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Inter Connex
Ostseeland Verkehr GmbHRechtsform GmbH Gründung 2002 Sitz Ludwigsluster Chaussee 72
19061 SchwerinLeitung Vorsitzender der Geschäftsführung
Dirk Fischer NordströmBranche Personentransport im Reiseverkehr Website www.inter-connex.de Aktueller Streckenverlauf
des InterConnexLegendeWarnemünde Rostock Hbf Güstrow Waren (Müritz) Neustrelitz Hbf Berlin Gesundbrunnen Berlin Hbf Berlin Potsdamer Platz Leipzig Hbf InterConnex ist ein Markenname der Ostseeland Verkehr GmbH, eine Tochtergesellschaft der Veolia Verkehr und früheren Connex-Gruppe.
Unter dieser Bezeichnung ging am 1. März 2002 der erste privatwirtschaftliche Fernzug in Deutschland in Betrieb.[1] Der InterConnex fährt derzeit täglich von Leipzig über Berlin und Rostock nach Warnemünde und wieder zurück. Ansatz von InterConnex ist es, sich als preiswerter Anbieter im Fernverkehr von der Konkurrenz – insbesondere der Deutschen Bahn – zu unterscheiden.
Die Marke InterConnex war Mitte 2001 vorgestellt worden. Connex hatte vorgeschlagen, mit Unterstützung von Bund, Ländern und DB ein Ersatzangebot für den aus DB-Sicht unwirtschaftlichen Interregio am Markt zu etablieren.[2] Der Deutsche Bahnkunden-Verband zeichnete die Connex Verkehr GmbH für den InterConnex mit dem Deutschen Schienenverkehrspreis 2002 aus. Das Unternehmen habe mit dem Angebot das Monopol im deutschen Schienenpersonenfernverkehr gebrochen.[3]
Inhaltsverzeichnis
InterConnex 1: (Gera –) Leipzig – Berlin – Rostock (Warnemünde)
Der InterConnex 1 verkehrte ab 1. März 2002 – als einer der ersten privatwirtschaftlichen Fernzüge in Deutschland – mit einem Zugpaar (Zugnummern DFR 80214/80215) täglich von Gera über Leipzig und Berlin nach Rostock. Zum Einsatz kamen dabei zwei in Farbgebung und Innenausstattung angepasste Talent-Triebwagen der Ostmecklenburgischen Eisenbahngesellschaft.[1]
Der Fahrpreis je Kilometer betrug zunächst rund sieben Cent. Kinder bis sechs Jahren wurden kostenlos befördert, bis zum 26. Lebensjahr wurde darüber hinaus 30 Prozent Rabatt gewährt. Nach eigenen Angaben bezahlte das Unternehmen einen Trassenpreis von 2,25 Euro je Kilometer. Insgesamt seien 200.000 Euro investiert worden.[1] In den ersten Betriebstagen nutzten insgesamt etwa 500 Reisende pro Tag die beiden Züge.[4]
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 war vorgesehen, die Züge auf Bestellung des Zweckverbands Vogtland von Leipzig bis Adorf/Vogtl. zu verlängern. Aufgrund fehlender Trassen scheiterte das Angebot, zu dem 280.000 Euro jährlich durch den Zweckverband beigesteuert werden sollten, zunächst.[5]
Seit Beginn des Winterfahrplans 2006/2007 wird die Linie zwischen Gera und Leipzig nicht mehr befahren, dafür wurde der Abschnitt Leipzig–Berlin wochentags auf drei Zugpaare verstärkt. Seit Sommer 2007 verkehren täglich zwei Zugpaare zwischen Leipzig und Berlin, von denen eines nach Rostock-Warnemünde weiterfährt.
Wagenmaterial
Das Zugmaterial wurde zunächst von der Ostmecklenburgischen Eisenbahn (heute OLA), einer Connex-Tochter (heute Veolia Verkehr), gestellt und bestand aus Dieseltriebwagen des Typs Bombardier Talent, entsprechend der DB-Baureihe 643. Die Züge waren mit einer kleinen Bordküche ausgestattet, in der man kalte und warme Getränke sowie Speiseeis und kleine Speisen erwerben konnte. Die Züge waren zunächst noch mit Nahverkehrssitzen ausgestattet. Nach Kundenbeschwerden wurden nach und nach drei Triebwagen mit Fernverkehrssitzen ausgestattet. Diese waren stärker gepolstert und es gab ausklappbare Tische an jedem Platz. Beim Umbau mit Fernverkehrssitzen bekamen sie auch eine besondere Lackierung mit einem großen X an den Seiten und der Aufschrift InterConnex. Trotzdem kam es immer wieder zu Einsätzen von Triebwagen mit Nahverkehrsausstattung.
Ab 2. August 2002 wurde der Zug aufgrund gestiegener Nachfrage freitags bis montags in Dreifach- statt Doppeltraktion gefahren. Dazu war ein weiterer Talent-Nahverkehrstriebwagen im Werk Neustrelitz für den Fernverkehr umgebaut worden. Zuvor waren die rund 200 Plätze je Zug insbesondere im Wochenendverkehr teilweise überbelegt gewesen.[6] Die durchschnittliche Auslastung im ersten Betriebsjahr habe bei 68,9 Prozent gelegen.[7]
Anlässlich der Hansesail 2005 bekam ein Triebwagen eine Sonderlackierung und die Aufschrift Hanse-Express. Die umgerüsteten Triebwagen wurden nach dem Ende ihres Einsatzes nicht zurückgebaut, sondern nur äußerlich dem neuen Farbschema angepasst. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verkehrte der Zug zwischen Leipzig und Berlin mit den ehemaligen Nord-Ostsee-Bahn-Wagen für den Weiterbetrieb des Flex und einer Lok der Baureihe 146 der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Zwischen Leipzig und Gera wurden Desiro-Triebwagen der Lausitzbahn eingesetzt, da dieser Teil der Strecke nicht elektrifiziert ist.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 verkehren neue Sechs-Wagen-Garnituren der Nord-Ostsee-Bahn (in der stark nachgefragten Sommerferienzeit bis 31. August 2008 sogar Acht-Wagen-Garnituren)[8], wie sie auch auf der Marschbahn von Hamburg nach Westerland eingesetzt werden. Gezogen werden sie wie bisher von einer Lok der Baureihe 146. Die Wagen und die Lok tragen Vollwerbung für den InterConnex. Diese Wagen werden alle zwei Wochen wegen turnusmäßiger Wartungen gewechselt und im Bahnbetriebswerk Husum gewartet und bis zum nächsten Tausch auf dem Netz der NOB eingesetzt.
Preise
Zur Einführung des InterConnex Anfang 2002 wurde die Preispolitik sehr einfach gewählt. Es gab die drei Wagenklassen Traveller, Economy, Business die sich in Preis und Service unterschieden. Die Traveller-Klasse konnte man ohne Reservierung benutzen und die Fahrkarten konnten direkt im Zug erworben werden. Die Economy-Klasse hatte nur reservierte Sitzplätze, während man in der Business-Klasse sein eigenes, abgetrenntes Abteil hatte, eine Tages- oder Wochenzeitschrift bekam und ein Frühstück beziehungsweise ein Nachmittagssnack im Zuschlag von zehn Euro inbegriffen war. Das abgetrennte Abteil war in der Regel das Erste-Klasse-Abteil. Für die Economy- und Business-Klasse war eine Reservierung von 2,50 Euro notwendig.
Zum 1. Mai 2004 wurde das Tarifniveau auf beiden Interconnex-Linien um durchschnittlich 14,5 Prozent erhöht. So stieg der Normaltarif zwischen Leipzig und Rostock von 31 auf 37 Euro an (+19 %). Das Unternehmen begründete die Preiserhöhung mit einer fehlerhaften Erlöskalkulation; so hätten beispielsweise viel mehr Kunden als erwartet den 30-Prozent-Rabatt für Unter-27-Jährige in Anspruch genommen. Im Preis war jeweils eine Sitzplatzreservierung enthalten.[9]
Ab 25. Januar 2005[10] bis zum 24. Februar 2005 gewährte InterConnex BahnCard-Besitzern auf allen Linien einen Rabatt in Höhe von 30 Prozent. Auf Druck des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommerns und der Deutschen Bahn wurde dieses Angebot eingestellt.
Mitte 2006 wurden die Preise gesenkt und vereinfacht, gleichzeitig wurden aber auch alle bisherigen Rabatte gestrichen, beispielsweise der Preisnachlass von 30 Prozent für Reisende bis 26 Jahre und ADAC-Mitglieder. Zudem wurden die bisherigen Klassen abgeschafft.
Seit Ende 2006 bietet Veolia Verkehr drei verschiedene Preise im InterConnex an. Ausschließlich über das Internet erhältlich ist das kontingentierte Angebot „Super-Sparticket“, das die günstigste Fahrkarte ist (damals beispielsweise Leipzig–Berlin für zwölf Euro). Ebenfalls im Internet sowie in verschiedenen Kundenzentren örtlicher Verkehrsunternehmen beziehungsweise Reisebüros ist das „Sparticket“ erhältlich (damals beispielsweise Leipzig–Berlin für 17 Euro). Im Zug zahlt man den Normalpreis (damals beispielsweise Leipzig–Berlin für 20 Euro)[11].
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 erhöhte InterConnex seine Fahrpreise: Das „Super-Sparticket“ Leipzig–Berlin bzw. Berlin–Rostock kostet nun 14 Euro, das „Sparticket“ im Vorverkauf 19 Euro und das Ticket im Zug 23 Euro.
Laufweg
Zu Anfang befuhr der InterConnex die Strecke Gera–Leipzig–Berlin–Rostock jeden Tag einmal je Richtung. Zwischenhalte waren Zeitz, Pegau, Leipzig Hbf, Bitterfeld, Lutherstadt Wittenberg, Luckenwalde, Berlin-Schönefeld, Berlin-Lichtenberg, Berlin-Hohenschönhausen, Oranienburg, Fürstenberg (Havel), Neustrelitz und Waren (Müritz). Die planmäßige Fahrzeit betrug ungefähr sechs Stunden.
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 entfielen, laut Unternehmensangaben aufgrund geringer Nachfrage, sechs Zwischenhalte:[12] Pegau, Bitterfeld, Lutherstadt Wittenberg, Luckenwalde, Oranienburg und Fürstenberg (Havel).
Zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 2006 wurde, laut Unternehmensangaben, aufgrund von Bauarbeiten die täglich befahrene Laufweg auf den Abschnitt Gera–Leipzig–Berlin gekürzt, dafür verkehrte der Zug täglich zweimal je Richtung. Der Frühzug nach Berlin und der Spätzug nach Leipzig hielten zusätzlich in Berlin Ostbahnhof, Berlin Alexanderplatz, Berlin Friedrichstraße, Berlin Zoologischer Garten, Potsdam Rehbrücke, Dessau, Halle (Saale) und am Flughafen Leipzig/Halle. Die Verlängerung nach Rostock bestand nur noch samstags beziehungsweise sonntags in der Gegenrichtung.[12] Erstmals verkehrten die Züge über die Berliner Stadtbahn. Sie fuhren am neuen Berliner Hauptbahnhof ohne Halt durch.[13] Zudem wurde das Fahrzeugmaterial gewechselt.
Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni 2007 verkehrt der InterConnex wieder täglich durchgehend von Leipzig bis Rostock-Warnemünde über Berlin Potsdamer Platz, Berlin Hauptbahnhof, Neustrelitz, Waren (Müritz) und Rostock Hauptbahnhof sowie mit einem weiteren Zugpaar morgens von Berlin nach Leipzig und abends zurück. Hierfür wurde eine sechsteilige Wagengarnitur der Nord-Ostsee-Bahn mit einer Sonderlackierung versehen. Die Reisezeit ist mit dem parallel verkehrenden ICE der Deutschen Bahn vergleichbar (Beispiel Leipzig–Berlin: 1 h 19 min). Der Abschnitt Leipzig–Gera wurde komplett aufgegeben.
Seit dem 9. Dezember 2007 hält der Interconnex zusätzlich in Güstrow, um hier Umsteigemöglichkeiten zum Veolia-Verkehr-Tochterunternehmen „Ostseeland Verkehr (OLA)” zu ermöglichen. Zudem wird ein Halt am Bahnhof Berlin Gesundbrunnen eingelegt.
Rechtsstreit mit der Deutschen Bahn
Die ursprünglich geplante Zugbezeichnung ICx ließ die Deutsche Bahn gerichtlich untersagen.[1] Die DB vertrat die Auffassung, dass dies zu sehr an ihre Marke Intercity-Express (ICE) erinnere.
Eine weitere Klage der DB richtete sich gegen die direkte Kommunikation mit den Stationsmanagern der entlang der Linie liegenden Bahnhöfe. Die DB wollte dies verbieten und klagte auf Einhaltung des „offiziellen Wegs“. Das Gericht folgte der Argumentation der DB nicht.[14]
Anfang Juli 2002 strich die Deutsche Bahn die Züge aus ihrem Reiseauskunftssystem. Sie vertrat die Auffassung, „jeder, der gegen die DB AG antritt“ müsse „seine Kunden selbst informieren“. Nach Protesten nahm das Unternehmen diesen Schritt zunächst zurück und kündigte an, zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 grundsätzlich zu entscheiden, ob Züge privater Wettbewerber im Reiseauskunftssystem wiedergegeben werden sollten.[15] Mitte Dezember 2002 erwirkte Connex eine Einstweilige Verfügung gegen die Deutsche Bahn, die dem Unternehmen den Vertrieb seiner Reiseauskunftsmedien untersagte, nachdem die DB darin zwischen Stralsund und Zwickau verkehrende Fernzüge des Unternehmens nicht genannt hatte.[16][17] Mitte Januar 2003 entschied das Landgericht Berlin, dass die DB bei ihren elektronischen Fahrplanauskünften per Telefon und Internet über den neuen Connex-Zug informieren müsse.[17] Die Deutsche Bahn legte Rechtsmittel ein. Im Kursbuch für das Fahrplanjahr 2003 behauptete das Unternehmen, „alle Schienenverbindungen in Deutschland“ seien in dem Buch enthalten.[18] Das Bundeskartellamt nahm wegen des Verdachts des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung Ermittlungen auf.[19] Die Deutsche Bahn unterlag in mehreren Verfahren, die die Aufnahme privater Reisezüge in ihr Kursbuch zum Gegenstand hatten.[20]
Nach weiteren gerichtlichen Prozessen musste die Deutsche Bahn den Zug in alle Fahrplanmedien aufnehmen und zusätzlich auf den Aushangfahrplänen bekannt geben.[21]
InterConnex 2: Dresden – / Zittau – Berlin – Stralsund (– Binz) (eingestellt)
Der OstseelandExpress ist ein Ende 2006 eingestellter Fernverkehrszug zwischen Stralsund und Dresden. Sein ursprünglicher Name war InterConnex 2 (X). Er wurde Ende 2002 eingeführt und wurde Ende 2005 in OstseelandExpress (OLX) umbenannt. Seine ursprüngliche Streckenführung führte von Zittau nach Stralsund, zeitweilig verlängert nach Binz im Norden und bis ins tschechische Liberec im Süden, später wurde sie jedoch auf Dresden–Stralsund geändert.
Wagenmaterial
Auf dem OstseelandExpress kamen ursprünglich Triebwagen der Baureihe 642 der Lausitzbahn zum Einsatz. Sie stellte auch das Zugpersonal. Die Triebwagen hatten die blau-gelbe Lackierung der Connex und ein großes X an den Seiten, zusätzlich war die Beschriftung InterConnex an den Führerständen angebracht. Ab Sommer 2004 verkehrten Zubringerbusse aus Dresden und nach Usedom. Die Busse nach Dresden wurden entbehrlich, als die Züge nicht mehr nach Zittau, sondern nach Dresden-Neustadt fuhren. Zuletzt fuhr der OstseelandExpress mit Triebwagen der Baureihe 643 der Ostseeland Verkehr GmbH.
Preise
Die gesamte Strecke Rostock-Zittau kostete 34 Euro, ermäßigt 23,80 Euro. Zwischen Spremberg und Prenzlau galten die Tarife des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). Zwischen den Bahnhöfen der Lausitzbahn und Berlin gab es den Sondertarif „Oberlausitz-Berlin-Ticket“ für 12,95 Euro bzw. ermäßigt 9,95 Euro. Zwischen Cottbus und Zittau verkehrte der Zug als bestellter Nahverkehrszug, es galten damit dort auch die normalen Fahrkarten der Deutschen Bahn und zwischen Schleife und Zittau die Angebote des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON).
Die Fahrpreise wurden, wie auf der Linie Leipzig–Berlin–Rostock, zum 1. Mai 2004 um durchschnittlich rund 14,5 Prozent erhöht.[9]
Geschichte
Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 wurde eine zweite InterConnex-Linie zwischen Görlitz, Berlin und Stralsund aufgebaut. Die Züge verkehrten zwischen Zittau und Cottbus als Nahverkehrszug im Auftrag des ZVON und ab Cottbus als Fernverkehrszug. Als Fahrzeuge kamen 120 km/h schnelle Desiro-Triebwagen zum Einsatz.[22] Der Betrieb wurde von den Connex-Töchtern Ostmecklenburgischen Eisenbahn und Lausitzbahn durchgeführt.[22] Die Züge verkehrten täglich bis bzw. ab Berlin, freitags bis montags bis bzw. ab Stralsund.[23] Aufgrund zahlreicher Kundenwünsche kündigte das Unternehmen im Frühjahr 2003 an, die Linie in der Zeit vom 24. Mai bis 6. Oktober 2003 freitags bis montags von Stralsund zum Ostseebad Binz zu verlängern.[24] Während diese Verlängerung planmäßig in Kraft trat, wurde dienstags bis donnerstags das Angebot eingestellt; der Zug verkehrte an diesen Tagen fortan nur auf dem Regionalverkehrsabschnitt zwischen Zittau und Cottbus. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit nicht ausreichenden Fahrgastzahlen; Gespräche mit dem Land Brandenburg über die Förderung des Angebots waren zuvor erfolglos verlaufen.[25]
Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 wurde der Verkehr von Zittau über Görlitz, Spremberg und Cottbus, Berlin-Schönefeld, Berlin-Lichtenberg, Berlin-Hohenschönhausen, Bernau, Eberswalde, Prenzlau, Pasewalk, Anklam, Züssow und Greifswald nach Stralsund aufgenommen. In der folgenden Saison wurde die Strecke nach Binz auf Rügen mit Zwischenhalt in Bergen, sowie ab Sommer 2004 nach Liberec (Reichenberg) in Tschechien mit Zwischenhalt in Hrádek nad Nisou verlängert. Zusätzlich wurden Charter-Busse, als Zubringer zu diesem Zug, nach Dresden und nach Usedom eingesetzt.
Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 wurde ein dreimal wöchentlich verkehrendes Zugpaar zwischen Dresden-Neustadt und Berlin eingelegt. Dort bestand Anschluss zum Interconnex von und nach Rostock; zeitweise verkehrten diese Züge durchgehend zwischen Dresden und Stralsund. Die vormals zwischen Liberec und Stralsund verkehrenden Züge wurden dagegen auf den Abschnitt zwischen Liberec und Berlin verkürzt.[5]
Zum Fahrplanwechsel 2006 wurde der OstseelandExpress insgesamt eingestellt.
InterConnex 3: Neuss – Köln – Rostock (eingestellt)
Am 4. Juni 2003 wurde die Jungfernfahrt der dritten Interconnex-Linie gefeiert.[26] Am 6. Juni 2003[27] wurde der kommzerzielle Betrieb auf der bis dahin längsten Interconnex-Fernverkehrslinie aufgenommen. Die Züge verkehrten von Köln über Gießen, Kassel-Wilhelmshöhe, Nordhausen, Halle und Berlin nach Rostock.[25] Unterwegs wurden 31 Halte bedient.[26] Die 912 km wurden in jeweils rund zwölf Stunden zurückgelegt. Angeboten wurden dabei ein Zugpaar pro Tag.[25] Ab 1. August 2003 wurde der Zuglauf bis Neuss verlängert.[28]
Die Züge fuhren mit „Economy“-Trassen und wurden daher gegenüber dem Taktverkehr nachrangig behandelt.[26]
Nach Unternehmensangaben betrug die Auslastung der Linie im Juni 2003 26 Prozent. Im August habe sie bei 38, im Juli bei 45 Prozent gelegen. Aufgrund schwacher Nachfrage verkehrten die Züge im August und September 2003 mit vier statt sechs Wagen (240 statt 360 Sitzplätze). Für die Kostendeckung seien wenigstens 180 Fahrgäste erforderlich gewesen.[29]
Am 2. Oktober kündigte das Unternehmen die Einstellung des Angebots zum 27. Oktober an. Das Wagenmaterial wurde ab 1. November 2003 auf der Linie Hamburg – Flensburg – Padborg (ehemaliges Flex-Angebot) verwendet.[29]
Es war der erste mit Wagen und Lok befahrene Zug von Connex Deutschland. Die Fahrzeiten waren Rostock ab 6:18 Uhr – Neuss an 18:45 Uhr, sowie Neuss ab 7:14 Uhr – Rostock an 20:11 Uhr.
Er wurde offiziell wegen Unrentabilität eingestellt. Vor allem der westliche Abschnitt der Verbindung war nur schwach ausgelastet. Mögliche Ursachen dafür wurden in ungünstigen Fahrtzeiten und der im Vergleich mit den östlichen Bundesländern geringeren Bekanntheit der Marke InterConnex vermutet. Das Zugmaterial nutzte Connex anschließend für den Flensburg-Express, der als Nahverkehrsverbindung vom Land Schleswig-Holstein finanziert wurde. Diese sichere Finanzierung kann als hauptsächlicher Grund für die Einstellung dieser Interconnex-Verbindung angesehen werden. Derzeit befinden sich die Wagen im Nord-Ostsee-Bahn-Betriebswerk in Husum und verstärken die Züge der NOB bei Bedarf.
Wagenmaterial
Die Züge wurden aus Lokomotiven der Baureihe 185 und modernisierten Schnellzugwagen aus dem ehemaligen Bestand der Deutschen Bahn gebildet.[25] 25 Wagen waren dazu ab Ende Juni 2002 im PFA-Werk Weiden aufgearbeitet worden.[26] Es handelte sich dabei um „Halberstädter“ Abteilwagen der Deutschen Reichsbahn Die beiden Garnituren wurden von Ostmecklenburgischen Eisenbahngesellschaft betrieben, die auch das Zugpersonal stellte.
Preise
Rostock–Neuss kostete 50 Euro oder 35 Euro ermäßigt für alle Fahrgäste unter 26 Jahre. Kinder unter 6 Jahren fuhren kostenlos mit. Eine 10er-Karte war um 15 % ermäßigt auf den Normalpreis. Es gab drei Klassen: Traveller, Economy, Business. Diese Unterschieden sich im Preis und Service. Die Traveller-Klasse konnte man ohne Reservierung benutzen und die Fahrkarten konnte man direkt im Zug kaufen. Die Economy-Klasse hatte nur reservierte Sitzplätze während man in der Business-Klasse sein eigenes, abgetrenntes Abteil hatte, eine Tages- oder Wochenzeitschrift bekam und ein Frühstück bzw. Nachmittagssnack im 10-Euro-Zuschlag inbegriffen waren. Für die Economy- und Business-Klasse war eine Reservierung von 2,50 Euro notwendig. Die Fahrradmitnahme kostete 5 Euro.
Fahrkarten für die Zielbahnhöfe Neuss sowie weitere Stationen im Rhein-Main-Gebiet sowie im Nordhessischen Verkehrsbund galten auch als Tagesfahrschein für den jeweiligen städtischen Nahverkehr.[28]
Streckennetz
Der Zug verkehrte von Köln Hbf über Troisdorf, Siegburg, Hennef (Sieg), Siegen, Dillenburg, Wetzlar, Gießen, Marburg (Lahn), Treysa, Wabern, Kassel-Wilhelmshöhe, Eichenberg, Heiligenstadt (Eichsfeld), Leinefelde, Nordhausen, Berga-Kelbra, Sangerhausen, Lutherstadt Eisleben, Halle (Saale), Bitterfeld, Lutherstadt Wittenberg, Luckenwalde, Berlin-Schönefeld, Berlin-Lichtenberg, Berlin-Hohenschönhausen, Oranienburg, Fürstenberg (Havel), Neustrelitz und Waren (Müritz) nach Rostock. Er wurde am 1. August 2003 bis nach Neuss verlängert um die Kosten für die Überführung Neuss–Köln zu senken.
Ähnliche Strecken
Veolia bedient weitere eigenwirtschaftliche Fernverkehrsrelationen in Verlängerung bestellter Nahverkehrsleistungen.
- Berlin – Potsdam – Genthin – Magdeburg – Halberstadt (Zugteilung) – Wernigerode – Vienenburg / – Quedlinburg – Thale als Wochenendausflugszug Harz-Berlin-Express der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt
Zwischen Genthin und Thale/Vienenburg verkehrt er als normaler Nahverkehrszug zu den üblichen Nahverkehrstarifen.
Planungen
Im April 2002 meldete die Connex Regiobahn GmbH bei DB Netz Fahrplantrassen für vier Zugpaare auf der Relation Heidelberg – Frankfurt Flughafen – Mainz – Koblenz – Köln – Düsseldorf an und erhielt zwei Monate später entsprechende Trassenangebote. Das Unternehmen kündigte anschließend in einer Presseinformation an, aufgrund unattraktiver Fahrzeiten die geplanten Verkehre zunächst nicht durchführen zu wollen. Die angebotenen Trassen hätten bei Fahrzeiten von fünf bis sechs Stunden zwischen Duisburg und Heidelberg die Fahrzeiten der entsprechenden Interregio-Züge um bis zu zweieinhalb Stunden übertroffen. Das Investitionsrisiko, so das Unternehmen einer weiteren Mitteilung, sei zu groß gewesen, das vorgelegte Trassenangebot keine Verhandlungsbasis.[30]
Es war geplant, dass zwei weitere Zugpaare zwischen Hamburg und Köln, bzw. Hamburg und Berlin als Verlängerung des Marschbahn-Expresses (Nord-Ostsee-Bahn) von Sylt nach Hamburg verkehren. Hierfür wurden vier Loks der Baureihe 146 angeschafft. Die Pläne wurden schließlich auf die Strecke in Richtung Berlin reduziert, allerdings ohne Erfolg. Es war geplant, zwischen Hamburg und Berlin vier Zugpaare als direkte Konkurrenz zu den ICE-Zügen der Deutschen Bahn fahren zu lassen. Allerdings sind sie im Fahrplanjahr 2007 noch nicht berücksichtigt. Begründet wird dies durch Connex mit Problemen bei den Trassen. Diese seien zu unattraktiv für einen eigenwirtschaftlichen Verkehr.
Planungen, ein Marschbahn-Zugpaar bis Köln zu verlängern, wurden nicht realisiert. Überlegt wurde Anfang 2006, einen Zug nach Berlin weiterzuführen.[31]
Eine der Loks verkehrt derzeit beim InterConnex 1 und wurde hierfür mit Werbung beklebt. Die anderen drei Loks werden derzeit vorwiegend in der Güterverkehrssparte von Veolia benutzt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Privater Fernverkehr auf den Gleisen der DB AG. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2002, ISSN 1421-2811, S. 206 f.
- ↑ Eine Chance für den Interregio. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2001, ISSN 1421-2811, S. 466 f.
- ↑ Meldung Auszeichnung für Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 1/2003, ISSN 1421-2811, S. 10.
- ↑ Inter-Connex Gera – Rostock erfolgreich. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2002, ISSN 1421-2811, S. 220.
- ↑ a b Meldung Alles neu beim Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2004, ISSN 1421-2811, S. 534.
- ↑ Meldung Inter-Connex verstärkt. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2002, ISSN 1421-2811, S. 447.
- ↑ Meldung Ein Jahr Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2003, ISSN 1421-2811, S. 149.
- ↑ InterConnex: Mehr Platz im InterConnex – In den Sommerferien mit acht statt sechs Wagen unterwegs
- ↑ a b Meldung Inter-Connex deutlich teurer. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2004, ISSN 1421-2811, S. 242.
- ↑ Meldung Bahncard-Rabatt im Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2005, ISSN 1421-2811, S. 106.
- ↑ InterConnex: Preise
- ↑ a b Meldung Alles anders beim Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 4/2006, ISSN 1421-2811, S. 166.
- ↑ Meldung Vogtland-Express fährt im Berliner Hauptbahnhof durch. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 7/2006, ISSN 1421-2811, S. 329.
- ↑ Meldung Einstweilige Verfügung abgelehnt. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2002, ISSN 1421-2811, S. 354.
- ↑ Peter Sprickmann Kerkerinck: Das Kursbuch – eine „unerkannte“ Eisenbahninfrastruktur. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2002, ISSN 1421-2811, S. 389–391.
- ↑ Bahn muss Verteilung von Kursbüchern stoppen. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 289, 2002, ISSN 0174-4917, S. 22
- ↑ a b Bahn lässt Kritik verbieten. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 11, 2003, ISSN 0174-4917, S. 20
- ↑ Meldung Teilsieg für Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 2/2003, ISSN 1421-2811, S. 50.
- ↑ Meldung Kartellamt nimmt DB ins Visier. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2003, ISSN 1421-2811, S. 147.
- ↑ Peter Sprickmann Kerkerinck: Ist die DB-Reisezugauskunft auch für Reisende von Privatbahnen brauchbar?. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 2/2006, ISSN 1421-2811, S. 102 f.
- ↑ Landgericht Berlin, Urteil vom 27. April 2004, Aktenzeichen 102 O 64/03 Kart.
- ↑ a b Meldung Zweite Inter-Connex-Linie. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2002, ISSN 1421-2811, S. 539.
- ↑ Meldung Zweiter Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2003, ISSN 1421-2811, S. 99.
- ↑ Inter-Connex nach Rügen. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2003, ISSN 1421-2811, S. 195.
- ↑ a b c d Inter-Connex: Aus- und Abbau. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2003, ISSN 1421-2811, S. 242.
- ↑ a b c d Dritte Inter-Connex-Linie in Betrieb. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 7/2003, ISSN 1421-2811, S. 303−305.
- ↑ Meldung Dritter Inter-Connex gestartet. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2003, ISSN 1421-2811, S. 338 f.
- ↑ a b Meldung Inter-Connex bis Neuss. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2003, ISSN 1421-2811, S. 427.
- ↑ a b Meldung Inter-Connex 3: Das Aus nach vier Monaten. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/2003, ISSN 1421-2811, S. 464.
- ↑ Meldung Keine Inter-Connex im Rheintal. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2002, ISSN 1421-2811, S. 354.
- ↑ Nach Marschbahn-Debakel: NOB zieht Konsequenzen. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 3/2006, ISSN 1421-2811, S. 116.
Literatur
- Sebastian Koch: Start für zweiten Fernzug. Neuer InterConnex Zittau – Stralsund. In: LOK MAGAZIN. Nr. 258/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 18-19
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