- Lehrberg
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Wappen Deutschlandkarte 49.34416666666710.51407Koordinaten: 49° 21′ N, 10° 31′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Ansbach Höhe: 407 m ü. NN Fläche: 50,88 km² Einwohner: 3.116 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 91611 Vorwahl: 09820 Kfz-Kennzeichen: AN Gemeindeschlüssel: 09 5 71 171 Marktgliederung: 26 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Sonnenstr. 14
91611 LehrbergWebpräsenz: Bürgermeister: Reiner Grimm (Bürgerblock) Lage des Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach Lehrberg (umgangssprachlich: Lärberch [2]) ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Lehrberg liegt im Naturpark Frankenhöhe. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Oberdachstetten, Flachslanden, Rügland, Weihenzell, Ansbach, Leutershausen und Colmberg.
Ortsteile
Der Markt gliedert sich in die Ortsteile[3]:
Geschichte
Die ersten Menschen siedelten sich etwa im 6. bis 7. Jahrhundert nach Christus im breiten Rezat- und Zailachtal sowie auf den östlichen Hügeln an, die ihnen einen optimalen Standort boten. Im Jahr 1059 entstand die St. Margarethenkirche als Kirche und Festung für die Einwohner. Die darauf folgenden Jahrhunderte standen im Zeichen des Wohlstandes, entstanden durch die Entwicklung der Kirche zum Wallfahrtsort und der zahlreich vorhandenen Reliquien. Der 30-jährige Krieg sowie die Pest trafen Lehrberg schwer. Im 19. Jahrhundert war der Ort vom Deutsch-Französischen Krieg betroffen; dieser fügte der Gemeinde große menschliche Schäden zu; ebenso wie die beiden Weltkriege. Insgesamt drei Denkmäler geben davon Kunde. Im Jahre 2006 fand in Lehrberg eine Gasexplosion statt, die im Dorfkern drei historische Gebäude völlig vernichtete.
Eingemeindungen
Gemeinde Einwohner
(1970)Eingemeindungs-
datumBrünst 363 1. Januar 1978 Gräfenbuch 139 1. Januar 1974 Heßbach[4] 133 1. Januar 1972 Obersulzbach 294 1. Mai 1978 Zailach[4] 205 1. Januar 1972 Einwohnerentwicklung
Ursprüngliche Marktgemeinde Lehrberg (nur mit dem Ortsteil Buhlsbach):
- 1910: 1.060 Einwohner[5]
- 1933: 985 Einwohner[6]
- 1939: 1.043 Einwohner[6]
- 1961: 1.645 Einwohner
- 1963: 1.624 Einwohner
- 1970: 1.574 Einwohner
mit den ehemaligen Gemeinden, die später Ortsteile von Lehrberg wurden:
- 1939: 2.180 Einwohner
- 1950: 3.646 Einwohner
- 1961: 2.887 Einwohner
- 1970: 2.708 Einwohner
- 1979: 2.570 Einwohner
- 2003: 3.102 Einwohner
- 2008: 3.138 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CSU 4 Sitze (27,0%) Bürgerblock 12 Sitze (73,0%) Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wappen
Wappenbeschreibung: In Gold auf einem mit einem silbernen Ring belegten grünen Dreiberg eine silberne Kapelle mit rotem Dach, darauf ein rotes Kreuz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lehrberger Kappl
Im 13. Jahrhundert hatten sich die Herren von Birkenfels zu einer starken Herrschaft entwickelt und eine zahlenmäßig beachtliche Untertanenmannschaft geschaffen, wodurch sie neben den Bischöfen von Eichstätt das örtliche Geschehen zu Lehrberg bestimmten. Ihre Burg – die ihre Anfänge wohl schon im 10. Jahrhundert hatte – auf der östlichen Anhöhe bekundete sichtbar ihre Macht. Als die Lehrberger Linie dieses Geschlechts 1536 mit Sigmund von Birkenfels ausstarb, kam der Besitz an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Sie wurde im Kampf der Markgrafen mit der Freien Reichsstadt Nürnberg (Markgrafenkrieg) offenbar völlig zerstört. Von ihr ist seit langem nichts mehr vorhanden. Alleinig erhalten sind Reste der unweit der Burg auf dem westlichen Vorsprung der Anhöhe 1430 durch einen Friedrich oder Eustachius von Lerpauer errichteten Bergkapelle. Von ihr steht heute noch die Turmruine, die so genannte Kappl.
St. Margarethenkirche
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Margaretha steht am höchsten Punkt der langen, nach beiden Seiten abfallenden Dorfstraße und geht auf eine einstige Wallfahrtskirche aus dem 14. Jahrhundert zurück. Von diesem Bau steht noch der Unterbau des Turmes mit dem Chor. An diesen fügte der markgräfliche Landbauinspektor und Baumeister Johann David Steingruber 1729–31 einen barocken Saalbau an. Bei späteren Renovierungen erhielt sie Altar sowie Kanzel im neugotischen Stil.
Die Turmhaube zeigt sich heute fachgerecht renoviert. 2006 waren Reparaturen an der Dachkonstruktion nötig geworden, da sich diese als einsturzgefährdet erwiesen hatte. Während die Arbeiten noch voll im Gange waren, ereignete sich am 22. September 2006 in der Nachbarschaft eine verheerende Gasexplosion, die zu weiteren Schädigungen führte, so dass die Instandsetzungsarbeiten weiter andauern.
Umgeben ist die Margarethenkirche mit dem ehemaligen Friedhof, dessen hohe, mittelalterliche Umfassungsmauer noch besteht. Auf ihm hat sich u. a. ein Grabkapelle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts aus Sandstein mit Pyramidendach erhalten.
Dorfschloss (Lehrberger Schlösschen)
Vermutlich bereits im Zusammenhang mit Zerstörungen an der Burg auf der Anhöhe während des Ersten Markgrafenkriegs errichteten sich die Herren von Birkenfels am Rande des Ortes einen Ansitz. Allerdings ist dessen genauer Entstehungszeitraum unbekannt. Es muss sich um ein relativ bescheidenes Gebäude gehandelt haben.
Nachdem die von Birkenfels 1536 im Mannesstamm erloschen waren, verkaufte deren Erbe, Wolf von Wilhermsdorf, 1540 diesen Ansitz an den Markgrafen Georg den Frommen, gestorben 1543, der ihn 1542 als Lehen an den von ihm testamentarisch für seinen unmündigen Sohn Georg-Friedrich eingesetzten Statthalter und Untervormund (1544-1548) Kaiserlichen Landrichter von Nürnberg Friedrich von Knobelsdorff gab. Nach dessen Tod 1553 in Zeil am Main (kinderlos) wurde das Lehen eingezogen und als markgräflicher Witwensitz vorgesehen. Genutzt wurde der Bau allerdings nur nach dem Tode des Markgrafen Georg Friedrich d. Ä. (1603) durch dessen Witwe Sophia von Braunschweig-Lüneburg. In diesem Zusammenhang wurde der Ansitz 1628/29 offenbar bis auf die Grundmauern abgerissen und ein Neubau in heutiger Form erstellt. Während des Dreißigjährigen Krieges musste Markgräfin Sophia vor den kaiserlichen Truppen auf die Festung Wülzburg fliehen. Der Ort Lehrberg ging 1632 in Flammen auf – wieweit der Ansitz in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist unbekannt.
Das Gebäude zeigt sich recht bescheiden und weist mit seinen Eckbuckelquadern noch auf mittelalterliche Bautradition. Der in die Fassadenmitte gestellte Treppenturm trägt über der Eingangstür das (nachträglich eingemeißelte) Wappen der Birkenfelser: ein silberner Ring auf rotem Wappenschild. Das Schlösschen ist stark sanierungsbedürftig und steht zur Zeit zum Verkauf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Lehrberg ist Mitglied im Tourismusverband Romantisches Franken.
Verkehr
Lehrberg liegt an der Bundesstraße 13, ca. 7 km nördlich von Ansbach.
Persönlichkeiten
- Rüdiger Wolf (* 19. November 1951 in Lehrberg) ist ein deutscher Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung
- Juda Löw Pinchas (* 1727 in Lehrberg) war ein jüdischer Hofmaler am markgräflichen Hof in Bayreuth und Ansbach.
Literatur
- Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 163f.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 121f.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 118f.
- Hagelauer, Hartmut: Lehrberg: Geschichte im Spannungsfeld von geistlicher, adeliger und fürstlicher Herrschaft, Lehrberg 2007, ISBN 978-3-87707-708-5.
- Nitsche, Joachim-Bodo: Festschrift zur 900 Jahrfeier Lehrberg, Ansbach 1959.
- Schützengesellschaft Lehrberg (Hrsg.): 100 Jahre Schützengesellschaft Lehrberg 1888 e.V.: Gauschiessen vom 12. - 29. Mai 1988; Gauschützenfest vom 3. - 6. Juni 1988, Lehrberg 1988.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ E. Fechter, S. 121.
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?n=5187&tmpfile=4d920c595589a&von=1
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7., Seite 421
- ↑ http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
- ↑ a b http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
Weblinks
Commons: Lehrberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Dorffs Ordnung der unterthonen zue Lehrberg – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis AnsbachAdelshofen | Arberg | Aurach | Bechhofen | Bruckberg | Buch a.Wald | Burgoberbach | Burk | Colmberg | Dentlein a.Forst | Diebach | Dietenhofen | Dinkelsbühl | Dombühl | Dürrwangen | Ehingen | Feuchtwangen | Flachslanden | Gebsattel | Gerolfingen | Geslau | Heilsbronn | Herrieden | Insingen | Langfurth | Lehrberg | Leutershausen | Lichtenau | Merkendorf | Mitteleschenbach | Mönchsroth | Neuendettelsau | Neusitz | Oberdachstetten | Ohrenbach | Ornbau | Petersaurach | Röckingen | Rothenburg ob der Tauber | Rügland | Sachsen b.Ansbach | Schillingsfürst | Schnelldorf | Schopfloch | Steinsfeld | Unterschwaningen | Wassertrüdingen | Weidenbach | Weihenzell | Weiltingen | Wettringen | Wieseth | Wilburgstetten | Windelsbach | Windsbach | Wittelshofen | Wolframs-Eschenbach | Wörnitz
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