- Einbach (Hausach)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 238 m ü. NN Fläche: 36,07 km² Einwohner: 5807 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 161 Einwohner je km² Postleitzahl: 77756 Vorwahl: 07831 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 041 Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 40
77756 HausachWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Wöhrle Hausach ist eine Stadt im Kinzigtal im Schwarzwald im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Südlicher Oberrhein, wo sie dem Oberzentrum Offenburg zugeordnet ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Hausach liegt im mittleren Schwarzwald auf einer Höhe von 232 m bis 952 m über NN westlich der Mündung der Gutach in die Kinzig.
Stadtgliederung
Zur Stadt Hausach mit der bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinde Einbach gehören 32 Städte, Dörfer, Zinken, Höfe und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Einbach gehören das Dorf Einbach (Vorder- und Hintertal), die Zinken Breitenbach, Frohnau, Gechbach, Hauserbach und Osterbach, die Höfe Adlersbach (Mittlerer Hof), Adlersbach (Vorderer Hof), Grieshaberhof (Sulzbach), Hohlengrundbauernhof, Limbacherhof, Martinshöfe, Oberer Hof (Sulzbach), Oberer Neuenbach, Reutengrund, Schmiderbauernhof, Steinbrunnen (Steinmatt), Unterer Neuenbach und Vordersberghof und die Wohnplätze Auf der Au, Auf der Gumm, Erlets, Hechtsberg (zum Teil zum Stadtteil Hausach), Kluse, Kurzbach, Rautsch, Scheuren und Uhlhof. Zur Stadt Hausach in den Grenzen von 1970 gehören die Stadt Hausach, der Ort Hausach-Dorf, der Zinken Hagenbuch, das Gehöft Vorder Breitenbach und der Wohnplatz Hechtsberg (zum Teil zum Stadtteil Einbach).[2]
Geschichte
Wie in vielen Kinzigtalstädten, so auch in Hausach, ist die bäuerliche Umlandbesiedlung älter als die Stadt selbst. So war auch in Hausach die es umgebende Streusiedlung Einbach bereits früher vorhanden. Auf der Gemarkung der früheren Gemeinde Einbach, die erstmals 1092 erwähnt wurde, liegt in Flussrichtung links der Kinzig die ebenfalls ehemals eigenständige Gemeinde Sulzbach.
Um ca 1100 wird in der Mitte der Gemarkung die Dorfkirche erbaut. Sie ist eine der ältesten Kirchen des Kinzigtales. Um 1220 wurde die Burg Husen (Hausach) errichtet, an deren Fuß dann mit der Zeit die Stadt Hausach entstand. (Erste urkundliche Erwähnung war 1259). Hausach, das über 500 Jahre lang im Fürstentum Fürstenberg lag, hatte es in Anbetracht dessen, dass sich die fürstenbergischen Amts- und Marktstädte Wolfach und Haslach in unmittelbarer Nachbarschaft befanden, immer etwas schwer sich zu entwickeln.
Durch Truppendurchzüge, Belagerungen und den damit verbundenen Plünderungen und Brandschatzungen hatte die Stadt zusätzlich über die Jahrhunderte zu kämpfen. Das Kinzigtal war auch durch den Abzweig ins Gutachtal bei Hausach immer ein Durchzugsgebiet von Truppen. Einzige Geldeinnahme war die Zollstätte. Von Hausach nach Gutach war der Übergang ins Württembergische.
1806 endet die fürstenbergische Herrschaft im Kinzigtal, Hausach wird badisch. 1866 kommt mit der Eisenbahn der Fortschritt nach Hausach. Mit der Schwarzwaldbahn, die weiterführt bis nach Singen und ihrem Abzweig, der Kinzigtalbahn Richtung Freudenstadt, wird Hausach Bahnknotenpunkt. Hausach wird Eisenbahnerstadt. Ein Großteil der Bevölkerung ist bei der Eisenbahn beschäftigt gewesen. Die Familienmitglieder von Bahnangestellten stellten einen großen Teil der Bevölkerung. Eine Bundesbahnschule war in Hausach vertreten.
1973 wird der Landkreis Wolfach aufgelöst, Hausach kommt zum Ortenaukreis.
Durch den Bergbau und das ehemalige fürstenbergische Hammerwerk entwickelt sich Hausach zur Industriestadt. Es entstanden Schulen mit zentraler Funktion für das mittlere Kinzigtal am Ort.
Religionen
Als Teil des Fürstentums Fürstenbergs war Hausach schon immer katholisch geprägt. Lediglich unter Graf Wilhelm von Fürstenberg wurde es für kurze Zeit protestantisch. Nach dem er beim Kaiser in Ungnade gefallen war, gab er die Regierungsgeschäfte an seinen katholischen Bruder Friedrich ab. Dieser leitete die Gegenreformation ein und unter seinem Nachfolger Graf Albrecht wurde streng gegen die neue Lehre vorgegangen, so ist die Stadt auch heute römisch-katholisch geprägt. Neben der Stadtkirche St. Mauritius gibt es noch zwei weitere katholische Gotteshäuser in der Stadt. Aber auch eine evangelische Kirche und ein evangelisches Pfarramt ist inzwischen in Hausach ebenso vorhanden, wie die Zeugen Jehovas.
Eingemeindungen
- 1921 wird Sulzbach nach Einbach eingemeindet.
- 1971 wird die Gemeinde Einbach zur Stadt Hausach eingemeindet.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl vom 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 38,8% (+3,8) - 8 Sitze (+1)
- FWG 33,5% (-1,0) - 6 Sitze (=)
- SPD 18,5% (-3,4) - 3 Sitze (-1)
- Grüne Liste 9,2% (+0,6) - 1 Sitz (=)
Bürgermeister
seit 1946..... Eugen Heizmann, Manfred Kienzle, Gerhard Scharf, Manfred Wöhrle
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber das rote Gebälk (Fachwerk) eines Hausgiebels.“
Städtepartnerschaften
Seit 1974 sind Hausach und Arbois - einer Kleinstadt am Rande des französischen Jura, 40 km südlich von Besançon an der N 83 - partnerschaftlich verbunden. Arbois ist eine Wein- und Touristenstadt und war die Heimat Louis Pasteurs. Berühmt und bekannt ist der Wein. Als festlicher Höhepunkt gilt das Weinfest im Juli und das Fest "Biou", welches im September zum Beginn der Weinlese gefeiert wird. Schüleraustausche sind nach wie vor eine der Säulen der Partnerschaft.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraßen B 33 (Willstätt – Ravensburg) und B 294 (Bretten – Freiburg im Breisgau) werden durch den 1085 m langen Sommerbergtunnel um die Stadt Hausach herumgeführt. Durch die Schwarzwaldbahn (Offenburg–Singen (Hohentwiel)) ist Hausach an das überregionale Bahnnetz angebunden. In der Stadt zweigt die Kinzigtalbahn nach Freudenstadt von der Schwarzwaldbahn ab. Der Bahnhof Hausach wird von einzelnen Intercity-Zügen, der Regional-Express- und Interregio-Express-Linie Karlsruhe - Konstanz (- Kreuzlingen) sowie von den Zügen der Ortenau-S-Bahn (Bad Griesbach -) Offenburg - Freudenstadt Hbf bedient. Für die Koordinierung des ÖPNV ist der Tarifverbund Ortenau zuständig.
Ansässige Unternehmen
Für den mittleren Schwarzwald hat Hausach große Bedeutung als Industriestandort und Schulstadt. Wichtige Firmen sind Neumayer Tekfor Hausach, Richard Neumayer, UCON AG Containersysteme KG, Hyco Hengstler, Kienzler Stadtmobiliar, das Kieswerk Uhl, Gass International Logistics, das Sägewerk Streit und der Bürofachhandel Streit.
Bildungseinrichtungen
Das Robert-Gerwig-Gymnasium mit ca. 930 Schülern und die Kaufmännischen Schulen mit Berufskolleg und Wirtschaftsgymnasium mit ca. 560 Schülern haben für viele Gemeinden des Umkreises wichtige Zentralfunktion. An der örtlichen Grund- und Hauptschule Graf-Heinrich-Schule ist eine Werkrealschule angeschlossen. Zusätzlich liegt in Hausach eine Berufsfachschule für Sozial- und Pflegeberufe, welche vom Paritätischen Wohlfahrtsverband getragen wird.
Für die jüngsten Bewohner gibt es zwei römisch-katholische Kindergärten und einen Kindergarten in Trägerschaft des DRK.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hausach liegt am Großen Hansjakobweg und am Westweg, zwei Wanderwegen, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.
Die Stadt ist mit ihren beiden Hauptfiguren Spättle und Hansele ein lebendiger Teil der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.
Museen
Das Bergbaumuseum Erzpoche stellt den Bergbau im Kinzigtal dar. Im Herrenhaus ist das städtische Museum untergebracht. Im Molerhiisli wird das Werk des Malers und Dichters Eugen Falk-Breitenbach ausgestellt. Die Schwarzwald-Modell-Bahn ist eine naturgetreue Nachbildung der Schwarzwaldbahn.
Bauwerke
Die Stadt liegt zu Füßen der Burg Husen (Hausach).
Naturdenkmäler
Der Brandenkopf liegt teilweise auf Hausacher Gebiet.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Manfred Kienzle
Söhne und Töchter der Stadt
- 1875, 8. Juli, Archibald Rudolph Reiss
- 1961, 20. Juli, José F. A. Oliver, deutscher Lyriker und Schriftsteller andalusischer Herkunft
- 1968, 20. Februar, Dirk Dufner, Sportdirektor des SC Freiburg
- Eugen Falk-Breitenbach
- Bernd Lambrecht, Schauspieler
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 336–339
Weblinks
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