- Oberhausen bei Kirn
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Wappen Deutschlandkarte 49.8086111111117.4505555555556400Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 27′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Kirn-Land Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 4,58 km² Einwohner: 942 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km² Postleitzahl: 55606 Vorwahl: 06752 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 073 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 31
55606 KirnWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Norbert Gabriel Lage der Ortsgemeinde Oberhausen bei Kirn im Landkreis Bad Kreuznach Oberhausen bei Kirn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirn-Land an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Oberhausen liegt auf einem Hochplateau vor dem Lützelsoon oberhalb von Kirn an der Nahe. Kirn liegt im Süden, Hahnenbach im Westen und nördlich befindet sich Hennweiler.
Zu Oberhausen bei Kirn gehören auch die Wohnplätze Itzebacherhof, Königshof und Schloss Wartenstein.[2]
Geschichte
Die Gemarkung der Ortsgemeinde Oberhausen war schon sehr früh besiedelt. Einige Grabhügelfunde der sog. "älteren Hunsrück-Eifel-Kultur", z.B. ein bronzener Wendelhalsring und bronzene Armringe, sind Siedlungsspuren aus dem Zeitraum von 600 bis 400 vor der Zeitrechnung. Über die Oberhauser Gemarkung führten auch zwei wichtige prähistorische Straßen, wobei die sog. "Salzstraße" das obere Nahegebiet mit dem Rhein verband und eine Straße von Kirchberg nach Meisenheim als Nord-Südverbindung zwischen Moselraum und Pfälzer Bergland bestand.
Die frühesten Erwähnungen des Ortsnamens finden sich in Urkunden aus den Jahren 1342 [3] und 1346. Letztere Urkunde ist ein Weistum vom Jahr 1346, in welcher der Gerichtsschöffe "Hermann von Obirnhusen" als Mitglied des Schöffenrates des Gerichts Hennweiler genannt wird. Oberhausen gehörte damals zur "Vogtei Heinzenberg", einem mittelalterlichen Gerichts- und Verwaltungsbezirk, der von den Dörfern Hennweiler, Oberhausen, Guntzelnberg, Rode, Heinzenberg und dem Eigener Hof gebildet wurde. Dort waren die Herren von Heinzenberg, die im Kellenbachtal eine Burg bewohnten, als Vögte für die Rechtsprechung und Steuererhebung verantwortlich. Hennweiler war "Mutterort" in dieser Großgemarkung. Oberhausen war - wie die anderen Orte - eine sog. "Tochter-" oder "Ausbausiedlung". Der Vogteibezirk war zugleich Pfarrbezirk, dessen "Mutterkirche" die Stephanuskirche in Hennweiler war. Im Spätmittelalter wurde Oberhausen Bestandteil der Herrschaft Wartenstein und gehörte zum Unteramt Hennweiler. Die Amtsgewalt ging damals von den Herren von Heinzenberg zunächst an Tilmann vom Stein/Wartenstein über. Da jener aber ohne männliche Nachkommen starb, kamen im Laufe der Zeit durch Einheirat einige andere Familien des Niederadels zu Besitz und Rechten auf Wartenstein, wobei diese Familien eine Art Ganerbengemeinschaft bildeten. Im Verlauf der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelang es schließlich den Herren von Schwarzenberg, sich die alleinige Herrschaft im Unteramt Hennweiler zu sichern, wobei die Lehenshoheit jedoch stets den Grafen und Herzögen von Pfalz-Zweibrücken als den Rechtsnachfolgern der Grafen von Veldenz verblieb. Als Ortsherr führte Johann III. von Schwarzenberg um 1550 in der Pfarrei Hennweiler/Oberhausen die Reformation ein. Oberhausen bildete mit Hennweiler im späten Mittelalter eine Großgemarkung, die in Form der Markgenossenschaft bewirtschaftet wurde. Erst später erfolgten Gemarkungsteilungen. Eine Aufteilung der ebenfalls gemeinsamen Waldungen geschah erst 1769.
Während der französischen Herrschaft im linksrheinischen Raum (1798-1814) gehörte Oberhausen zur Mairie Kirn im Arrondissement Simmern. In der anschließenden preußischen Zeit blieb Oberhausen weiterhin Bestandteil der nun "Bürgermeisterei Kirn" genannten Gebietskörperschaft. Nachdem Kirn im Jahr 1857 Stadtrecht und eine eigene Verwaltung erhielt, bildeten die Landgemeinden die "Landbürgermeisterei Kirn", die vom Kirner Bürgermeister mit verwaltet wurde. Als diese Personalunion 1896 aufgehoben wurde, wählten die Vertreter der Landgemeinden ihren eigenen Bürgermeister. Oberhausen verblieb ununterbrochen im Gemeindeverband "Amt Kirn-Land", der im Zuge der Verwaltungsreform im Jahre 1969 zur "Verbandsgemeinde Kirn-Land" umgebildet wurde.
Am 1. Juni 1970 erhielt die Gemeinde Oberhausen den Namenszusatz bei Kirn.[4]
Oberhausen hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem vorwiegend landwirtschaftlich orientierten Dorf zu einer modernen Wohngemeinde entwickelt. Mit Wasser ist die Gemeinde seit 1953/54 durch das Gruppenwasserwerk Krebsweiler versorgt. Die Kanalisation wurde 1956-1963 erbaut und an die Kläranlage Kirn angeschlossen.
Oberhausen hat auch einige Kulturdenkmäler aufzuweisen. Die evangelische Kirche mit einem gotischen Chor mit farbiger Ausmalung stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kirche wurde 1743 mit einem neuen Schiff versehen und bis 1898 simultan genutzt. Die Grundsteinlegung des katholischen Gotteshauses erfolgte 1898. Ein anderes bedeutendes Kulturdenkmal auf Oberhauser Gemarkung ist Schloss Wartenstein.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Oberhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[6]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 5 2 5 12 Sitze 2004 5 4 7 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Schwarz ein silberner, goldgekrönter, -bewehrter und -gezungter Löwe, hinten in Gold ein roter Sparren, darunter ein roter gelappter Wendelring“.
Der Löwe verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Herrschaft Wartenstein. Der Sparren symbolisiert den Ortsnamen (Hausen). Der Wendelring aus der Hallstattzeit entstammt einem Fund aus einem Grab in Oberhausen.
Der Gemeinderat beauftragte am 29. November 1963 den Grafiker Brust, Kirnsulzbach, einen Entwurf für ein Gemeindewappen zu erarbeiten. In der Sitzung am 24. September 1965 nahm der Rat den vorgelegten Entwurf an. Nach Zustimmung durch das Staatsarchiv erteilte das Ministerium des Innern in Mainz am 29. Dezember 1965 die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Süden verläuft die Bundesstraße 41. In Kirn ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Oberhausen bei Kirn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 15 (PDF)
- ↑ "Obernhusen"; W. Günther, Cod. dipl III., 448
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 204 (PDF)
- ↑ Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
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