- Wellinghusen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Dithmarschen Amt: KLG Heider Umland Höhe: 3 m ü. NN Fläche: 18,47 km² Einwohner: 284 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km² Postleitzahl: 25746 Vorwahlen: 0481, 04833, 04839 Kfz-Kennzeichen: HEI Gemeindeschlüssel: 01 0 51 081 NUTS: DEF05 Adresse der Amtsverwaltung: Kirchspielsweg 6
25746 HeideWebpräsenz: Bürgermeister: Kay Uwe Evers Lage der Gemeinde Norderwöhrden im Kreis Dithmarschen Norderwöhrden ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in der Dithmarschener Nordseemarsch im Dreieck der Orte Heide, Büsum und Wesselburen westlich der A23. Die Gemeinde liegt damit auf einer Linie mit Wöhrden, Hassenbüttel und Wesselburen die erste frühmittelalterliche Besiedlungslinie direkt an der damaligen Nordseeküste.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Dellweg, Edemannswurth, Edemannswisch, Nannemannshusen, Oeverwisch, Poppenhusen, Wennemannswisch und Wellinghusen.
Politik
In der Gemeindevertretung ist nach der Kommunalwahl 2008 die Wählergemeinschaft FWN mit 9 Sitzen vertreten.
Geschichte
Wellinghusen
Der Ortsteil Wellinghusen gehört zu den am besten erhaltenen und archäologisch dokumentierten frühmittelalterlichen Dorfwurten in Schleswig-Holstein. Bei Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Dirk Meier zeigte sich 1994, dass Wellinghusen Ende des 7. Jahrhunderts als eine Siedlung mehrerer Wohnstallhäuser auf einem bis NN +1,80 m hohen Uferwall nahe einem Priel entstand. Es gehörte damit zur ersten Phase der Besiedlung der Dithmarscher Nordseemarschen nach der Völkerwanderungszeit und weist eine für diese Zei typische Rundform auf. Die Wurt liegt westlich des bereits in der in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten besiedelten Seemarschen, die seit etwa 500 n. Chr. aufgrund ihrer küstenfernen Lage zunehmend vermoorten.
Vor dem Siedlungsbeginn am Ende des 7. Jahrhunderts wuchs auf der Wurt vor allem Schilfrohr, das für die Anlage der Hofstellen und der saisonalen, nur im Sommer bewirtschafteten Äcker mit Hafer, Gerste und Leinanbau Platz machte. Vor allem aber nutzten die Bewohner die umliegende Salzmarsch als Viehweide für Rinder, Schafe und Pferde. Die Vegetation bestand aus Brackwasserpflanzen Milchkraut, Andeln, Salzbinsen, Schuppenmieren, Röhrkohl und auf etwas höhergelegenen Stellen Seggen, Straußgras und ebenfalls Schilfrohr.
Die Flachsiedlung wurde an einem Priel angelegt, über den eine Brücke führte. Im frühen 9. Jahrhundert wurden die einzelnen Hofplätze zu bis 3 m über NN hohen Hofwurten erhöht. Dabei wurde der Priel mit Mist verfüllt, so dass eine größere Dorfwurt entstand. Im 10. Jahrhundert erfolgte eine weitere Erhöhung und ein Wurtenausbau auf eine Höhe von 4 m über NN, weitere Auftragungen aus Klei sind noch bis in das 14. Jahrhundert hinein belegt. Insgesamt wuchs die Wurt auf 6,20 m über NN bei einem Durchmesser von 250 Meter. In der frühen Neuzeit befanden sich aber nur noch zwei Höfe auf der Wurt, dann wurde das Wurtendorf aufgegeben. Nördlich des alten Wurtendorfes entstand im 12. Jahrhundert die heutige Wurtsiedlung Wellinghusen, wie 1996 durchgeführte Ausgrabungen ergaben.[1]; Dirk Meier: Die Nordseeküste. Geschichte einer Landschaft (Heide 2006) Boyens-Buchverlag.
Der Name Norderwöhrden entstand, nachdem die Dithmarscher 1559 in der Letzten Fehde ihre Unabhängigkeit verloren hatten, die Bauernrepublik Dithmarschen in einen Nord- und einen Südteil getrennt wurde. Das alte Kirchspiel Wöhrden lag auf der Grenze, so dass der Wöhrdener Stadtkern mit Süderwöhrden in Süderdithmarschen lag, das Wöhrdener Hinterlag als Norderwöhrden zu Norderdithmarschen kam.
Während des Zweiten Weltkriegs lebten etwa 20 Kriegsgefangene in einem Norderwöhrdener Tagelöhnerhaus und wurden zur Zwangsarbeit in der Landwirtschaft eingesetzt.[2], der Ortsteil Edemannswisch kam 1960 an die zentrale Wasserversorgung.[3]
Religion
Norderwohrden gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wöhrden.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bei Norderwöhrden bestehen insgesamt vier Windparks mit 21 Windkraftanlagen, die zwischen 1999 und 2004 entstanden sind und eine Nennleistung von etwa 13 MW besitzen. Der Windpark Norderwöhrden I von 1999 besteht aus neun Vestas V47-660/200 mit einer Gesamtleistung von 5 MW, Norderwöhrden II, ebenfalls aus 1999, aus acht V47-660/200 mit einer Gesamtleistung von 5,28MW.[5] Der Windpark Norderwöhrden III, besteht seit 2002 aus drei Vestas V-52 mit einer Leistung von jeweils 850 Kilowatt[6], der Windpark Norderwöhrnden IV aus einer Vestas V-52.[7] Darüber hinaus befinden sich auf dem Gemeindegelände zwei Micon M 530-250-Anlagen von 1993 mit einer Gesamtleistung von 0,5MW.[8]
Verkehr
Direkt durch den Ort führt die zum Eidersperrwerk verlaufende Landesstraße 155, die etwas südlich außerhalb des Ortes in die nach Heide und Büsum führende Bundesstraße 203 einmündet. Diese wiederum kreuzt im Gemeindegebiet die Bundesstraße 5, die die Verlängerung der A 23 darstellt.
Nachweise
- ↑ Dirk Meier: „Frühe Besiedlungsmuster und der Wandel des Naurraumes zur Kulturlandschaft in Eiderstedt und Dithmarschen“ in: Ludwig Fischer (Hrsg.): „Kulturlandschaft Nordseemarschen“, Nordfriisk Institut/Hever Westerhever 1997“ S. 45-66 ISBN 3-930691-07-8 S. 52-54
- ↑ Dithmarscher Landeszeitung: "Mit Franzosen angefreundet"
- ↑ Dithmarscher Landeszeitung: "Rolfs-Hof in Edemannswisch gut bekannt."
- ↑ Website der Wöhrdener Gemeinde
- ↑ Windmesse.de: Windparkübersicht
- ↑ bgz.ag: 15 Millionen Euro in Windparks platziert
- ↑ Windmesse.de: Windparkübersicht
- ↑ Referenzliste:4Wind Gmbh
Weblinks
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