- Simmertal
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Wappen Deutschlandkarte 49.8133333333337.5202777777778190Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 31′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Kirn-Land Höhe: 190 m ü. NN Fläche: 8,08 km² Einwohner: 1.942 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 240 Einwohner je km² Postleitzahl: 55618 Vorwahl: 06754 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 096 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 31
55606 KirnWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Werner Speh (SPD) Lage der Ortsgemeinde Simmertal im Landkreis Bad Kreuznach Simmertal ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirn-Land an. Simmertal ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Bis 1971 trug die Gemeinde den Namen Simmern unter Dhaun.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Simmertal liegt nahe der Einmündung des Simmerbachs (hiesig auch Kellenbach genannt) in die Nahe (190 m. ü. NN.), südlich des Soonwalds zwischen Hochstetten-Dhaun im Westen und Martinstein im Osten. Südlich der Gemeinde erhebt sich – auf der anderen Seite der Nahe – das Saar-Nahe-Bergland.
Zu Simmertal gehören auch die Wohnplätze Bergmühle, Franzhof und Simmerhammer.[2]
Geschichte
Der Ort wird – ebenso wie Kirn und Rhaunen – schon 841 in einer Urkunde über Einzelbesitzungen des alten Reichsklosters Fulda als „Simera“ erwähnt. Der keltische Ursprung dieses Namens in der Bedeutung von „Wasser“ sowie Funde aus der Römerzeit sind Hinweise auf eine sehr alte Siedlungsgeschichte der „Simera“ Gemarkung.
Über Land und Leute dieser Großgemarkung verfügte seit dem Jahr 912 die Reichsabtei St. Maximin vor Trier, das diesen Fernbesitz von König Karl III. von Westfranken im gleichen Jahr bestätigt bekam. Von dieser Zeit an kommt „Simera“ (Symera) in den Königs- und Papsturkunden als grundherrschaftlicher Besitz der Reichsabtei St. Maximin regelmäßig vor. Mit der Darstellung des Reichsadlers in der vorderen Schildhälfte des Simmertaler Ortswappens ist die mittelalterliche Zugehörigkeit des Dorfes zu diesem Reichskloster symbolisiert.
Innerhalb der Grundherrschaft von St. Maximin lagen noch einige später untergegangene Siedlungen (z.B. Rechelnhusen, Niederau) und die im Spätmittelalter mit eigenen Gemarkungen ausgestatteten Dörfer Brauweiler, Horbach, Martinstein, Weitersborn sowie Gonratherhof. Zusammen bildeten diese Gemeinden ein Kirchspiel und eine Markgenossenschaft mit gemeinsamer Nutzung von Wald, Wasser und Wiesen. „Simere“ war der Hauptort dieses Siedlungsverbandes, vondem aus auch die kirchliche Betreuung der Nachbargemeinden erfolgte.
Keimzelle der sich allmählich zum Dorf entwickelten Siedlung war der befestigte Fron- oder Herrenhof. Es handelte sich dabei um jenes, den Einheimischen als der „Kuhn´sche Hof“ bekannte Terrain hinter der 1730 neu erbauten evangelischen Kirche. Eine dem heiligen Maximin geweihte Vorgänger-Kirche wurde bereits 1140 urkundlich erwähnt.
Um 1200 umfasste Simmern zwölf, im Jahr 1484 25 Bauernhöfe. Um 1600 gab es dann schon 69 abgabenpflichtige Haushaltungen, die infolge einer Pestwelle und des Dreißigjährigen Krieges jedoch auf elf „Hausgesäß“ im Jahr 1644 reduziert wurden.
Mit der Gerichts- und Verwaltungshoheit innerhalb des Banns Simmern waren von der Reichsabtei St. Maximin ursprünglich die Wildgrafen von Dhaun belehnt. Dieses zeitliche Ämterlehen ging in der Folgezeit in ein Erblehen über, welches die späteren Wild- und Rheingrafen durch Ministeriale (Amtmänner) ausüben ließen. Der alte Siedlungsname „Simere“ wurde zu „Dhaunisch Simere“ und schließlich zu „Simmern unter Dhaun“, womit die landesherrschaftliche Zuordnung des Ortes gekennzeichnet war. Die Darstellung des Dhauner Löwen in der hinteren Schildhälfte des Simmertaler Ortswappens erinnert an diese Zugehörigkeit des Dorfes zum wild- und rheingräflichen Amt Dhaun bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
1794 wurde das Linke Rheinufer aufgrund der französischen Revolutionskriege besetzt, 1798 wurde das Gebiet von der französischen Direktorialregierung nach französischem Vorbild reorganisiert. Das Dorf Simmern unter Dhaun wurde 1798 der neu gebildeten Mairie Monzingen im Kanton Sobernheim und dem Arrondissement Simmern im Rhein-Mosel-Département zugeordnet. Nach dem Ende der französischen Herrschaft im linksrheinischen Gebiet (1814) kam Simmern unter Dhaun 1816 zur Bürgermeisterei Monzingen (seit 1927 Amt Monzingen) im preußischen Kreis Kreuznach. Nach Auflösung des Amtes Monzingen kam Simmern unter Dhaun im Jahr 1970 zur Verbandsgemeinde Kirn-Land.
Der Ortsname wurde am 1. Februar 1971 in „Simmertal“ umbenannt.[3] Die alte Namensgebung blieb in der Bezeichnung der evangelischen Kirchengemeinde Simmern unter Dhaun erhalten. Die Kirchengemeinde schließt noch heute die Gemeinden der mittelalterlichen Banngrundherrschaft "Simera" ein.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Simmertal besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]
SPD FWG Gesamt 2009 7 9 16 Sitze 2004 9 7 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In goldenem, von blauen Wellenpfahl gespaltenem Schild vorne ein schwarzer, rotbewehrter, nach links schauender Adler, hinten ein roter, blaugezungter und bewehrter Löwe“.
Das Wappen ist in Anlehnung an das für das Jahr 1568 belegte Wappen im Gerichtssiegel von Simmern gestaltet, das Adler und Löwe in dieser Zusammenstellung zeigt. Der Löwe verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wild- Rheingrafschaft, der Wellenpfahl symbolisiert den Simmerbach.
Der Gemeinderat beauftragte den Grafiker Brust, Kirn-Sulzbach, einen Entwurf für ein Gemeindewappen zu erarbeiten. In der Sitzung am 3. Februar 1971 nahm der Rat den vorgelegten Entwurf an.[4]
Gemeindepartnerschaft
Seit 1988 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Oudon.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Simmertal gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule. Der Ort ist unter anderen über die B 421, die hiesig auf die B 41 trifft, sowie über die Eisenbahnlinie Bingen–Saarbrücken zu erreichen. Über die zuerst genannte Bundesstraße besteht in Richtung Nordwesten eine Anbindung zum Flughafen Frankfurt-Hahn.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Simmertal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 25 (PDF)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 205 (PDF)
- ↑ a b Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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