- Münk
-
Wappen Deutschlandkarte 50.30757.0416666666667480Koordinaten: 50° 18′ N, 7° 3′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mayen-Koblenz Verbandsgemeinde: Vordereifel Höhe: 480 m ü. NN Fläche: 5,13 km² Einwohner: 248 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km² Postleitzahl: 56729 Vorwahl: 02656 Kfz-Kennzeichen: MYK Gemeindeschlüssel: 07 1 37 077 Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 MayenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Ferdinand Retterath Lage der Ortsgemeinde Münk im Landkreis Mayen-Koblenz Münk ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Münk liegt westlich von Mayen in der Vulkaneifel. Ein beträchtlicher Teil der Ortsgemarkung besteht aus Wald in Gemeindeeigentum. Im Nachbarort Boos wird das Doppelmaar zur Touristenattraktion ausgebaut. Man erreicht Münk entweder von Ditscheid oder indem man zwischen Boos und Nachtsheim von der B 410 abbiegt.
Über die Markung fließen zwei kleine Bäche, die beide in die Elz münden: der Mimbach und der Eschbach.
Geschichte
Münk wird 1347 als Munkebach in einem Lehensrevers des Gerhard von Ditscheid gegenüber Philipp und Theoderich von Virneburg erstmals erwähnt. Weitere Namensformen: 1583 Monnike, 1724 Munich, 1780 Münung. Der Ort teilte die Schicksale der Grafschaft Virneburg im Alten Reich (bis 1794): Nach dem Aussterben der Grafen von Virneburg kam er an die Grafen von Manderscheid-Schleiden und 1593 von diesen an die Grafen von Löwenstein-Wertheim.
1583 zählte ein Bericht in Münk 25 Untertanen, 1623 waren es 25 Familien. Weitere Einwohnerzahlen: 1828 158, 1925 167, 1936 192, 1951 207, 1990 264.
1808 bestand die Gemarkung des damals zur Mairie Virneburg gehörigen Orts aus 88 Hektar Ackerland, 12 Hektar Wiesen und 131 Hektar Waldungen.
Am 5. Juli 1922 verwüstete ein Wirbelsturm den Ort. Kaum ein Haus blieb unbeschädigt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Münk besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]
Wappen
Die Amtliche Beschreibung lautet: „Unter goldenem Schildhaupt mit drei roten Rauten balkenweise, in Blau zwei silberne Hirschstangen, dazwischen ein goldenes lateinisches Kreuz“.
Während die Rauten des oberen Teils auf die Grafschaft Virneburg Bezug nehmen, verweist der untere Teil auf den Kapellenpatron St. Hubertus.
Das seit 1996 geführte Wappen wurde von dem Heraldiker Karl Becke entworfen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Münk
Hubertuskapelle
1758 wurde eine kleine Kapelle zu Ehren des St. Hubertus erbaut. Von einem Vorgängerbau, aus dem die 1942 abtransportierte Glocke von 1748 stammte, ist nichts Näheres bekannt. Der mit der Jahreszahl 1888 bezeichnete Neubau wurde am 15. November 1887 eingeweiht. Pfarrort war fast immer Nachtsheim.
Dorfgemeinschaft
Die Zusammenarbeit im Gemeinderat des Dorfes sei äußerst gut, das Vereinsleben rege. Der größte Verein ist die 1956 gegründete Hubertus-Schützenbruderschaft mit ca. 60 Mitgliedern. Sie richtet das Schützenfest am 2. Sonntag im Juli und im Herbst das Dorffest in der Schützenhalle - für den Bürgermeister ein „Schmuckstück“ - aus. Die Kirmes am 1. Maisonntag wird dagegen derzeit vom Junggesellenverein betreut. Aktiv sind aber auch die Freiwillige Feuerwehr und die Möhnen.
Früher standen am Ortsrand rund um das Dorf sieben Holzkreuze, zu denen man sich begab, um bei einer schweren Krankheit für den Kranken zu beten. 2004 wurden von der Dorfgemeinschaft die Kreuze wieder errichtet, damit dieser Brauch nicht in Vergessenheit gerate.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Für den seit 1994 amtierenden Ortsbürgermeister Ferdinand Retterath ist Münk 2005 eine „gesunde Wohngemeinde“ mit der Hoffnung auf weitgehende Schuldenfreiheit, wenn die Kredite für das Dorfgemeinschaftshaus abbezahlt sind. Das früher rein landwirtschaftlich geprägte Dorf hat sich - wie viele andere Orte im Umkreis - zur Pendlergemeinde entwickelt. Viele arbeiten in Mayen, der Bürgermeister selber fährt nach Koblenz zur Arbeit. Derzeit gibt es nur noch zwei Nebenerwerbslandwirte mit Viehwirtschaft. Durchaus nicht untypisch für die Umgebung ist die landwirtschaftliche Nutzfläche an zwei bis drei Großlandwirte verpachtet, die in rund 15 Gemeinden Land bewirtschaften. Früher pendelten viele Einwohner, die im Straßenbau beschäftigt waren, nach Köln oder Bonn. Hauptarbeitgeber war zeitweise die ortsansässige Werkzeugfabrik Elora (Hauptsitz in Remscheid), gegründet ca. 1957/58. Zu nennen ist außerdem die Aufzucht von Weihnachtsbäumen (Tannen) auf eigenen Grundstücken, die einige Bürger betreiben (ähnlich wie z.B. in Boos).
Entwicklungsperspektiven
Münks Kapital ist die intakte Natur der Eifel. Wer sich entscheidet hier zu leben, sagt der Bürgermeister, entscheidet sich für die Landschaft. 2004/05 wurden im Rahmen der Flurbereinigung etliche Kilometer an Wanderwegen ausgebaut. Da anders als im benachbarten Boos jegliche touristische Infrastruktur fehlt - Münk hat weder ein Geschäft noch ein Gasthaus - spielt der Fremdenverkehr nur eine sehr kleine Rolle. In den Fremdenzimmern logieren allerdings Gäste, wenn Rennen auf dem nahe gelegenen Nürburgring stattfinden.
Schule
Die Dorfschule bestand bis 1965, heute müssen die Kinder in Boos (Grundschule) oder Nachtsheim (Regionale Schule) die Schule besuchen. Das 1895 erbaute Schulgebäude dient inzwischen als Dorfgemeinschaftshaus (1995 eingeweiht). Im Jahr 1963 wechselten erstmals drei Kinder aus Münk auf eine höhere Schule.
Persönlichkeiten
Hier geborene Berühmtheiten kann das Dorf nicht aufweisen. Zugezogen ist der Gitarrist der Toten Hosen "Kuddel".
Trivia
So wie die Nachtsheimer früher als Strühmännche (Strohmännchen) und die Booser als Ochsen aufgezogen wurden, gab es auch für die Münker einen Ortsnecknamen: Münker Mücken - vermutlich aufgrund des Ortsnamens.
Bilder
Literatur
- Geschichte der Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Mayen-Land. Teil 1: Kirchen, Kapellen, Pfarreien. Mayen o.J. [2000], S. 237-242 (Kapelle) ISBN 3-9807436-0-8
- - Teil 2: Schulen. Mayen 2003, S. 321-326 (Schule)
Quellen und Einzelnachweise
- Interview mit dem Ortsbürgermeister Ferdinand Retterath am 13. August 2005 und von ihm zur Verfügung gestellt Unterlagen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Weblinks
Commons: Münk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Münk
- Ortsgemeinde Münk auf den Seiten der Verbandsgemeinde Vordereifel
Städte und Gemeinden im Landkreis Mayen-KoblenzAcht | Alken | Andernach | Anschau | Arft | Baar | Bassenheim | Bell | Bendorf | Bermel | Boos | Brey | Brodenbach | Burgen | Dieblich | Ditscheid | Einig | Ettringen | Gappenach | Gering | Gierschnach | Hatzenport | Hausten | Herresbach | Hirten | Kalt | Kaltenengers | Kehrig | Kerben | Kettig | Kirchwald | Kobern-Gondorf | Kollig | Kottenheim | Kretz | Kruft | Langenfeld | Langscheid | Lehmen | Lind | Löf | Lonnig | Luxem | Macken | Mayen | Mendig | Mertloch | Monreal | Mülheim-Kärlich | Münk | Münstermaifeld | Nachtsheim | Naunheim | Nickenich | Niederfell | Niederwerth | Nörtershausen | Oberfell | Ochtendung | Pillig | Plaidt | Polch | Reudelsterz | Rhens | Rieden | Rüber | Saffig | Sankt Johann | Sankt Sebastian | Siebenbach | Spay | Thür | Trimbs | Urbar | Urmitz | Vallendar | Virneburg | Volkesfeld | Waldesch | Weiler | Weißenthurm | Weitersburg | Welling | Welschenbach | Wierschem | Winningen | Wolken
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Munk — is a Germanic surname meaning monk that may also be spelt Munch. Munk may refer to: Andrzej Munk (1920 1961), Polish film director Eduard Munk (1803 1871), German philologist Hermann Munk (1839 1912), German physiologist Jens Munk (1579 1628),… … Wikipedia
Munk — steht für: eine Bezeichnung für Murmeltiere den Familiennamen folgender Personen: Andrzej Munk (1921–1961), polnischer Regisseur und Kameramann Britta Munk, ein Pseudonym des dänischen Autors Bengt Janus Nielsen (1921–1988) Hermann Munk… … Deutsch Wikipedia
Münk — Münk … Wikipedia
Münk — Münk … Wikipédia en Français
MUNK (A.) — MUNK ANDRZEJ (1921 1961) L’un des trois cinéastes les plus importants de l’école polonaise d’après guerre avec Wajda et Kawalerowicz. La guerre ayant contrarié sa vocation d’ingénieur, Andrzej Munk devient militant socialiste dans la… … Encyclopédie Universelle
MUNK (K.) — MUNK KAJ (1898 1944) Rien n’est plus paradoxal que la destinée de ce pasteur danois, originaire de Maribo, en Lolland, qui fut si marqué par la Première Guerre mondiale et ses suites immédiates qu’il rompit en lisière avec les idéaux qu’il était… … Encyclopédie Universelle
MUNK — MUNK, family of rabbis. Ezra (1867–1940), an Orthodox rabbi in Germany, was the son of Elias Munk, dayyan at Altona. Hestudied at the Berlin Rabbinical Seminary under his uncle and at the Universities of Berlin and Koenigsberg. In 1897, when he… … Encyclopedia of Judaism
Munk [1] — Munk, so v.w. Murmelthier … Pierer's Universal-Lexikon
Munk [2] — Munk, 1) Salomon, geb. 1802 in Glogau von jüdischen Eltern, studirte in Berlin, Bonn u. Paris Orientalische Sprachen, wurde 1840 Custos an der königlichen Bibliothek in Paris, begleitete Montefiore u. Cremieux nach Ägypten u. legte 1852 seine… … Pierer's Universal-Lexikon
Munk — Munk, 1) Hermann, Physiolog, geb. 3. Febr. 1839 in Posen, studierte seit 1855 in Berlin und Göttingen, habilitierte sich 1862 in Berlin als Privatdozent der Physiologie und wurde 1869 außerordentlicher Professor und 1876 Professor der Physiologie … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Munk — Munk, Herm., Physiolog, geb. 3. Febr. 1839 zu Posen, seit 1876 Prof. an der tierärztlichen Hochschule zu Berlin; schrieb: »Das Wesen der Nervenerregung« (1868), »Die Funktionen der Großhirnrinde« (2. Aufl. 1890) … Kleines Konversations-Lexikon