Mercedes R230

Mercedes R230
Mercedes-Benz
SL (2001–2006)

SL (2001–2006)

R230
Hersteller: Daimler AG
Verkaufsbezeichnung: SL-Klasse
Produktionszeitraum: seit 2001
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Cabriolet, zweitürig
Motoren: Ottomotoren:
3,0−6,0 Liter
170−493 kW
Länge: 4535 mm
Breite: 1827 mm
Höhe: 1295−1298 mm
Radstand: 2560 mm
Leergewicht: 1755−2120 kg
Vorgängermodell: Mercedes-Benz R129
Nachfolgemodell: keines

Der Mercedes-Benz R230 ist ein Sportwagen mit Anleihen moderner Roadster im Bereich der Karosserie der Marke Mercedes-Benz. Er wird seit 2001 im Daimler-Werk Bremen produziert und ist das Nachfolgemodell des Mercedes-Benz R129. Als Besonderheit verfügt der R230 serienmäßig (SL 350 optional) über das sogenannte Active Body Control (ABC)-Fahrwerk. Beim ABC-Fahrwerk, das auf einer Stahlfederung beruht, werden auf Basis von Sensorsignalen und mit Hilfe spezieller Hydraulikzylinder an den Achsen Wank- und Nickbewegungen der Karosserie beim Anfahren, bei Kurvenfahrt und beim Bremsen fast vollständig kompensiert. Dieses Fahrwerk wurde mit der CL-Klasse (C215) eingeführt und ist ansonsten noch in der S-Klasse erhältlich.

Heckansicht

Der Mercedes R230 verfügt über ein festes Dach, welches sich jedoch bei Bedarf samt gläserner Heckscheibe elektrohydraulisch in den Bereich des Kofferraumes versenken lässt. Als Option ist dieses versenkbare Dach auch mit einem Glaseinsatz im oberen Dachbereich erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Modellpflegen

Erste Modellpflege

SL (2006–2008)
Heckansicht

Zum Jahreswechsel 2005/06 wurde der R230 seiner ersten Modellpflege unterzogen. Dabei wurde im Vorfeld diskutiert, ob der SL eine „Formel-1-Nase“ − wie der kleine Bruder SLK und der Supersportler SLR McLaren − bekommen würde. Dies stieß jedoch auf Ablehnung bei potentiellen Käufern. Stattdessen wurden lediglich folgende Änderungen vorgenommen:

  • neue Frontschürze mit Chromringen um die Nebelscheinwerfer sowie stärkere Pfeilung der Front
  • neuer Kühlergrill mit nur drei statt vier Lamellen
  • teilweise neue Leichtmetallfelgen
  • neue Heckleuchten in Klarglasoptik und einem weißen Streifen (bei AMG-Modellen abgedunkelt)
  • alle Motoren (außer 6,0 l V12) erhielten einen Leistungszuwachs von durchschnittlich etwa 10 %
  • AMG-Modelle mit neuer Frontschürze; SL 65 AMG zusätzlich mit neuer Heckschürze und neuen Endrohren
  • hochwertigerer Innenraum mit edleren Materialien
  • eine modifizierte Gepäckraumbeladung sowie eine automatisch öffnende und schließende Gepäckraumklappe
  • Abbiegelicht für die Bi-Xenonscheinwerfer
  • 7G-Tronic Sport-Automatikgetriebe mit kürzereren Schaltzeiten und Schaltpaddeln anstelle von Schaltwippen
  • Designschlüssel mit Chrom-Applikationen
  • modifizierte Vorderachse und direktere Lenkung
  • ABC-Fahrwerk der zweiten Generation
  • neu entwickelte Hochleistungsbremsanlagen
  • SL 500 in Nordamerika als SL 550 mit gleichem Motor wie in Europa
  • zudem ist seit 10/2006 eine Mobiltelefonvorrüstung (Code 386) mit SIM Access Profile erhältlich

Zweite Modellpflege

SL, seit 2008
Heckansicht

Im Frühjahr 2008 gab es eine größere, zweite Modellpflege. Die Front wurde – ähnlich dem CLS mit Einzelscheinwerfern – völlig neu mit neuer Frontschürze, neuem Kühlergrill mit nur einer Lamelle sowie modifizierten Lufteinlässen gestaltet; die neuen Scheinwerfer verfügen nun optional über das Intelligent Light System, Bi-Xenonscheinwerfer sind ab sofort Serie. Die Heckansicht wurde durch neue Rückleuchten, einen Diffusoreinsatz in der Heckschürze sowie neu gestaltete Endrohre aufgefrischt. Neu sind folgende Motoren: Der 3,5-Liter-V6 im SL 350 wurde leistungsgesteigert, verbrauchsreduziert und als Sportmotor ausgelegt, der 5,5-Liter-V8-Kompressor wurde durch den 6,2-Liter-V8 im SL 63 AMG ersetzt. Gänzlich neu im Angebot und neue Basis ist der SL 280 mit einem 3,0-Liter-V6. Alle anderen Motoren blieben unverändert. Der Innenraum wurde leicht überarbeitet, unter anderem durch ein neues Dreispeichen-Lenkrad und ein modifiziertes Kombiinstrument; die Sitze sind nun optional mit dem Airscarf-System lieferbar. Des Weiteren verfügt der SL nun über die neue Telematik-Generation.

Technische Daten

Für die aktuelle SL-Klasse (R230 II) sind sechs Ottomotoren lieferbar. Alle AMG-Versionen können optional mit einer auf 300 km/h (abgeregelt) erhöhten Höchstgeschwindigkeit bestellt werden. Der SL 65 AMG erreichte zudem beim auto motor und sport-Test in Nardò ohne Begrenzung eine Höchstgeschwindigkeit von 338 km/h.

Motoren der 1. Serie

SL 350 SL 500 SL 55 AMG SL 600 SL 65 AMG
Bauzeitraum 2003–2006 2001–2006 2001–2006 2002–2006 seit 2004
Motortyp Ottomotor
Motorbauart V6 V8 V8-Kompressor V12-Biturbo
Hubraum 3724 cm³ 4966 cm³ 5439 cm³ 5513 cm³ 5980 cm³
Leistung 180 kW (245 PS)
bei 5700/min
225 kW (306 PS)
bei 5600/min
368 kW (476 PS)
bei 6100/min
368 kW (500 PS)
bei 5000/min
450 kW (612 PS)
bei 4800−5100/min
Drehmoment 350 Nm bei
3000−4500/min
460 Nm bei
2700−4250/min
700 Nm bei
2650−4500/min
800 Nm bei
1800−3600/min
1000 Nm bei
2000−4000/min
(elektronisch begrenzt)
Beschleunigung
0 bis 100 km/h in s
7,2 5,6 4,7 4,2
0 bis 200 km/h in s n/v 14,1 13,9 12,0
Höchstgeschwindigkeit,
km/h
250 (abgeregelt) 250 oder 300 (abgeregelt)
338 (unbegrenzt)

Motoren der 1. Modellpflege

SL 350 SL 500 SL 55 AMG SL 600 SL 65 AMG
Bauzeitraum 2006–2008 seit 2004
Motortyp Ottomotor
Motorbauart V6 V8 V8-Kompressor V12-Biturbo
Hubraum 3498 cm³ 5461 cm³ 5439 cm³ 5513 cm³ 5980 cm³
Leistung 200 kW (272 PS)
bei 6000/min
285 kW (388 PS)
bei 6000/min
380 kW (500 PS)
bei 6100/min
380 kW (517 PS)
bei 5000/min
450 kW (612 PS)
bei 4800−5100/min
Drehmoment 350 Nm bei
2400−5000/min
530 Nm bei
2800−4800/min
720 Nm bei
2600−4000/min
830 Nm bei
1900−3500/min
1000 Nm bei
2000−4000/min
(elektronisch begrenzt)
Beschleunigung
0 bis 100 km/h in s
6,6 5,4 4,5 4,2
0 bis 200 km/h in s n/v 13,9 13,7 12,0
Höchstgeschwindigkeit,
km/h
250 (abgeregelt) 250 oder 300 (abgeregelt)
338 (unbegrenzt)

Motoren der 2. Modellpflege

SL 280 SL 350 SL 500 SL 63 AMG SL 600 SL 65 AMG SL 65 AMG Black Series
Bauzeitraum seit 2008 seit 2006 seit 2008 seit 2006 seit 2004 seit 2008
Motortyp Ottomotor
Motorbauart V6 V8 V12-Biturbo
Hubraum 2996 cm³ 3498 cm³ 5461 cm³ 6208 cm³ 5513 cm³ 5980 cm³ 5980 cm³
Leistung 170 kW (231 PS)
bei 6000/min
232 kW (316 PS)
bei 6500/min
285 kW (388 PS)
bei 6000/min
386 kW (525 PS)
bei 6800/min
380 kW (517 PS)
bei 5000/min
450 kW (612 PS)
bei 4800−5100/min
493 kW (670 PS)
bei 5400/min
Drehmoment 300 Nm bei
2500–5000/min
360 Nm bei
4900/min
530 Nm bei
2800−4800/min
630 Nm bei
5250/min
830 Nm bei
1900−3500/min
1000 Nm bei
2000−4000/min
(elektronisch begrenzt)
1000 Nm bei
2200−4200/min
(elektronisch begrenzt)
Beschleunigung
0 bis 100 km/h in s
7,8 6,2 5,4 4,6 4,5 4,2 3,9
0 bis 200 km/h in s n/v 14,4 13,7 12,0 11,0
Höchstgeschwindigkeit,
km/h
250 (abgeregelt) 250 oder 300 (abgeregelt)
338 (unbegrenzt)
320 (abgeregelt)

SL 65 AMG Black Series

SL 55 AMG Vorfacelift
SL 55 AMG Vorfacelift
SL 65 AMG 2. Modellpflege

Ab November 2008 wird die SL-Klasse ein neues Spitzenmodell erhalten. Es handelt es sich beim SL 65 AMG Black Series nicht um einen Roadster sondern um ein Coupé. Zum Einsatz kommt ein CfK-Dach mit eingebautem Überrollbügel, welches leichter und flacher ist als in den anderen Modellen. Die C-Säule des Hardtops wurde aus aerodynamischen Gründen nach hinten hin verlängert. Bis auf die Außenhaut der Türen wurde die Form jedes Karosserieteiles, das von außen sichtbar ist, verändert. Zusätzliches Gewicht wird durch die Verwendung von CfK-Schalensitzen gespart, die allerdings wie schon beim CLK 63 AMG Black Series auf dem nordamerikanischen Markt nicht angeboten werden. Mit einer Leistung von 493 kW (670 PS) ist der Black Series das bislang stärkste AMG-Modell. Es erreicht ein Leistungsgewicht von 2,79 kg/PS. Seine Kraft schöpft er aus einem V12-Biturbomotor mit neu entwickeltem Ladeluftkühler. Das maximale Drehmoment von 1200 Nm wird auf 1000 Nm begrenzt. Die Kraft wird durch das AMG-Speedshift-Plus-Fünf-Gang-Getriebe auf die Hinterachse übertragen. Auch das zum Einsatz kommende Gewindefahrwerk ist eine Neuheit im Hause AMG und ermöglicht eine individuelle Einstellung des Fahrwerks auf die Bedürfnisse des Fahrers. Unterstützt wird er von einem in drei Stufen (On, Sport, Off) schaltbarem ESP. Die Straßenlage wird weiterhin durch einen ab 120 km/h um zwölf Zentimeter ausfahrenden Heckflügel verbessert, der den Auftrieb an der Hinterachse reduziert. Die Karosserie erhält optisch angepasste Schürzen, neue Endrohre und verbreiterte Kotflügel. Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch lackierte AMG-Schmiederäder der Dimensionen 265/35 R19 vorne und 325/30 R20 hinten. Die Reifen vom Typ Sport Maxx GT liefert DTM-Partner Dunlop. Innen erhält der Black Series CfK-Applikationen und mit Nappaleder sowie Alcantara bezogenen Sitzschalen aus CFK. Der Preis bewegt sich vermutlich bei ca. 309.000 €.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mercedes-Benz R230 — Mercedes Benz SL (2001–2006) R230 Hersteller: Daimler AG Verkaufsbezeichnung: SL Klasse Produktionszeitraum …   Deutsch Wikipedia

  • R230 — Mercedes Benz SL (2001–2006) R230 Hersteller: Daimler AG Verkaufsbezeichnung: SL Klasse Produktionszeitraum …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz SL — Pour les articles homonymes, voir SL. Mercedes Benz Classe SL …   Wikipédia en Français

  • Mercedes-Benz M275 — Der M275 ist ein V 12 Zylinder BiTurbo Ottomotor von Mercedes Benz. Er wurde 2002 zuerst in der S Klasse der Baureihe W220 eingeführt und löste nach und nach in den meisten Modellen den M137 ab. Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Leistungswerte 2.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz-Pkw — Mercedes Benz auf der Pkw IAA 2007 in Frankfurt Mercedes Benz ist eine Marke der Daimler AG. Dieser Artikel beschreibt die PKW Sparte von Mercedes Benz. Umgangssprachlich werden diese als „Mercedes“ oder auch als „Benz“ bezeichnet. Vor allem in… …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz (PKW) — Mercedes Benz auf der Pkw IAA 2007 in Frankfurt Mercedes Benz ist eine Marke der Daimler AG. Dieser Artikel beschreibt die PKW Sparte von Mercedes Benz. Umgangssprachlich werden diese als „Mercedes“ oder auch als „Benz“ bezeichnet. Vor allem in… …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz R129 — Hersteller: Daimler Benz, DaimlerChrysler Verkaufsbezeichnung: SL Klasse Produktionszeitraum …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz R129 — Manufacturer Mercedes Benz Production 1989–2001 213,089 built[1] …   Wikipedia

  • Mercedes-Benz SL-Class — Manufacturer Mercedes Benz Production 1954–present Assembly Bremen, Germany …   Wikipedia

  • Mercedes-Benz R230 — Mercedes Benz Classe SL Pour les articles homonymes, voir SL. Mercedes Benz Classe SL Constructeur …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”