- Gabon
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République Gabonaise
Gabunische Republik
Flagge Wappen Wahlspruch: Union, Travail, Justice
(frz., „Einigkeit, Arbeit, Gerechtigkeit“)Amtssprache Französisch Hauptstadt Libreville Staatsform Präsidiale Republik Staatsoberhaupt Präsident El Hadj Omar (Albert-Bernard) Bongo Regierungschef Premierminister Jean Eyeghe Ndong Fläche 267.667 km² Einwohnerzahl 1.424.906 (Quelle: CIA 2006) Bevölkerungsdichte 5 Einwohner pro km² BIP nominal (2007)[1] 11.301 Mio. US$ (107.) BIP/Einwohner 7.887 US$ (61.) HDI 0,677 (119.) Währung 1 CFA-Franc BEAC Unabhängigkeit 17. August 1960 (von Frankreich) Nationalhymne La Concorde Nationalfeiertag 17. August Zeitzone UTC +1h bzw. MEZ Kfz-Kennzeichen G Internet-TLD .ga Telefonvorwahl +241 Gabun (frz.: Le Gabon) liegt in Zentralafrika. Es grenzt an Kamerun, Äquatorialguinea und die Republik Kongo, sowie an den Golf von Guinea. Gabun liegt zwischen 4° S -2° N und 9°-14° O. Der Äquator verläuft durch das Land. Nationalfeiertag ist der 17. August.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gabun liegt an der westlichen Atlantikküste Zentralafrikas, von wo aus es sich in östliche Richtung bis kurz vor das Kongobecken erstreckt. Die Küstenlänge beträgt 885 km. Das westliche Küstentiefland steigt nach etwa 200 Kilometern stufenförmig bis zur Niederguineaschwelle im Osten an.
Größter Fluss des Landes ist der Ogooué, der sich mit seinen zahlreichen Nebenflüssen tief in das Gelände des Hochlands eingeschnitten hat. Der höchste Berg Gabuns ist bisher nicht festgelegt. Es existieren verschiedene (fehlerhafte) Angaben, die bis zu 500 Höhenmeter von einander abweichen. Die höchsten Erhebungen im Nordosten und Süden reichen bis knapp über 1.000 m ü.d.M..
In Gabun wurde der erste bekannte natürliche Kernreaktor, der Naturreaktor Oklo entdeckt.
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Libreville 578.156 Einwohner, Port-Gentil 109.163 Einwohner, Franceville 42.967 Einwohner, Oyem 30.870 Einwohner und Moanda 30.151 Einwohner.
Siehe auch: Liste der Städte in Gabun
Bevölkerung
Ethnische Gruppen und Sprachen
Auf dem Staatsgebiet von Gabun leben etwa 40 Stämme. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Angehörige von Bantu-Völkern (31 % Mpongwe, 15,5 % Mbete, 15 % Punu, 14 % Tsabatis, 9,5 % Batazis und 7 % Fang). Des Weiteren leben zu 1,5 % Pygmäen sowie ungefähr 60.000 Franzosen, zumeist in den Städten, in Gabun. Die Bewohner Gabuns sprechen hauptsächlich unterschiedliche Bantu-Dialekte; die Amtssprache Französisch wird von rund einem Drittel beherrscht.
Religion
Etwa 65% der Einwohner sind Christen (ca. 60 % Katholiken, ca. 5 % verschiedene protestantische Kirchen). Die übrige Bevölkerung hängt Volksreligionen, vor allem dem Bwiti, an. Eine Minderheit mit ca. 5 % bekennt sich zum Islam, seit 1998 Tendenz steigend (starkes Wachstum, vor allem im Norden).
Demographie
Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer liegt bei 3,2 (Stand 2008) und somit weit unter dem afrikanischen Durchschnitt. Frauen haben eine Lebenserwartung von 58 Jahren und Männer eine von 56 Jahren. 36 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt und 5 % über 65 Jahre. 84 % der Bevölkerung lebt in den Städten.[2]
Medizinische Versorgung
Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 58 pro 1.000 Geburten und die Müttersterblichkeit bei 580 pro 100.000 Geburten. 86 % der Geburten können medizinisch betreut werden (Stand 2008).[3] Die AIDS-Rate wird je nach Quelle auf zwischen 8,0 % [4] und 5,9 %)[5] geschätzt (siehe auch: AIDS in Afrika).
Geschichte
siehe auch Hauptartikel Geschichte Gabuns
Während des 15. Jahrhunderts wurde auf dem Gebiet des heutigen Gabun der Bantu-Staat Loango gegründet. Nach der Besiedlung des Gebietes erlangten die französischen Siedler 1839 eine erste Hoheit über das Gebiet. 1854 wurde Gabun mit Gorée und anderen französischen Siedlungen vereinigt, Gorée 1858 in den Senegal wiedereingegliedert. 1888 wurde Gabun Teil von Französisch-Kongo und 1910 als selbständiger Teil von Französisch-Äquatorialafrika wieder ausgegliedert. Als sich Französisch-Äquatorialafrika 1958 auflöste, erlangte Gabun als Gabunische Republik die Autonomie. Am 17. August 1960 erlangte Gabun die Unabhängigkeit von Frankreich unter Präsident Léon M’ba, dem 1967 nach dessen Tod Omar Bongo nachfolgte. Die Gründung der Parti Démocratique Gabonais (PDG) erfolgte am 12. März 1968. Gabun führte in den 1990er Jahren ein Mehrparteiensystem ein und verabschiedete eine neue Verfassung, welche eine Reform der Regierungsorganisationen und transparentere Wahlen ermöglichte. Die relativ kleine Bevölkerung, die enormen Rohstoffvorkommen und die beträchtliche Hilfe des Auslands machten Gabun zu einem der wenigen florierenden Staaten Afrikas.
Lambaréné in Gabun beherbergt das von Albert Schweitzer begründete und bis zu seinem Tod 1965 von ihm geleitete Urwaldkrankenhaus.
Politik
System
Nach der Verfassung vom 28. März 1991 ist Gabun eine präsidiale Republik mit einem Mehrparteiensystem. Der Präsident ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte und wird für 7 Jahre vom Volk direkt gewählt, mit möglicher einmaliger Wiederwahl. Vollziehendes Organ ist die Regierung unter Vorsitz des Premierministers (wird vom Präsidenten ernannt). Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, welches aus dem Senat (mit 91 Mitgliedern, die von den Regional- und Gemeinderäten auf 6 Jahre gewählt werden) und der Nationalversammlung besteht. Die Nationalversammlung hat 120 Abgeordnete, welche für 5 Jahre gewählt werden.
Einflussreichste Parteien:
- Parti Démocratique Gabonais (PDG)
- Parti Gabonais du Progrès (PGP)
- Rassemblement National des Bûcherons (RNB)
Verwaltung
Der Staat gliedert sich in neun Provinzen:
Nr. Name Fläche km² Einwohner 2005 Hauptstadt 1 Estuaire 20.740 638.219 Libreville 2 Haut-Ogooué 36.547 143.715 Masuku (Franceville) 3 Moyen-Ogooué 18.535 58.307 Lambaréné 4 Ngounié 37.750 107.173 Mouila 5 Nyanga 21.285 54.330 Tchibanga 6 Ogooué-Ivindo 46.075 67.326 Makokou 7 Ogooué-Lolo 25.380 60.510 Koulamoutou 8 Ogooué-Maritime 22.890 134.913 Port-Gentil 9 Woleu-Ntem 38.465 134.028 Oyem gesamt 267.667 1.398.521 Libreville Wirtschaft
Gabun ist einer der rohstoffreichsten Staaten Afrikas, mit erheblichen Erdölreserven vor der Küste. Dementsprechend zählen zu seinen Hauptexportgütern Rohöl und Erdölprodukte, auf die ca. 80 % seiner Exporteinnahmen entfallen. Im Landesinneren werden Mangan, Uran und Gold gefördert.
Weiterhin gehört Gabun zu den größten Tropenholz-Exportländern Afrikas – ca. 80 % der Landesfläche sind von tropischem Regenwald bedeckt. Für den Export werden Kaffee, Kakao, Gummi, Palmöl und Zucker angebaut. Es werden etwa 25 000 Tonnen Zucker produziert, von denen der größte Teil im Land selbst bleibt. Der Anbau von Grundnahrungsmitteln dient vor allem dem Eigenbedarf, kann diesen jedoch nicht vollständig decken. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA und Frankreich.
Gabuns Industrie besteht zum größten Teil aus Holz- und Papierindustrie, sowie Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Einen Teil der Energie bezieht das Land durch die Wasserkraft, hauptsächlich im Süden des Landes.
Das Bruttosozialprodukt beträgt 3.760 Euro je Einwohner. Gabun ist somit eines der reichsten Länder Schwarzafrikas. Dennoch herrscht eine hohe Staatsverschuldung, die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds über ein Strukturanpassungsprogramm notwendig erscheinen ließen.
Quellen
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung: "Gabun" [1]
- ↑ Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung: "Gabun" [2]
- ↑ CIA World Factbook
- ↑ Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung: "Gabun" [3]
Weblinks
- Baka Pygmäen - Kamerun und Gabun
- Länder- und Reiseinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes zu Gabun
- Gabun im CIA World Fact Book (englisch)
- Informationen über Geografie, Bevölkerung, Flora und Fauna und Klima Gabuns
-0.6833333333333311.5Koordinaten: 1° S, 12° O
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1 Liegt zum Teil auch in Asien.Mitgliedstaaten der Afrikanischen UnionÄgypten | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botswana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea-Bissau | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | Kongo, Demokratische Republik | Kongo, Republik | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | São Tomé und Príncipe | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Sudan | Swasiland | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | Zentralafrikanische Republik
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