- Bahnstrecke Erfurt–Weimar
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Halle (Saale) Hbf–Bebra Kursbuchstrecke (DB): 581, 580, 605 Streckennummer: 6340, 3800 Streckenlänge: 210,36 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Legende0,00 Halle (Saale) Hbf 5,86 Halle-Ammendorf 9,95 Schkopau von Schafstädt und Halle-Nietleben 13,5 Merseburg nach Leipzig-Leutzsch nach Querfurt 17,54 Leunawerke Nord 19,29 Leunawerke Süd von Leipzig 23,80 Großkorbetha nach Hohenmölsen 32,00 Weißenfels 34,84 nach Zeitz 37,35 Leißling Saalebrücken Bk Goseck (65+82+62 m) Saalebrücken Bk Henne (75+74+113+40 m) von Teuchern 45,62 Naumburg (Saale) nach Artern Saalebrücke 8 Bad Kösen (128 m) 52,64 Bad Kösen Saalebrücke 9 Saaleck (111 m) Saalebrücke Abzw. Saaleck (81 m) 55,89 Saalbahn 58,48 Großheringen nach Straußfurt 60,66 Bad Sulza 66,11 Niedertrebra 71,68 Apolda Viadukt Apolda (103 m) Ilmbrücke Oberrossla (90 m) 79,07 Oßmannstedt von Jena 87,13 Weimar nach Kranichfeld 94,82 Hopfgarten bei Weimar 100,88 Vieselbach von Nordhausen/Sangerhausen 108,35 Erfurt Hbf 114,17 Erfurt-Bischleben 120,89 Neudietendorf nach Schweinfurt/Saalfeld/Ilmenau 125,51 Wandersleben 130,46 Seebergen nach Gotha Ost Viadukt Gotha (122 m) 136,37 Gotha nach Gräfenroda 141,38 Leinakanal Leinakanal (Aquädukt) von Friedrichroda 146,92 Fröttstädt Keilbahnhof 150,90 Mechterstädt 152,22 Mechterstädt-Sättelstädt 153,80 Sättelstädt 157,49 Schönau (Hörsel) 160,20 Wutha Keilbahnhof nach Ruhla 165,27 Eisenach Werrabahn nach Meiningen 167,30 Eisenach West 168,80 Eisenach Opelwerk 168,88 Eisenach-Stedtfeld Hörseltalbahn und Opel 173,95 Hörschel Werrabrücke Hörschel (182 m) von Treffurt 175,62 Wartha 176,70 Landesgrenze Thüringen–Hessen 178,36 Herleshausen 182,70 Wommen 183,82 Landesgrenze Hessen–Thüringen von Förtha 189,32 Gerstungen nach Heimboldshausen 191,34 Landesgrenze Thüringen–Hessen 191,62 Wildeck-Obersuhl 194,10 Wildeck-Bosserode 196,24 Landesgrenze Hessen–Thüringen 197,96 Landesgrenze Thüringen–Hessen 198,79 Wildeck-Hönebach 199,34 Hönebach-Tunnel (983 m) 205,15 Ronshausen 206,39 Berliner Kurve nach Fulda 209,00 Abzweig Weiterode (nach Bebra Rangierbahnhof) Bahnstrecke Bebra–Fulda 210,36 Bebra zur Bahnstrecke Bebra–Göttingen und zur Bahnstrecke Bebra-Kassel Die Thüringer Bahn (auch Thüringer Stammbahn oder Stammbahn genannt) ist eine 210 Kilometer lange Bahnstrecke von Halle (Saale) über Erfurt nach Gerstungen mit Fortsetzung Richtung Bebra und Kassel. Bis Gerstungen gehörte die Strecke ursprünglich zur Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft, ab Gerstungen zur Friedrich-Wilhelms-Nordbahn. Es handelt sich heute um eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn der Spurweite 1435 mm (Normalspur), die von der DB Netz AG betrieben wird. Sie wurde zwischen 1846 und 1849 errichtet und war damals die erste Bahnstrecke in Thüringen (abgesehen von einem kleinen Stück der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn bei Altenburg), dessen wichtigste Bahnstrecke sie noch heute ist. Von der Regionalbahn bis zum ICE verkehren derzeit alle Zuggattungen des Personenverkehr ausgenommen des InterRegioExpress auf der Thüringer Bahn. Vier der sechs größten Städte Thüringens liegen an der Strecke.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Thüringer Bahn ist Teil der südlichen Ost-West-Strecke von Halle nach Kassel. Sie folgt der alten Handelsstraße Via Regia zwischen Leipzig und Frankfurt. Ihr Bau wurde nach Abschluss eines Staatsvertrages am 20. Dezember 1841 zwischen dem Königreich Preußen, dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha begonnen. Der erste Streckenabschnitt von Halle nach Weißenfels wurde von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft am 20. Juni 1846 eröffnet. Ein halbes Jahr später, am 19. Dezember, war Weimar erreicht und am 1. April 1847 die Strecke bis Erfurt in Betrieb. Der Abschnitt Erfurt–Eisenach wurde am 24. Juni 1847 eröffnet, der Rest am 25. September 1849.
Streckenabschnitte
Halle–Großkorbetha
Die Thüringer Bahn beginnt im Hauptbahnhof von Halle, den sie in südlicher Richtung verlässt. Sie ist die bedeutendste Bahnstrecke im südlichen Sachsen-Anhalt. Unmittelbar hinter dem Bahnhof zweigt Richtung Osten die Bahnstrecke nach Leipzig ab. Weiter südlich im Stadtgebiet von Halle verlässt die Halle-Kasseler Eisenbahn die Trasse der Thüringer Bahn in westlicher Richtung. In Halle-Ammendorf liegt der gleichnamige Bahnhof, hinter dem die Strecke die Weiße Elster überquert. Danach folgt die Querung der Saale und der Bahnhof Schkopau. Hier befinden sich die Buna-Werke, die über die Thüringer Bahn ans Eisenbahnnetz angeschlossen sind und zum Chemiedreieck gehören. Südlich von Schkopau wird mit Merseburg die erste Mittelstadt an der Strecke erreicht. Hier zweigen westlich die Strecke durch das Geiseltal nach Querfurt und östlich eine Nebenbahn nach Leipzig (stillgelegt) ab. Südlich von Merseburg folgen unmittelbar die Leuna-Werke, durch die die Bahnstrecke führt, bevor sie sich in Großkorbetha mit einer von Leipzig kommenden Hauptstrecke vereinigt. Auf dem Abschnitt bis Weißenfels wurde 1959 der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. In der DDR hatte dieser Streckenteil vor allem für den Berufsverkehr von Halle-Neustadt zu den Chemiewerken Leuna und Buna große Bedeutung. Dazu fuhren von 1967 bis 1990 Personenzüge mit bis zu zwölf Doppelstockeinheiten. Dies waren in Deutschland die Züge mit dem größten Sitzplatzangebot.
Großkorbetha–Abzweig Saaleck
Der 32 Kilometer lange Abschnitt Großkorbetha–Abzweig Saaleck hat in Mitteldeutschland den stärksten Zugverkehr, da hier der Ost-West-Verkehr (Dresden–Frankfurt) mit dem Nord-Süd-Verkehr (Berlin–München) gebündelt ist. Schon im Jahr 1937 fuhren hier pro Tag 30 Fernzüge, 1989 waren es sogar 37 Fernzüge und im Jahr 2004 35 Zugpaare. Hinter dem Bahnhof Großkorbetha nähert sich die Strecke der Saale, in deren Tal sie fortan bis zum Saaleck verläuft und die achtmal gequert wird. Als nächstes wird die Stadt Weißenfels erreicht, wo eine Hauptstrecke über Zeitz nach Gera abzweigt. Bis zur Wende existierte in Weißenfels auch noch ein großer Güterbahnhof mit 252 Weichen, heute sind es noch 12 Weichen und fünf Gleise. Die Bedeutung von Weißenfels als Eisenbahnknoten hat im Personenverkehr zugunsten von Naumburg und im Güterverkehr zugunsten von Großkorbetha abgenommen. Naumburg ist die nächste Stadt an der Strecke mit Fernverkehrshalten. Südwestlich von Naumburg führt die Strecke durch das landschaftlich reizvolle Saale-Unstrut-Triasland, wo das Saaletal von Weinbergen gesäumt wird. Hinter dem Badeort Bad Kösen zweigt Richtung Süden die Saalbahn nach Jena–Saalfeld–München ab. Über dem Saaletal befinden sich hier die Burg Saaleck und die Rudelsburg. Elektrischer Zugbetrieb war auf diesem Abschnitt erstmals im Jahr 1941 möglich, aber schon fünf Jahre später 1946 mussten im Rahmen der Reparationsleistungen an die Sowjetunion sämtliche Bestandteile für den elektrischen Betrieb demontiert werden. 1965 erfolgte die erneute Elektrifizierung, diesmal bis Neudietendorf.
Saaleck–Erfurt
Am Saaleck biegt die Bahnlinie in Richtung Südwesten in das Tal der Ilm ein, die sie viermal quert. Das Gebiet um die Stadt Bad Sulza, durch das die Strecke nun führt, wird auch als Thüringer Toskana bezeichnet, da die sanft-hügelige Landschaft mit ihren Weinbergen und dem milden Klima an die Toskana erinnert. Die nächste größere Stadt an der Thüringer Bahn ist Apolda. Bis vor 150 Jahren war sie noch eine kleine Ackerbürgerstadt mit etwa 2500 Einwohnern, aber mit dem Bau der Bahnlinie nahm die Textilindustrie der Stadt einen enormen Aufschwung und ließ sie bis zum Jahr 1900 auf knapp 25.000 Einwohner anwachsen. Weiter südwestlich wird als nächster ICE-Halt Weimar erreicht. Der Bahnhof, wo Richtung Osten die Holzlandbahn nach Jena und Gera abzweigt, liegt relativ weit entfernt von der Innenstadt. In Weimar verlässt die Thüringer Bahn das Tal der Ilm und führt zunächst am Fuß des Ettersbergs entlang, um dann in das flache Thüringer Becken zu gelangen, wo sie nach etwa 20 Kilometern in westlicher Richtung Erfurt, die Landeshauptstadt Thüringens, erreicht. Ab Weimar liegt auch die so genannte Mitte-Deutschland-Verbindung auf der Thüringer Bahn. Im Erfurter Ortsteil Vieselbach befindet sich ein Güterverkehrszentrum an der Strecke und östlich des Erfurter Hauptbahnhofs liegt der große Rangier- und Güterbahnhof Erfurt. Kurz vor dem Hauptbahnhof münden die Bahnstrecke Erfurt–Sangerhausen und die Bahnstrecke Erfurt–Nordhausen von Norden in die Thüringer Bahn ein. Der Erfurter Hauptbahnhof befindet sich seit 2003 im Umbau. Dies geschieht im Rahmen des Baus einer Neubaustrecke von Nürnberg nach Leipzig (siehe hierzu Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt), die voraussichtlich ab 2015 den Fernverkehr der Thüringer Bahn zwischen Leipzig bzw. Halle und Erfurt übernehmen wird.
Erfurt–Neudietendorf
Dieser Abschnitt ist die meist frequentierte Bahnstrecke Thüringens. Die Streckentrasse liegt hier im Tal der Gera und der Apfelstädt. Der 12 Kilometer lange Abschnitt bekam zwischen 1910 und 1912 zwei zusätzliche Güterzuggleise und im Bahnhof Neudietendorf eine niveaufreie Ausfädelung des Streckengleises nach Arnstadt der Bahnstrecke Erfurt-Schweinfurt. Diese Gleise wurden nach 1945 im Rahmen von Reparationsleistungen wieder demontiert.
1967 erfolgte die Elektrifizierung des Streckenteiles und 1975 wurde ein drittes Gleis mit der Ausfädelung wieder eingebaut. Seit 2005 verläuft auf den ersten Kilometern zwischen Erfurt und dem Stadtteil Bischleben parallel die Trasse der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt.
Neudietendorf–Eisenach
Westlich des Bahnhofs Neudietendorf führt die Strecke an den Drei Gleichen vorbei in Richtung Gotha, das nach dem Passieren des Großen Seebergs erreicht wird. Der West- und der Mittelteil des Bahnhofs von Gotha wurden im Zweiten Weltkrieg bei Bombenangriffen zerstört und nicht bzw. nur teilweise wieder aufgebaut, so dass das Empfangsgebäude heute wesentlich kleiner ist. Auf dem Vorplatz des Bahnhofs beginnt die Thüringerwaldbahn, eine Überlandstraßenbahn (ÜStra) in die Orte Waltershausen, Tabarz und Friedrichroda. Im Bahnhof Gotha zweigen die Ohratalbahn nach Gräfenroda im Süden und die Bahnstrecke Gotha–Leinefelde Richtung Göttingen im Norden ab. Kurz nach Gotha erreicht die Strecke bei Kilometer 141,8 die Wasserscheide von Weser und Elbe und hat dort mit 324,4 Metern über NN ihren höchsten Punkt. Bei Streckenkilometer 142 überquerte der Leinakanal mit einem Aquädukt die Bahntrasse. Da das technische Denkmal einen Engpass bei der Streckenelektrifizierung darstellte, wird es seit 1994 mit einer neuen nördlich liegenden Trasse umfahren, wobei auch der Bogenradius vergrößert und der Scheitelpunkt um einige Meter höher gelegt wurde. Ab 1912 bis zur Trassenverlegung war dort der Betriebsbahnhof Leinakanal, wo bis etwa 1950 bei Pferderennen im benachbarten Boxberg Personenzüge anhielten. Im Bahnhof Fröttstädt zweigt sich nach Süden mit der Friedrichrodaer Bahn die älteste Nebenbahnstrecke Thüringens ab. Dort tritt die Thüringer Bahn auch in das Tal der Hörsel ein, der sie bis zur Werra hinter Eisenach folgt. Die Hörsel bildet hier ein reizvolles Durchbruchstal zwischen Hörselbergen im Norden und Thüringer Wald im Süden, durch das die Strecke verläuft. Nachdem sie die Gemeinde Wutha-Farnroda durchquert hat, wo ehemals die Ruhlaer Eisenbahn abzweigte, erreicht die Strecke die Stadt Eisenach, die der nächste ICE-Halt nach Erfurt ist.
Eisenach–Gerstungen
Die Thüringer Bahn verlässt Eisenach in westlicher Richtung und erreicht das Tal der Werra, die sie in Hörschel überquert. Anschließend verläuft die Strecke im Bereich Herleshausen auf sieben Kilometer über hessisches Gebiet, bevor sie wieder nach Thüringen eintritt und weiter nach Gerstungen führt. Der Umstand des fünffachen Querens der innerdeutschen Grenze im sogenannten „Thüringer Zipfel“ sorgte während der deutschen Teilung auf Seiten der DDR für Sicherheitsprobleme. Aus diesem Grunde wurde in den Jahren 1961/1962, nach Errichtung der Berliner Mauer von der DDR eine eingleisige Umgehungsstrecke, die Bahnstrecke Förtha–Gerstungen, gebaut. Die bei Förtha von der Werrabahn abzweigende Bahnstrecke mündete östlich von Gerstungen in die Thüringer Bahn wieder ein und umfuhr den Abschnitt Herleshausen–Wommen. Bis 1978 fuhren über Herleshausen Güterzüge, dann ruhte zwischen Wartha und Gerstungen der Verkehr. Erst 1991, nach der politischen Wende in der DDR, wurde die alte Hauptstrecke der Thüringer Bahn wieder aufgebaut und in Betrieb genommen, die Umgehungsstrecke stillgelegt und zurückgebaut.
Gerstungen–Bebra
Gerstungen war bereits seit der Einweihung der Bahnstrecke 1849 Grenz- und Umsteigebahnhof, zunächst zwischen Thüringischer Eisenbahn und Friedrich-Wilhelms-Nordbahn, später zwischen der Reichsbahndirektion (Rbd) Erfurt und der Rbd Kassel und schließlich zwischen DDR und Westdeutschland. Außerdem zweigt in Gerstungen eine Nebenbahn durchs Werratal über Heringen und Vacha nach Bad Salzungen ab (Heute nur noch bis Heimboldshausen mit Werksanschluss bis Unterbreizbach). Sie spielt vor allem für die Kali-Industrie (Kali und Salz AG) eine große Rolle. Hinter Gerstungen verlässt die Thüringer Bahn das Tal der Werra und steigt zum Hönebach-Tunnel an, der die Wasserscheide zwischen Werra und Fulda markiert. Aufgrund des engen Lichtraumprofils wird er nur mit einer Höchstgeschwindigkleit von 90 km/h befahren. Westlich des Tunnels führt die Strecke durch Ronshausen im Tal zwischen Seulingswald im Süden und Richelsdorfer Gebirge im Norden nach Bebra, wo sie an den Strecken nach Frankfurt, Göttingen und Kassel endet. Die Kilometrierung der Thüringer Bahn wird an der Strecke nach Kassel fortgeführt, wo sie in Guntershausen nach 272 Kilometern endet.
Berliner Kurve
Seit 1914 gibt es bei der ehemaligen Abzweigstelle Faßdorf (km 206,39) eine Verbindungsstrecke zur Nord-Süd-Strecke Bebra–Bad Hersfeld, welche den Zügen von Erfurt nach Frankfurt am Main den Fahrtrichtungswechsel in Bebra erspart. Bis 1952 existierte zusätzlich von Faßdorf bis zum Hönebach-Tunnel aufgrund von 1,1 Prozent Steigung noch ein drittes Gleis. Nach 1945 wurde die Verbindungskurve aufgrund des im Regelfall erforderlichen Lokwechsels in Bebra nicht mehr genutzt und 1989 wegen Baufälligkeit einer Brücke gesperrt. Mit der Modernisierung der Strecke nach 1990 wurde auch dieser Abschnitt saniert und in Betrieb genommen.
Modernisierung seit 1990
Die Modernisierung des Abschnittes Erfurt-Bebra war das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 7. Seit Mai 1995 ist die Strecke durchgängig elektrifiziert und die Höchstgeschwindigkeit beträgt meist 160 km/h, Ausnahmen sind die Bahnhöfe Erfurt und Bebra sowie der Hönebach-Tunnel (983 m lang, dort 90 km/h). Elektronische Stellwerke wurden in Eisenach und Neudietendorf errichtet, später kam eins für den Hauptbahnhof Erfurt hinzu. Das ESTW in Neudietendorf steuert alle Signale und Weichen auf dem Abschnitt von Erfurt–Bischleben bis vor Wandersleben, das Eisenacher ESTW den Abschnitt Wandersleben–Gerstungen. Der Abschnitt ab Gerstungen wird vom Spurplanstellwerk in Bebra überwacht. In Ausnahmefällen wird das unbesetzte Stellwerk in Hönebach mit Personal besetzt. In Eisenach wird der Güterbahnhof ebenfalls von einem Spurplanstellwerk gesteuert.
Im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 7 wurden insgesamt 913 Millionen Euro investiert[1].
Im Rahmen der Planfeststellung ist ein Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Erfurt und Eisenach für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h als Option vorgesehen. Dabei müssten insbesondere die Bahnübergänge der Strecke beseitigt werden.
Personenverkehr
Stündlich verkehren ICE- bzw. Intercity-Züge Dresden–Frankfurt am Main, die auf dieser Strecke in Naumburg (Tagesrandverbindungen), Weimar, Erfurt, Gotha (alle 2 Stunden) und Eisenach halten.
Alle zwei Stunden verkehrt die Intercity-Linie Stralsund–Berlin–Düsseldorf, die in Halle, Weißenfels, Naumburg, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach und Bebra hält.
Folgende Linien verkehren im Jahr 2009 auf der Thüringer Bahn oder einzelnen Abschnitten:
Zuggattung Strecke Verkehrsangebot InterCityExpress / Intercity Dresden – Leipzig – Weimar – Erfurt – Eisenach – Frankfurt am Main - Wiesbaden 120-Minuten-Takt InterCity Leipzig – Weimar - Erfurt - Eisenach - Fulda - Frankfurt Süd (-Frankfurt Hbf) 120-Minuten-Takt InterCityExpress Hamburg – Berlin – Leipzig – Naumburg – Jena – Nürnberg – München 120-Minuten-Takt InterCity Berlin – Leipzig – Naumburg – Jena – Nürnberg 120-Minuten-Takt InterCity Stralsund – Berlin – Halle – Naumburg – Weimar – Erfurt – Eisenach – Kassel – Dortmund – Düsseldorf 120-Minuten-Takt RegionalExpress 1 Göttingen – Gotha – Erfurt – Weimar – Jena – Gera – Zwickau/Chemnitz 120-Minuten-Takt RegionalExpress 3 Erfurt – Weimar – Jena – Gera – Altenburg 120-Minuten-Takt RegionalBahn 20 Eisenach – Gotha – Erfurt – Weimar – Apolda – Naumburg – Weißenfels – Merseburg – Halle 60-Minuten-Takt RegionalBahn R6
(cantus Verkehrsgesellschaft)Bebra – Wildeck – Gerstungen – Herleshausen – Eisenach 60-Minuten-Takt RegionalBahn 125 Leipzig – Weißenfels 60-Minuten-Takt Weitere Linien des Regionalverkehrs nutzen die kurzen Streckenteile Naumburg–Saaleck und Erfurt–Neudietendorf. Diese sind in der Übersicht nicht aufgeführt.
Güterverkehr
Wichtige Güterbahnhöfe befinden sich in Halle, Großkorbetha, Vieselbach (Güterverkehrszentrum), Erfurt, Eisenach (Automobilindustrie, Holz), Gerstungen (Traktionswechsel der Kalizüge) und Bebra.
Literatur
- Bernhard Hager: Spuren einer anderen Zeit. Die Magistrale Eisenach - Bebra im Spiegel der Geschichte. In: Eisenbahn Geschichte 25 (Dezember 2007 / Januar 2008), S. 10 - 25.
- Bernhard Hager: Die Magistrale Eisenach - Bebra im Spiegel der Geschichte. Teil 2: Entspannungspolitik und Wiedervereinigung. In: Eisenbahn Geschichte 26 (Februar/März 2008), S. 14 - 29.
- Dieter Schuster-Wald: Interzonenverkehr Bebra-Eisenach. EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3-88255-420-7.
- Georg Thielmann, Roland Pabst: Die Thüringer Stammbahn. Wachsenburgverlag, Arnstadt 2006, ISBN 3-935795-00-9.
- Günter Walter: Aquädukt und Bahnhof Leinakanal. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005, ISBN 3-937135-50-2.
- Günter Walter: Herleshausen im Westen, aber die Eisenbahn im Osten. In: Der Eisenbahningenieur. (57) 12/2006, S. 56 - 60.
Weblinks
- Eisenbahnen in Westthüringen
- Betriebsstellen, Kilometrierung und zahlreiche Fotos
- Umgehungsstrecke Förtha–Gerstungen
Einzelnachweise
- ↑ Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Sachstandsbericht Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, Juli 2008
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