Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser

Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser
President John F. Kennedy unterzeichnet am 7. Oktober 1963 den Vertrag im Weißen Haus

Der Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser, abgekürzt oft NTBT (Nuclear Test Ban Treaty) oder PTBT (Partial Test Ban Treaty), jedoch nicht zu verwechseln mit dem Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (Comprehensive Test Ban Treaty), wurde am 5. August 1963 zur Unterzeichnung freigegeben und trat am 10. Oktober 1963 in Kraft.

Der Vertrag verbietet Atomwaffentests und andere Kernexplosionen, die in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser (Hoheitsgewässer und Hohe See) durchgeführt werden, sowie Explosionen, in deren Folge radioaktiver Niederschlag (Fallout) außerhalb der Grenzen des Landes, das die Explosion durchführt, gelangt.

Sein schnelles Zustandekommen im Kalten Krieg ist auf die damals besorgniserregende Zunahme der atmosphärischen Radioaktivität durch Kernwaffenexplosionen zurückzuführen. Das Hauptziel des Vertrages ist deshalb, die Freisetzung des mit Nuklearwaffentests verbundenen Fallouts zu verhindern und damit nach Möglichkeit auch das Wettrüsten. Das Hauptziel des Vertrages wurde erreicht: Das Wettrüsten ging zwar nahezu ungebremst weiter, jedoch fanden nun Testexplosionen der Vertragsparteien immer unterirdisch statt, so dass diese Länder keinen weiteren Fallout mehr erzeugten. Nur China und Frankreich, die dem Vertrag bis heute nicht beigetreten sind, testeten bis 1980 oberirdisch weiter. Die Radioaktivität in der Atmosphäre geht deshalb seit Inkrafttreten des Vertrages wieder zurück.

Der Vertrag wurde ursprünglich zwischen Großbritannien, der Sowjetunion und den USA geschlossen. Von den restlichen Staaten mit Nuklearwaffen unterzeichneten Indien (1963), Israel (1964) und Pakistan (1988) den Vertrag, Pakistan hat ihn aber noch nicht ratifiziert.

Atmosphärisches 14C, in Neuseeland[1] und Österreich[2]. Durch die Kernwaffentests wurde bis 1963 die 14C-Konzentration relativ zu 12C fast verdoppelt. Dies hat bedeutende Konsequenzen für die Radiokohlenstoffdatierung. So erlaubt es unter anderem eine präzisere Datierung von Proben aus der Zeit nach 1963. Siehe auch Kernwaffen-Effekt

Ein möglicher Verstoß gegen den Vertrag war ein möglicher Nuklearwaffentest Israels und/oder Südafrikas (Vela-Zwischenfall) am 22. September 1979 im südlichen Indischen Ozean, der von einem amerikanischen Vela-Satelliten entdeckt wurde.

Unterzeichnerstaaten

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Afghanistan Ägypten Antigua und Barbuda
Argentinien Armenien Australien
Bahamas Bangladesch Belgien
Benin Bhutan Bolivien
Bosnien und Herzegowina Botswana Brasilien
Bulgarien Republik China Costa Rica
Côte d'Ivoire Dänemark Deutschland (BRD seit 1. Dezember 1964)
Dominikanische Republik Ecuador El Salvador
Fidschi Finnland Gabun
Gambia Ghana Griechenland
Vereinigtes Königreich Guatemala Honduras
Indien Indonesien Irak
Iran Irland Island
Israel Italien Jamaika
Japan Jordanien Kanada
Kenia Kolumbien Demokratische Republik Kongo
Kroatien Kuwait Laos
Libanon Liberia Luxemburg
Madagaskar Malawi Malaysia
Malta Marokko Mauretanien
Mauritius Mexiko Myanmar
Nepal Neuseeland Nicaragua
Niederlande Niger Nigeria
Norwegen Österreich Panama
Papua-Neuguinea Peru Philippinen
Polen Ruanda Rumänien
Russland Sambia Samoa
San Marino Schweden Schweiz
Senegal Serbien und Montenegro Seychellen
Sierra Leone Singapur Slowakei
Slowenien Spanien Sri Lanka
Südafrika Sudan Südkorea
Suriname Swasiland Syrien
Thailand Togo Tonga
Trinidad und Tobago Tschad Tschechien
Tunesien Türkei Uganda
Ungarn USA Venezuela
Zentralafrikanische Republik Zypern


Staaten, die den Vertrag unterzeichnet, aber nicht ratifiziert haben:

Algerien Äthiopien Burkina Faso
Burundi Chile Haiti
Jemen Kamerun Libyen
Mali Pakistan Paraguay
Portugal Somalia Tansania
Uruguay Vietnam

Quellen


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