalwahlen:[3]
SPD CDU WGR Gesamt 2009 5 3 4 12 Sitze 2004 - 7 5 12 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: Geteilt und oben gespalten, belegt mit einem silbernen Herzschild, darin ein rotbewehrter und -bezungter, goldbekrönter blauer Löwe, oben rechts in Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, oben links von Silber und Blau gerautet, unten in Silber ein grüner Kastanienbaum.
Es wurde 1937 vom bayerischen Reichsstatthalter genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1589.[4]
Kultur
- Seit dem 20.September 2008 verfügt Dörrenbach über ein am Ortseingang gelegenes Freilichttheater. Hauptnutzer ist der Schauspielverein „Dörrenbacher Eselsbühne e.V.“ Aber auch zahlreiche Gäste treten hier auf.
- Eine lange Tradition hat der Männergesangsverein Dörrenbach, dessen Wappen auf 1868 weist.
- Seit der 1000-Jahr-Feier 1992 wird in Dörrenbach jeweils auf einem großen Fest im Sommer eine junge Dame aus dem Ort zum Dornröschen gekürt. Das Dornröschen repräsentiert dann für zwei Jahre den Ort passend zur Ortsbezeichnung „Dornröschen der Pfalz“.
Sehenswürdigkeiten
- Das Renaissance-Rathaus von 1590/1591 gehört zu den schönsten Bauwerken der Pfalz.[5] Das Erdgeschoss besteht aus Quadermauerwerk mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt und war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich an der Ostseite ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird.
- Die Kirche St. Martin ist eine Wehrkirche. Nach einem hölzernen Vorgängerbau stammen heute ihre ältesten Teile aus der Zeit um 1300. Die Wehrhaftigkeit äußert sich in den bis zu zwei Meter starken Mauern und der Befestigung des Friedhofgeländes. Die Kirche wurde um 1510 erweitert, wiederholt zerstört und wieder aufgebaut. Über dem Chorraum sieht man das frühgotische Kreuzrippengewölbe aus der Entstehungszeit der Kirche. Ausgeschmückt ist der Chorraum mit Gemälden aus dem 14./15. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert ist die Vesperglocke. Sie hat als einzige alle Kriege überdauert und ist nach einer Begutachtung während der Erneuerung des Geläutes nach Kriegsende geschätzte 750 Jahre alt, demnach eine der ältesten Glocken der Pfalz. Der Sage nach soll sie schon zu Kaiser Rotbarts Tod geläutet haben. Seit der Verfügung des französischen Intendanten vom 21. Dezember 1684 ist St. Martin eine Simultankirche, dient also beiden Konfessionen.
- Die Wallfahrtskapelle „Unsere Liebe Frau vom Kolmerberg“ ist 100 Meter höher als der Ort im Walde gelegen. Sie zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Wallfahrtskirchen der südlichen Pfalz. Erste Urkunden der Kapelle datieren auf das Jahr 1470. Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, in ihrer heutigen Form zwischen 1804 und 1815 durch den Einsiedler Martin Schaaf. 1973–1975 wurde die Kapelle renoviert. Die ehemalige Einsiedlerwohnung dient nun als Übernachtungsmöglichkeit für Jugendgruppen. Das Ziel der Wallfahrer war und ist noch immer das aus dem 15. Jahrhundert stammende Mutter-Gottes-Gnadenbild.
- Der 1964 errichtete, 24 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Stäffelsberg (481 m) westlich des Ortes bietet einen weiten Blick über den Pfälzerwald und die Oberrheinebene bis zum Odenwald und dem Schwarzwald. Sein Vorgänger von 1887 war nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengt worden.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Dörrenbach
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ Das Rathaus von Dörrenbach aus Die schönsten Rathäuser der Pfalz
Weblinks
Commons: Dörrenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Dörrenbach
- Private Internetpräsenz zu Dörrenbach und Umgebung
- Website der Eselsbühne
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