- Halbestadt
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Verwaltungs-
gemeinschaft:Königstein/Sächs. Schweiz Höhe: 212 m ü. NN Fläche: 26,93 km² Einwohner: 2676 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km² Postleitzahl: 01824 Vorwahl: 035021 Kfz-Kennzeichen: PIR Gemeindeschlüssel: 14 6 28 210 Stadtgliederung: 2 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Goethestr. 7
01824 KönigsteinWebpräsenz: Bürgermeister: Frieder Haase (parteilos) Königstein (Sächsische Schweiz) und seine auf der gleichnamigen Anhöhe gelegen Festung ist ein geschichtsträchtiger Ort im Südosten Sachsens an der Elbe. Die Stadt ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Königstein/Sächs. Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Bevölkerung
Die Stadt Königstein liegt zwischen Pirna und der tschechischen Grenze an der Mündung der Biela in die Elbe im Süden des Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Deutschland. Hier mitten im Elbsandsteingebirge sind vielfältige landschaftliche Formationen zu beobachten. Die Festung auf dem Königstein selbst, steht auf einem Sandsteinfelsen oberhalb des Elbtales. Die durch Bäche und Flüsse herausgespülten Täler lassen, wie überall in der Region, bizarre Hang- und Felslandschaften entstehen. Bei Leupoldishain existierte das einzige Moor der Sächsischen Schweiz, das allerdings 1870 der Entwässerung zum Opfer fiel, allerdings anhand einer typischen Restvegetation noch feststellbar ist.
Die Nikolsdorfer Wände sind neben ihrer geologischen Attraktivität ein beliebtes Klettergebiet. Im Ortsbereich von Pfaffendorf, benachbart zum Pfaffenstein steht eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, die 35 m hohe Nadel der Barbarine, ein geologisches Naturdenkmal, das 1905 erstmals bestiegen wurde. Zahlreiche Funde dokumentieren die Besiedlung seit der Bronzezeit.
Ortsgliederung
Nach der sächsischen Gemeindeordnung besteht Königstein nur aus den Ortsteilen Königstein, Pfaffendorf und Leupoldishain. Ebenheit, Halbestadt und Hütten sind formell keine Ortsteile. Sie werden aber einer gewissen Abgrenzung wegen, aufgrund ihrer von Königstein deutlich räumlich getrennten Lage sowie ihrer Historie als Ortsteile bezeichnet.
Eingemeindungen und Verwaltungsgemeinschaft
- 1933: Eingemeindung von Hütten
- 1994: Eingemeindung von Pfaffendorf
- 1999: Eingemeindung von Leupoldishain
- 2002: Königstein bildet gemeinsam mit Gohrisch, Rathen, Rosenthal-Bielatal und Struppen die Verwaltungsgemeinschaft Königstein/Sächs. Schweiz
Ebenheit
Ebenheit, ein Waldhufendorf lieg auf 246 m ü. NN auf der gegenüberliegenden Elbseite auf einer ebenso bezeichneten geomorphologischen Flächeneinheit unterhalb des Liliensteins. Bereits 1489 erwähnt, waren die ehemaligen Siedler vermutlich der Fron unterworfene Bauern der ehemals auf der Anhöhe angesiedelten Burg. Heute noch vorhanden, sind zwei Wohn-Stall-Behausungen aus den Jahren 1747 und 1824, wie noch an den Eingangssteinen zu erkennen ist.
Halbestadt
Halbestadt, ebenfalls rechtselbisch gelegen, entstand im 15. Jahrhundert um ein dem Königsteiner Kloster zugehöriges Vorwerk. Hier, am sogenannten Napoleonsteig zum Lilienstein aus den Befreiungskriegen findet sich noch ein für die Region typisches Umgebindehaus. Die Stadt Königstein hatte das umliegende fruchtbare Gelände per Kauf 1550 in ihren Besitz gebracht. Im Zuge der Elbregulierungen 1864 bis 1865 entstand ein kleiner Flusshafen. Die früher den Bewohnern vom sächsischen Kurfürsten gewährte Elbüberfahrt mit der Gierfähre, welche seit 1993 durch eine motorisierte Fähre ersetzt wurde, ist jedoch immer noch möglich.
Hütten
Der im Bielatal unterhalb der Festung Königstein gelegene Ortsteil wurde erstmals 1445 als Hüttensiedlung erwähnt. Der Name weist auf mehrere Eisenhämmer (mittlerer und unterer Reichhammer, Greifenhammer) hin, in denen Eisen verhüttet wurde. Dieses war in kleinen Mengen als Roteisenstein im Sandstein selbst enthalten, der Großteil wurde aber mit Fuhrwerken aus den Eisenerzgruben um Berggießhübel an die Biela transportiert. Im oberen Bielatal kann in Brausenstein ein rekonstruierter mittelalterlicher Hochofen besichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird in der Region auch vom Pirnisch Eisen bzw. der Pirnaer Eisengusskunst gesprochen. Aus einer der Hammerhütten ging im 16. Jahrhundert eine Papiermühle hervor, die sich später zu einer Papierfabrik entwickelte. Dabei ist das hier produzierte Papier keineswegs gewöhnlich. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde hier Banknotenpapier, später auch Dokumentenpapier für Reisepässe, Personalausweise und andere Grenzübertrittsdokumente hergestellt. Heute stellen die etwa 260 Mitarbeiter ausschließlich Banknoten-, Scheck-, Pass- und Werttitelpapiere her, die ausgesprochen fälschungssicher sein sollen. Hinter der Papierfabrik befand sich eine bis ins frühe 20. Jahrhundert betriebene Kaltwasserheilanstalt - Bad Königsbrunn, ein Sommersitz des sächsischen Königshauses. Vom Königsteiner Bahnhof aus verkehrte 1901 eine der ersten O-Bus-Linien der Welt nach Hütten. Die von Max Schiemann konzipierte Strecke, die sogenannte Bielatalbahn, wurde aber bereits 1904 stillgelegt und nach Wurzen verlegt.
Leupoldishain
Das im Zuge der Ostkolonisation gegründete Waldhufendorf wurde erstmals 1379 als Leuchtholdshayn erwähnt. Der 1904 angegliederte Ortsteil Nikolsdorf, ebenfalls ein Waldhufendorf, wurde im gleichen Jahr als Niklasdorff erwähnt. Leupoldishain befindet sich auf der sogenannten Struppener Ebenheit etwa 3 km östlich von Königstein. Für die Entwicklung des Dorfes war bis in die jüngere Vergangenheit die Landwirtschaft prägend. Davon zeugen noch heute einige gut erhaltene Bauernhöfe. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich zudem der Tourismus. In den 50er Jahren wurde im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes sogar eine Naturbühne mit 1.100 Sitzplätzen errichtet. Dem aufstrebenden Fremdenverkehr setzte allerdings der Uranbergbau eine Grenze. 1963 wurde in Leupoldishain eine von der SDAG Wismut erkundete Uranerzlagerstätte aufgeschlossen. Aus dieser wurden bis 1990 etwa 19.000 t Uran gewonnen. Dabei wurde auch die Naturbühne dem Bergbau geopfert. Zeitweise arbeiteten über 2.300 Menschen im Leupoldishainer Bergwerk. Die Sanierung des 1990 stillgelegten Bergwerkes (heute WISMUT GmbH Niederlassung Königstein) wird wahrscheinlich noch bis über das Jahr 2010 hinaus andauern. Konkrete Nachnutzungspläne für das über 80 ha große Hauptbetriebsgelände liegen noch nicht vor. Favorisiert wird eine künftige gewerbliche Nutzung bzw. die Etablierung touristischer Angebote.
Pfaffendorf
Das 1437 erstmals als Pfaffindorff erwähnte Waldhufendorf befindet sich unterhalb des Pfaffensteins in einer flachen zur Biela hin abfallenden Mulde. Der Name leitet sich vom früheren Lehnsherren, dem Pfaffen von Königstein ab, an den die Bewohner Zinszahlungen zu leisten hatten. Durch Pfaffendorf verlief früher ein Strang der sogenannten „Alten Tetschener Straße“, die als Handelsweg das Elbtal über Kleingießhübel mit Děčín (Tetschen) verband. Den Höhenunterschied zwischen Königstein und Pfaffendorf überwand die Straße mit wenigen steilen Serpentinen. Die wirtschaftliche Prägung erfolgte bis ins 19. Jahrhundert hinein durch die Landwirtschaft. 1755 befanden sich in Pfaffendorf acht Güter. Darüber hinaus war der Ort wirtschaftlich von jeher eng an Königstein gebunden. Zahlreiche Einwohner Pfaffendorfs arbeiteten zum Beispiel als Sandsteinbrecher, Schiffer oder Hammerwerksarbeiter im Elb- und Bielatal. Der Wandel vom Bauerndorf zum Touristenort vollzog sich nach dem Ersten Weltkrieg. 1938 übernachteten 193 Gäste im Ort. Heute ist Pfaffendorf als staatlich anerkannter Erholungsort wegen seiner Nähe zum Pfaffenstein und der zahlreichen gut erhaltenen Dreiseithöfe ein beliebter Ausflugs- und Ferienort. Für den Ortsteil sind folgende Einwohnerzahlen überliefert: 1501: neun besessene Mannen; 1609: 20 Einwohner, acht Bauern, drei Gärtner, neun Häusler, sieben Hausgenossen; 1821: 180 Einwohner und 34 Häuser; 1840: 452 Einwohner; 1900: 468 Einwohner und 58 Häuser; 1919: 378 Einwohner; 1981: 362 Einwohner. Heute zählt Pfaffendorf etwa 350 Einwohner.
Einwohner- und Größenentwicklung
- 1300: 250 Einwohner [2]
- 1445: 29 Haus- und Grundbesitzer (entspricht etwa 200 Einwohnern)
- 1501: 35 Haus- und Grundbesitzer (entspricht etwa 240 Einwohnern)
- 1550: 341 Einwohner [3]
- 1779: 271 Wohnparteien mit 667 Einwohnern über 10 Jahre
- 1794: 946 Einwohner
- 1801: 1077 Einwohner
- 1815: 1364 Einwohner
- 1834: 2349 Einwohner, 248 Häuser (ohne Festung, mit Halbestadt, Ebenheit, Hütten und Strand), in der Stadt selbst wahrscheinlich 165 Häuser mit 1.673 Einwohnern
- 1900: 4274 Einwohner
- 1946: 5139 Einwohner
- 1990: 3625 Einwohner [4]
- 1998: 3256 Einwohner, 661 Wohngebäude, 1.664 Wohnungen
- 2005: 2847 Einwohner, 680 Wohngebäude, 1.673 Wohnungen
- 2006: 2822 Einwohner
- 2007: 2676 Einwohner
Zusammenstellung nach BLASCHKE 2003, Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1957, Mittelschule Königstein 2004, SCHIFFNER 1840 und Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen, ab 1991: Stand zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres
Geschichte
um 1900 Königstein im Wandel der Zeit 2006 Königstein wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort trägt seinen Namen von der den böhmischen Königen gehörigen Burg („in lapide regis“ - [lat.] auf dem Stein des Königs), die von hier aus das Elbtal oberhalb Pirnas kontrollierten.
1901 nahm zwischen Königstein und Hütten die Bielatalbahn als einer der ersten Oberleitungsbusbetriebe der Welt den Verkehr auf. Der Betrieb wurde jedoch schon drei Jahre später wieder eingestellt.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Naturfreundehaus Halbestadt 13 enteignet und zu einem frühen Konzentrationslager umgewandelt, in dem 70 bis 100 politische NS-Gegner aus Pirna und umliegenden Orten interniert und misshandelt wurden. Zu DDR-Zeiten wurde das Haus Jugendherberge und trug den Namen Julius Fuciks. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von November 1944 bis April 1945 wurden zwei Außenlager des KZ Flossenbürg errichtet: ein Lager an der Eselswiese mit 1.000 Häftlingen, sowie ein wesentlich größeres Lager im Wald Milchweg/Schwarzer Weg zwischen Thürmsdorf und Leupoldishain, von dem aus Häftlinge im Ortsteil Weißig-Strand unterirdische Stollen für die Braunkohle Benzin AG („Brabag“) zur Benzinherstellung bauen mussten, wozu später Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter anderer Nationen hinzukamen. Ein weiteres Kommando mit 250 Häftlingen schuftete in Porschdorf im Polenztal.
Von 1961 bis 1990 gab es einen bedeutenden Abbau von Uran durch die SDAG Wismut.
2002 war die Stadt vom großen Elbe-Hochwasser schwer betroffen.
Gedenkstätten
- FIR-Gedenkstein am Naturfreundehaus Halbestadt 13 für den NS-Gegner Fritz Gumpert, der hier 1933 ermordet wurde
- Mahnmal von 1977 neben dem ehemaligen Amtsgericht an der Pirnaer Straße zur Erinnerung an die umgekommenen Häftlinge der KZ-Außenlager
- Gedenktafel an der Pforte der Festung Königstein, die über das Kriegsgefangenenlager Oflag IV B sowie seine Befreiung durch die Rote Armee informiert; nach 1990 beseitigt
Wappen
Das Wappen zeigt einen aufrecht gehenden doppelt geschwänzten böhmischen Löwen. Es erinnert an die böhmische Geschichte Königsteins, dass erst 1404 in die Hand der Wettiner gelangte.
Politik
Im Stadtrat sind folgende Parteien vertreten: CDU, SPD, VBI, NPD. Stärkste Fraktion ist die von Hans-Peter Hickmann geführte CDU. Der Ortschaftsrat des Ortsteils Pfaffendorf wird von CDU und SPD und der Ortschaftsrat des Ortsteils Leupoldishain wird von sechs Mitgliedern der Bürgerinitiative Leupoldishain vertreten.
2004 erzielte die rechtsextremistische Partei NPD bei den Wahlen zum Kreistag einen Stimmenanteil von 9,1% (vorher 1,6%), wobei der Stimmenanteil im Ort selbst rund 20% betrug. Die Königsteiner NPD wurde von Uwe Leichsenring geführt und pflegte enge Kontakte zu der 1997 gegründeten, jetzt nach § 129 StGB verbotenen kriminellen Vereinigung „Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS), in der Leichsenring selbst Mitglied war.
Partnerstädte
- Königstein im Taunus (seit 1992)
- Königstein in der Oberpfalz (seit 1993)
- Trmice (Türmitz) in Tschechien (seit 2002)
Vertreter der drei Königsteiner Gemeinden treffen sich jährlich zu einem „Dreikönigstreffen“ genannten Arbeitstreffen in der Oberpfalz.
Wirtschaft
Verkehr
Durch Königstein führen die Bundesstraße 172 sowie die Staatsstraßen S 168, S 170 und S 171. An das Eisenbahnnetz ist Königstein mit einem Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden–Děčín angeschlossen. Entlang dieser verkehrt die S-Bahnlinie S1 der S-Bahn Dresden. Ab dem Reißiger Platz, etwa fünf Fußminuten vom Bahnhof entfernt, führen Buslinien nach Hinterhermsdorf (über Bad Schandau), Kurort Gohrisch, Pirna (über Struppen) und nach Rosenthal-Bielatal. Die Ortsteile auf dem rechten Elbufer, Ebenheit und Halbestadt, sind über eine Personenfähre oder auf dem Straßenweg über Bad Schandau–Rathmannsdorf–Prossen zu erreichen. Sowohl die Buslinien als auch die Fähre werden von der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH betrieben. In Königstein steht eine verkehrsgeschichtlich interessante Kursächsische Postmeilensäule.
Ansässige Unternehmen
- WISMUT GmbH Standort Königstein (OT Leupoldishain): ~ 365 Mitarbeiter (2005), Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus
- Papierfabrik Louisenthal GmbH Werk Königstein (OT Hütten): ~ 260 Mitarbeiter (2005)
Kultur, Freizeit, Bildung, Sozialwesen
Ausflugsziele
- Die vier Steine: Königstein gilt als Stadt der vier Steine (Königstein, Lilienstein, Pfaffenstein, Quirl). Die über der Stadt liegenden Festung Königstein wurde in den letzten Jahren von etwa 500.000 Menschen pro Jahr besucht. Vom Lilienstein (416 m) hat man eine wunderbare Aussicht auf das „OMEGA“ der Elbschleife. Am Pfaffenstein ist die ca. 45 m hohe Felsnadel Barbarine und der Aussichtsturm sehenswert. Am Quirl sind die zahlreichen Höhlen (Diebshöhle, Sterlhöhlen, X1/Kö13), meist Einsturzhöhlen, besonders interessant.
Museen
- Heimatstube Leupoldishain: Die kleine Heimatstube informiert mit Bildern, Dokumenten und Gegenständen über die Entwicklung des Ortes.
Freizeit / Sport
- Tennis- und Volleyballplatz Leupoldishain
- Fabel- und Mythenpark Königstein
öffentliche und soziale Einrichtungen
- Grundschule Königstein
- Mittelschule Königstein
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schifferfastnacht: In Königstein findet, wie in anderen Elb-Orten auch, zum Winterausklang die Schifferfastnacht, ein an die Elb-Schifffahrttradition anknüpfendes Volksfest, statt. Vom Schifferfastnachtsverein wird dabei ein Umzug durch die Straßen organisiert, bei dem die traditionellen Elbschiffs-Modelle durch die Stadt getragen werden und die Kapelle vor den Häusern alteingesessenerer Schiffseignerfamilien und anderer Honoratioren ein Ständchen bringt. Zum Gaudi der Kinder verteilt der „Fleckelmann“ mit seiner Klatsche „Ordnungshiebe“ an unfolgsame (trunksüchtige) Ehemänner und/oder (zänkische) Ehefrauen. Von den Marketenderinnen des Umzuges wird reichlich „Daumenbreite“ ausgeschenkt. Die Schifferfastnacht wird mit einem zünftigem Schifferball abgeschlossen.
- Ein selbstständiges karnevalistisches Leben begann in Königstein ab ca. 1953 und entwickelte sich unter der Federführung von Horst Rülke (Königstein) und Gerd Neumann (Cunnersdorf). Vom Elferrat wurden anfänglich Faschingsumzüge und Prunksitzungen organisiert. Später fanden nur noch Prunksitzungen statt, in denen zu DDR-Zeiten versteckte Kritik geübt werden konnte. Da Königstein früher den Beinamen „Quirlequietsch“ hatte, heißt der Königsteiner Karnevalsruf „Quietsch-Quirl-Oha“.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Georg Schumann (* 25. Oktober 1866 in Königstein; † 23. Mai 1952 in Berlin-Lichterfelde), Musikwissenschaftler und Dirigent, von 1900 bis 1952 Direktor der Sing-Akademie zu Berlin, Präsident der Preußischen Akademie der Künste.
- Camillo Schumann (* 10. März 1872 in Königstein, † 29. Dezember 1946 in Bad Gottleuba), jüngerer Bruder Georgs, Komponist und Organist, Ehrenbürger der Stadt Bad Gottleuba.
- Ernst Julius Otto (* 1. Oktober 1804 in Königstein; † 5. März 1877 in Dresden), Kreuzkantor und Dirigent der Liedertafel in Dresden.
- Werner Neumann (* 21. Januar 1905 in Königstein; † 24. April 1991 in Leipzig), Bachforscher
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Friedrich Christoph Graf von Solms-Wildenfels (1712–1792), kursächsischer General der Infanterie, starb hier
Literatur
- Karlheinz Blaschke: Das Städtewesen vom 12. bis zum 19. Jahrhundert. Beiheft zur Karte B II 6 des Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen (hrsg. von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und dem Landesvermessungsamt Sachsen). Leipzig/Dresden 2003.
- Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Hrsg.] Gebiet Königstein - Sächsische Schweiz. Werte der deutschen Heimat Band 1. Berlin 1957.
- Mittelschule Königstein [Hrsg.]: 625 Jahre Stadt Königstein. Geschichte und Geschichten rund um Königstein. Königstein 2004.
- Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Band 2. Leipzig 1840.
Weblinks
- Stadt Königstein - offizielle Webseite
- Homepage von Leupoldishain
- Königstein (Sächsische Schweiz) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Königstein in: August Schumann, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band, Zwickau 1818, S. 3.
- Informationen zu Historie und Entwicklung des WISMUT Bergwerkes Leupoldishain/Königstein
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ geschätzt nach überlieferten Hauszahlen aus dem 16. Jahrhundert, vgl. BLASCHKE 2003
- ↑ errechnet nach Steuerlisten, vgl. BLASCHKE 2003
- ↑ Stand 3. Oktober 1990
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