- Weiltingen
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Wappen Deutschlandkarte 49.03722222222210.453333333333440Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 27′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Ansbach Verwaltungs-
gemeinschaft:Wilburgstetten Höhe: 440 m ü. NN Fläche: 24,02 km² Einwohner: 1.385 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km² Postleitzahl: 91744 Vorwahl: 09853 Kfz-Kennzeichen: AN Gemeindeschlüssel: 09 5 71 218 Marktgliederung: 9 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Schlossweg 11
91744 WeiltingenWebpräsenz: Bürgermeisterin: Lore Meier (Freie Wählergemeinschaft) Lage des Marktes Weiltingen im Landkreis Ansbach Weiltingen ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wilburgstetten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Weiltingen liegt an der Wörnitz in der Nähe von Dinkelsbühl unweit des Hesselbergs, mit 689 m der höchste Berg Mittelfrankens. Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Wittelshofen, Gerolfingen, Wassertrüdingen, Fremdingen und Wilburgstetten.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Weiltingen besteht offiziell[2] aus den 9 Ortsteilen:
- Bosacker
- Frankenhofen
- Hahnenberg
- Oberklingen
- Ruffenhofen
- Unterklingen
- Veitsweiler
- Weiltingen
- Wörnitzhofen
Geschichte
In der Nähe der Stadt Dinkelsbühl liegt der Markt Weiltingen, einstmals Sitz einer Nebenlinie des Hauses Württemberg. Neben Weiltingen selbst gehörten zur Herrschaft die Weiler Veitsweiler und Wolfsbühl sowie ein Teil der Dörfer Frankenhofen und Greiselbach. Im 17. Jahrhundert war die Herrschaft an die Herren von Knöringen als Lehen ausgegeben. Als diese Familie 1616 im Mannesstamm erlosch, fiel das Lehen an Herzog Johann Friedrich von Württemberg heim. Mit seinen Brüdern schloss der regierende Herzog 1617 den “Fürstbrüderlichen Vergleich”, in dem die Unteilbarkeit des Herzogtums Württemberg festgeschrieben wurde. Gleichzeitig erhielt der jüngere Bruder Julius Friedrich (1588-1635) die Herrschaft Weiltingen und den Marktflecken Brenz als Apanage. In Weiltingen begründete er eine Linie des Hauses Württemberg, in der jedoch zahlreiche Söhne unverheiratet blieben. Der Sohn Julius Friedrichs, Herzog Silvius Nimrod von Württemberg-Weiltingen (1622-1664), begründete seinerseits die Linie Württemberg-Oels.
Drei Generationen lang regierten die Herzöge von Württemberg in Weiltingen. Herzog Ferdinand Friedrich (1654-1705) starb jedoch ohne einen überlebenden Sohn, worauf die Linie Württemberg-Weiltingen im Mannesstamm erlosch.
Daraufhin fiel die Herrschaft Weiltingen wieder an die Hauptlinie zurück und wurde von der Kammerschreiberei in Stuttgart als Verwaltungsbehörde des herzoglichen Privatvermögens verwaltet. Im Jahr 1729 überließ die Kammerschreiberei der Landschaft die Herrschaft pfandweise auf 50 Jahre um 330.000 Gulden; nach dem Ablauf dieses Zeitraums wurde die Verpfändung um weitere 20 Jahre verlängert.
Nach der Umgestaltung der Kammerschreiberei zur Hof- und Domänenkammer richtete König Friedrich von Württemberg 1807 in Weiltingen eine „Hof- und Domänenkammerverwaltung“ ein und besetzte sie mit dem Beamten Friedrich August Christlieb. Bereits drei Jahre später trat der König durch einen Staatsvertrag mit Bayern jedoch die Herrschaft an das Königreich Bayern ab und erhielt dafür die ehemalige Deutschordensherrschaft Altshausen. Damit hörte die Hof- und Domänenkammerverwaltung Weiltingen auf zu bestehen.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1971 wurde Wörnitzhofen eingegliedert.[3] Am 1. Mai 1978 kamen Frankenhofen und Veitsweiler hinzu.
Einwohnerentwicklung
Ursprüngliche Marktgemeinde Weiltingen:
- 1910: 709 Einwohner[4]
- 1933: 704 Einwohner
- 1939: 762 Einwohner[5]
- 1961: 739 Einwohner
- 1970: 752 Einwohner
mit den ehemaligen Gemeinden, die seit der Gebietsreform (1972) Ortsteile von Weiltingen sind:
- 1939: 1.352 Einwohner
- 1950: 1.910 Einwohner
- 1961: 1.443 Einwohner
- 1970: 1.403 Einwohner
- 1979: 1.283 Einwohner
- 2000: 1.406 Einwohner
- 2008: 1.380 Einwohner
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Weiltingen hat 13 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
Gemeindeblock FWG FWG Frankenhofen Gesamt 2002 6 6 1 13 Sitze 2008 5 8 0 13 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt von Grün und Rot; oben ein schwebender goldener Stechhelm in Vorderansicht, unten auf blauem Felsenberg eine fünftürmige silberne Burg mit blauen Dächern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
- Staatliche Forstdienststelle
Bildung
- Kindertagesstätte (Kindergarten)
- Grundschule Weiltingen (1. - 4. Klasse)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Römerpark Ruffenhofen
- Trachten- und Heimatmuseum
Bauwerke
- St. Peters-Kirche mit Fürstengruft, Schäufelin Altar und historischem Glockenstuhl
- St. Nikolaus-Kirche in Ruffenhofen
- St. Veits-Kirche in Veitsweiler
- Reste des Obergermanisch-Raetischen Limes im Weiltinger Forst
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Silvius I. Nimrod (1622–1664), Erster Herzog von Württemberg-Oels
Literatur
- Die Seitenlinie Weiltingen. In: Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Stuttgart 1997. S. 188-200.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20110802/221027&attr=OBJ&val=1369
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 448
- ↑ http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/dinkelsbuehl.htm
- ↑ http://geschichte-on-demand.de/bay_dinkelsbuehl.html
Weblinks
Commons: Weiltingen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Weiltingen in der Topographia Sueviae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Weiltingen: Wappengeschichte vom HdBG
- Website des Marktes Weiltingen
- Weiltingen: Amtliche Statistik des LStDV
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