- Ellern (Hunsrück)
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Wappen Deutschlandkarte 49.9857.6444444444444420Koordinaten: 49° 59′ N, 7° 39′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis Verbandsgemeinde: Rheinböllen Höhe: 420 m ü. NN Fläche: 9,36 km² Einwohner: 844 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner je km² Postleitzahl: 55497 Vorwahl: 06764 Kfz-Kennzeichen: SIM Gemeindeschlüssel: 07 1 40 035 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 1
55494 RheinböllenOrtsbürgermeister: Dietmar Tuldi (SPD) Lage der Ortsgemeinde Ellern (Hunsrück) im Rhein-Hunsrück-Kreis Ellern (Hunsrück) ist eine Ortsgemeinde am Fuße des Soonwaldes inmitten der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rheinböllen an
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Verkehrstechnisch liegt Ellern günstig in der Nähe der A 61 und etwa zehn Kilometer von der Kreisstadt Simmern entfernt. Zum Flughafen Frankfurt-Hahn besteht eine gute Autoverbindung über die B 50. Schnell erreicht ist das Mittelrheintal mit Bacharach, der Loreley, Oberwesel und Boppard.
Die Gemarkungsfläche beträgt rund 10 Quadratkilometer. Direkt an die Ellerner Gemarkung angrenzend (aber schon in Argenthaler Gebiet) liegt das Naturschutzgebiet „Kloppwiesen“.Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 788 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 60 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der September, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 15 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Die in der Grenzbeschreibung der Kirche in Mörschbach im Jahre 1006 erwähnte „Wüste Elira“ (deserta Elira)[2] befand sich wohl nicht in der heutigen Ortslage.[3] Die erste urkundliche Erwähnung ist von 1347 bekannt. Nach der Reformationszeit wurde Ellern hauptsächlich evangelisch. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
NS-Zeit
Während der End-Zeit des Nationalsozialismus wurde im Frühjahr 1944 bis zum Frühjahr 1945 bei Ellern anfangs unter Leitung der Hitlerjugend, ab Mitte 44 der Gestapo ein Wehrertüchtigungs-Bewährungslager für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren betrieben, die unter schlechtesten Bedingungen in der Holzwirtschaft eingesetzt wurden. Die Häftlinge, darunter viele Edelweißpiraten aus Köln und dem Ruhrgebiet und Jugendliche, die sich der Schanzarbeit am Westwall entzogen hatten, blieben zumeist etwa drei Monate bis die älteren sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst meldeten.[4]
Bevölkerung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1815 – 452
- 1835 – 497
- 1871 – 453
- 1905 – 475
- 1939 – 466
- 1950 – 578
- 1961 – 623
- 1965 – 603
- 1970 – 604
- 1975 – 627
- 1980 – 654
- 1985 – 702
- 1987 – 756
- 1990 – 786
- 1995 – 810
- 2000 – 851
- 2005 – 874
- 2006 – 858
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ellern besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 4 3 5 12 Sitze 2004 4 3 5 12 Sitze Wirtschaft
Einen großen Stellenwert nimmt die Holzindustrie wegen des nahen Waldes ein. Seit etwa 100 Jahren besteht am Ortsrand eine Holz verarbeitender Betrieb, der viele Arbeitsplätze bietet.
Ansässige Unternehmen
- Holzindustrie Hunsrück GmbH Mathias Tenhaeff
- Fenster Hölz
- Hunsrück Baumschule Konrad
Freizeit
Ellern ist Teil des Naturparks Soonwald-Nahe und bietet eine Vielzahl von Wanderwegen und Radfahrstrecken.
Ellern verdankt dem Wald die Möglichkeit Holz vielfältig zu nutzen, daher wurde vor einigen Jahren die Ellerner „Holzkerb“ aus der Taufe gehoben. Das gibt der Gemeinde jährlich die Gelegenheit, Holz und daraus hergestellte Güter thematisiert darzustellen. Die „Soonwaldfee“, die anlässlich der Holzkerb gewählt wird, personalisiert und verdeutlicht durch ihren Namen die Nähe zum Wald und seiner Nutzung. Holzkerb ist jedes Jahr am 4. August-Wochenende.
Siehe auch
Literatur
- Dieter Diether: Das "Wehrertüchtigungs-Bewährungslager" in Ellern. In: Rhein-Hunsrück-Kalender Bd. 50 (1994), S. 55-60
Weblinks
Commons: Ellern (Hunsrück) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Ellern
- Verbandsgemeinde Rheinböllen
- Literatur über Ellern (Hunsrück) in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ L. Eltester, A. Goerz: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden Mittelrheinischen Territorien. Band 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169, Koblenz 1874, S. 337 f. Reg. 285 (Volltext in der Google Buchsuche).
- ↑ J. Heinzelmann: Der Weg nach Trigorium. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. 21. Jahrgang, 1995, S. 66.
- ↑ Museen Köln, NS-Dokumentationszentrum, Lexikon WE-Bewährungslager Ellern
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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