Winterburg

Winterburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Winterburg
Winterburg
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Winterburg hervorgehoben
49.8627777777787.6508333333333290
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Bad Sobernheim
Höhe: 290 m ü. NN
Fläche: 2,56 km²
Einwohner:

201 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55595
Vorwahl: 06756
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 116
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 11
55566 Bad Sobernheim
Webpräsenz: bad-sobernheim.de
Ortsbürgermeister: Hartmut Haase
Lage der Ortsgemeinde Winterburg im Landkreis Bad Kreuznach
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Über dieses Bild
Kirche in der engen Ortsmitte
Ellerbach bei Winterburg

Winterburg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim an. Winterburg ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Winterburg liegt tief im engen Ellerbachtal im südöstlichen Hunsrück, westlich des Gauchswaldes und südlich des Soonwalds. Angrenzende Gemeinden sind im Westen Ippenschied, im Norden Winterbach, im Osten Allenfeld sowie Rehbach und Bockenau südlich davon. Die nächstgrößeren Städte sind Bad Kreuznach im Osten und Simmern im Nordwesten.

Geschichte

Winterburg wurde erstmals als Sitz des Amtes zu Winterburg 1250 erwähnt, welches bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestehen blieb. 1324 trägt der Graf von Sponheim seine neue Burg Balduin von Luxemburg zu Lehen auf. Die Burg lag über dem nördlichen Teil des Dorfes. Auf dem Gelände des heutigen Schullandheims befand sich die ehemalige Vorburg. Die eigentliche Hauptburg lag an der Spornspitze und ist bis auf wenige Mauerreste verschwunden. Durch Kaiser Ludwig IV., den Bayern, bekam das Dorf „Wynthirberg“ 1330 Stadtrechte. 1689 wurde das alte Schloss durch „den Sonnenkönig“ Ludwig XIV. zerstört.[3] 1747 errichtete man ein neues Amtshaus (das heutige Schullandheim) auf den Fundamenten der alten Burg. 1784 wurde die heutige evangelische Kirche neu erbaut (vor der Zerstörung der alten Kirche wurde sie als Simultankirche genutzt).

Von 1896 bis 1936 hatte Winterburg Anschluss an die Bahnstrecke der Kreuznacher Kleinbahnen, die das Ellerbachtal abwärts bis nach Bad Kreuznach führte und Personen transportierte.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Winterburg besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber eine rote Burg mit Torturm und doppeltem gezinnten Mauerkranz“.

Es wurde 1951 genehmigt und geht zurück auf ein Gemeindesiegel aus dem 14. Jahrhundert, das eine Burg mit einem Torturm und einem doppelten Mauerkranz zeigt und die Umschrift trägt Sigillum ciovium in Winterberch trägt. In den folgenden Jahrhunderten sind nach diesem Vorbild neue Stempel geschnitten worden, die ebenfalls eine Burg mit Torturm und doppeltem Mauerkranz und jetzt der deutschen Umschrift: „Siegel und Bürger in Winterburg“ aufweisen. Für den Wappenentwurf hat die ältere Form des Gemeindesiegels als Vorlage gedient. Die Farben sind den Wappenfarben der Hinteren Grafschaft Sponheim entnommen, zu der das Amt Winterburg gehört hat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Winterburg ist in erster Linie für das Schullandheim Winterburg bekannt, welches von den Mainzer Gymnasien und sonstigen Gruppen gerne als Ziel für Klassenfahrten oder für Seminare genutzt wird. Trägerverein ist die „Schullandheim-Vereinigung 1955 Mainz e.V.“, ein gemeinnütziger Verein.[5]

Im Ortskern von Winterburg findet man alte Fachwerkhäuser und Gebäude, die teilweise aus den Überresten der 1689 zerstörten Burg bestehen. Im Norden des Dorfes befinden sich ein Hotel, die renovierte evangelische Kirche und der Friedhof, auf dem ein 1869 errichteter Gedenkstein zu Ehren des Dichters Johann Nikolaus Götz steht.

An Vereinen und öffentlichen Einrichtungen gibt es die Freiwillige Feuerwehr, das Gemeindehaus, den Turnverein und den Soonwald-Nahe-Chor.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Winterburg

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Bundesstraßen 41 und 50 sind gut erreichbar und führen zum einen zum Rhein-Main-Gebiet und dem Flughafen Frankfurt und zum Flughafen Hahn.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Nikolaus Götz († 1781 in Winterburg), Geistlicher, Schriftsteller und Übersetzer
  • Johann Winterburger (* um 1460 in Winterburg, † Herbst 1519 in Wien), dt. Buchdrucker, der die Buchdruckerei 1492 in Wien einführte und bis 1510 alleiniger Drucker in der Stadt blieb. Er produzierte 106 Werke (u.a. für Kaiser Maximilian I.).[6][7][8][9] Nach ihm ist die Winterburgergasse in Wien benannt[10]

Weblinks

 Commons: Winterburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Fernsehbeitrag in der Sendung "Landesschau Rheinland-Pfalz", SWR-Fernsehen Rheinland-Pfalz - vom 19. November 2009
  4. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  5. Website des Schullandheim Winterburg
  6. Bibliographie der österreichischen Drucke des XV. und XVI. Jahrhunderts 1913: Biografie [1]
  7. Wiens Buchdruckgeschichte 1883
  8. Die ersten Buchdrucker Wiens
  9. Geschichte des Buchdrucks
  10. Liste der Straßennamen Wiens

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