Viöl

Viöl
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Viöl führt kein Wappen
Viöl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Viöl hervorgehoben
54.5705555555569.183888888888922
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Viöl
Höhe: 22 m ü. NN
Fläche: 18,95 km²
Einwohner:

2.001 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25884
Vorwahl: 04843
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 144
Adresse der Amtsverwaltung: Westerende 41
25884 Viöl
Webpräsenz: www.amt-vioel.de
Bürgermeister: Hans-Jes Hansen (CDU)
Lage der Gemeinde Viöl im Kreis Nordfriesland
Karte

Viöl (dänisch: Fjolde, friesisch: Fjåål) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz des Amtes Viöl.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Der ländliche Zentralort liegt etwa 14 km nordöstlich von Husum an der Bundesstraße 200 von Husum nach Flensburg. Viöl liegt nah der Arlau auf der Schleswigschen Geest.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals als Fjolde erwähnt, was hohes Feld bedeutet. Die Feldsteinkirche des Ortes wurde um 1100 auf dem Geestrücken als Wehrkirche errichtet. Heute ist jedoch nur noch das Portal original erhalten, der heutige Backsteinbau stammt größtenteils aus der Zeit um 1200, der Westturm wurde 1450 erbaut.

1750 wurde an der Arlau eine Wassermühle errichtet. Die Windmühle, die bis 1951 im Betrieb war, stand seit 1870 an der Landstraße, wurde jedoch im September 2006 abgerissen, da das Gebäude schon längst baufällig war und nicht mehr genutzt werden konnte.

Bis um 1900 war der Ort von Heide und Wiesen umgeben, mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Husum nach Bredstedt und Flensburg wuchs er jedoch schnell. Aufgrund des zunehmenden motorisierten Individualverkehrs wurde die Strecke Husum-Flensburg 1959 stillgelegt.

Bis ins 20. Jahrhundert wurde in Viöl noch eine abgesonderte Variante des südjütischen Dialektes gesprochen. Die letzte Sprecherin dieser Mundart, des Viöl-Dänischen oder Fjoldemål, starb in den 1930ern. Andere Formen des Südjütischen werden noch in Nordschleswig und in grenznahen Gemeinden zwischen Flensburg und Niebüll gesprochen.

Bei der Reichstagswahl 1933 hatte Viöl von allen Gemeinden im Deutschen Reich mit 93,1 Prozent das höchste Ergebnis für die NSDAP.[2]

Nach der Gründung der preußischen Provinz Schleswig-Holsteins 1866 wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Viöl eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Sie umfasste die sechzehn Dorfschaften Behrendorf, Bondelum, Boxlund, Brook, Eckstock, Haselund, Hoxtrup, Kragelund, Kollund, Löwenstedt, Norstedt, Ostenau, Pobüll, Sollwitt, Spinkebüll und Viöl. 1934 kam es zur Auflösung der Kirchspielslandgemeinde, und die Dorfschaften bildeten eigenständige Landgemeinden. Noch im selben Jahr wurden Boxlund und Eckstock nach Viöl, Brook und Kollund nach Haselund, Kragelund nach Hoxtrup, Ostenau nach Löwenstedt, Pobüll nach Sollwitt und Spinkebüll nach Norstedt eingemeindet.

In den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs der Ort vor allem durch Zuzug von Heimatvertriebenen, und der Strukturwandel weg von der Landwirtschaft veränderte seinen Charakter. 1976 wurden Hochviöl und Hoxtrup eingemeindet.

Politik

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sieben, SPD und Wählergemeinschaft WGV jeweils drei.

Religion

In Viöl gibt es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Ihre Kirche ist die St.-Christophorus-Kirche, auf deren Dachboden als Zufallsfund die Viöler Madonna entdeckt wurde. Diese steht nun im Stadtmuseum von Flensburg, in der Viöler Kirche steht eine Kopie. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut, zunächst als Feldsteinkirche, wie Dr. Kurt Peter in der Kirchenchronik "St. Christophorus - Geschichte einer Kirche", herausgegeben im Jahr 2002, nachweist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Als ländlicher Zentralort hat Viöl ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen und Einzelhandelsbetrieben.

In Viöl befindet sich eine Realschule mit Grund- und Hauptschulteil, die etwa 700 Schüler hat.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Viöl

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e. V.

Weblinks

 Commons: Viöl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • viol — viol …   Dictionnaire des rimes

  • VIOL — Le viol est un acte sexuel imposé par une contrainte physique ou psychologique. C est une agression sexuelle impliquant spécifiquement une pénétration sexuelle, vaginale, anale ou orale ou pénétration par la main ou un objet. Le viol constitue un …   Wikipédia en Français

  • VIOL — Le viol est défini par l’article 222 23 du nouveau Code pénal comme «tout acte de pénétration sexuelle, de quelque nature qu’il soit, commis sur la personne d’autrui par violence, contrainte, menace ou surprise». Pour constituer le viol, trois… …   Encyclopédie Universelle

  • viol — VIÓL, violuri, s.n. Faptă (pedepsită de lege) comisă de bărbatul care constrânge prin forţă fizică o femeie să aibă cu el relaţii sexuale; violare. [pr.: vi ol] – Din fr. viol. Trimis de RACAI, 30.09.2003. Sursa: DEX 98  VIÓL s. v. violare.… …   Dicționar Român

  • Viol — Vi ol, n. [F. viole; cf. Pr. viola, viula, Sp., Pg., & It. viola, LL. vitula; of uncertain origin; perhaps from L. vitulari to celebrate a festival, keep holiday, be joyful, perhaps originally, to sacrifice a calf (vitulus; cf. {Veal}). Cf.… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • viol — VIOL. s. m. Violence qu on fait à une femme qu on prend par force. Le rapt & le viol sont punis de mort par les loix. on deffendit le viol & l incendie …   Dictionnaire de l'Académie française

  • viol — [vī′əl] n. [MFr viole < OProv viula < Frank * vithula < VL vitula: see FIDDLE] any of an early family of stringed instruments played with a curved bow, characterized generally by six strings, frets, a flat back, and C shaped sound holes …   English World dictionary

  • Viol — Un nom sans doute difficile à porter, et pourtant le viol est un petit chemin (du latin via = voie). Aujourd hui très rare, le nom se rencontrait dans l Est et dans le Dauphiné …   Noms de famille

  • Viöl — Viöl, Dorf im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Husum, an der Arlau, hat eine evang. Kirche, Pferde und Viehmärkte und (1905) 383 (als Gemeinde 2292) Einwohner …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Viol. — Viol.     † Catholic Encyclopedia ► Ecclesiastical Abbreviations     ► Abbreviation in general use, chiefly Ecclesiastical     Violaceus ( Violet Breviary) The Catholic Encyclopedia, Volume VIII. New York: Robert Appleton Company. Nihil Obstat.… …   Catholic encyclopedia

  • viol — (n.) musical instrument, late 15c., viel, from M.Fr. viole, from O.Fr., from O.Prov. viola (see VIOLA (Cf. viola)) …   Etymology dictionary

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”