Glems (Metzingen)

Glems (Metzingen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Metzingen
Metzingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Metzingen hervorgehoben
48.5366666666679.2858333333333350Koordinaten: 48° 32′ N, 9° 17′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 34,61 km²
Einwohner: 22.012 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 636 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 72541–72555
Vorwahl: 07123
Kfz-Kennzeichen: RT
Gemeindeschlüssel: 08 4 15 050
Stadtgliederung: Kernstadt und 2 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Stuttgarter Str. 2-4
72555 Metzingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Ulrich Fiedler (parteilos)

Metzingen ist eine württembergische Mittelstadt am Fuß der Schwäbischen Alb und südlich des Großraums Stuttgart nahe bei Reutlingen gelegen. Sie ist nach Reutlingen die zweitgrößte Stadt des Landkreises Reutlingen und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden innerhalb der Region Neckar-Alb. Metzingen ist überregional vor allem durch die zahlreichen Fabrikverkäufe (neudeutsch: Outlets) bekannt. Seit 1. Oktober 1990 ist Metzingen Große Kreisstadt. Metzingen ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (80,2 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Metzingen liegt im Ermstal, umgeben von Weinbergen, Wäldern und für die Gegend typischen Streuobstwiesen, etwa 30 km südlich von Stuttgart und etwa 10 km nordöstlich von Reutlingen.

Geologie

Metzingen ist umgeben von Vulkanbergen und dem Trauf der Schwäbischen Alb. Der Untergrund des Juragebirges ist reich an Fossilien aus dem Urmeer. Außerdem befindet sich in etwa 4 km Entfernung die Achalm (707 m ü.NN.), ein sog. „Zeugenberg“, der durch den Rückzug des Albtraufes entstanden ist. In Nordostrichtung gibt es mit dem Jusi (672,8 m ü.NN.) beim Nachbarort Kohlberg eine weitere Besonderheit. Bei dem mit Wacholderheiden bewachsenen Aussichtsberg handelt es sich um den größten Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Metzingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zum Landkreis Esslingen¹:

Riederich, Grafenberg, Kohlberg ¹, Neuffen ¹, Dettingen an der Erms, St. Johann, Eningen unter Achalm und Reutlingen.

Stadtgliederung

Die Stadt Metzingen besteht aus den drei Stadtteilen Metzingen, Metzingen-Glems und Metzingen-Neuhausen, die Stadtteile sind räumlich identisch mit den Gemarkungen der bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden. Die drei Stadtteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und in den Grenzen der beiden Stadtteile Metzingen-Glems und Metzingen-Neuhausen ist jeweils eine Ortschaft mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. In den Ortschaften befinden sich jeweils eigene Verwaltungsstellen mit den Aufgaben einer Geschäftsstelle des Bürgermeisteramtes.[2]

Zum Stadtteil Metzingen gehören die Stadt Metzingen, das Gehöft Korrenhof und die Häuser Elektrizitätswerk, Schieferwerk und Weimerstal. Zum Stadtteil Metzingen-Glems gehört das Dorf Glems. Zum Stadtteil Metzingen-Neuhausen gehört das Dorf Neuhausen an der Erms.

Im Stadtgebiet liegen die Wüstungen Brenningen (im Stadtteil Metzingen) ein nicht näher benanntes Gehöft, das im 14. Jahrhundert als Propstei des Klosters Zwiefalten diente und vermutlich im Zeitraum nach 1485 verlassen wurde (im Stadtteil Metzingen-Neuhausen) und die Ortschaften Unterer Hof und Oberer Hof im Stadtteil Metzingen-Glems.[3]

Ferner gibt es auch Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Hierzu gehören die Haugenrainsiedlung und Neugreuth.

Raumplanung

Metzingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Neckar-Alb, zu dessen Mittelbereich neben Metzingen selbst die Städte und Gemeinden Bad Urach, Dettingen an der Erms, Grabenstetten, Grafenberg, Hülben, Riederich und Römerstein des Landkreises Reutlingen gehören.

Geschichte

Metzingen wird 1075 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und geht 1089 zur Hälfte an die Grafen von Grüningen. 1317 geht Metzingen an die Grafen von Württemberg. 1489 macht Graf Eberhard im Bart Metzingen zum Sitz eines Unteramts innerhalb des Oberamts Urach. 1562 wird das Rathaus gebaut. Durch das milde Klima wird in Metzingen Wein angebaut, was um 1600 zu einer raschen Vermehrung des Wohlstands führt. Im Dreißigjährigen Krieg wird Metzingen stark zerstört, kurze Zeit später kommt es zum Ausbruch der Pest, bei dem zwei Drittel der Bevölkerung sterben.

Rathaus von 1668

Nach 1700 siedeln sich die ersten Textil- und Gerberbetriebe in Metzingen an. Durch die Industrialisierung kommt es um 1800 zu einem raschen Bevölkerungswachstum. 1820/24 werden die ersten Textilfabriken in Metzingen gebaut.

Erst 1831 verleiht König Wilhelm I. auf Bitten der Zunftvorsteher die Stadtrechte an Metzingen. 1859 wird Metzingen an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was zu einem Aufschwung der lokalen Wirtschaft führt. Bei der Kreisreform 1938 wird der Landkreis Urach aufgelöst. Metzingen kommt zum Landkreis Reutlingen. Ab 1945 gehörte die Stadt zum Land Württemberg-Hohenzollern und seit 1952 zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.

Bei der Gebietsreform der 1970er Jahr werden die Nachbarorte Neuhausen an der Erms und Glems eingemeindet. Damit erhält das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Die Einwohnerzahl Metzingens überschritt 1990 die Grenze von 20.000. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Oktober 1990 beschloss.

Das am Albtrauf gelegene Dorf Glems wurde 1254 als „villa Glems“ erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich war es eine Tochtersiedlung des benachbarten Dettingen an der Erms und gehörte zunächst zur Grafschaft Urach. Kurze Zeit später kam es an die Grafen von Württemberg und gehörte zum Unteramt Dettingen innerhalb des Amtes bzw. Oberamtes Urach. 1938 kam der Ort zum Landkreis Reutlingen.

Neuhausen wurde 1089 als „Niuwinhusin“ erstmals erwähnt. Damals schenkten die Brüder Graf Kuno und Liutold von Achalm Teile des Ortes als Gründungsausstattung an das Kloster Zwiefalten. 1431 verkaufte auch Heinrich Truchseß zu Neuhausen seinen Besitz dem Kloster, das somit das Gericht und die Vogtei über das Dorf inne hatte. Im 15. Jahrhundert fasste allmählich Württemberg Fuß im Ort, doch blieben Vogtei und Obrigkeit weiterhin beim Kloster. Erst 1750 ging die Herrschaft auf Württemberg über, als das Kloster Zwiefalten zum Erwerb der Reichsunmittelbarkeit das Dorf neben anderen Besitzungen an Herzog Karl Eugen von Württemberg verkaufte. Danach gehörte Neuhausen zum Oberamt Urach. 1938 kam der Ort zum Landkreis Reutlingen.

Wappen

Blasonierung: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Silber ein grüner Kohlkopf.

Religionen

Martinskirche

Metzingen gehörte anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „circa Alpes“, Landkapitel Urach-Reutlingen unterstellt. Infolge der Zugehörigkeit zu Württemberg wurde im Ort 1537 die Reformation eingeführt. Danach war Metzingen über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch. Die evangelische Martinskirche wurde um 1500 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Im 15. Jahrhundert gab es ferner zwei Kapellen Zu Unserer Lieben Frau zu der Ruh und St. Bernhard. Eine Pfarrkirche St. Florinus stand auf dem gleichnamigen Berg, die jedoch bald nach 1482, als die Pfarrei mit der Schlosskapelle Tübingen vereinigt worden war, abgetragen wurde.

Die Kirchengemeinde Metzingen wuchs durch Zuzug nach dem 2. Weltkrieg stark an. So wurde 1960 die Friedenskirche erbaut, die 1965 zur Pfarrei erhoben wurde. Eine weitere Pfarrei entstand in Neugreuth 1971. Die drei Kirchengemeinden bilden heute die Gesamtkirchengemeinde Metzingen.

Auch in Glems wurde infolge der Zugehörigkeit des Ortes zu Württemberg die Reformation eingeführt. Bis 1518 hatte der Ort kirchlich noch zu Dettingen gehört, dann wurde er vorübergehend eigene Pfarrei, die jedoch kurz nach der Reformation wieder aufgehoben wurde. Danach wurde der Ort der neu eingerichteten Pfarrei Neuhausen zugeteilt. Der Ort erhielt 1762 eine Kapelle, die später zur Kirche erweitert wurde.

In Neuhausen an der Erms wurde ebenfalls die Reformation eingeführt. Kirchlich gehörte der Ort zu Dettingen. Eine Kapelle Zu Unserer Lieben Frau wird jedoch bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Nach der Reformation wurde Neuhausen Sitz einer eigenen Pfarrei, die auch den Nachbarort Glems betreute. Die alte Marienkapelle wurde um 1570 zur Pfarrkirche ausgebaut und den 12 Aposteln geweiht. Weitere Umbaumaßnahmen wurden 1754 vorgenommen.

Die heutigen Kirchengemeinden im Metzinger Stadtgebiet (Martinsgemeinde, Friedenskirchengemeinde, Neugreuth, Glems und Neuhausen) gehören heute zum Dekanat Bad Urach der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Metzingen. Die Gemeinde konnte 1881 ihre eigene Kirche St. Bonifatius bauen, die 1918 zu Pfarrei erhoben wurde.(Neubau der Kirche nach dem 2ten Weltkrieg). Zur Kirchengemeinde gehören auch die Katholiken in Glems und Neuhausen. Sie gehört zum Dekanat Reutlingen-Zwiefalten des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Metzingen auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Evangelisch-methodistische Kirche, eine Freie Evangelische Versammlung, zwei Versammlungen der Zeugen Jehovas, eine Unabhängige Baptistengemeinde und eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1383 150
1470 1.230
1598 2.030
1661 1.196
1763 2.214
1803 3.146
1849 4.371
1861 4.318
1. Dezember 1871 ¹ 4.706
1. Dezember 1880 ¹ 5.360
1. Dezember 1900 ¹ 5.460
1. Dezember 1910 ¹ 6.337
16. Juni 1925 ¹ 6.587
Jahr Einwohner
16. Juni 1933 ¹ 7.041
17. Mai 1939 ¹ 7.752
13. September 1950 ¹ 9.660
6. Juni 1961 ¹ 11.819
27. Mai 1970 ¹ 14.475
31. Dezember 1975 19.224
31. Dezember 1980 19.473
27. Mai 1987 ¹ 19.468
31. Dezember 1990 20.754
31. Dezember 1995 21.447
31. Dezember 2000 21.679
31. Dezember 2005 21.983

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Zwischen der Stadt Metzingen und den Gemeinden Riederich und Grafenberg besteht seit 1. Juli 1975 eine Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Seit 2000 hat Metzingen einen Jugendgemeinderat mit aktuell 18 Mitgliedern.

Bürgermeister

An der Spitze der Gemeinde Metzingen stand zunächst der von der Herrschaft eingesetzte Schultheiß. Im 15. Jahrhundert wurde der Schultheiß mehr und mehr vom Beamten des Amtes Urach verdrängt. Im 19. Jahrhundert gab es dann einen Schultheiß. Ab 1934 wurde das Stadtoberhaupt als Bürgermeister bezeichnet und seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1990 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Amtszeit von Dieter Hauswirth hätte regulär am 30. Juni 2015 geendet. Am 31. August 2008 jedoch kündigte Hauswirth nach einem Bürgerentscheid, der einen weiteren Logistikbau der in Metzingen ansässigen Firma Hugo Boss AG untersagte, seinen Rücktritt zum Jahresende an.[4]. Am 8. Februar 2009 wurde Ulrich Fiedler mit 93 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 40,9 Prozent im zweiten Wahlgang zum Oberbürgermeister gewählt.[5].

  • 1804–1822: Christian Friedrich Kuhorst
  • 1822–1837: Georg Friedrich Gußmann
  • 1837–1864: Jakob Michael Beck
  • 1864–1878: Christian Hess
  • 1878–1910: Friedrich Caspar
  • 1910–1934: Wilhelm Carl
  • 1934–1937: Ernst Neuhaus
  • 1938–1946: Otto Dipper
  • 1946–1949: Gottlob Prechtl
  • 1949–1955: Willi Schmid
  • 1955–1961: Otto Dipper
  • 1961–1983: Eduard Kahl
  • 1983–1999: Gotthard Herzig
  • 1999–2008: Dieter Hauswirth
  • seit 2009: Ulrich Fiedler

Wappen

Das Wappen der Stadt Metzingen zeigt unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze liegende Hirschstange, in Silber einen grünen Kohlkopf. Die Stadtflagge ist blau-weiß.

Das Wappen wurde der Gemeinde durch Herzog Johann Friedrich von Württemberg 1616 verliehen. Die Hirschstangen symbolisieren die Zugehörigkeit zu Württemberg. Der Kohlkopf wurde schon zuvor in einem Signet des Gerichts und der Heimbürgen geführt. Die Herkunft ist jedoch nicht bekannt. Die Flagge wurde im 19. Jahrhundert eingeführt.

Wappen der eingemeindeten Gemeinden

Glems
Glems
 
Neuhausen an der Erms
Neuhausen
an der Erms

Städtepartnerschaften

Metzingen unterhält seit 1979 mit Noyon in Frankreich, seit 1989 mit Hexham in England und seit 1992 mit Nagykálló in Ungarn eine Städtepartnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eine der sieben Keltern
Rathaus von 1668
Alte Apotheke
Floriansberg mit Streuobstwiesen

Museen

In der Herrschaftskelter befindet sich seit 1979 das Weinbaumuseum Metzingen. Im Stadtteil Glems gibt es seit 2004 ein Obstbaumuseum.

Bauwerke

Der Kelternplatz mit den sieben Keltern gilt als Wahrzeichen der Stadt. In Neuhausen stehen weitere drei Keltern in einer Reihe.

Das älteste erhaltene Wohngebäude Metzingens wurde dendrochronologisch ins Jahr 1452 datiert. Es ist als Pfleghof des Klosters Zwiefalten errichtet worden und mit einem großen Gewölbekeller ausgestattet. Das Gebäude ist das Stammhaus der Familie Völter, denn der langjährige Mädchenschulmeister Christoph Erhard Michael Völter lebte dort. In seiner Sitzung am 15. März 2007 beschloss der Gemeinderat, eine Abbruchgenehmigung für dieses stadtgeschichtlich interessante Haus zu erteilen.

Das Alte Rathaus Metzingen wurde 1668 erbaut. Der Marktbrunnen stammt von 1758. Die evangelische Martinskirche wurde 1613 fertig gestellt. Zu weiteren Kirchen vgl. den Abschnitt Religionen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Pumpspeicherwerk Glems.

Das Fabrikverkaufs-Gebiet am Rande der Innenstadt wurde seit Beginn des 21. Jahrhunderts intensiv ergänzt und umgeordnet. Es stellt mittlerweile eine Mischung aus (teilweise renovierten) alten Industriegebäuden und modernen, sorgfältig gestalteten Neubauten mit puristischem 'Fabrik-Charakter' dar. Die Neugestaltung des historischen Lindenplatzes als Verbindung zwischen Fabrikverkäufen und Innenstadt wurde im September 2005 abgeschlossen. Im Gewerbegebiet Längenfeld wurde 2008 ein Distributionszentrum der Firma Hugo Boss AG mit Sondergenehmigung in Bezug auf die Gebäudehöhe errichtet; die Planungen für ein zweites überdimensioniertes Distributionszentrum im Gewerbegebiet Braike-Wangen wurden am 31. August 2008 per Bürgerentscheid gestoppt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Sieben-Keltern-Fest (dritte Woche im Oktober)
  • Neuhäuser Weinfest (Anfang November)
  • Metzinger Stadt- und Heimatfest (im Sommer, nur in ungeraden Jahren)
  • Glemser Kirbe (am Wochenende nach dem 11. November)
  • Kunstmarkt in Metzingen (Pfingsten)
  • Weihnachtsmarkt (erstes Wochenende im Dezember, Samstags auch Stände von Schulen, Vereinen u.Ä.)

Wirtschaft und Infrastruktur

Outlet-Stores

Metzingen ist Sitz einiger Textilbetriebe, die hier jedoch meist nur noch ihre Design- und Verwaltungszentralen haben, da die tatsächliche Produktion außerhalb Deutschlands stattfindet. Das bekannteste Metzinger Unternehmen ist die Hugo Boss AG. In Metzingen gibt es über 70 Fabrikverkäufe, bei denen vorwiegend bestimmte Marken-Kleidungsstücke (z. B. Reebok, Pepe Jeans London, Adidas, S.Oliver, Esprit, Puma, Quiksilver, Nike, Schiesser, Möve, Hugo Boss, Joop, Strenesse, Escada, Bally, tweans, usw.) zu reduzierten Preisen verkauft werden. Daneben gibt es aber auch Outlet-Stores mit Ledermoden, Spielzeug und anderen Artikeln. Metzingen ist einer der größten Outlet- bzw. Fabrikverkaufsstandorte Deutschlands.

Die Hugo BOSS AG gab am 2. Mai 2005 in einer Pressemitteilung bekannt, ihre Lizenzgeschäfte auf ein Tochterunternehmen mit Sitz in Zug in der Schweiz zu übertragen.[6] Aus Sicht der Stadt Metzingen führt diese Entscheidung in den nächsten Jahren zu Gewerbesteuerausfällen in Höhe einer zweistelligen Millionensumme.

Laut FAZ gibt es in Metzingen über 60.000 m² so genannte Fabrikverkäufe und 10.000 sind neu geplant.[7]

Verkehr

Metzingen liegt an den drei Bundesstraßen B 28, B 312 und B 313. Die Autobahn A 8 ist weniger als 30 Autominuten entfernt, der Stuttgarter Flughafen ist rund 20 km entfernt. Wichtigster Verkehrsknotenpunkt für den Individualverkehr ist der Lindenplatz, der allerdings zu einer modernen Fußgängerzone für den Fabrikverkauf umgebaut wurde.

Die elektrifizierte Neckar-Alb-Bahn Stuttgart – Tübingen bedient den Bahnhof der Stadt, von dem außerdem die einspurige Strecke der Ermstalbahn in Richtung Bad Urach abzweigt.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 219.

Landwirtschaft

Die Stadt ist ein bekannter Weinort im Weinbaugebiet Württemberg mit der Winzergenossenschaft Metzingen-Neuhausen. Metzingen ist südlicher Endpunkt der Württemberger Weinstraße.

Medien

In Metzingen erscheint als Tageszeitung das „Metzinger-Uracher Volksblatt / Der Ermstalbote“, das seinen Mantel von der Südwest Presse aus Ulm bezieht. Ebenso erscheint eine Metzinger Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers, der „Metzinger-Uracher General-Anzeiger“.

Öffentliche Einrichtungen

Metzingen hat ein Notariat und ein Rathaus. Im Rathaus werden teilweise vom Amtsgericht Bad Urach ausgelagerte Fälle verhandelt.

Bildung

Metzingen hat ein Gymnasium (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium), eine Realschule (Schönbein-Realschule), eine Förderschule (Seyboldschule), eine Grundschule (Sieben-Keltern-Schule früher Hindenburgschule) und zwei Grund- und Hauptschulen (Neugreuthschule mit Grundschulförderklasse und Uhlandschule).

Der Landkreis Reutlingen ist Träger der Gewerblichen Schulen Metzingen. Die private Evangelische Berufsfachschule für Altenpflege rundet das Schulangebot Metzingens ab. Ferner gibt es noch eine Musikschule, die als eingetragener Verein (e. V.) organisiert ist.

Weitere Bildungseinrichtungen sind die fba, Familienbildungsarbeit Metzingen und die Volkshochschule Metzingen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Metzingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1893: Karl Beck, Stadtpfarrer
  • 1908: Christian Völter, Kommerzienrat
  • 1910: Friedrich Caspar, Stadtschultheiß
  • 1934: Wilhelm Carl, Bürgermeister
  • 1955: Hermann Bräuchle (1877–1965), Lederfabrikant, Gemeinderat
  • 1955: Julius Wizemann, Fabrikant
  • 1970: Otto Schmid, Gemeinderat und Gerbereibesitzer
  • 1973: Hans Speidel (1897–1984), General
  • 1976: Heinrich Schmid, Werkzeugmacher, Gemeinderat
  • 1981: Pierre Dubois, Bürgermeister von Noyon
  • 1981: Joseph Duchemin, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Noyon
  • 1983: Eduard Kahl, Bürgermeister
  • 2002: Monique Silvert, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Noyon
  • 2004: Janos Fodor, Bürgermeister von Nagykallo
  • 2004: Heinz Kipper, Gemeinderat, AWO-Vorsitzender
  • 2005: Eva Maria Weiblen, Mitbegründerin des Förderkreises Metzinger Keltern
  • 2008: Dr. Horst Laubner, Theaterregisseur, Vorsitzender des Veranstaltungsrings

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
  • Metzingen. Informationsbroschüre, 12. Auflage, Mering: WEKA-Info-Verlag, 2005, 48 S.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Metzingen vom 18. Mai 2006 (PDF)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 38–41
  4. Südwest Presse zum Rücktritt von Hauswirth am 1. September 2008
  5. http://www.metzingen.de/wahlen/obw2009-2/obw2009bf.html]
  6. Jahresrückblick 2005 von OB Dieter Hauswirth:Jahresrückblick des Oberbürgermeisters, Dezember 2005
  7. FAZ vom 7. Mai 2005, S.11 (gleiche Zahl im rheinischen Merkur vom 13. Juni 2006)

Weblinks


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