Fiat 126p

Fiat 126p
Fiat
Fiat 126 (1972–2000)

Fiat 126 (1972–2000)

126
Hersteller: Fiat SpA / FSM
Produktionszeitraum: 1972–2000
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Limousine, zwei/drei Türen
Motoren: 0,6 l-R2, 23 PS
0,65 l-R2, 23 PS
0,65 l-R2, 24 PS
0,7 l-R2, 26 PS
Länge: 3.054-3.104 mm
Breite: 1.374–1.378 mm
Höhe: 1.302–1.346 mm
Radstand: 1.840 mm
Leergewicht: 580-619 kg
Vorgängermodell: Fiat 500
Nachfolgemodell: Fiat Cinquecento

Der Fiat 126 ist ein Kleinstwagen des italienischen Autoherstellers Fiat, der von 1972 bis 2000 gebaut wurde, zuletzt ausschließlich bei FSM (Polski Fiat 126p) in Polen. Als Nachfolgemodell des Fiat 500 war er mit einem Zweizylinder-Heckmotor ausgestattet. Als Aggregat wurde der 594,5 cm³-Motor des Fiat 500 F übernommen. Dieser Motor erreichte eine Leistung von 23 PS bei 4800/min (der 594,5-cm³-Motor wurde auch in der sportlichen Version 595 Abarth verbaut). Das Viergang-Getriebe hat einen unsynchronisierten ersten Gang, die oberen drei Gänge sind synchronisiert. Die Felgengröße war 12 Zoll, verbaut wurden hydraulische Trommelbremsen.

Ab 1973 wurde der Fiat 126 auch in Polen gefertigt, wo die Firma FSM aus Bielsko-Biała den 126 in Lizenz herstellte. 1977 wurde der 126 mit einem neuen Motor vorgestellt, dieser leistet je nach Ausführung bis zu 24 PS aus 652 cm³. Ab 1980 wurde das Fahrzeug auch im polnischen Werk in Tychy gebaut.

Steyr-Puch, ein österreichischer Fahrzeugbauer, kaufte Karosserien von Fiat und verbaute seinen eigenen Puch-Motor in der Karosserie des 126, wie bereits zuvor beim Fiat 500. Es handelte sich um einen Zweizylinder-Boxermotor mit 643 cm³ und 25 PS. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 117 km/h statt bei 105 km/h. Die Steyr-Puch-Modelle gelten durch die höhere Leistung und größere Höchstgeschwindigkeit als sportlicher, Fahrwerk und Karosserie sind allerdings identisch. Aufgrund der geringen Nachfrage wurde die Produktion bereits nach der kurzen Bauzeit von 1974 bis 1975 wieder eingestellt.

Die Fiat-Motoren waren zunächst luftgekühlt, ab 1987 erhielten sie mit dem Modell Fiat 126 BIS eine Wasserkühlung. Dieser Motor verfügte über 26 PS bei etwa 700 cm³, wurde aber nur bis 1991 gebaut, da sich der Fiat 126 BIS wegen der ungünstigen Abgaswerte schlecht verkaufen ließ. Der wassergekühlte Motor stellte sich außerdem als nicht sehr standfest heraus, er neigte zur Überhitzung mit der Folge häufig defekter Zylinderkopfdichtungen. Durch den liegenden Einbau konnte ein zusätzlicher Heckkofferraum über dem Motor geschaffen werden. Die Wartung des Motors gestaltete sich durch die Einbaulage sowie die engeren Platzverhältnisse im Motorraum allerdings schwieriger, die Herstellung war durch die größere Zahl verwendeter Bauteile außerdem komplizierter. Schließlich wurde die Produktion des Fiat 126 BIS 1991 eingestellt, die parallel weitergebaute luftgekühlte Version konnte sich wieder durchsetzen.

Innenansicht des 126p
Fiat 126 BIS (1987–1991)

Anfang 1992 wurde mit der Produktion des Nachfolgers Fiat Cinquecento begonnen, der den 126 eigentlich ablösen sollte. Dessen Produktion wurde aber erst 2000 eingestellt. Im Jahr 1994 gab es ein Facelift für dieses Modell, es nannte sich Fiat 126 elx, außer veränderten Stoßstangen und Türen bekam er ab Werk einen G-Kat spendiert, dieser reichte für die Einstufung nach Euro-1-Norm, was aber auch zu Problemen führen kann, wenn man ein neueres Modell ca. ab Baujahr 1992 in Deutschland zulassen möchte. Da die neueren Modelle, die in Polen gebaut wurden, die in Deutschland gültigen Richtlinien zum Teil nicht erreichen, kann es dazu führen, dass das Fahrzeug in Deutschland nicht zugelassen werden kann.

In der Zwischenzeit wurden ca. 3.500.000 Stück produziert, hinzu gerechnet sind auch die verschiedenen Prototypen. Jedoch gibt es immer wieder Probleme, in Deutschland einen Fiat 126 ab Baujahr 1995 zuzulassen. Überall auf der Welt bekam er Anerkennung, da dieses Auto durch seine kompakte Bauform sehr wendig war und trotzdem viel Platz bot. Für das Design des Wagens waren italienische und polnische Designer und Konstrukteure verantwortlich.

In Deutschland wurde der Fiat 126 ab Ende der siebziger Jahre als „Bambino“ vermarktet. Der Name „Bambino“ wurde im Rahmen eines Wettbewerbs von Fiat Deutschland ausgewählt. Der „Bambino“, der in Italien als „Personal 4“ verkauft wurde, unterscheidet sich von der vorherigen Version vor allem durch den Motor vom Typ 126 A1.048 anstelle des Motortyps 126 A1.000. Der Motor für den deutschen Markt hat im Gegensatz zum Standardmotor mit rundem einen eckigen Zylinderkopf. Die Zündkerzen sind beim „Bambino“ in Hülsen eingeschraubt und nicht direkt in den Motorblock. Optisch erkennt man den „Bambino“ an den seitlichen Schutzleisten aus Gummi und der Kunststoffstoßstange, die auch in der „Personal 4“-Version verbaut wurden. Die Standardversion behielt bis zum Facelift 1984 die Metallstoßfänger.

Der Fiat 126 wurde um 1980 auch als Sondermodelle „Red“, „Brown“, „Black“ und „Silver“ angeboten, wobei letzteres sehr selten ist. Diese Sondermodelle hatten im Gegensatz zu den normalen Fahrzeugen grün getönte Verglasung und zwei in die Heckleuchten integrierte Rückfahrleuchten. Die Heckleuchten unterschieden sich wesentlich von den flachen Leuchten der anderen Versionen. Einige dieser Sondermodelle hatten graue statt schwarzer Stoßleisten und -stangen. Rückfahrleuchten wurden bei den Serienfahrzeugen erst mit dem Facelift im Jahre 1984 eingeführt, hier sitzt in der hinteren Stoßstange rechts eine Rückfahr- und links eine Nebelschlussleuchte.

In Polen wurde er vor allem Maluch (poln. Kleiner) genannt. In Polen fahren noch heute viele dieser Autos, dort hat der Maluch in etwa den Bekanntheits- und Verbreitungsgrad wie der VW Käfer in Deutschland, in der Tat ist der „Maluch“ ein echter Volkswagen der Polen. Ebenfalls einen hohen Verbreitungsgrad hatte diese Variante, die im Volksmund peglica (serbokroatisch „Bügeleiselchen“) genannt wird, auf dem jugoslawischen Markt, wo er dem Zastava 600/750/850 nachfolgte.

Dort wurde ab 1987 auch eine wassergekühlte Zweizylinder-Version mit nach rechts liegenden Zylindern als Fiat 126 BIS und des Weiteren noch eine Cabriolet-Variante gebaut (Bosmal) und ein Umbau der Firma POP, dadurch nahm der Fiat 126 auch den Namen Pop 2000 an.

Außerdem gibt es eine „Figo“ („Fiat/Goggo“) genannte Variante mit Goggomobil-Motor (13,6 PS, 250 cm³, luftgekühlter 2-Zylinder-Zweitaktmotor). Dieses Angebot richtete sich in Deutschland an ältere Inhaber des alten Führerscheins der Klasse IV, die Fahrzeuge bis 250 ccm fahren durften. Sie erhielten so die Möglichkeit, einen modernen Kleinwagen zu fahren.

Motorvarianten

  • 600 cm³ Hubraum, 17 kW (23 PS - luftgekühlt)
  • 652 cm³ Hubraum, 17 kW (23 PS - luftgekühlt - im Fiat 126 Bambino 650 nur für den deutschen Markt wegen der damaligen Versicherungsklassen um 1 PS gedrosselt)
  • 652 cm³ Hubraum, 17,7 kW (24 PS - luftgekühlt)
  • 698 cm³ bzw. 703 cm³ Hubraum, 19 kW (26 PS - wassergekühlt - nur im Modell „BIS“) - dabei handelt es sich jedoch um den baugleichen Motor.

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