- Zöblitz
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Wappen Deutschlandkarte 50.657513.231666666667600Koordinaten: 50° 39′ N, 13° 14′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 600 m ü. NN Fläche: 22,15 km² Einwohner: 2.855 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km² Postleitzahl: 09517 Vorwahl: 037363 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 680 Stadtgliederung: 4 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 23
09517 ZöblitzWebpräsenz: Bürgermeister: Dietmar Georgi (FDP) Lage der Stadt Zöblitz im Erzgebirgskreis Zöblitz ist eine Landstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stadtgliederung
Geschichte
Der Ort wird 1323 erstmals urkundlich bereits als „stetechen zcobelin mit dem zcolle“ erwähnt, gilt gleichzeitig als erste Stadtnennung; ist als eine der ältesten Siedlungsstätten des mittleren und oberen Erzgebirges am sog. „Alten Böhmischen Steig“ - antiqua semita bohemorum - aus dem Raum Halle/Leipzig in Richtung Prag verlaufend, bekannt und verfügt in der unmittelbaren Umgebung über zahlreiche archäologisch nachgewiesene Burgenstandorte (z.B. Nidberg), deren zeitliche Einordnung bis ins 12. Jahrhundert garantiert ist. 1488 wird Zöblitz als Bergstadt bezeichnet und um 1500 Serpentinstein entdeckt. Mit der Reformation 1539 bleibt der Ort eigenständige Parochie. Durch das Wirken des Architekten und Bildhauers Giovanni Maria Nosseni nimmt ab 1575 die Serpentinverarbeitung einen Aufschwung. 1613 wird die einzige Serpentinsteindrechsler-Innung der Welt gegründet. 1728/1729 errichtet man eine neue Kirche, in die 1742 Gottfried Silbermann eine Orgel einbaut. Am 23. August 1813 halten Alexander I. von Russland, Fürst Schwarzenberg, Fürst Repnin-Wolkonski und Fürst Metternich Kriegsrat in Zöblitz. 1834 hat die Stadt erstmals einen Bürgermeister. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1870 gegründet. Mit dem Bau der Flöhatalbahn erhält die Stadt 1875 Bahnanschluss. Die Fertigstellung der Hochdruckwasserleitung erfolgt 1893. Das Rathaus wird 1907 errichtet und 1911 die Stadt ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. 1921 kommt der Gutsbezirk Schlossmühle zu Niederlauterstein. 1926 wird ein Schwimmbad errichtet, die Gasversorgung seit 1903 weiter ausgebaut. 1938 wird im Rahmen der Ausweisung des Schwarzwassertales als Naturschutzgebiet der öffentliche Verkehr auf der Talstraße gesperrt. 1940 erfolgt die Einrichtung einer Kindertagesstätte. Am 16. April 1945 kommt es zu einem Tieffliegerangriff auf den Bahnhof Zöblitz-Pobershau. 8 Menschen sterben und 72 werden verletzt. Zöblitz gilt nach Otfried Wagenbreth als die Stadt des Serpentinsteins und seiner Verarbeitung.
Am 1. Januar 1999 wurde Ansprung eingemeindet.[2]
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007, ab 2007 auf den Sommer also Juni bis August:
1982 bis 1988
- 1982 − 3897
- 1983 − 3871
- 1984 − 3857
- 1985 − 3823
- 1986 − 3780
- 1987 − 3795
- 1988 − 3752
1989 bis 1995
- 1989 − 3680
- 1990 − 3640
- 1991 − 3559
- 1992 − 3575
- 1993 − 3543
- 1994 − 3510
- 1995 − 3516
1996 bis 2002
- 1996 − 3438
- 1997 − 3415
- 1998 − 3388
- 1999 − 3362
- 2000 − 3316
- 2001 − 3232
- 2002 − 3199
2003 bis 2009
- 2003 − 3167
- 2004 − 3167
- 2005 − >3016
- 2006 − ≈3016
- 2007 - 3016
- 2008 - 2995
- 2009 - 2918
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Einwohnermeldeamt Zöblitz
Gedenkstätten
- Gedenktafel von 1992 an der Heimatstube des Ortsteiles Ansprung an die französischen KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus dem Außenlager Neustaßfurt des KZ Buchenwald im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- barocke Kirche mit Orgel[3] von Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1742
- Serpentinstein-Museum (Serpentinit: Arten, Bildung, Gewinnung, Verwendung, Verarbeitung, Produkte)
- Heimatstube und Schmiede Ansprung
- erste Bergbauagentur des Erzgebirges „Berggeschrey“ Richter in der Freiberger Straße (Besucherbergwerk, Veranstaltungen in der Kaue)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Paul Schürer - gründete 1530 die Glashütte in Falkenau. Seine Nachkommen werden später als „Schürer von Waldheim“ geadelt.
- Magister Daniel Hänichen wurde am 13. März 1566 in Zöblitz als Sohn des ersten hier tätigen ev. Pfarrers, Kaspar Hänichen, geboren; nach erfolgreichem Studium (Braunschweig, Hannover, Helmstedt, Leipzig), Magister in Wittenberg begann er als Lehrer in Zöblitz 1589; 1592 Pfarrer in Zöblitz; ging dann als Diakonus nach Marienberg, wurde Pastor von Mittweida 1600, 1602 Superintendent in Annaberg. 1610 kam er als Hofprediger nach Prag, wo er am 2. Oktober 1619 starb
- Christian Gottfried Müller (* 1747 in Zöblitz), Pädagoge, Schriftsteller, Rektor des Gymnasiums in Naumburg
- Grete Baldauf-Würkert (1878–1962), Heimatdichterin
- Heinz Robert Uhlemann, (1903-2000) Kunsthistoriker, Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Wolfram Böhme, (*1937 in Zöblitz), Lyriker und erzgebirgischer Mundartdichter
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Carl Wilhelm Hering (1790–1871), Pfarrer und Chronist
- Hermann Graser, Forstmeister, Ehrendoktor der TH Zürich
- Wilhelm Steinbach (1691–1752), Pfarrer und Chronist
Literatur
- Wilhelm Steinbach: Historia des vom edlen Serpentinstein weitgerühmten Städgens Zöblitz im Meißnischen Obererzgebürge. 1750. (Digitalisat)
- Zöblitz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 13. Band, Zwickau 1826, S. 657–667.
- Die Parochie Zöblitz In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 783–804. (Digitalisat)
- Bert Körner: Zöblitz im 19./20. Jahrhundert und Zusammenfassung der Erkenntnisse zur Vorgeschichte. Zwickau: Westermann, 2006.
- Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3).
- Richard Steche: Zöblitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 33.
Weblinks
Wikisource: Zöbeltz in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
- Zöblitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Orgel von Gottfried Silbermann in der Stadtkirche von Zöblitz, auf silbermann.org, gesehen 22. Juni 2010
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