- Grönenbach
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Unterallgäu Verwaltungs-
gemeinschaft:Bad Grönenbach Höhe: 718 m ü. NN Fläche: 42,03 km² Einwohner: 5191 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km² Postleitzahl: 87730 Vorwahl: 08334 Kfz-Kennzeichen: MN Gemeindeschlüssel: 09 7 78 144 Adresse der Marktverwaltung: Marktplatz 1
87730 Bad GrönenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Bernhard Kerler Lage von Bad Grönenbach im Landkreis Unterallgäu Bad Grönenbach ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bad Grönenbach.
Bad Grönenbach wurde 1996 das Prädikat Kneippheilbad verliehen. Bereits 1954 war der Ort als Kneippkurort staatlich anerkannt worden.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bad Grönenbach liegt 13 km südlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Oberschwaben. Nördlich von Bad Grönenbach, ab dem sogenannten Rothensteig, beginnt die typische allgäuer Hügellandschaft.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Bad Grönenbach und Zell.
Zum Markt Bad Grönenbach gehören unter anderem die Orte Bad Grönenbach, Au, Gmeinschwenden, Haitzen, Herbisried, Hintergsäng, Hörpolz, Hueb, Ittelsburg, Kornhofen, Raupolz, Rothenstein, Schwenden, Seefeld, Streifen, Thal, Vordergsäng, Zell, Zellereinöde und Ziegelberg.
Wappen
Beschreibung: In Grün ein silberner Schrägbach
1836 wünschte der Ort, der bisher kein Wappen besessen hatte, die zwei gleichgestalteten Burgen und Teile der Familienwappen der Rotensteiner und der Marschälle von Pappenheim als der früheren Grundherren zum Wahrzeichen, während die Kreisregierung einen heraldischen Hinweis auf die einstige Zugehörigkeit Grönenbachs zum Stift Kempten vorschlug. Da das Reichsheroldamt beide Lösungen verwarf, wurde 1837 zwei weitere Entwürfe eingereicht. Die Gemeinde beantragte die Ritterburgen der ehemaligen militum de Grunenbach auf einem grünen Hügel, aus welchem zwei Quellen entspringen, deren eine eine Badquelle vorstellt. Das Amt gab aber durch Gutachten vom 16. Oktober 1837 dem zweiten Entwurf, der als redendes Wappen einen grünen Schuld vorsah, durch den von der oberen rechten Ecke bis zur unteren linken ein silberner Bach sich schlängelt. In dieser Form wurde das Wappen durch König Ludwig I. am 26. Januar 1838 genehmigt. Durch Erlass des Reichsstatthalter vom 9. März 1936 erhielt die Gemeinde eine Flagge in den Farben Grün/Weiß.[1]
Geschichte
Der Markt Grönenbach wurde im Jahr 1099 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1136 gehörte der Ort zur Ritterschaft von Rothenstein, die noch im selben Jahrhundert das Hohe Schloss errichten ließ. Von der Herrschaft von Rothenstein zeugt heute noch eine Burgruine westlich von Bad Grönenbach gelegen. 1482 ging Grönenbach in den Besitz der Herrschaft Pappenheim über. Eine Begegnung der Brüder Christoph und Philipp von Pappenheim mit Johannes Calvin hatten diese so beeindruckt, dass sie den reformierten Glauben in ihrer Grafschaft einführten. Später stießen schweizerische und schwäbische Glaubensflüchtlinge dazu und festigten den Bestand der Gemeinde. (Heute gehört die Kirchengemeinde mit ihren 1500 Gemeindegliedern zu den größeren reformierten Gemeinden in Bayern.) 1611 endete die Zugehörigkeit zu Pappenheim und von 1612 bis 1695 ist Grönenbach fuggerscher Besitz. Es folgten Jahre der Zugehörigkeit zum Fürststift Kempten als Pflegeamt. Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ordnete den Ort Bayern zu.
Sebastian Kneipp war in den Jahren 1842/43 in Grönenbach, um bei Kaplan Merkle, einem weitläufig Verwandten, Latein zu lernen. Merkle bestärkte dabei Kneipp in dessen Wunsch, Priester zu werden. In Grönenbach lernte Kneipp zudem den reformierten Ortspfarrer und Botaniker Christoph Ludwig Koeberlin (1794-1862) kennen, der ihn in die Pflanzenheilkunde einführte. Mit Sebastian Kneipps Aufenthalt in Grönenbach hängt die staatliche Anerkennung als Kneippkurort, die 1954 ausgesprochen wurde sowie die Verleihung des Prädikates Kneippheilbad im Jahr 1996 zusammen.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 4.221, 1987 dann 4.399, im Jahr 2000 5.103 und 2008 5.256 Einwohner gezählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Hohes Schloss, erbaut im 12. Jahrhundert
- Stiftskirche St. Philippus und Jakobus: Erste Weihe am 27. Mai 1136; Gotischer Neubau: Weihe 15. Oktober 1445; 1988-1995 umfangreiche Innenrenovierung, farbliche Ausgestaltung der Raumeschale nach dem Geist der Hildegard von Bingen
- Die Marktgemeinde ist eine Station an der Oberschwäbischen Barockstraße und liegt an der Schwäbischen Bäderstraße.
- Der Bayerisch-Schwäbische Jakobuspilgerweg führt durch Bad Grönenbach
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 39, im produzierenden Gewerbe 419 und im Bereich Handel und Verkehr 184 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 523 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.766. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 113 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.554 ha, davon waren 372 ha Ackerfläche und 2.181 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist zwei Kilometer entfernt: Die Anschlussstelle Nr. 131 Bad Grönenbach der A 7. Ein Bahnanschluss besteht ebenfalls, der Bahnhof befindet sich im Ortsteil Thal (ca. drei Kilometer vom Ortskern entfernt).
Ortsansässige Unternehmen
Viele kleine und mittelständische Unternehmen prägen die Wirtschaftsstruktur. Daneben ist der Bereich Gesundheit stark vertreten: In Bad Grönenbach gibt es drei, auf verschiedene Verfahren und Krankheiten spezialisierte, Kliniken und zwei Kneipp-Sanatorien.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- 225 Kindergartenplätze mit 172 Kindern
- Eine Volksschule mit 32 Lehrern und 586 Schülern
Töchter und Söhne
Notker Wolf Abtprimas der Benediktiner
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Klemens Stadler, Wappen der schwäbischen Gemeinden, S.150
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