Saale-Orlakreis

Saale-Orlakreis
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Saale-Orla-Kreises Deutschlandkarte, Position des Saale-Orla-Kreises hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz: Schleiz
Fläche: 1.148,41 km²
Einwohner: 90.910 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: SOK
Kreisschlüssel: 16 0 75
Kreisgliederung: 76 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Oschitzer Straße 4
07907 Schleiz
Webpräsenz:
Landrat: Frank Roßner (SPD)
Lage des Saale-Orla-Kreises in Thüringen
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Über dieses Bild
Staatenaufteilung des Landkreises vor 1922

Der Saale-Orla-Kreis ist ein Landkreis im Südosten von Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbarkreise sind im Norden der Saale-Holzland-Kreis, im Nordosten der Landkreis Greiz, im Südosten der sächsische Vogtlandkreis, im Süden der bayerische Landkreis Hof, im Südwesten der ebenfalls bayerische Landkreis Kronach und im Westen der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Durch den Kreis fließen die namensgebenden Flüsse Saale und Orla. Im Saale-Orla-Kreis befinden sich die Plothener Teiche.

Geschichte

Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Landkreise Lobenstein, Pößneck und Schleiz. Historische Vorgänger sind u.a. der Landkreis Ziegenrück (bis 1952) sowie der Neustädter Kreis (bis 1920).

Politik

Landrat

Landrat des Saale-Orla-Kreises ist Frank Roßner (SPD).

Kreistag

Die 46 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Partei
Sitze
CDU
17
Die Linke
10
SPD
9
UBV
7
FDP
3

Wappen

Das Wappen wurde am 27. Januar 1995 durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt.

Blasonierung: „Über rotem Schildfuß mit zwei silbernen Wellenleisten gespalten von Schwarz und Gold; vorn ein linksgewendeter, rot bewehrter, gezungter und gekrönter goldener Löwe; hinten ein rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe.“

Der schwarze Löwe ist dem Wappen der Markgrafen von Meißen entlehnt, die später in den ernestinischen Wettinern aufgingen. Aus dieser Linie kamen die späteren Herzöge bzw. Großherzöge von Sachsen-Meiningen und Sachsen-Weimar-Eisenach. Der schwarze Löwe war auch das Wappentier der Grafen von Orlamünde, die einstmals vorherrschend in dieser Region waren. Der goldene, rotbewehrte und gekrönte Löwe ist dem Stammwappen des Fürstentums Reuß entlehnt. Die Grafen und späteren Fürsten Reuß residierten lange Zeit in den Städten Lobenstein und Schleiz, worauf die ehemaligen Schlösser in den Orten verweisen. Im wesentlichen gehörten die ehemaligen Kreise Schleiz und Lobenstein zu den Besitzungen der Reuß. Die beiden Wellenbalken stehen für die Flüsse Saale und Orla, die den heutigen Landkreis prägen und ihm seinen Namen gegeben haben. [2]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Michael Zapfe gestaltet.

Eine Übersicht zu den Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Saale-Orla-Kreis.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Die älteste und wichtigste Bahnstrecke Gera - Saalfeld wurde 1871 von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eingerichtet und berührt die Städte Triptis, Neustadt an der Orla und Pößneck.

Der Bahnhof Oppurg wurde 1892 Ausgangspunkt einer Querverbindung der Saal-Eisenbahn-Gesellschaft nach Orlamünde an ihrer Hauptstrecke Jena - Saalfeld. Die Strecke war ab Pößneck unterer Bahnhof schon seit 1889 in Betrieb.

Bei den folgenden Strecken handelt es sich um Nebenbahnen, die von der Preußischen Staatsbahn geschaffen worden sind:

Von Triptis führt seit 1894-97 eine Linie quer durchs Gebirge über Ziegenrück - Lobenstein nach Blankenstein und ab 1901 weiter nach Marxgrün in Oberfranken. Auf sie trifft in Unterlemnitz die 1907/08 eröffnete Strecke von Saalfeld über Wurzbach.

Das Schleizer Oberland wird von dem im sächsischen Vogtland-Kreis gelegenen Bahnhof Schönberg her erschlossen:

Im Jahre 1887 entstand als Staatsbahn des Fürstentums Reuß j.L. die Strecke nach der heutigen Kreisstadt Schleiz, die erst 1930 durch die Schleizer Kleinbahn AG bis nach Saalburg an der Saale weitergeführt wurde. Diese neue Bahn ist samt einer Abzweigung Gräfenwarth - Sperrmauer lange Zeit elektrisch betrieben worden.

Die Sächsischen Staatseisenbahnen eröffneten 1892 die Nebenbahn von Schönberg über Tanna und Gefell nach Hirschberg an der Saale, das unmittelbar an der Bayerischen Grenze liegt.

Das Schienennetz im heutigen Kreisgebiet von maximal 158 km Länge wurde vor allem nach der Wende so stark gekürzt, daß heute weniger als die Hälfte von Personenzügen befahren wird, nämlich nur 77 km:

  • 1939: Gräfenwarth - Sperrmauer 3 km
  • 1945: Blankenstein/Saale - Lichtenberg - Marxgrün 1 km
  • 1946: Pößneck unt.Bf - Oppurg 3 km
  • 1994: Schönberg - Unterkoskau - Hirschberg 17 km
  • 1996: Schleiz West - Saalburg 14 km
  • 1998: Triptis - Ziegenrück - Unterlemnitz 43 km

Der Kreis wird in Nord-Süd-Richtung von der Bundesautobahn 9 BerlinNürnberg durchzogen.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007)

Städte
¹ Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft
² erfüllende Gemeinde für 4 weitere Gemeinden

  1. Bad Lobenstein (6653)
  2. Gefell (2792)
  3. Hirschberg (2493)
  4. Neustadt an der Orla ² (8674)
  5. Pößneck (13.217)
  6. Ranis ¹ (1884)
  7. Saalburg-Ebersdorf (3921)
  8. Schleiz (8868)
  9. Tanna (4023)
  10. Triptis ¹ (3878)
  11. Wurzbach (3612)
  12. Ziegenrück ¹ (738)

Gemeinden
eigenständige Gemeinden:

  1. Krölpa (3056)
  2. Remptendorf, (4004), erfüllende Gemeinde auch für
    1. Burgk (98)

Die Stadt Neustadt an der Orla ist erfüllende Gemeinde für:

  1. Breitenhain (167)
  2. Kospoda (405)
  3. Linda b. Neustadt an der Orla (411)
  4. Stanau (140)

Verwaltungsgemeinschaften

1. Verwaltungsgemeinschaft Oppurg (6201)

  1. Bodelwitz (628)
  2. Döbritz (208)
  3. Gertewitz (176)
  4. Grobengereuth (231)
  5. Langenorla (1478)
  6. Lausnitz (355)
  7. Nimritz (321)
  8. Oberoppurg (193)
  9. Oppurg (1301)
  10. Quaschwitz (72)
  11. Solkwitz (72)
  12. Weira (419)
  13. Wernburg (747)

2. Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück (5244)

  1. Crispendorf (436)
  2. Eßbach (257)
  3. Gössitz (351)
  4. Keila (95)
  5. Moxa (87)
  6. Paska (124)
  7. Peuschen (499)
  8. Ranis, Stadt (1884)
  9. Schmorda (84)
  10. Schöndorf (298)
  11. Seisla (157)
  12. Wilhelmsdorf (234)
  13. Ziegenrück, Stadt (738)

3. Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig (4855)

  1. Birkenhügel (446)
  2. Blankenberg (1074)
  3. Blankenstein (894)
  4. Harra (921)
  5. Neundorf (bei Lobenstein) (677)
  6. Pottiga (468)
  7. Schlegel (375)

4. Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte (5516)

  1. Bucha (94)
  2. Chursdorf (214)
  3. Dittersdorf (224)
  4. Dragensdorf (28)
  5. Dreba (284)
  6. Görkwitz (325)
  7. Göschitz (269)
  8. Kirschkau (236)
  9. Knau (707)
  10. Löhma (293)
  11. Moßbach (431)
  12. Neundorf (bei Schleiz) (309)
  13. Oettersdorf (866)
  14. Plothen (318)
  15. Pörmitz (208)
  16. Tegau (409)
  17. Volkmannsdorf (301)

5. Verwaltungsgemeinschaft Triptis (6560)

  1. Dreitzsch (451)
  2. Geroda (275)
  3. Lemnitz (407)
  4. Miesitz (320)
  5. Mittelpöllnitz (319)
  6. Pillingsdorf (170)
  7. Rosendorf (183)
  8. Schmieritz (414)
  9. Tömmelsdorf (143)
  10. Triptis, Stadt (3878)

Zu den Begriffen „Verwaltungsgemeinschaft“ bzw. „erfüllende Gemeinde“ siehe Verwaltungsgemeinschaften in Thüringen

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 33; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X

Weblinks


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