- Hofstett-Emerbuch
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 628 m ü. NN Fläche: 49,8 km² Einwohner: 3944 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km² Postleitzahl: 73340 Vorwahl: 07331 Kfz-Kennzeichen: UL Gemeindeschlüssel: 08 4 25 008 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Lonetalstraße 19
73340 AmstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Jochen Grothe Amstetten ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Amstetten liegt auf der nördlichen Schwäbischen Alb am Kopf der Geislinger Steige, etwa 25 km nordwestlich von Ulm. Hier überquert eine uralte Handelsstraße aus dem Filstal kommend die Alb.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Geislingen an der Steige im Landkreis Göppingen, im Osten an Gerstetten im Landkreis Heidenheim, Altheim (Alb) und Weidenstetten, im Süden an Lonsee und im Westen an Nellingen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Amstetten gehören die Ortsteile Bräunisheim, Hofstett-Emerbuch, Reutti, Schalkstetten und Stubersheim. Der Ort Amstetten selbst gliedert sich in das alte Amstetten-Dorf und das nach dem Bahnbau neu entstandene Amstetten-Bahnhof.
Geschichte
Spuren einer römischen Straßenstation am Kopf der Geislinger Steige belegen die wichtige verkehrsgeographische Lage. Während in Amstetten selbst bisher Spuren einer frühmittelalterlichen Besiedlung fehlen, belegen Funde aus den Ortsteilen Schalkstetten, Bräunisheim und Stubersheim eine Besiedlung mindestens seit der Merowingerzeit. Die erste urkundliche Erwähnung Amstettens stammt aus dem Jahr 1275 im Liber decimationis, dem Zehntbuch des Bistums Konstanz. Im Spätmittelalter gehörte die Region überwiegend den Grafen von Helfenstein, die ihren Besitz jedoch Ende des 14. Jahrhunderts an die Reichsstadt Ulm verpfänden mussten.
Eingemeindungen
Bräunisheim, Hofstett-Emerbuch, Reutti, Schalkstetten und Stubersheim wurden 1974 eingemeindet.
Ortsteile
Bräunisheim
Siedlungsbelege liegen bereits aus römischer Zeit vor, archäologische Funde im Ortsbereich belegen eine Siedlung seit der Merowingerzeit. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1143. Nachdem es bereits 1382 an Ulm verpfändet worden war, gehörte das Dorf 1480 komplett zu der Reichsstadt Ulm. 1803 gelangte Bräunisheim vorübergehend an Bayern, kam jedoch bereits 1810 wieder zu Württemberg, wo es dem Oberamt Geislingen zugeordnet wurde. Bei der Einführung der Landkreise 1938 kam Bräunisheim zum Landkreis Ulm.
Mit der Gemeindereform der 1970er Jahre wurde Bräunisheim nach Amstetten eingemeindet. Sein bisheriger Teilort Sontbergen wurde hingegen Gerstetten (Landkreis Heidenheim) zugeordnet.
Der Ortsteil hat heute rund 250 Einwohner.
Schalkstetten
Archäologische Siedlungsfunde des frühen und hohen Mittelalters wurden bei Baumaßnahmen am südlichen Ortsrand entdeckt. Die ältesten nachrömischen Funde (latènezeitliche und römische Funde am westlichen Ortsrand) stammen aus der Völkerwanderungszeit, sind also älter als der Ortsname, dessen Endung auf -stetten auf die späte Merowingerzeit zurückgehen dürfte.
Reste einer mittelalterlichen Landwehr, wohl der Reichsstadt Ulm, haben sich am nördlichen Ortsrand erhalten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schalkstetten – gemeinsam mit Amstetten – im Jahre 1275. 1396 gelangte es in den Besitz von Ulm, die weitere Geschichte entspricht der von Bräunisheim. In der Ortsmitte befindet sich das Heimatmuseum des Brauchtumsvereins mit Exponaten, die uns das häusliche und landwirtschaftliche Leben unserer Großeltern und Urgroßeltern näherbringt. Geöffnet ist das Museum immer nachmittags an Fahrtagen der Dampflok der Ulmer Eisenbahnfreunde. Der Ort auf der Stubersheimer Alb ist auch heute landwirtschaftlich geprägt.
Der Ortsteil hat heute 353 Einwohner (Stand 31. Dezember 2006).
Stubersheim
Für Stubersheim ist aus schriftlichen Quellen ein mittelalterlicher Adelssitz zu erschließen, der jedoch bald seine Bedeutung verloren hat. Er ist im östlichen Teil des Dorfes zu lokalisieren. Nach ihm benannten sich die Herren von Stubersheim, die dem Hochadel angehört haben dürften. Zu Ulmer Zeiten war Stubersheim Sitz eines Vogtes.
Reutti
Reutti hat ca. 170 Einwohner und liegt südlich von Amstetten. Das Dorf wurde 1108 erstmals erwähnt und feiert somit im Jahre 2008 sein 900-jähriges Bestehen.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 erhielt die Freie Wählergemeinschaft 10 Sitze und die Freie Wählervereinigung 8 Sitze.
Wappen
Das Wappen zeigt auf silbernen (weißen) Grund eine schwarze Schäferschippe, die mit einem silbernen (weißen) fünfspeichigen Rad belegt ist. Die Gemeindeflagge entspricht mit schwarz-weiß diesem Wappen. Wappen und Flagge wurden 1958 verliehen.
Die Farben des Wappens erinnern an die Stadt Ulm, zu der Amstetten einst gehörte. Die Schäferschippe erinnert an die früher in dieser Gegend weit verbreitete Schafzucht und das fünfspeichige Rad erinnert als Symbol des Verkehrs und der Industrie an den Bahnhof, dem Amstetten ihre wirtschaftliche Entwicklung verdankt.
Partnerschaften
Amstetten unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Celles-sur Belle in Frankreich seit 1989.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Amstetten liegt an der B 10 Stuttgart–Ulm.
Eisenbahn/Nebenbahnen
Die Bahnlinie Stuttgart–Ulm–München (Filstalbahn) führt durch die Gemeinde. Der Bahnhof Amstetten hatte früher durch die Anbindung zweier Nebenlinien sowie durch die Lage am Kopf der Geislinger Steige Bedeutung.
Heute fahren auf den Nebenstrecken zeitweise noch zwei Museumseisenbahnen. Die Lokalbahn Amstetten–Gerstetten (Spurweite 1435 mm) verkehrt auf einer 20 Kilometer langen Strecke nach Gerstetten. Das Albbähnle nach Oppingen (Spurweite 1000 mm) verkehrt auf einem Teilstück der ehemaligen Bahnlinie nach Laichingen. Nach deren Stilllegung 1985 gelang es, den Abbau der 6 Kilometer langen Trasse zwischen Amstetten und Oppingen zu verhindern.
Persönlichkeiten
- Benedictus Ducis wirkte ab 1533 in Stubersheim, ab 1535 in Schalkstetten. Er war Pfarrer, Humanist und Komponist der Renaissance.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
Literatur
- Rainer Schreg: Grabungen in einer früh- bis hochmittelalterlichen Siedlung am Ortsrand von Schalkstetten, Gde. Amstetten, Alb-Donau-Kreis. in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2005, S. 181–183.
- H.-E. Dietrich: Streiflichter aus der Geschichte von Stubersheim. Festschrift aus Anlaß der Kirchenrenovierung 1981–84 und des 400-jährigen Kirchenbaujubiläums im Jahre 1984. Stubersheim 1984
- H.-E. Dietrich: Streiflichter aus der Geschichte von Bräunisheim. Geislingen 1993
- H.-J. Knupfer: Schmalspurig nach Laichingen. Die Geschichte der Alb-Bahn Amstetten–Laichingen. Schweinfurt 2002.
Weblinks
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