- Urbar (bei Koblenz)
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Wappen Deutschlandkarte 50.38257.6238888888889100Koordinaten: 50° 23′ N, 7° 37′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mayen-Koblenz Verbandsgemeinde: Vallendar Höhe: 100 m ü. NN Fläche: 3,46 km² Einwohner: 3.191 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 922 Einwohner je km² Postleitzahl: 56182 Vorwahl: 0261 Kfz-Kennzeichen: MYK Gemeindeschlüssel: 07 1 37 224 Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausplatz 13
56179 VallendarWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Karl Josef Kohl Lage der Ortsgemeinde Urbar im Landkreis Mayen-Koblenz Urbar ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz Sie gehört der Verbandsgemeinde Vallendar an und liegt am rechten Rheinufer nördlich von Koblenz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Urbar war schon vor etwa 13.000 Jahren Siedlungsgebiet und somit eines der ersten der Region. Mit der Errichtung des Limes gehörte das Gebiet um Urbar zum römischen Reich.
Im Jahre 1167 wurde Urbar mit der Bezeichnung „overvare“, was „Überfahrt“ bedeutet, erstmals schriftlich erwähnt. Dies weist auf eine Fähre über den Rhein nach Neuendorf hin. Landesherr war bis 1803 der Kurfürst von Trier. Diese Landesherrschaft (rotes Kreuz auf weißem Grund) und die Rheinfähre sind im Ortswappen abgebildet. 1204 wird durch die Nennung der Kapelle Besselich das gleichnamige Kloster bekannt. Die Blütezeit des Franziskanerinnenklosters war im 15. und 16. Jahrhundert und konnte sich trotz der Reformation, Kriegswirren und zahlreichen Hungersnöten halten. Die Lage Urbars im Vorfeld der Festung Ehrenbreitstein führte immer wieder zu Zerstörungen und Plünderungen. Seit dem Mittelalter bestand bis in die 1950er Jahre südlich des Ortes eine Tongrube, aus der zahlreiche Tonfliesen in Bauwerken des Koblenzer Raumes stammen. 1803 gelangte Urbar an das Fürstentum Nassau-Weilburg (seit 1806 Herzogtum Nassau); nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Urbar ein Teil der Rheinprovinz Preußens und der Bürgermeisterei Ehrenbreitstein. Als diese 1937 aufgelöst wurde, gelangte der Ort an das Amt Vallendar-Land, seit 1970 Verbandsgemeinde Vallendar. Die Katholiken des Ortes gehörten bis 1944 zur Pfarrei St. Pankratius in Koblenz-Niederberg und bilden seitdem eine eigene Pfarrgemeinde. Die Evangelischen sind Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf.
Die Zerstörung der katholischen neugotischen Dorfkirche (19. Jahrhundert) 1945 griff in das Dorfbild entscheidend ein. Es wurde eine Notkirche in der Kirchstraße errichtet, die 1967 zum Bürgerhaus umgebaut und 2005 abgerissen wurde. 1966 entstand nach Plänen des Architekten Martin Ufer (Koblenz-Ehrenbreitstein) die neue kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem charakteristischen Zeltdach und Fenstern des bedeutenden Glasmalers Paul Weigmann (Leverkusen) an der Straße In den Büngerten. Seit Ende des Krieges wächst die Bevölkerungszahl ständig. 1994 wurde eine Zahl von 2858 Einwohnern erreicht. Die Tendenz ist wegen mehrere Neubaugebiete stark steigend.
In Urbar befindet sich der östliche Freileitungsmast der Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 425
- 1835 – 619
- 1871 – 760
- 1905 – 1.086
- 1939 – 1.418
- 1950 – 1.587
- 1961 – 2.289
- 1970 – 2.843
- 1987 – 2.645
- 2005 – 3.171
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Urbar besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU Grüne FWG Gesamt 2009 5 7 2 6 20 Sitze 2004 6 7 – 7 20 Sitze 1999 7 8 – 5 20 Sitze Bürgermeister
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Anton Kammertöns, Werner Stangier und Dieter Börsch (alle SPD) Bürgermeister des Ortes. Karl Josef Kohl (Freie Liste) ist seit 1999 Ortsbürgermeister von Urbar.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Urbar liegt an der B 42 und besitzt durch die nahe gelegene A 48 auch einen guten Anschluss zum Fernstraßennetz.
Mit Hilfe der Buslinien 358, die direkt durch Urbar führt, und den Linien 8 und 318/319, die an der B 42 verkehren, ist die Stadt Koblenz innerhalb von 15 Minuten erreichbar. Urbar gehört als Gemeinde des Landkreises Mayen-Koblenz zum Verkehrsverbund Rhein-Mosel.
Bildung
- Grundschule Urbar
- Katholischer Kindergarten Urbar
- Kindergarten der Ortsgemeinde Urbar
Durch die nahe gelegenen Hochschulstädte Koblenz und Vallendar existiert ein vielfältiges Angebot an weiteren Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.
Medien
In Urbar hat der regionale Fernsehsender TV Mittelrhein am Klostergut Besselich seinen Sitz.
Weblinks
Commons: Urbar (near Koblenz) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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