Heimweiler

Heimweiler
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Heimweiler
Heimweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Heimweiler hervorgehoben
49.7557.4933333333333259
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Kirn-Land
Höhe: 259 m ü. NN
Fläche: 9,07 km²
Einwohner:

432 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55606
Vorwahl: 06757
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 041
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 31
55606 Kirn
Webpräsenz: www.kirn-land.de
Ortsbürgermeister: Wilfried Schlarb
Lage der Ortsgemeinde Heimweiler im Landkreis Bad Kreuznach
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Über dieses Bild
Blick auf den Ortsteil Krebsweiler
Die Alte Schule im Ortsteil Krebsweiler

Heimweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirn-Land an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Heimweiler liegt am Rande des Nordpfälzer Berglandes entlang der Landesstraße 182 KirnMeisenheim und an der Kreisstraße 71, welche die beiden Ortsteile Krebsweiler und Heimberg miteinander verbindet. Die Gemarkung hat eine Ausdehnung von 9,07 km², die mittlere Höhe der Ortslage beträgt 259 m über NN.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Heimweiler besteht aus den Ortsteilen Heimberg und Krebsweiler. Zu ihr gehören auch die Wohnplätze Forsthaus Krebsweiler, Obere Horbachsmühle und Untere Horbachsmühle.[2]

Geschichte

Die Ortsgemeinde Heimweiler entstand am 7. Juni 1969 durch den Zusammenschluss der beiden Gemeinden Heimberg und Krebsweiler.[3]

Funde aus einem frührömischen Brandgrab bei Krebsweiler und vorgeschichtliche Grabhügel auf der Gemarkung von Heimberg weisen auf eine frühe Besiedlung der Gemarkungen beider Dörfer hin. Ebenso wie bei den meisten Orten des Kreises dürfte auch die Gründung von Heimberg und Krebsweiler während der Periode der „Erschließung des jüngeren Siedlungsraumes“ (7. bis 12. Jahrhundert) erfolgt sein. Die Ortsnamen werden verschieden gedeutet. Bei Heimberg entspricht das Bestimmungswort „Heim“ den Namensformen „Heym“, „Heien“, „Hen“, „Hahn“, „Haan“ etc. und geht zurück auf das ahd. "hagan" (="hagen") in der Bedeutung von Wald (Hag = Waldstück). Da bei der fränkischen Siedlungserschließung die Ortsnamensgebung jedoch eng mit Personen- oder Familiennamen zusammenhing, scheint für Heimberg die Deutung „Berg (Rodungsberg/Burg) des Hano (Hein, Hagen, Henn, Heinrich etc.)“ möglich. Auch bei Krebsweiler scheint das Bestimmungswort „Krebs“ (urkundlich 1375 „Krebeswilre“) auf einen Personen- oder Beinamen zurückzugehen und könnte als „Hofgut des Krebes“ (Grebe, Greber, Krebs etc.) gedeutet werden. Im hessischen Raum war der „Grebe“ der Dorfschulze oder Gemeindevorsteher. In unserer Region hatte die alte Bezeichnung „Heimberger“ oder „Heymbürge“ die gleiche Bedeutung.

Urkundlich erscheinen beide Dörfer im Jahr 1375 als „Krebeswilre“ und „Heymberch“. Beide Dörfer gehörten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Amt Naumburg. Beide Siedlungen bildeten ein besonderes „Ingericht“ im „Gericht Becherbach“. Dieser mittelalterliche Gerichts- und Verwaltungsbezirk, der mit dem Kirchspiel Becherbach identisch war, stand im hohen Mittelalter wohl zunächst unter raugräflicher Verwaltung, die ab dem 14. Jahrhundert an die Grafen von Sponheim-Kreuznach überging. Nach deren Aussterben kam Amt Naumburg unter kurpfälzisch-badische Verwaltung bis schließlich das Amt 1776 ganz an die Markgrafen von Baden fiel.

Am mittelalterlichen „Ingericht“ von Krebsweiler und Heimberg hatten im Spätmittelalter die Herren von Heinzenberg Rechtsanteile, die Tilmann von Heinzenberg 1375 an den Wildgrafen Otto von Kyrburg verkaufte. Wirtschaftlich tendierten die Einwohner von Heimberg und Krebsweiler nach Kirn, wo für die Beschickung des dortigen Marktes noch 1579 der sog. „Zollhafer“ an die Herren von Steinkallenfels gezahlt wurde.

Einer Beschreibung des Amtes Naumburg vom Jahr 1785 zufolge standen in Krebsweiler 30 Häuser, worin insgesamt 32 Familien wohnten. Die Häuser seien „klein und schlecht, obgleich der Ort wohlhabend“ sei, heißt es in der Amtsbeschreibung. Krebsweiler war der Hauptweinort im Amt Naumburg, wo jährlich bis zu 40 Fuder Wein (ca. 400 hl) geerntet wurden. Das schönste Haus, soll das „Barth´sche Haus“ gewesen sein. Heimberg zählte lediglich 16 einstöckige Häuser mit ebenso vielen Familien. Der Großteil der Bevölkerung der beiden Dörfer war evangelisch-reformiert.

Nach der französischen Besitzergreifung des linksrheinischen Gebietes und der sich anschließenden Gebiets- und Verwaltungsreform wurden Heimberg und Krebsweiler der Mairie Hundsbach zugeteilt. Nachdem dieser Gemeindeverband ab 1815 als „Oberschultheißerei Hundsbach“ weitergeführt wurde, wechselte der Amtssitz in den zwanziger Jahren des 19. Jh.s wieder nach Becherbach, das von nun an den Amtsort der hessen-homburgischen Bürgermeisterei Becherbach im Oberamt Meisenheim bildete. Das Oberamt Meisenheim kam 1866 an Preußen, das 1869 das Oberamt zu einem preußischen Landkreis erhob. Beim Amt Becherbach, das 1932 Bestandteil des Kreises Bad Kreuznach wurde, verblieben beide Ortsgemeinden bis zum Jahr 1940. Nach der Auflösung dieses Amtes kamen Heimberg und Krebsweiler zum Amt Kirn-Land, wo sie bis 1969 als selbständige Ortsgemeinden verblieben. Nach ihrem Zusammenschluss zur Ortsgemeinde Heimweiler ist diese Bestandteil der Verbandsgemeinde Kirn-Land.[4]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Heimweiler besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[5]

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „Über blau-golden geschachtem Schildfuß in schwarz eine silberne Wasserfontäne über einem silbernen Sockel“.

Das geschachte Feld nimmt Bezug zur ehemaligen Zugehörigkeit zur vorderen Grafschaft Sponheim. Wasserfontäne und Sockel symbolisieren den reichhaltigen Wasserbestand der Gemeinde. Die Gemeinde Heimweiler beliefert aus ihrem Quellengebiet mehrere Gemeinden in der Nachbarschaft mit Wasser.

Die Gemeinden Krebsweiler und Heimberg führten bis zu ihrer Auflösung am 7. Juni 1969 eigene Wappen. Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Heimweiler beschloss am 15. August 1969, das bisherige Wappen der Gemeinde Krebsweiler weiterzuführen. Der von dem Grafiker Brust, Kirnsulzbach, vorgelegte Entwurf wurde am 11. April 1966 vom Gemeinderat angenommen und vom Ministerium des Innern in Mainz am 1. Juli 1966 genehmigt. Die Genehmigung zur Weiterführung des Wappens erteilte das Ministerium der Gemeinde Heimweiler am 3. Oktober 1969.[4]

Religionen

Die evangelische Kirche mit dem 1996 eingeweihten Glockenturm

Der Großteil der Ortsbevölkerung ist evangelisch. Die evangelische Kirchengemeinde, deren Kirchenneubau 1967 eingeweiht wurde, gehört dem evangelischen Pfarramt Becherbach an. Im Jahr 1996 wurde zudem ein Glockenturm errichtet, da die Kirche zuvor nicht über eine eigene Glocke verfügt hatte. Die katholischen Einwohner gehören zur Katholischen Pfarrei Becherbach und werden von Kirn aus betreut.

Vereinsleben

Zu den Vereinen in der Gemeinde gehören der 1876 gegründete MGV Krebsweiler-Heimberg, der in den späten 1980er Jahren das Prädikat „Meisterchor“ erhielt, sowie der 1976 gegründete Jugendtreff. Zudem wurde 1921 der Sportverein TuS Heimweiler gegründet, der heute in vier Abteilungen die Sportarten Turnen, Leichtathletik, Tischtennis und Wandern anbietet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Westen verläuft die Bundesstraße 41. In Kirn ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 15 (PDF)
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 179 (PDF)
  4. a b Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
  5. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

Weblinks

 Commons: Heimweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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