- Rhens
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Wappen Deutschlandkarte 50.2804888888897.618111111111165Koordinaten: 50° 17′ N, 7° 37′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mayen-Koblenz Verbandsgemeinde: Rhens Höhe: 65 m ü. NN Fläche: 16,3 km² Einwohner: 2.943 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner je km² Postleitzahl: 56321 Vorwahl: 02628 Kfz-Kennzeichen: MYK Gemeindeschlüssel: 07 1 37 221 Stadtgliederung: 3 Stadtteile Adresse der Verbandsverwaltung: Am Viehtor 2
56321 RhensWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Helmut Eich (CDU) Lage der Stadt Rhens im Landkreis Mayen-Koblenz Rhens ist eine Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rhens, zu der, neben der Stadt Rhens, die Ortsgemeinden Brey, Spay und Waldesch gehören.
Rhens ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Lage der Stadt am relativ flachen Westufer des Rheins ist durch den Gegensatz zu den Steilhängen der Ostseite geprägt, über denen – schräg gegenüber der Stadt – die Marksburg thront. Rhens gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Verkehrsmäßig ist Rhens durch die Bahn und die B 9 gut erschlossen, und ins hügelige Hinterland führen zwei Routen der Rheingoldstraße.
Gliederung
Zu Rhens gehören die Stadtteile Hünenfeld und Schauren.
Geschichte
Die Vogtei über Rhens war 1174 im Besitz der Grafen von Saffenburg, die sie für 200 Mark an den Erzbischof von Köln verkauften. Seit dieser Zeit gehörte Rhens zum Kurfürstentum Köln. Das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der Stadt war 1338 die Bildung des Kurvereins zu Rhense, in dem sich die sieben Kurfürsten auf die künftigen Modalitäten der Wahl eines deutschen Königs einigten und dem Papst das von ihm beanspruchte Approbationsrecht absprachen. An dieses Ereignis erinnert bis heute der Königsstuhl von Rhens.
1400 wurde Wenzel, Sohn Kaiser Karls IV., als römischer König von den drei geistlichen Kurfürsten und von Ruprecht III., dem Pfalzgrafen bei Rhein, auf der Burg Lahneck in Oberlahnstein abgewählt. Ruprecht wurde daraufhin in Rhens zum neuen König gewählt.
Anzumerken ist, dass der Königsstuhl vor 1929 direkt am Rhein stand und sich nun auf einer Anhöhe in Richtung Waldesch befindet.
Hexenprozesse: Im 17. Jahrhundert kam es auch in Rhens zu Hexenverfolgungen. Die Einkerkerung und Folterung fand im „Scharfen Turm“ (Teil der Stadtmauer, direkt am Rhein) statt. Die Hinrichtungen fanden an mindestens zwei verschiedenen Orten statt.
Auf eine lange Tradition kann sich auch der Rhenser Mineralbrunnen berufen. Erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt, wird hier seit über 150 Jahren Mineralwasser industriell abgefüllt. Das Unternehmen gehört zu den bedeutendsten Anbietern von Mineralwässern und Süßgetränken in Deutschland. Es bietet u. a. die Marken „Rhenser“, „Perling“ und „Silvetta“ an.
Am 7. November 1970 wurde der Gebietsteil Kripp mit 248 Einwohnern nach Koblenz eingemeindet. Seit dem 6. September 1984 hat Rhens das Stadtrecht.[3]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 1.355
- 1835 – 1.476
- 1871 – 1.493
- 1905 – 1.646
- 1939 – 2.018
- 1950 – 2.315
- 1961 – 2.711
- 1970 – 2.932
- 1987 – 2.761
- 2005 – 3.051
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Rhens besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[4]
SPD CDU Gesamt 2009 8 12 20 Sitze 2004 7 13 20 Sitze Städtepartnerschaft
Seit 1984 hat die Stadt Rhens eine Partnerschaft mit der Stadt Bramley in Großbritannien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten in Rhens
- Königsstuhl - „Auf Schawall“ in Rhens (von ungefähr 1400)
- Scharfer Turm - ab 1396 direkt am Rhein als Zollturm errichtet. Später als Gefängnis genutzt. 1645/46 Inhaftierung und Folterung von 10 angeblichen Hexen und Hexenmeistern. Generalsanierung Ende der 80er Jahre, seitdem Nutzung als Veranstaltungsraum.
- Rathaus (von 1514) - Marktplatz
- Deutsches Haus - erbaut von 1566 -1570 unmittelbar am Rheinufer, besonders imposantes Fachwerkgebäude unmittelbar mit dem Rheintor verbunden; im 19. Jahrhundert Stammsitz der rheinischen Verwandtschaft des Malers Wilhelm von Kügelgen (siehe Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 1944, Seite 278). Das Deutsche Haus besitzt einen großen historischen Gewölbekeller. Es geht die Legende um, das Napoleon auf seiner Flucht vor den nachrückenden alliierten Truppen dort einkehrte, während die Truppen Blüchers in der Neujahrsnacht 1813/14 bei Kaub den Rhein überquerten.
- Historischer Ortskern („Flecke“) - neu gestaltet mit Marktplatz, „Ochsenbrunnen“ und vielen Fachwerkhäusern
- Stadtmauer - rund um die Altstadt mit zahlreichen Toren
- Pfarrkirche St. Dionysius - am Friedhof, erstmals 873 urkundlich erwähnt, Bausubstanz aus dem 11. Jahrhundert, mit einer überwiegend barocken Innenausstattung, neu saniert, mit prächtigen Gemälden
- Pfarrkirche St. Theresia - direkt beim Ortskern
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rhens
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Königsstuhl als Erinnerung an den Kurverein von Rhense 1338
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Blick vom Rhenser Rheinufer auf die Marksburg
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rhein in Flammen - Großfeuerwerke und Schiffskonvoi am 2. Samstag im August von Spay nach Koblenz.
- Stadtfest - im historischen Ortskern am zweiten Wochenende im September
- Mittelrhein-Marathon - Großsportereignis von Oberwesel bis Koblenz im Juni
- Tal Total - Jährlich stattfindende Großveranstaltung, bei der Teile des Mittelrheintals ausschließlich dem nichtmotorisierten Verkehr zur Verfügung stehen
- Rhenser Rhein-Hunsrück MTB Marathon, eine jährliche Mountainbike-Veranstaltung über die Strecken 35, 50 und 100km mit Teilnehmern aus ganz Europa.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Rhens gehört zum „Weinbaubereich Loreley“ im Anbaugebiet Mittelrhein. Im Ort sind zwei Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 2 ha. Etwa 90 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch zwölf Betriebe tätig, die Rebfläche betrug 10 ha[2]
Persönlichkeiten
- Bruno Schüller (1925–2007), Jesuit und Moraltheologe
- Adolf Weiland (* 1953), Politiker
Literatur
Dokumente
- Bild von Rhens aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
- Bild 2 von Rhens, dito
- Die Krippe, dito
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seiten 164, 194 und 204
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
Weblinks
Commons: Rhens – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Rhens in Merians Topographia Hassiae – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis Mayen-KoblenzAcht | Alken | Andernach | Anschau | Arft | Baar | Bassenheim | Bell | Bendorf | Bermel | Boos | Brey | Brodenbach | Burgen | Dieblich | Ditscheid | Einig | Ettringen | Gappenach | Gering | Gierschnach | Hatzenport | Hausten | Herresbach | Hirten | Kalt | Kaltenengers | Kehrig | Kerben | Kettig | Kirchwald | Kobern-Gondorf | Kollig | Kottenheim | Kretz | Kruft | Langenfeld | Langscheid | Lehmen | Lind | Löf | Lonnig | Luxem | Macken | Mayen | Mendig | Mertloch | Monreal | Mülheim-Kärlich | Münk | Münstermaifeld | Nachtsheim | Naunheim | Nickenich | Niederfell | Niederwerth | Nörtershausen | Oberfell | Ochtendung | Pillig | Plaidt | Polch | Reudelsterz | Rhens | Rieden | Rüber | Saffig | Sankt Johann | Sankt Sebastian | Siebenbach | Spay | Thür | Trimbs | Urbar | Urmitz | Vallendar | Virneburg | Volkesfeld | Waldesch | Weiler | Weißenthurm | Weitersburg | Welling | Welschenbach | Wierschem | Winningen | Wolken
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