- Stadecken
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mainz-Bingen Verbandsgemeinde: Nieder-Olm Höhe: 147 m ü. NN Fläche: 14,52 km² Einwohner: 4547 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 313 Einwohner je km² Postleitzahl: 55271 Vorwahlen: 06130 (Elsheim), 06136 (Stadecken) Kfz-Kennzeichen: MZ Gemeindeschlüssel: 07 3 39 057 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Pariser Straße 110
55268 Nieder-OlmWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hermann Müller (CDU) Die Ortsgemeinde Stadecken-Elsheim ist Teil der Verbandsgemeinde Nieder-Olm im Landkreis Mainz-Bingen im Bundesland Rheinland-Pfalz. Stadecken-Elsheim liegt knapp 15 km (Luftlinie) südwestlich der Landeshauptstadt Mainz im Zentrum des Weinbaugebietes Rheinhessen beiderseits der Selz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden sind Jugenheim im Westen, Essenheim im Nordosten, Nieder-Olm im Osten (alle ebenfalls Verbandsgemeinde Nieder-Olm), Schwabenheim im Nordwesten (Verbandsgemeinde Gau-Algesheim) und Saulheim (Verbandsgemeinde Wörrstadt im Landkreis Alzey-Worms) im Süden.
Weinbau
Aufgrund des hochwertigen Bodens und des milden Klimas im Rheintal blickt der Weinbau hier auf eine lange Tradition zurück. Die Gemeinde ist daher vom Weinbau geprägt und heute mit ihren Weinlagen Stadecker Spitzberg, Stadecker Lenchen, Elsheimer Blume und Elsheimer Bockstein am Mainzer Berg eine der größten Weinbaugemeinden Rheinhessens. Die typische Rebsorte ist der Silvaner, aber auch Müller-Thurgau, Riesling, Portugieser und vermehrt verschiedene Burgunder-Sorten werden in größerem Umfang angebaut. Ein Großteil der hier ausgebauten Qualitätsweine werden durch die heimischen Winzer selbst vermarktet. Besonders im Herbst, zur Zeit der Traubenlese, laden auch zahlreiche Straußwirtschaften zum Besuch ein.
Geschichte
Stadecken-Elsheim ist eine Gemeinde, die am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Stadecken und Elsheim hervorging. Die neu geschaffene Doppelgemeinde sollte den Kunstnamen „Sonnenberg“ erhalten. Dieser Vorschlag wurde allerdings verworfen. An erster Stelle des Doppelnamens steht heute allein wegen seiner Größe Stadecken. Auf Grund der vormahligen Eigenständigkeit der Ortsteile kann es eine gemeinsame Geschichte einer Gemeinde Stadecken-Elsheim nicht geben – um einen umgreifenden Überblick über die Geschichte der heutigen Gemeinde zu erhalten ist des notwendig die Historie der beiden Ortsteile zunächst separat zu betrachten.
Geschichte Stadecken
Der Ortsteil Stadecken hat seinen für die Region ungewöhnlichen Namen von der Wasserburg Stadeck, die 1276 erstmals als „Eckburg am Gestade“ urkundlich erwähnt wurde. Das Schloss mit dem umliegenden Schlossweiler stellte für Jahrhunderte einen wichtigen Verwaltungsmittelpunkt und einen landesherrlichen Domänenbetrieb mit Weinbau dar, der für die umliegenden Ortschaften große Bedeutung hatte. Dem mächtigen Dynastengeschlecht der Grafschaft Katzenelnbogen, die auch Darmstadt, St. Goar und Teile des Taunus beherrschten, gelang es, im 13. Jahrhundert im Gau Fuß zu fassen, indem sie 1289 als Vögte den weltlichen Schutz der zum Stift St. Andres zu Köln gehörenden drei Pfarrkirchen Hedesheim, Engelstadt, und Ockenheim übernahmen. Graf Eberhart errichtete 1291 zu Sicherung dieses Gebietes das Schloss Stadeck als Wasserburg auf dem Territorium von Hedesheim. Er siedelte bald darauf die Einwohner im Schutze seiner Burg an und erhielt 1301 für seinen Burgweiler von Kaiser Albrecht die Stadtrechte. Hedesheim, das alte Dorf aus dem 7. Jahrhundert verwaiste und ist heute nur noch durch die Stadecker Flurbezeichnung „Im Altdorf“ präsent. Obwohl des Grafen von Kaltzenelnbogen Bestrebungen zur Vergrößerung des Burgweilers „Stadeck“ nicht in die Tat umgesetzt werden konnte, blieb seine Burg eine wichtige Sperre gegen das weitere Vordringen von Kurmainz und wurde ein wichtiger Stützpunkt zur Sicherung seiner Hausmacht. 1468 gab Graf Phillip von Katzenelnbogen vor dem Aussterben seines Geschlechts Stadeck seiner Enkelin Ottilie bei ihrer Vermählung mit dem Markgrafen Christoph I. von Baden als Mitgift mit, sodass es später als Witwensitz der Markgräfin dienen sollte. 1507 verkaufte die Dynastie Baden die Herrschaft Stadeck an die Ritter von Quad-Wickrath. Diese Zwischenperiode dauerte allerdings nur bis zum Jahre 1564. In diesem Jahr kaufte Wolfgang von Zweibrücken Amt, Schloss und Dorf Stadeck für 32.000 Gulden. Die Pfalzgrafen ließen das nunmehr neugebildete Amt, das aus Stadeck, Essenheim und großen Besitz in der Flur Elsheim bestand, durch Amtsmänner verwalten, die mit dem Pfarrer, dem Lehrer und vier Knechten auf dem Schloss Stadeck wohnten. Das Schloss Stadeck kann in Zweibrücker Zeit als befestigtes Landrats– und Finanzamt angesehen werden. Das Dorf zählte zu dieser Zeit ca. 350 Einwohner, welche zusammen mit den Essenheimern zu Frondiensten verpflichtet waren. Die Dorfgemeinde hatte in dieser Zeit eine Selbstverwaltung unter dem Schultheiß und unter den fünf Ratsmännern. Sie bildeten das Gericht Stadeck. Im April 1632 wurde bei Kämpfen zwischen Spaniern und Schweden das Schloss und der größte Teil des Dorfes vernichtet. Bei der großen Pfalzverwüstung erlitt Stadecken wieder Schaden. 1733 fiel das Amt Stadeck (Stadecken und Essenheim) bei der Erbregulierung an die Kurpfalz. Es kam zum Oberamt Oppenheim. Die landsherrlichen Beamten stellten zu dieser die aus Kreuznach stammende Beamtenfamilie Hecht. In der französischen Zeit von 1797 – 1813 gehörte Stadecken dem Departement Donnersberg und dem Kanton Nieder-Olm an. 1816 kamen Amt und Dorf an das Großherzogtum Hessen. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus kam Stadecken eine besondere Rolle zu. Die Ortsgruppe der NSDAP, die bereits Anfang April 1929 durch den Weinhändler Moritz Cramer in der Landgemeinde Stadecken ins Leben gerufen worden war, stellte den zentralen Fixpunkt für die Ausbreitung der Partei im nördlichen Gebiet der Region Rheinhessen dar.
Geschichte Elsheim
Elsheim hat eine nicht weniger traditionsreiche Vergangenheit. Die Anfänge reichen, ähnlich wie bei der „Vorläufersiedlung“ Stadeckens Hedesheim bis in die Zeit der Franken zurück. Elsheim wurde 1144 erstmals als „Ilgesheim“ urkundlich erwähnt. Elsheim gehörte anders als Stadecken Jahrhunderte lang zu den freien Reichsdörfern des Ingelheimer Grundes. Dieser war seit 1375 dem Pfalzgrafen verpfändet und wurde ihm 1407 endgültig als Reichspfandschaft überlassen, wo er bis Ende 18. Jahrhundert blieb. Die Elsheimer Bürger hatten als dank ihrer Zugehörigkeit zum Reichsgebiet dieselben Rechte und Pflichten wie die Bürger der freien Reichsstädte. Auch Elsheim musste im Dreißigjährigen Krieg große Zerstörungen hinnehmen, blieb aber trotz der anschließenden Hungerjahre bestehen. Bessere Zeiten brachten das Wirtschaftsleben in Gang, das Straßennetz wurde ausgebaut, wovon noch heute noch die "Ehrensäule" kündet.
Sehenswürdigkeiten
Infrastruktur
Die Gemeinde liegt fünf Kilometer entfernt von der Bundesautobahn 63 am Schnittpunkt der Landstraßen 413, 426 und 428. Stadecken-Elsheim liegt im Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) und wird von den Bussen der Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH (ORN), sowie der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) bedient, die die ÖPNV-Verbindung mit dem Rheinhessischen Umland und mit Mainz darstellen, sowie Anschluss zum Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) herstellen.
Städtepartnerschaften
Seit 1980 pflegt Stadecken-Elsheim vielfältige Kontakte innerhalb Europas. In diesem Jahr wurde mit der französischen Gemeinde Rupt-sur-Moselle im südlichen Lothringen eine kommunale Partnerschaft begründet. Zehn Jahre später wurden im Zuge der deutschen Wiedervereinigung Partnerschaftsverträge mit den beiden nebeneinanderliegenden Gemeinden Wilbich und Ershausen in Thüringen unterzeichnet. Im Jahr 2000 wurden die europäischen Beziehungen zur italienischen Kleinstadt Bovolone (it:Bovolone), die 23 km südlich von Verona liegt, erweitert. Alle diese Partnerschaften erfreuen sich großer Unterstützung innerhalb der Gemeinde. Die Ansprechpartner sind jeweils über die Gemeindeverwaltung erreichbar.
Personen
- Friedrich Axt (1870-1947), Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen, geboren in Elsheim
Städte und Gemeinden im Landkreis Mainz-BingenAppenheim | Aspisheim | Bacharach | Badenheim | Bingen am Rhein | Bodenheim | Breitscheid | Bubenheim | Budenheim | Dalheim | Dexheim | Dienheim | Dolgesheim | Dorn-Dürkheim | Eimsheim | Engelstadt | Essenheim | Friesenheim | Gau-Algesheim | Gau-Bischofsheim | Gensingen | Grolsheim | Guntersblum | Hahnheim | Harxheim | Heidesheim am Rhein | Hillesheim | Horrweiler | Ingelheim am Rhein | Jugenheim in Rheinhessen | Klein-Winternheim | Köngernheim | Lörzweiler | Ludwigshöhe | Manubach | Mommenheim | Münster-Sarmsheim | Nackenheim | Nieder-Hilbersheim | Nieder-Olm | Niederheimbach | Nierstein | Ober-Hilbersheim | Ober-Olm | Oberdiebach | Oberheimbach | Ockenheim | Oppenheim | Sankt Johann | Schwabenheim an der Selz | Selzen | Sörgenloch | Sprendlingen | Stadecken-Elsheim | Trechtingshausen | Uelversheim | Undenheim | Wackernheim | Waldalgesheim | Weiler bei Bingen | Weinolsheim | Welgesheim | Wintersheim | Wolfsheim | Zornheim | Zotzenheim
Wikimedia Foundation.