- Sankt Johann (bei Mayen)
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Wappen Deutschlandkarte 50.357.1958333333333400Koordinaten: 50° 21′ N, 7° 12′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mayen-Koblenz Verbandsgemeinde: Vordereifel Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 4,31 km² Einwohner: 947 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner je km² Postleitzahl: 56727 Vorwahl: 02651 Kfz-Kennzeichen: MYK Gemeindeschlüssel: 07 1 37 097 Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 MayenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Michael Stephani (CDU) Lage der Ortsgemeinde Sankt Johann im Landkreis Mayen-Koblenz Sankt Johann ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sankt Johann findet seine erste Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1348, allerdings unter dem Namen „Oberbürresheim“, welcher sich von der nahegelegenen Burg Bürresheim herleitet bzw. der gleichnamigen Herrschaft, zu der Sankt Johann bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde im Ort eine Kirche errichtet, die Johannes dem Täufer gewidmet war und die schließlich auch dem Ort seinen neuen Namen gab: 1473 taucht der Ortsname „Sankt Johann“ zum ersten Mal urkundlich auf. Vom 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war die Sankt Johanner Kirche zugleich auch Begräbnisstätte für die herrschaftliche Familie von Breidbach-Bürresheim. Erhalten sind die Grabmäler bzw. Grabplatten folgender Personen:
- Anna von Breidbach, geb. Kämmerin von Worms (gest. 1562)
- Hans Jakob von Breidbach (gest. 1588)
- Gertrud von Breidbach, geb. Schall von Bell (1552–1614)
- Johann Wilhelm von Breidbach (1581–1610)
- Wolff Heinrich von Breidbach (1583–1635)
- Anna Magdalena von Breidbach, geb. von Metzenhausen (gest. 1673)
- Wilhelm von Breidbach (gest. 1694)
- Georg Reinhardt von Breidbach (1635–1710)
- Maria Margarete von Breidbach, geb. von der Leyen (gest. 1691)
Besonders in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Sankt Johann von der Hexenverfolgung betroffen, die in der kleinen Herrschaft Bürresheim mit erstaunlicher Intensität betrieben wurde, nicht zuletzt durch eine Frau, nämlich die schon erwähnte Gertud Schall von Bell.
Im Jahr 1784 wurde die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen und 1784/1785 eine neue errichtet. Diese erhielt 1923/1924 einen Erweiterungsbau.
Mit der Auflösung des Alten Reiches verschwand auch die Herrschaft Bürresheim von der Landkarte. Sankt Johann wurde dann schließlich nach dem Wiener Kongress Teil des preußischen Kreises Mayen. Der auf dem Gemeindegebiet gelegene Hochsimmer war die höchste Erhebung im Landkreis, bis nach der Auflösung und teilweisen Eingliederung des Kreises Adenau im Jahr 1932 die Hohe Acht seine Stelle einnahm. Der historischen Bedeutung des Schlosses Bürresheim entsprechend gab Sankt Johann der gleichnamigen Bürgermeisterei den Namen. Deren Verwaltungssitz war bis 1898 Bell, anschließlich Niedermendig. Im Jahr 1970 wurde die – nunmehr „Verbandsgemeinde Niedermendig“ genannte – Verwaltungseinheit aufgelöst. Sankt Johann kam zur neuen Verbandsgemeinde Mayen-Land (heute Verbandsgemeinde Vordereifel) im Landkreis Mayen-Koblenz, der Ortsteil Nitz wurde zur Stadt Mayen umgemeindet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Sankt Johann besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 3 7 2 12 Sitze 2004 3 7 2 12 Sitze Wappen
Gemäß Verleihungsurkunde des Regierungspräsidenten Koblenz zeigt das Wappen einen roten Basilisken auf silbernem Schild. Es entspricht dem Wappen der Familie von Breidbach, die mehrere Jahrhunderte Schloss Bürresheim bewohnte.
Religion
St. Johann ist ein überwiegend katholisch geprägter Ort, wenngleich es mittlerweile (insbesondere durch Zuzug) eine evangelische Minderheit von ca. 10% der Bevölkerung gibt.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Bürresheim
- Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Literatur
- Franz-Josef Federhenn / Bernd Hamacher: 750 Jahre Herren von Breitbach. 1246–1996, Rheinbreitbach 1996.
- Rita Voltmer: Jagd auf „böse Leute“. Hexenverfolgungen in der Region um den Laacher See (16.–17. Jahrhundert), in: Plaidter Blätter 1 (2003), 11–24.
- Herbert Woll: Die Kirche von St. Johann, in: Geschichte der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Mayen-Land. Teil 1, Mayen o.J., S. 291–314.
- Herbert Woll: Akteure und Hintergründe einer dunklen Epoche. Bürresheimer Geschichte - Irrtümer und Fehleinschätzungen, in: Heimatbuch 2009 Landkreis Mayen-Koblenz, Mayen 2008, 78-81.
Weblinks
Commons: Sankt Johann (bei Mayen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Ortsgemeinde Sankt Johann
- Ortsgemeinde Sankt Johann auf den Seiten der Verbandsgemeinde Vordereifel
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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