- Rayerschied
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Wappen Deutschlandkarte 50.0186111111117.5863888888889392Koordinaten: 50° 1′ N, 7° 35′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis Verbandsgemeinde: Simmern/Hunsrück Höhe: 392 m ü. NN Fläche: 2,51 km² Einwohner: 107 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km² Postleitzahl: 55469 Vorwahl: 06766 Kfz-Kennzeichen: SIM Gemeindeschlüssel: 07 1 40 121 Adresse der Verbandsverwaltung: Brühlstraße 2
55469 Simmern/HunsrückWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hans-Werner Aßmann-Huppert Lage der Ortsgemeinde Rayerschied im Rhein-Hunsrück-Kreis Rayerschied ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Simmern/Hunsrück an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die ländliche Wohngemeinde Rayerschied liegt im Hunsrück zwischen Pleizenhausen und Bergenhausen, 7 km von Simmern entfernt.
Zu Rayerschied gehören auch die Wohnplätze Berghof und Wagnersmühle.[2]
Geschichte
In einer Stiftungsurkunde der Kirche in Mörschbach aus dem Jahre 1006 wird Heriradessneida (althochdeutsch für: Waldgrenze des Herirad[3]) erwähnt.[4] Dieser Ort wird von manchen Historikern mit Rayerschied identifiziert.[5][6] Andere Historiker sehen in dieser Bezeichnung eine reine Waldgrenze und keinen Hinweis auf eine Siedlung.[7] In der in Bezug auf Rayerschied oftmals genannten Schenkungsurkunde des Heinrichs von Dycke an das Kloster Kumbd aus dem Jahre 1204 wird der Ort nicht explizit erwähnt.[8] Im Jahre 1420 erwarb Pfalzgraf Stefan das Gebiet um Rayerschied von Bertram von Vilvil, der den Besitz durch seine Frau Else von Reiffenberg erhalten hatte, sowie von Eberhard von Schonenberg. Rayerschied wird in den zugehörigen Urkunden Reussraid bzw. Reuspraid genannt.[9] Der Ort kam damit zum neu gegründeten Fürstentum Pfalz-Simmern-Zweibrücken, später Pfalz-Simmern. Im Jahre 1523 wurden die Gerichtstage des Kumbder Gerichts, also des Gerichtsbezirks der um das Kloster Kumbd liegenden Gebiete, die bisher zu Kumbd unter der Linde abgehalten wurden, nach Rayerschied verlegt. In der Grenzbeschreibung des Kumbder Gerichts vom Jahre 1560 wird die Gemeinde als Rairschiedt erwähnt.[10]
In Rayerschied scheint im 16. Jahrhundert die Hexenverfolgung in nicht unerheblichem Maße geherrscht zu haben. Dies belegen zwei Urteile um 1530: Deckers Leyse aus Rayerschied wird als Zauberin am Galgen zu Simmern verbrannt und Vincents Alsa aus Rayerschied wird, nachdem sie als Hexe zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden war, von einem Mann mit 50 Talern freigekauft.[11]
1673 kam Rayerschied nach dem Tod des Pfalzgrafen Ludwig Heinrich zur Kurpfalz. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise wieder französisch besetzt, wurde der Ort seit 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rayerschied besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[12]
Sehenswürdigkeiten
- mehrere Grabhügel[13]
- Katholische Kirche, 1896 bis 1902 im neugotischen Stil erbaut
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rayerschied
Weblinks
Commons: Rayerschied – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 40 (PDF)
- ↑ P. P. Schweitzer: Altdeutscher Wortschatz - Ein sprachgeschichtliches Wörterbuch. 2002, S. 124 (Volltext).
- ↑ L. Eltester, A. Goerz: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden Mittelrheinischen Territorien. Band 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169, Koblenz 1874, S. 337 f. Reg. 285 (Volltext in der Google Buchsuche).
- ↑ Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstl. Pfalz am Rheine. III, Frankfurt und Leipzig 1787, S. 484 f. (Volltext in der Google Buchsuche).
- ↑ B. Schemann: Die Wüstungen des Vorderen Hunsrücks. Köln 1968, S. 172.
- ↑ J. Heinzelmann: Der Weg nach Trigorium. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. 21. Jahrgang, 1995, S. 66.
- ↑ K. Büttinghausen: Beyträge zur Pfälzischen Geschichte. II. Band, Mannheim 1782, S. 325 (Volltext in der Google Buchsuche).
- ↑ W. Fabricius: Das Pfälzische Oberamt Simmern. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 28, 1909, S. 78 f..
- ↑ W. Wagner: Das Zisterzienserinnenkloster Kumbd. Aloys Henn Verlag, Ratingen 1977, ISBN 3-450-34034-X (formal falsche ISBN), S. 117 ff..
- ↑ W. Wagner: Das Zisterzienserinnenkloster Kumbd. Aloys Henn Verlag, Ratingen 1977, ISBN 3-450-34034-X (formal falsche ISBN), S. 115.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ M. Backes, H. Caspary, N. Müller-Dietrich: Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises, Teil 1: Ehemaliger Kreis Simmern. Band 2, München/Berlin 1977, S. 798 f..
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