Plau

Plau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Plau am See
Plau am See
Deutschlandkarte, Position der Stadt Plau am See hervorgehoben
53.45805555555612.262570Koordinaten: 53° 27′ N, 12° 16′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Parchim
Amt: Plau am See
Höhe: 70 m ü. NN
Fläche: 77,46 km²
Einwohner: 5833 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19395
Vorwahl: 038735
Kfz-Kennzeichen: PCH
Gemeindeschlüssel: 13 0 60 061
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 2
19395 Plau am See
Webpräsenz:
Bürgermeister: Norbert Reier
Lage der Stadt Plau am See im Landkreis Parchim
Karte

Plau am See ist eine Stadt im Landkreis Parchim, im Süden Mecklenburg-Vorpommerns, ca. 70 km südlich von Rostock. Die Stadt ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Seit 1998[1] ist sie ein staatlich anerkannter Luftkurort.

Inhaltsverzeichnis

Name

Die Stadt entstand aus einer slawischen Siedlung und hieß wie das Gebiet um 1235 Plawe. Konstant hielt sich dieser Name bis ins 16. Jahrhundert, wurde aber ab dann entsprechend seiner Lautform Plau geschrieben. Plawe ist der altpolabische Flurname für den Ort, wo evtl. Holz geflößt wurde (plav = schwimmen, flößen, schwemmen). Am 11. Januar 1994 wurde der Name der Stadt Plau durch den Zusatz am See ergänzt.

Geografie

Plauer Ortsbild

Plau am See liegt am Ausgang der Müritz-Elde-Wasserstraße aus dem Plauer See. Das hügelige Gebiet um Plau ist durch die letzte Eiszeit vor 20.000 Jahren geformt worden und erreicht 109,3 m ü. NHN. bei Gaarz den höchsten Punkt, während der Spiegel des Plauer Sees auf 62 m ü. NN liegt. Südlich der Stadt liegt das Naturschutzgebiet Plauer Stadtwald und das Waldgebiet Bürgertannen.

Ortsteile

Die Stadt besteht aus neun Ortsteilen: Appelburg, Gaarz, Hof Lalchow, Klebe, Plau (am See), Plötzenhöhe, Quetzin, Reppentin und Seelust.

Geschichte

12. bis 16. Jahrhundert

Die Stadt Plau am See ist aus der slawischen Siedlung der Fischer und Flößer Plawe entstanden. Die nördlich gelegene Slawenburg und Siedlung Quetzin, deren dendrochronologischer Nachweis bis ins späte 10. Jahrhundert zurück reicht, bildete ein kulturelles Zentrum des kleinen slawischen Stammes der Bethenzer. Dieser Stamm ist nur im 10. Jahrhundert nachweisbar und ging wohl in den Stamm der Warnower auf oder wurde von diesem okkupiert. Nach der 1164 erfolgten Zerstörung der Burg und der Eroberung und Christianisierung durch Heinrich den Löwen gehörte das Land Kuissin den Fürsten von Werle. Das eher versteckt liegende Quetzin verlor nun zunehmend seine Bedeutung an die für den Handelsverkehr weitaus günstiger gelegene Siedlung Plau. Diese erlebte nun ihren Aufschwung und wurde als Stadt erstmals im Jahre 1235 urkundlich erwähnt. Die in dieser Urkunde bestätigten Stadtrechte sind 1225 oder 1226 durch die Fürsten Heinrich Borwin I. († 28. Januar 1227) und Heinrich Borwin II. († 5. Dezember 1226) gleichzeitig mit Parchim verliehen worden. Eine erste Brücke über die Elde an Stelle einer Furt war durch die Anhebung des Wasserspiegels nach dem Bau zweier Wassermühlen notwendig geworden. Die Brücke, die wenig später bereits durch eine zweite, höhere ersetzt werden musste, ist archäologisch auf die Zeit um 1220/22 datiert worden.

Im Jahr 1287 erbaute Fürst Nikolaus II. von Werle eine kleine Burg (Schloss) auf einer am nordöstlichen Stadtrand gelegenen aufgeschütteten Insel. 1448/49 erfolgte die Befestigung der Anlage gegen Raubritter, die aus dem Brandenburgischen ins südliche Mecklenburg eindrangen und in den 1540er Jahren der Ausbau zu einer bedeutenden Festung. Daneben entstand an der wichtigen Handelsstraße von Brandenburg nach Rostock die Stadt mit seinem gitterförmigen Straßenraster.

Ende des 13. Jahrhunderts erhielt der Ort eine Stadtmauer mit drei großen (Burg-, Stein- und Eldentor) und einem kleinen Stadttor (Mühlentor) weiteren Schutz. Die Stadttore waren bis ins 19. Jh. erhalten. Im Norden und Nordosten sind noch Reste der Mauer und des Wallgrabens erkennbar. Imposant ist die im 13. Jh. errichtete dreischiffige Marienkirche.

Die ursprüngliche Stadtfeldmark in einer Größe von 60 Hufen ist durch Zukauf von mehreren umliegenden Dorffeldmarken erheblich bis auf die heutige Größe erweitert worden. Die so vereinnahmten Dörfer Slapsow (1244), Gedin (1292), Grapentin (1292), Gardin (1300?), Wozeken (1323) und das alte Gaarz (1376/81) fielen wüst, einzig die Dorflage Quetzin blieb bis in heutige Zeit erhalten.

Während das 13. Jahrhundert der Stadt einen großen Aufschwung brachte, ist insbesondere im Verlauf des 14. Jahrhunderts – wie in gesamt Mecklenburg – ein Niedergang unübersehbar. Anfang des 16. Jahrhunderts wandte sich Herzog Heinrich „der Friedfertige“ in besonderem Maße den Geschicken der Stadt zu. So ließ er u. a. am Südhang des Klüschenberges 1514 einen Weinberg anlegen nachdem zuvor schon seit 1507 ein Weingarten bestand. Nach dem Tod des Herzogs wurde der Weinanbau wieder aufgegeben.

Der Besitz an der Stadt Plau wechselte in den frühen Jahrhunderten mehrfach.

16. bis 18. Jahrhundert

Burgturm

Nachdem das bereits 1287 fertiggestellte kleine Schloss Plau in den Jahren 1448/49 zu einer Burganlage befestigt worden war, erfolgte in den Jahren 1538 bis 1550 durch Herzog Heinrich („der Friedfertige“) der Ausbau zu einer der größten Festungen Norddeutschlands. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten mehrere Belagerungen durch kaiserliche und schwedische Truppen die Stadt. In diese Zeit fallen 1630/31 und 1638 verheerende Pestepidemien, denen weit mehr als 600 Einwohner zum Opfer fallen. Es herrschte unbeschreibliche Not. Von ca. 1500 Einwohnern vor dem Krieg lebten nach dem Visitationsbericht der Pfarre im Jahre 1649 nur noch 238 Erwachsene (ab 15 Jahren) und nur wenige Kinder. Nach 1660 wurde die Festung von den Einwohnern ohne Genehmigung des Herzogs geschleift. Erhalten ist die Wallanlage, der Burgturm und das 1822 auf dem Gewölbekeller des ehemaligen Schlosses errichtete Amts- und Postmeisterhaus.

In der Geschichte der Stadt Plau sind eine Reihe von teils verheerenden Bränden überliefert:

  • um 1455, u. a. Rathaus mit abgebrannt
  • 1553: 60 Wohnhäuser und deren Nebengebäude
  • 1560 und 1563 (ohne Schadensberichte)
  • 1631: 61 Wohnhäuser und deren Nebengebäude
  • 1696: 133 von 177 Häusern, einschl. Schule und Pfarrhäuser
  • 1726: 68 Häuser und 25 Scheunen
  • 1756: 244 Häuser und 179 Nebengebäude (95% der Bebauung!)

Durch den verheerenden Stadtbrand von 1756 wurde mit Ausnahme der Kirche nahezu die gesamte historische Bebauung zerstört. Viele Häuser entstanden danach auf den alten Grundrissen neu im Stil der Niedersachsenhäuser.

In den Jahren 1735 bis 1787 war die Stadt und das Amt Plau an Preußen verpfändet. Eine Schwadron preußischer Husaren lebte während dieser Zeit auf der Burg und in der Stadt, die von den Bürgern unterhalten werden mussten. Das Tuchmachergewerbe gewann eine gewisse Bedeutung, so gab es im 19. Jh. zeitweise 2 größere Tuchfabriken (eine private und eine großherzogliche), die insbesondere begehrte Stoffe für Uniformen fertigten. Angezogen durch den Tuchhandel siedelten sich um 1750 einige Juden im Ort an.

19. Jahrhundert und Gründerzeit

Das 19. Jahrhundert begann für Mecklenburg mit der Franzosenzeit. 1806 plünderten 18.000 Mann des General Soult’schen Corps drei Tage lang auch Plau.

Die nachfolgende Zeit war geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung. 1830 entstand in der Stadt eine großherzogliche Maschinenlohnanstalt (Tuchfabrik), 1840 eine Maschinenfabrik mit Eisengießerei. 1845 fuhr der erste Seitenraddampfer Alban über den Plauer See bis nach Röbel/Müritz. 1850 baute Hermann Daries sen. am Ausfluss der Elde aus dem Plauer See eine Kalkbrennerei (Kalkofen) und 1868 kam eine Ziegelei hinzu. Mitte des Jahrhunderts war die Stadt mit 553 wohlgebauten Häusern bebaut. Etwa ab 1880 erfolgte eine Modernisierung vieler Häuserfassaden, wobei Fachwerkfassaden mit Sichtmauerwerk oder Putz verkleidet wurden. 1882 erhielt Plau Eisenbahnanschluss. Ein Plauer Segelverein gründete sich 1884. Das kaiserliche Postamt wurde 1887 gebaut, zwei Jahre später folgte am Markt das Rathaus im Neorenaissancestil, das alte war kurz zuvor abgebrannt. Erst 1926 wurde das Wasserwerk in Betrieb genommen; davor mussten die Bürger ihr Wasser aus Brunnen mit mäßiger Wasserqualität beschaffen.

Neuere Geschichte

Blick vom Kirchturm auf die Innenstadt mit Eldeschleuse und „Hühnerleiter“

Während im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 für Plau und Umgebung drei Opfer zu beklagen waren, stieg deren Zahl im 1. Weltkrieg auf 146. Die Zahl der Opfer des 2. Weltkrieges ist nicht genau zu bestimmen. Verschiedene Gedenkstätten erinnern an sie. (siehe Denkmäler) Am 3. Mai 1945 zog die Rote Armee kampflos in die Stadt ein. Die Bevölkerungszahl hatte sich durch Flüchtlinge aus dem Osten auf etwa 8000 Personen fast verdoppelt. Die Hotels und Kurhäuser dienten als Flüchtlingsunterkünfte. Die Bodenreform erreichte die Stadt, indem die Stadtgüter Reppentin, Gaarz und Appelburg sowie das Privatgut Klebe aufgesiedelt wurden. In den Jahren der DDR sind sämtliche größeren Betriebe verstaatlicht worden.

Nach der politischen Wende von 1989 wurde ab 1991 der denkmalgeschützte historische Stadtkern mit seinen vielen Fachwerkhäusern und den Gebäuden des Burgbereichs in die Städtebauförderung aufgenommen und zu großen Teilen gründlich saniert. Das Stadtbild hat sich seitdem erheblich verbessert. Nachdem nahezu alle Industriebetriebe in den Nachwendejahren geschlossen werden mussten, sind der Tourismus, der seit 1991 eine sehr positive Entwicklung erfahren hat, und das Gesundheitswesen (Krankenhaus + 2 Reha-Kliniken) von überregionaler Bedeutung.

Religionen

Evangelische Gemeinde St. Marien

Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde St. Marien besteht seit 1532 als die Reformation die Stadt erreichte. Seitdem wird in der Marienkirche nach der lutherischen Lehre gepredigt. Die Gemeinde gehört zur Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs mit Bischofs- und Verwaltungssitz in Schwerin.

Rund 1600 Gemeindeglieder bilden die größte christliche Gruppe in der Stadt. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Mariengemeinde mit der Nachbargemeinde Barkow/Broock (knapp 300 Gemeindeglieder) verbunden. Die Pfarre ist seit 1. Mai 2007 mit einem Pastorenehepaar mit einem Stellenumfang von zusammen 150% besetzt. Neben dem Gemeindedienst ist die Krankenhausseelsorge in den Plauer Kliniken ein wichtiger Tätigkeitsbereich.

Die Marienkirche ist neben ihrer Funktion als Gotteshaus auch eine beliebte touristische Sehenswürdigkeit. Besonders die Turmbesteigung mit einem herrlichen Rundblick über die Stadt und ihre Umgebung mit dem Plauer See zieht zahlreiche Besucher an.
Bereits seit 1980 findet in der Marienkirche im Sommer der Plauer Musiksommer mit wöchentlichen Konzerten (mittwochs 20:00 Uhr) ein breites Publikum.

Katholische Gemeinde St. Paulus

Nach der Einführung der Reformation in Plau spielte der katholische Glauben lange Zeit keine Rolle in der Stadt. Erst im Verlauf des späten 19. Jahrhunderts kamen Landarbeiter (Schnitter) vorwiegend aus Polen nach Mecklenburg und damit auch in die Plauer Umgebung. Zum Gottesdienst fuhren sie nach Meyenburg und nach Parchim wo sich bereits katholische Gemeinden gebildet hatten. Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus in Plau erfüllte sich erst 1921 als die ehemalige Synagoge erworben und geweiht werden konnte. Sie diente bis zur baupolizeilichen Sperrung wegen Einsturzgefahr 2003 als Gottesdienstraum. Bis zum Herbst 2007, der Einweihung eines neuen Gemeindehauses mit Kapelle (ein umgebautes und saniertes Fachwerkhaus) fanden Gottesdienste in der evangelischen Marienkirche statt. Die katholische Gemeinde mit ca. 300 Gliedern wird vom Pfarramt in Lübz verwaltet. Die Oberverwaltung obliegt dem Bistum Hamburg.

Neuapostolische Gemeinde

Ein neuapostolischer Prediger trat in Plau erstmals 1927 öffentlich auf. Nur schwer konnte sich die kleine Gemeinde gegen den Widerstand der evangelischen und katholischen Kirche etablieren. Ihren größten Zuwachs erlebte sie durch die Flüchtlingsbewegung nach dem 2. Weltkrieg. Fanden die Gottesdienste und Zusammenkünfte Gemeinde früher in Privathäusern statt, besitzt sie seit den 1980er Jahren ein eigenes Gemeindehaus.

Jüdische Gemeinde

Jüdischer Friedhof

Über eine jüdische Gemeinde im Plau des späten Mittelalters fehlen jede Nachrichten. Der erste Nachweis liegt Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Personenzahl in der Plauer Gemeinde war nie sehr groß: 1769 = 5 Schutzjuden und ihre Familien, 1792 = 6 Schutzjuden mit Familien, 1810 = 53 Personen (ohne kleine Kinder), 1830 = 63, 1860 = 65, 1890 = 36, 1925 = 13, Ende 1938 lebte kein Jude mehr in Plau.

Die neue Synagoge in der Strandstraße ist am 23. Oktober 1840 feierlich geweiht worden. Nachgewiesen ist die Vorgänger-Synagoge in der Judengasse und deren Vorgänger im Rosenwinkel. Der letzte jüdische Gottesdienst fand im September 1902 unter aktiver Beteiligung des evangelischen Pastors August Wiegand statt. Im April 1920 erwarb der katholische Fabrikant Paul Strauss aus Essen die Synagoge und schenkte sie der katholischen Gemeinde.

Ein kleiner, in den 50er Jahren des 18. Jahrhunderts angelegter und mehrfach erweiterter, jüdischer Friedhof am Klüschenberg besteht mit einigen historischen Grabmalen noch heute. Die letzte Beisetzung fand 1951 statt. Die Grabmale wurden im September 2008 gereinigt und ausgebessert, außerdem am 16. September 2008 ein Gedenkstein aufgestellt.

Politik

Rathaus, 2006

Parteien

Seit 1990 bestehen in der Stadt Ortsgruppen der CDU, SPD und FDP.

Magistrat

Die 19 Sitze im 2006 gewählten Magistrat verteilen sich auf:

  • CDU:
  • SPD:
  • Die LINKE (PDS):

Bürgermeister

Nach 1945 wechselte die Parteizugehörigkeit zunächst mehrfach zwischen KPD/SED und CDU. Von 1951 bis 1990 waren alle Bürgermeister Mitglied der Blockpartei NDPD. Die seit 1990 demokratisch gewählten Bürgermeister sind:

  • 1990-1994: Dr. Axel Tohtz, parteilos, CDU
  • 1994-2001: Hans-Heinrich Jarchow, SPD
  • seit 2001: Norbert Reier, PDS, Die LINKE

Wappen

Stadtsiegel 1354

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 56 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein rotes, auf einem Sockel stehendes Stadttor mit 5 Zinnen, an jeder Seite desselben eine bogenförmige Ausladung mit je zwei Zinnen, in der Toröffnung ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, geschlossenem Maul und einer goldenen Krone, die fünf abwechselnd mit Lilien und Perlen besteckte Zinken zeigt (Richenbergischer Stierkopf).“

Flagge

Die Flagge der Stadt Plau am See ist von Rot, Gold (Gelb) und Rot längsgestreift, die roten Streifen nehmen je ein Sechstel der Flaggenhöhe ein, der goldene (gelbe) Streifen nimmt zwei Drittel der Flaggenhöhe ein und ist in der Mitte mit der Figur des Stadtwappens in flaggengerechter Tingierung belegt, wobei sich die Höhe der Figur des Stadtwappens zur Höhe des Flaggentuchs wie 5:9 verhält; die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Städtepartnerschaften

  • Plön (Schleswig-Holstein) seit 1990
  • Nysted im Storstrøms Amt (Dänemark)

Sehenswürdigkeiten

„Hühnerleiter“

Bauwerke

Es gibt über 150 Einzeldenkmale in der Altstadt, die unter Denkmalschutz stehen. Zahlreiche Fachwerkhäuser sind bemerkenswert. insbesondere das Gretchenheim (Rahmwallstr. 1), Bergstr. 6, Große Burgstraße 28, Markt 13 und 15, Am Eichberg 13/15, Ensemble Auf dem Eichberg 1, Stietzstraße 6, 8 und 31, Steinstraße 16 und 18, Eldenstraße 19. In vielen Häusern sind noch Türen aus der Zeit von 1800 bis 1900 erhalten.

  • Die frühgotische Ev. Pfarrkirche St. Marien aus dem 13. Jahrhundert ist das ältestes Gebäude und eine der besterhaltenen Backsteinkirchen mit westfälischer Prägung.
  • Von der einstigen großen Festungsanlage kündet heute noch der westliche begehbare Burgturm von 1448 mit einem 11 m tiefen Verlies und 3 m dicken Mauern.
  • Das Rathaus am Markt im verspielten Stil der niederländischen Neorenaissance mit seinem Uhrentürmchen wurde 1888 erbaut nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war.
  • Das 1889 erbaute ehem. Kaiserliche Postamt in der Steinstraße.
Die Plauer Hubbrücke in der Innenstadt
  • Technische Denkmale sind
    • die 1916 mit Hilfe von Kriegsgefangenen errichtete Hubbrücke mit einem Hub von 1,60 Meter,
    • die 1834 erbaute und inzwischen mehrfach modernisierte Eldeschleuse mit Hühnerleiter.
  • Die Mühle an der Schleuse wurde bereits 1273 urkundlich als Plauer Wassermühle erwähnt. 1756 wurde das Mühlengebäude nach einem Stadtbrand wieder aufgebaut, die Mühle 1930 stillgelegt.
  • Die 1858/60 erbaute Bürgerschule in der Langen Straße, die heutige Kantor-Carl-Ehrich-Grundschule wurde um 1993 umfassend saniert.
  • Der 1926/27 errichtete Wasserturm auf dem Klüschenberg bietet heute leider nicht mehr die einst gute Aussicht.

Denkmäler

  • 1881: Denkmal für die Gefallenen von 1870/71 am Markt
  • 1882: Denkmal für den Ehrenbürger Dr. Wilhelm Wilde am Altenheim „Dr.-Wilde-Haus“
  • 1892: Gedenkstein für den Stadtförster Diedrich Fockenbrock auf dem Klüschenberg
  • 1921: Denkmal für die Gefallenen von 1914/18 auf dem Klüschenberg
  • 1941: Denkmal für den Ehrenbürger Dr. Ernst Alban auf dem Friedhof
  • 1954: OdF-Gedenkstein (nicht mehr vorhanden; eingelagert)
  • 1998: Denkmal für die Opfer des 2. Weltkrieges am Klüschenberg
  • 2008: Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof
  • Plastiken des Bildhauers Wilhelm Wandschneider
    • 1903: der Coriolan an der Seepromenade
    • 1906: der Sieger im Seglerhafen
    • 1922: Gefallenendenkmal 1914/18 in der Marienkirche
    • 1935: der Sämann und Mähender Bauer (links und rechts des Kinos)
    • 1936: der Pfennigjunge an der ehem. Sparkasse Steinstraße

Natur und Erholung

Schleuse, „Hühnerleiter“ und Mühlengebäude
  • Die Promenade entlang der Elde von der Schleuse bis zum Hafen zeigt die Fischer- und Flößerstadt Plau und wird weiter geführt bis an den Plauer See. Die Elde kann entweder an der „Hühnerleiter“ (Brücke bei der Schleuse) oder der historischen Hubbrücke überquert werden.
  • Der Plauer See bietet an seinen vielfach naturbelassenen Ufern mit seinen Badestellen vielfache Möglichkeiten, die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachtet. Das Nordufer des Sees steht unter Naturschutz (Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide). Sitz der Naturparkverwaltung ist Karow.
  • Die Stadt ist Teil der Lehm- und Backsteinstraße, die das Gebiet südlich/südwestlich der Stadt mit den Dörfern Ganzlin (alte Brennerei), Gnevsdorf (Lehmmuseum), Retzow (Filzmanufaktur), Wangelin (Kräutergarten) und Benzin (alte Ziegelei) umfasst.

Museen

In Plau gibt es das Burgmuseum, bestehend aus dem Burgturm mit 11 m tiefem Verlies und als besondere Sehenswürdigkeit die funktionstüchtige ehem. Kirchturmuhr aus dem Jahre 1581 und dem technischen Museum im Burghof. Das Burgmuseum ist inzwischen das meist besuchte Museum der Umgebung. Es widmet sich insbesondere dem Plauer Handwerk und der Industrie des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der Erfinder der Hochdruck-Dampfmaschine Dr. Ernst Alban. In diesem Museum können eine historische Hochdruck-Dampfmaschine (Modell) und andere historische Maschinen, darunter eine fast komplette Druckerei in Funktion besichtigt werden.

Das 1994 gegründete Bildhauermuseum Prof. Wandschneider zeigt Dokumente und Plastiken des Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider, einem Ehrenbürger der Stadt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die evangelische Kirchgemeinde St. Marien veranstaltet seit 1980 einen Plauer Musiksommer, der den Besuchern und Einwohnern der Stadt ca. 15 Konzertveranstaltungen präsentiert. (Ende Juni bis Anfang September mittwochs 20:00 Uhr)

Die Elde mit der Schleuse im Stadtzentrum

Der Plauer Badewannenverein veranstaltet seit 1989 am zweiten Wochenende im Juli auf der Elde mit der Plauer Badewannenrallye das größte Volksfest der Stadt.

Die seit 2007 Ende September stattfindenden Müritz-Fischtage erleben mit der Auftaktveranstaltung einen Höhepunkt in der Stadt. Die Restaurants bieten in diesen Tagen ihre kulinarischen Fischspezialitäten zu günstigen Einheitspreisen an.

Vereine, Sport und Erholung

Plau am See und die nähere Umgebung bieten viele Möglichkeiten für Sport und Erholung, u. a.: Wassersport, Fahrgastschifffahrt, Angeln, Jagd, Baden, Bowling, Reiten, Draisinebahn, Flugsport, Rundflüge, Wanderrouten , Fahrradverleih, Erlebnisbäder, Golf, Wellness.

Wirtschaft und Verkehr

Verkehr

Plau am See liegt an den Bundesstraßen B 103 und B 191. Ca. 10 km östlich von Plau verläuft die A 19 (Berlin-Rostock) und ca. 25 km südlich die A 24 (Berlin-Hamburg). Die Stadt ist über verschiedene Bus- und auch Schiffslinien zu erreichen. Plau am See liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Güstrow–Meyenburg.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Grab Dr. Alban auf dem Plauer Friedhof
Wilhelm-Wilde-Denkmal am Dr.-Wilde-Haus
  • Ernst Alban (1791–1856), Augenarzt und Maschinenbauer – 1. Ehrenbürger 1841
  • Wilhelm Wilde (1829–1881), Mediziner – 2. Ehrenbürger 1880
  • Carl Ehrich (1802–1886), Kantor – 3. Ehrenbürger 1883
  • Gustav Bardey (1826–1905), Wasserheiler – 4. Ehrenbürger 1887
  • Christian Eichbaum (1815–1905), Senator – 5. Ehrenbürger 1899
  • Heinrich Haukohl (1841–1906), Großkaufmann – 6. Ehrenbürger 1904
  • Wilhelm Wandschneider (1866–1942), Bildhauer – 7. Ehrenbürger 1926

Söhne und Töchter der Stadt (alphabetisch)

Persönlichkeiten, die in der Stadt wirkten (alphabetisch)

  • Ernst Alban (siehe Ehrenbürger)
  • Gustav Bardey (siehe Ehrenbürger)
  • Johann Dornblüth (1784–1857), Mediziner
  • Ferdinand Klitzing (1807–1883), Bürgermeister
  • Wolfgang Muchow (1933–2002), Lehrer und Kunstmaler
  • Wolfgang Nußbücker (* 1936), Orgelbaumeister und Kantor
  • Andre Thieme (* 1973), Springreiter
  • August Wiegand (1864–1945), Pastor, Kirchenrat
  • Evert Wichtendal (2. Hälfte 16. Jh.), Bronzegießer
  • Wilhelm Wilde (siehe Ehrenbürger)

Literatur

  • Georg Christian Friedrich Lisch: Geschichte der Stadt Plau und ihrer Umgebungen. Schwerin 1852
  • Heidemarie Ruchhöft, Fred Ruchhöft: Plau in alten Ansichten (Teil 1). Zaltbommel 1992, ISBN 90-288-5473-8
  • Heidemarie Ruchhöft, Fred Ruchhöft: Plau in alten Ansichten (Teil 2). Zaltbommel 1996, ISBN 90-288-6266-8
  • Fred Ruchhöft: Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Raum Plau-Goldberg im Mittelalter. (Rostocker Studien zur Regionalgeschichte, Band 5), Rostock 2001 (ISBN 3-935319-17-7)
  • Dieter Rühe: Die Parseval-Flugmaschine von 1910 und andere Flugprojekte am Plauer See. Schwerin 2001, ISBN 3-928820-12-5
  • Ingeburg Baier: Mein Plau am See – wie ich es erlebte. Rostock 2004, ISBN 3-937179-38-0

Einzelnachweise

  1. amtplau.de – „Entwicklung und Chronik nach der Wende“

Weblinks


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