- Koldenbüttel
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Wappen Deutschlandkarte 54.3863888888899.06777777777782Koordinaten: 54° 23′ N, 9° 4′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Nordsee-Treene Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 25,76 km² Einwohner: 912 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km² Postleitzahl: 25840 Vorwahl: 04881 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 070 Adresse der Amtsverwaltung: Schulweg 19
25866 MildstedtWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Kobrow (SPD) Lage der Gemeinde Koldenbüttel im Kreis Nordfriesland Koldenbüttel (Friesisch: Koolnbütel, Niederdeutsch: Kombüddel) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Koldenbüttel liegt in der Eider-Treene-Niederung etwa 8 km südlich von Husum und westlich von Friedrichstadt am Zusammenfluss von Eider und Treene in der Marsch. Koldenbüttel gilt als östlichste Gemeinde Eiderstedts.
Die Bundesstraße 202 verläuft durch den Ort und verbindet ihn mit Friedrichstadt sowie in Gegenrichtung mit der Teilstrecke der Bundesstraße 5, die von Husum über Tönning nach Heide führt.
Bis zur Treeneabdämmung von 1570 war das Gemeindegebiet durch die Eider und das in die Treene fließende Wasser den Sturmfluten der Nordsee ausgesetzt. Auf dem ehemaligen Deich verläuft heute eine Straße, die früher eine direkte Straßenverbindung von Koldenbüttel nach Friedrichstadt darstellte und jetzt für den Kraftverkehr kurz vor der Einmündung auf die Bundesstraße 202 und deren Bahnübergang endet.
An der Bahnstrecke (Husum –) Abzw Hörn – Tönning – Bad St. Peter-Ording gab es seit deren Eröffnung 1854 einen Haltepunkt Büttel zur Bedienung von Friedrichstadt. Nach dem Bau der Marschbahn, welche einen zentrumsnahen Bahnhof für Friedrichstadt bot, wurde dieser Haltepunkt aufgelassen.
Geschichte
Koldenbüttel geht auf eine ältere Siedlung/Heimatstätte „-büttel“ zurück, die zur Zeit der Völkerwanderung verlassen und vor 1000 bis 1200 Jahren wieder besiedelt wurde. Der Ortsname bedeutet dementsprechend auch „kalte (im Sinne von erkaltete, erloschene) Siedlung“.
Die St.-Leonhard-Kirche wurde um 1200 von friesischen Einwanderern, die um 1100 in Eiderstedt siedelten, errichtet. An derselben Stelle gab es in vorchristlicher Zeit eine heilige Quelle. Der Ort taucht urkundlich erstmals 1352 auf. Der einzeln stehende Kirchturm aus Holz (Glockenstapel) in Koldenbüttel ist der älteste seiner Art in Schleswig-Holstein. Das Holz, aus dem er errichtet wurde, wurde nachweislich um 1461 gefällt. Das Pastorat wurde 1658 erbaut.
Mit der Eingliederung Schleswig-Holsteins in die preußische Verwaltung kam Koldenbüttel 1867 zum Amt Eiderstedt und bildete ab 1889 einen eigenen Amtsbezirk, ab 1948 ein eigenes Amt. Mit der 1970 erfolgten Bildung des Kreises Nordfriesland kam Koldenbüttel zu selbigem Kreis und wurde in das Amt Friedrichstadt eingegliedert, mit dessen Auflösung 2008 in das Amt Nordsee-Treene.
Politik
Von den elf Sitzen der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WGK seit der Kommunalwahl 2008 fünf Sitze und die CDU und die SPD haben je drei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „Unter grünem Wellenschildhaupt, darin eine waagerechte gesprengte goldene Kette, in Silber zwei schmale blaue Wellenbalken über einem blauen Dreispitzzinnenschildfuß, darin ein schmaler silberner Wellenbalken.“[2]
Stadtbild und Kultur
Das Kirchdorf Koldenbüttel ist von zahlreichen Gehöften und kleineren Katen umgeben, die sich in verschiedenen Kögen noch auf Gemeindegebiet und oft auf Warften befinden. Von den einst 35 Haubargen steht heute noch einer: der Riesbüllhof. Der Schütthof wurde im Dezember 2008 durch ein Feuer zerstört.
Neben der Kirche steht das Diakonat. Das 1969 gebaute Gebäude wird noch vom Giebel seines Vorgängerbaus von 1614 gekrönt. Das Pastorat befindet sich seit 1754 im 1658 gebauten Marschbürgerhaus.
Seit 1997 findet im Ort jährlich die Veranstaltungsreihe „Koldenbüttler Sommer“ mit Konzertabenden und Kunstausstellungen statt.
Wirtschaft
Beiderseits der Bundesstraße 202 haben sich in zwei Gewerbegebieten, die bis unmittelbar an Friedrichstadt heranreichen, mehrere Handwerksbetriebe und Handelsunternehmen angesiedelt. Dazu gehören mehrere Verbrauchermärkte, die den Nachbarort Friedrichstadt und die sonstige Nahregion mit versorgen.
Im Gemeindegebiet gibt es weitläufige Wohnsiedlungen, viele Einwohner pendeln nach Friedrichstadt, Husum, Tönning oder Heide.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Anna Ovena Hoyer (1584−1655), deutsche Barockdichterin
- Wilhelm Peters (1815–1883), Naturforscher und Zoologe
- Christian Heinrich Friedrich Peters (1813–1890), deutsch-amerikanischer Astronom
Galerie
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St.-Leonhard-Kirche mit dem danebenstehenden Glockenstapel
Literatur
- Martin Becker und Gert Kaster: Kulturlandschaft Eider-Treene-Sorge. Wachholtz, Neumünster 2005, S. 100–101
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
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