YHWH

YHWH
JHWH (von rechts nach links)

JHWH oder YHWH (יהוה , ausgeschrieben meist Jahwe oder Jehovah) ist der Eigenname Gottes im Tanach, der Hebräischen Bibel. Er bezeichnet dort den gnädigen Befreier und gerechten Bundespartner des erwählten Volkes Israel, der für Judentum und Christentum zugleich Schöpfer, Richter und Erlöser der ganzen Welt ist. So stellt ihn das erste der Zehn Gebote vor (Ex 20,2 EU):

„Ich bin JHWH, dein Gott, der Ich dich aus der Knechtschaft in Ägypten herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“

Inhaltsverzeichnis

Das Tetragramm

Tetragramm in Phönizisch, Aramäisch, Hebräisch

Der Eigenname Gottes wird im Tanach stets als Tetragramm (Vierfachzeichen) aus den hebräischen Konsonanten Jod (י), He (ה), Waw (ו), He (ה) dargestellt. Diese ergeben von rechts nach links gelesen das Wort יהוה „JHWH“. Es erscheint dort nach der jüdischen Bibelenzyklopädie 6.823-mal, in der Biblia Hebraica Stuttgartensia 6.828-mal. Es ist der häufigste biblische Eigenname.

Archäologische Dokumente

Im Tanach ist JHWH der exklusive Name für Israels Gott. Er findet sich aber auch in der altorientalischen Umwelt als Gottesname, verkürzte Formen auch als theophorer („gott-tragender“) Bestandteil von Personennamen.

Eine ägyptische Ortsnamensliste im Amontempel von Soleb aus der Zeit von Amenhotep III. (1402–1363 v. Chr.) nennt „das Land der Schasu-JHW“. Auch in der Zeit Ramses III. (1198–1166 v. Chr.) taucht dieser Ausdruck auf. Er bezeichnete sowohl ein Gebirge im südlichen Ostjordanland als auch den Gott der dort lebenden Beduinen. Auf Tontafeln (Ostraka) von Ugarit taucht ein Gott JW als „Sohn des El“ auf.

Die Mescha-Stele (um 840 v. Chr.) gilt als ältester außerbiblischer Beleg für das Tetragramm: Und ich nahm die Gefäße des JHWH und trug sie vor Kemos. Auch ein kürzlich gefundenes Tablett mit den phönizischen Zeichen YOD, HE, W, HE gibt einen Gottesnamen wieder.

Die frühesten Belege des Namens aus der Region des Königreichs Israel stammen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr.: Ein Priestersiegel trägt die Inschrift Dem Miqnejaw, dem Knecht JHWHs gehörig. Auf einer Grabinschrift bei Lachisch steht Gesegnet sei Urijahu von JHWH. Beide Personennamen enthalten eine Kurzform des Gottesnamens.

Fragmente aus der frühen israelitischen Königszeit in Kuntillat Ajrud auf der Sinai-Halbinsel notieren JHWH neben dem Gott Ba'al in phönizischer Schrift und verweisen eventuell auf einen damals noch üblichen Synkretismus. Auch mit dem – im Tanach streng als Götzendienst bekämpften – Kult der Fruchtbarkeitsgöttin Aschera wurde JHWH kombiniert.

In Grußformeln der Lachischbriefe aus dem 6. Jahrhundert heißt es z. B.: Möge JHWH meinen Herrn bald gute Nachricht hören/in Gesundheit leben lassen. Auch die biblische Schwurformel so wahr JHWH lebt findet sich hier. Die Verwendung als Gruß bestätigen Tontafeln aus Arad, z. B. Möge JHWH deinen Frieden suchen.

Neben der Langform finden sich seit dem Babylonischen Exil (586–520 v. Chr.) vermehrt kürzere Formen wie JHW oder JHH auf Aramäisch. In der jüdischen Militärkolonie von Elephantine in Ägypten existierte bis 410 v. Chr. ein JHWH-Tempel. In dessen Umfeld wurden beide Kurzformen parallel in Briefen, Schwüren und Kulttexten genannt, z. B.: Ich segne dich durch JHH und CHNM. Diese synkretistische Formel kombinierte den jüdischen Gott mit dem ägyptischen Lokalgott.

Schreibweise

Psalm 1,1–2 nach der BHS. Das Tetragramm erscheint in der vorletzten Zeile an zweiter Stelle von links.

In hebräischen Papyrusrollen, z. B. aus Qumran, und griechischen Codices bis zum dritten nachchristlichen Jahrhundert wurde das Tetragramm im Unterschied zum sonstigen Text stets in althebräischer Schrift wiedergegeben. Dies gilt als Zeichen der besonderen Ehrfurcht vor dem Namen Gottes.

Das rabbinische Judentum setzte diese Tradition fort, indem es erst den Konsonantentext des Tanach (100–135 n. Chr.), dann seine Vokalisierung (bis 1000) verbindlich festlegte. Dabei vokalisierten die Masoreten das Tetragramm mit den Vokalen von אֲדֹנָי Adonaj („mein Herr“), wobei der A-Laut der Anfangssilbe zum unbetonten E-Laut wurde. Dort, wo Adonaj im Konsonantentext neben JHWH stand, vokalisierten sie den Gottesnamen mit den Vokalen von אֱלֹהִים Elohim („Gott“). Samaritanische Handschriften setzten nur das Vokalzeichen für A über die zweite Silbe von JHWH und wiesen so darauf hin, dass hier das Wort שְׁמָא Schəma (aramäisch „der Name“) zu lesen sei.

Dem Kenner der hebräischen Schrift sagten die Vokalzeichen zum Tetragramm, dass an dieser Stelle etwas anderes zu lesen und auszusprechen sei (קְרֵי qere) als geschrieben steht (כְּתִיב ketib), nämlich die Worte Adonai, Elohim oder Schəma. Dies sollte das Aussprechen des Gottesnamens verhindern und bekräftigte so seine Einzigartigkeit. Doch diese Absicht der masoretischen Punktuation wurde im Mittelalter – auch im Judentum selber – weithin vergessen.

Die Biblia Hebraica Stuttgartensia folgt dem Masoretentext und vokalisiert den Namen daher verschieden:

יְהוָה   יְהוִה   יְהֹוָה   יְהֹוִה 

 Jehwáh   Jehwíh   Jehowáh   Jehowíh

Die dritte Lesart kombiniert die Konsonanten JHWH mit den Vokalen, die eigentlich die Aussprache von Adonaj verlangen. Das führte zu dem verbreiteten Missverständnis, Israels Gott heiße „JeHoWaH“, latinisiert „Jehova“.

Aussprache

Für das Judentum ist Gottes Name unaussprechlich. Bei Bibellesungen in der Synagoge wird das Tetragramm wohl schon seit dem 1. Jahrhundert immer durch die Anrede Adonaj („Herr“) oder Adonaj Elohim („Herr Gott“) ersetzt. Dabei ist Adonaj eigentlich Plural mit dem Suffix der ersten Person Singular, heißt also wörtlich „meine Herren“. Dies wird als Bekundung der Majestät Gottes (vgl. die deutsche Anrede „Eure Majestät“, also ein Pluralis majestatis) gedeutet.

Da auch das Ersatzwort Adonaj nur im Gebet genannt wird, lesen Juden den Gottesnamen beim alltäglichen Vorlesen eines Bibel- oder Gebetstextes als הַשֵׁם haSchem (der Name). „Gott sei Dank“ etwa heißt auf Hebräisch בָּרוּךְ הַשֵׁם Baruch haSchem („gesegnet [sei] der Name“).

Mit dem Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels (539 v. Chr.) begann diese jüdische Tabuisierung. Obwohl Gottes Name im Tanach offenbart ist, um angerufen zu werden und dazu etwa in Privatbriefen weiterhin gebraucht wurde, wurde er kultisch nun als unaussprechlich und darum im öffentlichen Vortrag nicht verwendbar betrachtet und verschieden umschrieben. Diese Heiligung des Gottesnamens (hebr. kiddusch ha Schem) durch seine Vermeidung war zur Zeit Jesu im vom Hellenismus und Pharisäismus geprägten palästinischen Judentum üblich, um das Dekaloggebot nicht unabsichtlich zu verletzen (Ex 20,7 EU):

„Missbrauche nicht den Namen JHWHs, deines Gottes.“

Nur der Hohepriester durfte den Gottesnamen am Jom Kippur (Versöhnungstag) aussprechen, wobei der laute Gesang der Leviten dies akustisch überdeckte. Mit der Tempelzerstörung im Jahr 70 endete auch diese Praxis. Spätestens seit 100 wurde der Gottesname im Judentum nicht mehr genannt. Daher ging das Wissen um seine ursprüngliche Aussprache verloren.

Erst im frühen 19. Jahrhundert versuchte die christlich geprägte historisch-kritische Bibelforschung die Aussprache des Tetragramms zu rekonstruieren und es dazu auf eine gemeinsame Urform zurückzuführen. Die seitdem aufgestellten Thesen sind jedoch ebenso vielfältig wie die überlieferten Schreibweisen des Wortes. Der lutherische Theologe Romanus Teller (1703–1750) stellte schon 1749 fest:

Sanchuniathon schreibet Jevo, Diodorus aus Sicilien, Macrobius, Clemens Alexandrinus, der heilige Hieronymus und Origenes, Jao; die Samaritaner, Epiphanius, Theodoretus, Jahe, oder Jave; Ludwig Cappel lieset Javoh; Drusius, Jahve; Hottinger, Jehva; Mercerus, Jehovah; Castellio, Jovah; und le Clerc, Jawoh, oder Javoh.

Von den in Personennamen enthaltenen Kurzformen wurde nach 1900 öfter die Lesart JaHo-WaH bzw. JeHu-WaH abgeleitet. Der Alttestamentler Sigmund Mowinckel (1884–1965) etwa meinte (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Jg. 54, 1936, S. 269):

Hinweise [lassen] erkennen, ja sogar beweisen, daß Jahwéh nicht die richtige Aussprache des Tetragrammatons war … der Name selbst lautete wahrscheinlich JAHÔH.

Auch die revidierte französische Bibelübersetzung nach Louis Segond kommentierte:

Die Aussprache Yahvé, die in einigen neueren Übersetzungen verwendet wird, stützt sich auf ein paar alte Zeugen, aber sie sind nicht schlüssig. Zieht man Eigennamen … in Betracht, wie zum Beispiel den hebräischen Namen des Propheten Elia (Eliyahou), dann könnte die Aussprache genauso gut Jaho oder Jahou sein.

Andere hielten an der Dreisilbigkeit des Namens fest, wie er im Tanach auftrete. Max Reisel etwa schrieb 1957 (The Mysterious Name of YHWH, S. 74):

Die Vokalisation des Tetragrammatons [ist] ursprünglich JeHuàH oder JaHuàH gewesen.

Ungeachtet dieser älteren Lehrmeinungen hält die Mehrheit der Hebraisten und Altorientalisten heute „Jahwe“ für die ursprüngliche Lesart. Dafür sprechen die masoretische Vermeidung des Langvokals auf der ersten Silbe, die Eigenart des Hebräischen, offene Schlusssilben eines Verbs mit langem Vokal zu unterlegen, neue vor- und nachexilische Belege aus Israels Umwelt, die den jüdischen Gottesnamen als „Jawe“, „Jabe“ oder „Jauwe“ überliefern, und griechische Übertragungen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. wie iabe oder iaoue. Das griechische Beta oder Omega wurde ähnlich ausgesprochen wie das hebräische Wav, für das es kein griechisches Äquivalent gibt.

Etymologie

Die sprachliche Entstehung des Tetragramms ist bis heute ungeklärt. Es gilt als die eigentliche Form des Gottesnamens, da sie im Tanach nie mit anderen Namen kombiniert ist. Dazu kennt dieser mehrere kürzere Nebenformen. Ihr Verhältnis zur Langform JHWH ist umstritten.

Die selbständige Form JH (Jah) tritt im Tanach nur vereinzelt auf (z. B. Ex 15,2 Elb). In Wortkombinationen – vor allem in der liturgischen Formel hallelu-jah („Preiset Jah!“ = JHWH) – kommt JH jedoch häufiger vor (z. B. Ps 106,1 EU). Auch viele Personennamen enthalten ein angehängtes JH (Jah) oder JHW (Jahu): z. B. זְכַרְיָה (Sacharja), יְשַֽׁעְיָ֣הוּ (Jesaja), חִזְקִיָּהוּ (Hiskija). Die Kurzformen יהו JHW (Jahu) und יו JW (Jo) treten im Tanach – anders als in außerbiblischen Belegen – jedoch nie selbständig auf.

Von den drei Kurzformen gilt JHW als älteste, da sie in vorexilischer Zeit überwiegt. Sie erscheint als vorangestelltes (z. B. יְהוֹנָתָן Jeho-natan) und angehängtes (z. B. אֵלִיָּהוּ Eli-jahu) Namenselement. Das Anhängsel wird in judäischer Schreibung zu JH verkürzt; als Vorsilbe (יְהוֹ jeho) entwickelt es sich zu JW (יוֹ jo), z. B. von יְהוֹשֻׁעַ Jehoschua zu יוֹשֻׁעַ Josua. Vor allem im Nordreich findet sich aber auch im Auslaut die Schreibung JW, z. B. in מִקְנֵיָו Miknejaw. Die Vokalisierung ist umstritten; meist nimmt man יָו jaw an.

Viele Hebraisten und Alttestamentler versuchten, die Langform aus diesen Kurzformen abzuleiten. Der Altorientalist Godfrey Rolles Driver (Zeitschrift für Alttestamentliche Wissenschaft 1928) etwa fand in dem ekstatischen Ausruf „Jah!“ den Ursprung, ausgedrückt in Ex 15,2 EU:

„JHWH ist meine Stärke und mein Lobgesang und mein Heil. Das ist mein Gott, JAH, ich will ihn preisen …!“

Mowinckel nahm dagegen Jahu als Urform an und übersetzte sie als Kultruf mit „Oh Er!“ In altertümlichen poetischen Sprüchen wie Dtn 32,6 EU fand er dafür Anhalt:

„Ist ER nicht dein Vater und dein Herr? Ist es nicht ER allein, der dich gemacht und bereitet hat?“

Dagegen wies Antonius H. Gunneweg (Biblische Theologie des Alten Testaments S. 77) auf die frühen außerbiblischen Belege des Tetragramms hin. Dass JHWH offenbar auch anderen Stämmen in Israels Umgebung bekannt war und dort verehrt wurde, spreche gegen die Entstehung des Namens im frühisraelitischen Kult und für seine vorisraelitische Herkunft. Auch die Gesetze der hebräischen Sprache erklären die Kurzformen eher aus der Langform als umgekehrt: In Verben gehen geschlossene Silben oft in offene über, während sie an Namensendungen wegfallen können (Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament Sp. 544).

Die Langform wird meist von der Verbwurzel הוה HWH abgeleitet. Im Altarabischen heißt dieses Verb „fallen“; Exegeten des 19. Jahrhunderts deuteten den Namen daher kausativ mit „der Fällende“ und bezogen ihn auf eine Gewittergottheit (Ex 19,16 EU). Bernardus Dirks Eerdmans (1868–1948) deutete die zweisilbige Kurzform Ja-Hu! als lautmalerischen Ausruf, der Blitz und Donner nachahmen solle. Julius Wellhausen (1844–1918) brachte die Kurzform JHW mit dem arabischen Verb הוה HWH für „wehen“ in Verbindung, andere mit Arabisch HWA für „lieben“ oder dem ugaritischen Verb HWH für „sprechen“ oder „befehlen“. HWH lässt sich aber auch als aramäische Version des hebräischen Verbs היה HJH für „leben, existieren, dasein, wirksam werden“ auffassen. Dies wird durch die verwandte Sprache des Amoritischen gestützt, die ein Verb HWJ mit derselben Bedeutung und Substantivierung kennt.

Deshalb übersetzte etwa William Foxwell Albright JHWH als Hifil von HWH mit „der ins Leben, ins Dasein ruft“. Als Kausativ von HWH bedeutet JHWH: „Er veranlasst zu werden“. Als Imperfekt von HJH würde es bedeuten: „Er ist“ oder „Er erweist sich als wirksam“. Diese imperfekte Verbform der 3. Person ist mit vielen hebräischen und arabischen Personennamen vergleichbar, die mit „J“ beginnen und eine Aussage über den Namensträger machen: z. B. hebräisch יוֹסֵף Jôsêph = arabisch Jazîd = „er (der) hinzufügt“; hebräisch יִהיֶה Jihjeh = arabisch Jahjâ = „er (der) lebt“.

Für Gunneweg setzt jede Deutung, die den Namen als Aussage über Gottes Dasein und Wesen auffasst, einen hohen Grad an theologischer Reflexion voraus, der für die sprachliche Herkunft noch nicht anzunehmen sei. Er hält eine Schöpfungsaussage („der ins Dasein ruft“, „der veranlasst zu werden“) für unwahrscheinlich, da der Gottesname im Tanach ursprünglich nicht mit der Weltschöpfung, sondern mit dem Geschichtshandeln im Exodus Israels und am Sinai verbunden ist. Auch Rainer Albertz sieht die einmalige Deutung des Gottesnamens im Tanach als Hinweis darauf, dass in Israel dessen Ursprungsbedeutung nicht mehr bekannt war, und betont:[1]

Gottesnamen sind häufig sehr viel älter als die aktuellen Religionen, und die Gottesvorstellungen wandeln sich unter der Hülse des gleichen Namens.

Herkunft

Wo und wann die Israeliten diesen Gottesnamen kennenlernten, ist ungewiss. Einige alte Bibelstellen legen eine Übernahme von nomadischen Nachbarstämmen nahe. Denn nach Ex 3,1 EU begegnete Mose JHWH „im Lande Midian“ am „Berg Gottes“, der hier חֹרֵבHoreb“ heißt. So nannte die deuteronomische Geschichtsschreibung den Berg Sinai, an dem nach Ex 19–24 die große Offenbarung der Tora stattfand (s.u.). Die Lage dieses Berges ist unbekannt. Er wurde erst in christlicher Zeit im Süden der heute nach ihm benannten Sinai-Halbinsel lokalisiert, der auf Arabisch Dschebel Mosa (Moseberg) heißt. Am benachbarten Dschebel Serbal wurden Inschriften der Nabatäer von etwa 100 v. Chr. gefunden, die ein altes Wallfahrtsheiligtum belegen, zu dem Nomaden von weit her zogen.

Die Midianiter, ein Volk kriegerischer Wüstennomaden, bewohnten dagegen ein Gebiet östlich des Golfs von Akaba. Dorthin weisen auch andere frühe Bibelaussagen, die den Sinai neben dem „Seir“, einem Gebirgszug östlich des Wadi El-araba zwischen Totem Meer und Golf von Akaba im damaligen Edom nennen (Dtn 33,2 EU):

„JHWH ist vom Sinai gekommen und ist ihnen aufgeleuchtet vom Seir her.“

Das „Aufleuchten“ spielt auf die „Wolken- und Feuersäule“ an, die den Israeliten nach ihrer nächtlichen Flucht aus Ägypten den Weg zum Schilfmeer wies (Ex 13,21f EU). Dieses Motiv stammt aus der Sinaierzählung und erinnert an deren Naturphänomene: Donner, Blitz, dichte Wolken wie bei einem Gewitter, zudem Rauch, Feuer „wie von einem Schmelzofen“, Erdbeben wie bei einem Vulkanausbruch (Ex 19,16ff EU). Darauf bezieht sich auch der Siegespsalm der Deborah nach siegreicher Schlacht, in dem es heißt (Ri 5,4f EU):

„JHWH, als Du von Seir her auszogst und von den Gefilden Edoms einher gingst, da erzitterte die Erde, Himmel und Wolken troffen von Wasser. Die Berge, der Sinai wankten vor JHWH, dem Gott Israels.“

Dieses Zitat taucht in Ps 68,8f EU fast wortgleich wieder auf. Dort heißt Gott geradezu „der vom Sinai“. Obwohl hier literarische Motive eines göttlichen Machterweises im Spiel sind, kann echte Erinnerung dahinter stehen: Dann wäre JHWH ursprünglich der Name einer Berggottheit in vulkanischem Gebiet gewesen. Tätige Vulkane gab es damals nur südöstlich des Golfs von Akaba, nicht auf der Sinaihalbinsel. Auch dort kann schon ein Wallfahrtsort gelegen haben. Denn nach Ex 3,1 EU war Mose der Schwiegersohn von Jitro, des „Priesters von Midian“. Dieser brachte nach Ex 18,1–12 EU an jenem unbekannten Berg ein Opfer dar, nachdem er von Israels wunderbarer Rettung gehört hatte. Mit dem gemeinsamen Mahl erkannten Israels Führer sein Opfer und damit seinen Gott als den ihren an.

Nach Num 31 EU waren die Midianiter später jedoch Feinde Israels und wurden im Namen JHWHs getötet. Nach Ri 4,11 EU hieß Moses Schwiegervater Hobab und gehörte zu den befreundeten Kenitern. Als ihr Stammvater galt Kain, dessen Nachkommen ebenfalls im Osten wohnten und durch ein JHWH-Zeichen vor Ausrottung geschützt wurden (Gen 4,15f EU; vgl. aber Num 24,22 EU): Daher nimmt man an, dass auch sie diesen Gott verehrten.

JHWH im Tanach

Die Namensoffenbarung

Das Tetragramm JHWH im Text einer Torarolle

Der Tanach selbst erklärt das Tetragramm im Zusammenhang der Berufung des Mose zum Anführer der Israeliten für ihren Auszug aus Ägypten (Ex 3,1ff EU). Der Text begründet zunächst die seltene Verwendung des Gottesnamens in den Erzvätergeschichten (Gen 12–50): Gott sei Israels Stammvätern nicht namentlich, sondern als Anrufender ihres Namens gegenüber getreten so wie nun Mose: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs (v. 6). Erst auf seine Nachfrage, auf welchen Gott er sich in Ägypten berufen solle, erhält Mose Gottes Eigennamen (v. 14):

אֶהְיֶה אֲשֶר אֶהְיֶה
’ähˈjäh ’aʃer ’ähˈjäh

Nur diese Bibelstelle deutet Gottes Namen aus. Sie geht auf die eng verwandten Wurzeln הוה (HWH – hawah – „sein, werden“) und היה (HJH – hajah – „geschehen, veranlassen, da sein“) zurück und – so nehmen Exegeten an – spielt bewusst mit deren Vieldeutigkeit. Da Präsens und Futur in hebräischen Verben oft identisch sind, ergeben sich mehrere Übersetzungsmöglichkeiten. Im Präsens würde der Vers lauten: Ich bin, der Ich bin. Dies ist die häufigste Übersetzung. Im Futur – mit dem die verwendete Zeitform meist übersetzt wird – hieße er: Ich werde sein, der Ich sein werde, was meist im Sinne von Ich werde für euch da sein oder Ich werde Mich für euch hilfreich erweisen übersetzt wird. Diese Bedeutung legt die vorherige Zusage an Mose nahe (v. 12): Ich werde mit Dir sein. Dem geht in v. 7f die Verheißung voraus:

„Ich habe das Elend Meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Schreien über ihre Unterdrücker gehört; Ich habe ihr Leiden erkannt. Und Ich bin herabgefahren, um sie zu erretten aus der Ägypter Hand…“

Demnach will der Name gerade nicht auf Gottes Wesen, sondern auf sein befreiendes Wirken in der Geschichte des erwählten Volkes hinweisen, in der sich seine Identität allererst erweist und bewährt. Diese Ungreifbarkeit zeigt auch der weitere Kontext: Mose erfährt Gott im brennenden Dornbusch als Feuer, das brennt, aber nicht verbrennt (v. 2) und erhält den Befehl, dem Volk Israel zu erklären (v. 14b):

„Der 'Ich bin' [oder: 'Ich werde sein'] hat mich zu euch gesandt.“

Demgemäß wird der Gottesname in prophetischen Gottesreden besonders bei Ezechiel nie zum Objekt, sondern tritt immer als Subjekt auf: So spricht JHWH: Ich …

Sowenig das Wesen dieses Gottes zum Gegenstand anschaulicher Betrachtung gemacht werden kann, so untrennbar ist sein Name von der Rettungszusage an Mose und Israel. Dies bestätigt eine weitere ausdeutende Tautologie an Mose (Ex 33,19 EU):

„Ich will vor deinem Angesicht all Meine Güte vorübergehen lassen und dir kundtun den Namen JHWHs: Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich.“

Als Selbstaussage ist der Gottesname auch sonst eng mit seiner Gnade, Barmherzigkeit und Treue (Ex 34,6 EU), aber auch seiner Eifersucht (Ex 34,14 EU) verbunden, die andere Gottesverhältnisse in Israel ausschließen will.

Der Tanach nimmt fast nie auf die Namenserklärung von Ex 3,14 Bezug; eventuell spielt Hos 1,9 EU negierend auf Ex 3,12 an: nicht-für-euch-da. JHWH bleibt unverfügbar und souverän der Person gegenüber, die ihn anruft. So erhält Jakob nach der Zusage, er werde „Israel“ heißen, auf die Frage nach dem Namen des Unbekannten die Antwort (Gen 32,30 EU):

„Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn an diesem Ort.“

Befreier der Hebräer

Mit dem Auszug aus Ägypten beginnt für die Bibel JHWHs eigentliche Geschichte mit dem Volk Israel. In der Befreiung der hebräischen Sklaven aus der Fronarbeit in Ägypten zeigt dieser Gott seine Identität und beansprucht von da an dieses Volk zu seinem „Eigentum“ (Hos 13,4 EU):

„Ich bin JHWH, dein Gott, von Ägyptenland her, und du sollst keinen anderen Gott kennen als Mich und keinen Retter außer Mir allein.“

Nicht ein Naturereignis und Weltentstehungsmythos, sondern die Erfahrung einer innergeschichtlichen Wende für Menschen, die in den Kulten antiker Großreiche keinerlei Rechte und Bedeutung hatten, war demnach der Ursprung der JHWH-Religion.

Das Exodusthema blieb im Judentum prägend und bestimmte weite Teile der biblischen Geschichtsschreibung, Gesetzgebung und Prophetie mit. Es bildete den normativen Kern der gesamtisraelitischen Glaubensbekenntnisse (z. B. Dtn 6,20ff EU; Dtn 26,5–10 EU), auf die unterschiedlichste Zeugen späterer Jahrhunderte immer wieder zurückkamen (z. B. Jos 24 EU; Ri 10,11 EU; Ps 136 EU; Hos 11,1 EU; Jes 51,9 EU; Ez 23,3 EU u.v.a.). Dagegen fehlt es in anderen Büchern des Tanach, vor allem in spezifisch Jerusalemer Traditionen und späten Ketubim (Schriften).

Die Exodustradition (Ex 1–15) war anfangs selbstständig. Als ihre Keimzelle und ältestes Credo des Tanach gilt das Mirjamlied (Ex 15,21 EU):

„Lasst uns JHWH preisen, denn Er hat eine herrliche Tat getan, Ross und Mann hat Er ins Meer gestürzt.“

Der rettende Durchzug durch das Schilfmeer vor dem Heer des Pharao (Ex 14 EU) wurde demnach als Begegnung mit dem bis dahin unbekannten JHWH, nicht als glücklicher Zufall gedeutet. Das Lob dieses Gottes wurde Ausgangspunkt der dann immer mehr ausgemalten „Zeichen und Wunder“, mit denen die Bibel JHWHs Überlegenheit und die Demütigung des ägyptischen Pharao als seines irdischen Gegenspielers darstellt. Demgemäß wurde die altorientalische Vergottung von toten oder lebenden Herrschern in Israel auch nach dem Aufkommen des dortigen Königtums abgelehnt (z. B. in 1_Sam 8,5ff EU).

Historisch gesehen war nur ein kleiner Teil der späteren Israeliten in Ägypten. Ein Frondienst von Gruppen fremder Herkunft beim Bau von Vorratsstädten ist für etwa 1200 v. Chr. unter Ramses II. belegt. Sie wurden als HPR bezeichnet; derselbe Wortstamm oder Name („Chabiru“) ist auch in akkadischen und sumerischen Dokumenten jener Zeit nachweisbar. Er bezeichnete keine ethnische, sondern eine soziale Gruppe von Tagelöhnern, Sklavenarbeitern, Söldnern oder Räubern. Demnach war JHWH kein Stammes- oder Volksgott, sondern einer, mit dem diese landlosen, von Großreichen abhängigen und immer wieder versklavten Gruppen unerwartete Befreiungs- und Rettungserlebnisse verbanden. Dies ermöglichte anderen Nomadenstämmen, diesen Gottesnamen bei ihrer Begegnung im Kulturland Kanaan mit ihren eigenen unabhängig überlieferten religiösen Überlieferungen zu identifizieren (Antonius Gunneweg, Rainer Albertz).

Die Exodustradition wurde vermutlich vom Stamm Josefs nach Palästina gebracht. Dort wuchs sie mit anderen Stammesüberlieferungen allmählich zum gemeinsamen Glauben Israels zusammen. Der „Auszug aus Ägypten“ verband sich mit strukturell analogen Motiven der „Verheißung“ aus den nomadischen Erzvätererzählungen, der „Führung in der Wüste“, der „Gesetzesoffenbarung“ am Sinai und der „Landnahme“. Daraus entstand – nach heutiger überwiegender Meinung wohl erst nach der Rückkehr aus dem Exil (539 v. Chr.) – die theologische Gesamtkonzeption der Ursprungsgeschichte Israels im Pentateuch.

JHWHs Übernahme durch Stämme, die nicht in Ägypten waren, könnte sich im Buch Josua (Jos 24 EU) spiegeln. Dieses Kapitel vom sogenannten „Landtag in Sichem“, dem zentralen Kultzentrum im späteren Nordreich Israel, blickt auf die Vorgeschichte der Israeliten zurück und gipfelt in der Forderung (Vers 14):

„So fürchtet nun JHWH und dient Ihm treu und rechtschaffen und lasst fahren alle Götter, denen eure Väter gedient haben jenseits des Euphrats und in Ägypten, und dient JHWH.“

Die „Erwählung“ Israels zum „Volk JHWHs“ im Exodus tendierte also auf eine kontinuierliche Selbstverpflichtung aller Israeliten und verantwortliche Bindung an diesen Gott, der sie zu einem Volk vereinte. Die Kategorie der befreienden Rettung blieb maßgebend zur Deutung späterer Geschichtserfahrung, so dass das Judentum seine historischen Krisen und Katastrophen in der Erinnerung an seine Ursprünge bewältigen konnte. JHWH blieb sein Geschichtslenker und Hoffnungspotential: auch für andere Sklaven und Völker und gerade auch dort, wo Haftpunkte seines Glaubens, der Tempel, die soziale Ordnung und der Landbesitz, verloren gingen.

Geber von Bund und Recht

Das „Bundesbuch“ (Ex 19–24) verbindet die Theophanie JHWHs auf dem Gottesberg Sinai (Ex 19 EU), Proklamation der Gebote (Ex 20–23) und Bundesschluss mit dem Gottesvolk Israel (Ex 24 EU) in einem größeren Überlieferungsblock. Dieser wurde wohl älteren Gesetzeskorpora und Landnahmetraditionen vorgeschaltet und als Station der Wüstenzeit in den Verlauf der Heilsgeschichte eingefügt (Gerhard von Rad). Hier liegt neben der Exodustradition das zweite Zentrum biblischer JHWH-Theologie im Pentateuch vor.

Die Theophanie ist begleitet von erschreckenden Naturphänomenen (s.o.), die JHWHs Heiligkeit betonen: In seinem „Feuer“ (Ex 19,18; vgl. Ex 24,17 EU) würde der Mensch vergehen, so dass Gott ihn vor sich schützt und Abstand gebietet (v. 12; vgl. Ex 3,5 EU). Nur Mose als Mittler seines Willens darf sich ihm nähern. Posaunenklang (v. 13 u. 19) ertönt und die Priester werden davor gewarnt, Mose zu folgen (v. 24). Erst nach Gebotsoffenbarung und Bundesschluss dürfen 70 Vertreter Israels „Gott schauen“ und in seinem Beisein das Bundesmahl halten (Ex 24,9ff EU). Diese Motive lassen erkennen, dass die Theophanie-Erzählung in der Zeit des ersten Tempels ausgestaltet und als Fest regelmäßig kultisch wiederholt wurde.

Die Gebote werden dem ganzen Volk mitgeteilt und mit der gnädigen Zusage eröffnet (Ex 20,2f EU): Ich bin JHWH, dein Gott, der dich aus dem Sklavenhaus Ägypten befreit hat … Die zurückliegende Befreiung, als besondere Erwählung Israels verstanden, begründet den exklusiven Rechtsanspruch dieses Gottes auf sein Volk: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Die vermutete vorisraelitische Vulkan- oder Gewittergottheit ist hier ganz mit dem JHWH des Exodus identisch: Er kann darum auch an anderen Orten und auch Nichtjuden erscheinen und mit seinem Volk mitziehen, etwa mit der Bundeslade der vorstaatlichen Richterzeit.

Während das hebräische Wort für „Bund“, בְּרִית Bɘrit, in Israels Umwelt meist eine gegenseitige Rechtsverpflichtung für Interessenausgleich und Friedenssicherung meinte, ist der Begriff in Bezug auf das Gottesverhältnis Israels besonders in den Verheißungen an die Erzväter und im 5. Buch Mose asymmetrisch: „JHWH, der Gott Abrahams“ bzw. „Israels“ erscheint als zuvorkommender souveräner Bundesstifter, der sein Recht offenbart und gebieterisch dessen Einhaltung einfordert. „Israel, das Volk JHWHs“ ist sein Bundespartner, dem kein eigenmächtiges Fordern von Rechten gegenüber Gott und Aufstellen von Geboten, die er nicht gegeben hat, zusteht. Aber die den Geboten vorausgehenden Verheißungen – u. a. Land, Nachkommenschaft, Segen, Frieden mit den Nachbarn – kann das Volk sehr wohl einklagen.

Die Voranstellung der Zehn Gebote macht alle folgenden Gebote zur Weisung JHWHs und stellt ihre Einhaltung unter seine Gnadenzusage, aber auch unter seine Vergeltung an denen, die sein Recht brechen und ihn leugnen (Ex 34,14 EU). Das Volk hat die Wahl zwischen Tod oder Leben, Segen oder Fluch (Ex 23,20–33 EU; Lev 26 EU), wie besonders die spätere große Moserede des Deuteronomium ausführt (Dtn 28 EU; Dtn 30 EU). Innerhalb wie außerhalb des Bundesbuchs stehen kasuistisch formulierte Rechtssätze, die mit dem Recht der Hethiter und dem babylonischen Codex Hammurapi verwandt sind, neben apodiktischen Gebotsreihen, die besonders kultische Vergehen und den Schutz der Schwachen betreffen. Letztere werden öfter mit der Erinnerung an Israels Befreiung aus der Sklaverei begründet (Ex 22,20 EU u. a.).

Schöpfer

Erst in relativ spät entstandenen Texten des Tanach wird JHWH als der Schöpfer des Himmels und der Erde bezeichnet: vor allem in Gen 1–11, einigen Psalmen (Ps 8; 19; 74; 77; 89; 104; 139), bei Deuterojesaja (Jes 40–55), in den Sprüchen Salomos und im Buch Ijob.

Die Schöpfungsaussage stammt aus der ausgeprägten Mythologie, die die hebräischen Halbnomaden beim Besiedeln des Kulturlandes Kanaan vorfanden. Ein frühes Zeugnis dieser Begegnung bietet Gen 14,18–22 EU: Abraham trifft nach seinem Sieg über die Ostkönige Melchisedek, den „König von Salem“ (Jerusalem). Dieser wird „Priester des Höchsten Gottes“ genannt und gibt Abraham den Segen dieses „Erschaffers von Himmel und Erde“. Nach außerbiblischen Funden aus Ugarit stand der El Eljon an der Spitze eines polytheistischen Götter-Pantheons. Indem Abraham Melchisedek den zehnten Teil seiner Beute abgab, erkannte er diesen Gott an und identifizierte ihn mit JHWH, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde gemacht hat (v. 22).

Während JHWH im ersten der Zehn Gebote eindeutig als Befreier und Bundespartner Israels definiert ist, sind Aussagen über den Schöpfer in der Bibel vielfältig und nicht an ein bestimmtes Weltbild gebunden. Verschiedene Vorstellungen stehen hinter den beiden Schöpfungserzählungen der Genesis. Der ältere Bericht Gen 2,4–25 EU beschreibt Gott aus der Perspektive des sesshaften Landbauern als Gärtner, der trockenes Land befeuchtet und den Garten Eden bepflanzt, und als Töpfer, der dann die Tiere und den Menschen aus feuchtem Lehm formt. Ihm wird Lebenshauch eingeblasen, der Garten zum „Bebauen und Bewahren“ des Lebens anvertraut, er erhält eine Partnerin und die Aufgabe, den Tieren Namen zu geben, so dass er sie beherrscht und als Partner Gottes das Leben schützt.

Der vorangestellte exilische Schöpfungsbericht (Gen 1,1 EUGen 2,2 EU) ist kosmologisch orientiert. Der Urzustand gleicht einem wässerigen Urchaos (תֹהוּ וָבֹהוּ tohu wawohu), über dieser Urflut (תְהוּם tehom) schwebt Gottes Geist (רוּח ruach). Diese Motive sind mit Schöpfungsmythen der Umwelt, hier besonders dem des phönizischen Sanchuniathon verwandt. Das Chaos tritt Gott hier aber nicht als eigene Macht gegenüber, sondern wird ganz von seinem einzigartigen Handeln beherrscht. Er schafft ( בָּרָא bara: ein exklusiv für Gott verwendetes Verb) die Welt durch sein wirkungsmächtiges Wort ohne Drama, Kampf und Mühe:

Er sprach, und es geschah; er befahl, und es stand da (Ps 33,9 EU).

Dieses Wort formt und strukturiert die Grundelemente des Weltenbaus: zuerst das Licht, das die Finsternis erhellt und Tag von Nacht unterscheidet. Dann werden Himmelsfeste und Urchaos, Meer und Festland unterschieden, es folgen die Pflanzen, die Fixsterne, Sonne und Mond. Diese höchsten Gottheiten Babyloniens sind hier bloß dem irdischen Leben nachgeordnete namenlose „Leuchtkörper“, die zwar Tag und Nacht „regieren“, aber nur als Zeit- und Wegmarken für den Menschen. Dann wird der so geordnete Kosmos mit Pflanzen, Wassertieren, Vögeln, Landtieren und zuletzt dem Menschen bevölkert. Dies alles geschieht in einer Arbeitswoche, nach der Gott sein Werk betrachtet, es für gut befindet und am siebten Tag ruht.

Das begründet den Schabbat als Ruhetag für Israel. Dieser verbindet die Schöpfung mit der besonderen Erwählung Israels als Bundesvolk, das den Sklavenbefreier als wahren Schöpfer der Welt bekannt machen und mit dem Tages- und Wochenrhythmus von Arbeit und Ruhe ehren soll. Das weist auf Autorschaft von Priestern hin, die JHWH den Göttermythen Babylons gegenüberstellten. Diese sollten die ewige Herrschaft der Gottkönige mit metaphysischen Mächten begründen und sichern. Demgegenüber zielen beide biblischen Schöpfungsberichte auf den Menschen und sein lebenserhaltendes partnerschaftliches Gottesverhältnis.

Bei Deuterojesaja wird die Schöpfung zum Erweis der universalen Einzigkeit JHWHs. Radikaler als in Gen 1 heißt es dort (Jes 45,7 EU):

„Ich bin JHWH und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und die Finsternis, der ich Frieden gebe und Unheil schaffe. Ich bin JHWH, der dies alles tut.“

Damit wird das Unheil nicht sanktioniert, dessen endgültige Überwindung gerade dieser Prophet ankündet. Aber auch im Unheil habe Israel sich nur an seinen Gott zu halten. So wird der babylonische Mythos vom Sieg Marduks über den Chaosdrachen, aus dessen Bruchstücken die Welt entstand, auf JHWH bezogen und eng mit Israels Befreiung aus Ägypten verknüpft (Jes 51,9f EU; vgl. Ps 74,13f EU; Ps 89,10–13 EU):

„Wach auf, wie vorzeiten beim Anbeginn der Welt! Warst Du es nicht, der Rahab zerhauen und den Drachen durchbohrt hat? Warst Du es nicht, der das Meer austrocknete, die Wasser der großen Tiefe, der den Grund des Meeres zum Weg machte, damit die Erlösten hindurchgingen?“

Urflut und Schilfmeer sind hier gleichgesetzt, Gottes die Welt sinnvoll ordnendes Schöpferhandeln und sein befreiendes Eingreifen in den Geschichtslauf gehen also unmittelbar ineinander über.

Von den Psalmen, die den Schöpfer loben, zeigt Ps 104 EU eine auffällige Nähe zum Sonnenpsalm Echnatons, der den monotheistischen Kult Atons in Ägypten einführte. Doch auch hier wird nicht das Licht der Sonne selbst, sondern JHWH als sein Urheber gepriesen, der den Gestirnen den Weg weist (v. 19).

Die Spruchweisheit deutet das Wort, mit dem Gott die Welt schuf, als Weisheit (Spr 3,19 EU), die dann als personales Wesen vor Gott „spielt“ (Spr 8,22ff EU). Dies tat in Ägypten auch die Göttin Ma'at, die die weise Weltordnung verkörpert. Hier aber ist die Weisheit keine eigene Gottheit, sondern nur Gottes erstes Werk, das seine weiteren begleitet, ohne ein eigenes Wort zu sagen. Es stellt heraus, was Ps 1,2 EU verkündet:

„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit JHWHs.“

Ijob, der dies angesichts der Erfahrung ungerechten und sinnlosen Leidens herausfordernd in Frage stellt (siehe dazu: Theodizee), wird wiederum auf JHWHs wunderbare Schöpfungswerke hingewiesen, vor denen sein Fragen ins staunendes Schweigen, Umkehr und Lob übergeht (Hi 38,4ff EU). Zugleich wird mit dem Goel („Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“) eine kommende, jenseitige Erlösung angedeutet.

Die Heiligung des Gottesnamens

Indem JHWH Moses seinen Namen offenbarte und so Israel zu seinem Bundesvolk erwählte, verpflichtete er dieses Volk nach biblischer Auffassung bleibend dazu, seinen Namen nach innen wie außen zu „heiligen“. Dies geschieht laut Tanach in verschiedenen Bereichen:

  • im Kult: Als Antwort auf JHWHs Segensverheißungen baute Abraham öfter einen Altar, wo er Gottes Namen anrief (Gen 12,8; 13,4; 21,33). Demnach erhielten die namenlosen Familiengötter der Erzväter im Übergang von nomadischer zu sesshafter Lebensweise eigene Kultorte, an denen später nur noch JHWH verehrt wurde. Wegen des Bilderverbots trat sein Name dort an die Stelle der kanaanäischen Kultbilder. Während JHWH im Himmel wohnend und nicht ortsgebunden vorgestellt wurde (Dtn 26,15), wohnte sein Name fast wie ein „Doppelgänger“ seines Wesens an bestimmten Kultorten und verbürgte so seine Gegenwart.[2]
  • in der Ablehnung von Fremdkulten in Israel. Dass dies nicht von Beginn an so war, sondern JHWH mit kanaanäischen Lokalgöttern synkretistisch zusammen verehrt oder identifiziert wurde, zeigt der Kampf des JHWH-Propheten Elija in der frühen Königszeit für die Alleingeltung des JHWH-Kults (z. B. 1 Kön 18,24). Anders als beim ägyptischen Re oder babylonischen Marduk wurden dabei nur einzelne, ganz bestimmte von den vielen anderen Götternamen – etwa der des El Äljon („höchster Gott“) – titular auf JHWH bezogen: Dies blieb sein einziger Eigenname. So wurde dessen Heiligung mit der Anerkennung seiner Einzigkeit und Unvergleichbarkeit – auch gegenüber allen übrigen Völkern, die ihn zunächst nicht kannten (Ps 79,6 EU) – identisch.
  • mit JHWHs Befragung vor einer gesamtisraelitischen Verteidigungsschlacht unter einem charismatischen Anführer. Mit dem „Voranziehen“ der Bundeslade – einer Art beweglichen Gottesthrons – erhielten die Kämpfer Mut und Zuversicht, die Schlacht unter JHWHs Führung und Beistand auch gegen militärisch haushoch überlegene Gegner gewinnen zu können (z. B. Ps 20,8). Dieses Motiv wandelte sich im Großreich König Davids aber auch zum Appell an die Niederwerfung unterlegener Nachbarvölker (Ps 44,6; Ps 118,10).
  • mit priesterlichem Segen für das Volk. Seit der Landnahme erhielten die Leviten die besondere Aufgabe, Gottes Volk mit seinem Namen zu segnen (Num 6,27; Dtn 10,8; siehe Aaronitischer Segen). Später übernahmen auch Könige diese Aufgabe (2. Sam 6,18). Seit der Überführung der Bundeslade und dem Bau eines Zentralheiligtums wurde die Wohnung des JHWH-Namens auf den Jerusalemer Tempel konzentriert (u. a. Dtn 12,5.11.21; 14,24).
  • mit der gehorsamen Erfüllung der Toragebote. Die kult- und sozialkritischen Schriftpropheten betonten seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. immer stärker „Recht und Gerechtigkeit“ gegenüber den Armen und Benachteiligten in Israel als Richtungssinn aller Gebote, deren Missachtung Israels Untergang nach sich ziehen werde (z. B. Mi 4,5).
  • mit dem Appell an Gottes Hilfe in der Not. Durch das Anrufen seines Namens erfährt der Beter schon Rettung (Ps 54,3) und Schutz (Ps 20,3). Zu Unrecht Angeklagte riefen ihn im Tempel an oder flohen in eine Zufluchtsstadt, um Asyl vor Verfolgung und Tod zu finden (Ps 23,3; 25,11; 143;11; Jer 14,7). Laut Jes 48,9 schützt der Anruf JHWHs vor seinem Zorn.
  • mit dem Anrufen als Rechtszeugen vor Gericht. Ein Schwur wurde üblicherweise mit dem Namen JHWH bekräftigt (Lev 19,12; Dtn 6,13). Der Missbrauch dieser Berufung auf Gott für falsche Eide und Falschaussagen wird in Ex 20,7 als schwerstes Vergehen analog zum Fremdgötterkult (Lev 18,21; 20,3) verboten und mit Gottes Vergeltung bedroht, die den Täter irgendwann einholen werde.
  • mit dem weltweiten Bekanntmachen dieses Namens (Jes 12,4; Ps 105,1–3). Diese Dimension war schon in der Exodustradition angelegt: So erklärt Ex 9,16, durch die Plagen des Pharao solle JHWHs Name allen Völkern bekannt werden. Nach Jos 9,9 erfuhren einige Stämme der Kanaanäer tatsächlich vom Sturz des Pharao und versuchten daraufhin erfolgreich, sich mit den Israeliten zu verbünden, um vor Ausrottung verschont zu werden. Dass die Namensverkündigung auch andere Völker retten sollte, trat aber wohl erst nach der Rückkehr der verschleppten Israeliten aus dem babylonischen Exil in den Vordergrund. Eine dem Buch Amos später angefügte Heilsverheißung beansprucht die Fremdvölker wie Israel als JHWHs Besitz (Am 9,12). JHWH und seinen Bund mit Israel weltweit anzuerkennen, ist nach 2 Sam 7,26 der Sinn des Tempelbaus.

Die Israel gegebene Namensoffenbarung wird besonders in der spätnachexilischen Prophetie zum Ziel der Heilsgeschichte: Zuletzt werde JHWH selbst seinen Namen aller Welt so offenbaren, dass aller Götzenkult verschwinde und alle Menschen ihn anerkennen und ehren würden (Sach 14,9; Jes 45,23).

JHWH im Neuen Testament

Das Urchristentum entstand in einer Zeit, als das Judentum den Gottesnamen schon weitgehend tabuisiert und durch Adonaj („[mein] Herr“) ersetzt hatte, wie Schriften aus Qumran belegen. Die Schriften des Neuen Testaments (NT) wurden zudem alle im damals gebräuchlichen Griechisch abgefasst, nur einige Zitate Jesu sind auf Aramäisch überliefert. Dass im NT keine Belege für das Tetragramm zu finden sind, kann daher nicht verwundern.

Gott wird im NT durchgängig Kyrios (κύριος – Herr, Besitzer, Gebieter) genannt. Dies entspricht der Septuaginta, die damit den Hoheitstitel „Adonaj“ für Gott übersetzt. Auch wo griechische Handschriften des Alten Testaments aus dem 1. Jahrhunderts das Tetragramm unübersetzt stehen ließen, wurde es dann vermutlich analog zum hebräischen Adonaj mit Kyrios ausgesprochen. Um diesen unverwechselbaren einzigen Herrn jenen gegenüberzustellen, die sich ebenfalls als „Herr und Gott“ anreden ließen – z. B. Augustus, Nero, Domitian – ergänzte die Septuaginta den Kyriostitel oft mit dem Zusatz Pantokrator – „Allherrscher“. Auch diesen Sprachgebrauch übernahm das NT (z. B. in Lk 10,21 EU).[3]

Jesus von Nazaret hat den Gottesnamen als rabbinisch geschulter, aramäisch sprechender Galiläer wahrscheinlich nicht ausgesprochen: Er verbot den Eid, der vor Gericht oft mit dem Anrufen Gottes als Zeuge verbunden war (Mt 5,33–37 EU), und lehrte seine Jünger, Gott als „Vater“ (Abba) anzurufen (Mt 6,8 EU). Wie in vielen anderen hebräischen Vornamen ist in „Jehoschua“ (יְהוֹשׁוּעַ), westaramäisch „Jeschua“ (יְשׁוּעַ) oder „Jeschu“ (יְשׁוּ), eine Kurzform des Gottesnamens enthalten. Der ins Griechische übertragene Vorname Jesus lautet daher als Satz: JHWH rettet oder JHWH ist Rettung.

Aufgrund der Erfahrung seiner Auferstehung übertrugen die Urchristen den Kyriostitel auf Jesus. Denn sie glaubten, dass mit seiner Überwindung des Todes die Auferstehung der Toten begonnen habe, die das Judentum am Ende der Zeit vom Kommen Gottes als Endrichter erwartete. Damit erhielt die Beziehung zwischen Gott und Jesus eine neue Qualität (Röm 4,24 EU):

[Gott ist] der, der unseren Kyrios Jesus auferweckt hat von den Toten.

Dazu heißt es im ältesten Christushymnus des NT (Phi 2,9ff EU):

„Darum hat Gott ihn auch erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle Knie derer, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus Herr (griechisch: Kyrios) sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

So wird Jesus mit Gott identifiziert und zugleich als der Sohn des Vaters von diesem unterschieden.

Dieses Verhältnis zwischen Jesus und dem Gott Israels ist Thema der bis zum Erstem Konzil von Nicäa (325) entfalteten altkirchlichen Trinitätslehre: Sie lehrt ausgehend von Gottes Selbstoffenbarung in Christus drei zu unterscheidende Seinsweisen (Personen) in dem einen Gott, nämlich Vater, Sohn und Heiliger Geist. Judentum und Islam lehnen die Bezeichnung und Anbetung Jesu als „Gott“ oder „Herr“ ab. Sie ist unvereinbar mit ihrem Verständnis des einzigen wahren Schöpfergottes.

Judentum

Septuaginta

LXX-Handschrift um die Zeitenwende mit dem Tetragramm in Zeile 3, 5 und 13

Die um 250 v. Chr. in Alexandria (Ägypten) begonnene griechische Übersetzung des Tanach, die Septuaginta, gibt das Tetragramm in älteren Handschriften bis 135 n. Chr. ausschließlich mit althebräischen oder aramäischen Buchstaben mitten im griechischen Text wieder, nur in einer Handschrift mit den griechischen Buchstaben ΙΑΩ. Erst ab ca. 150 n. Chr. taucht in griechischen Bibelhandschriften stattdessen Kyrios (Herr) für den Gottesnamen auf.[4] Bis zum 9. Jahrhundert verdrängte dieser Titel den hebräischen Namen ganz (Ambrosiana O 39 sup.).

Im 4. Jahrhundert übertrugen manche Kopisten die hebräischen Konsonanten des Tetragramms ihrer Vorlagen vereinzelt in die optisch ähnlichen griechischen Buchstaben Π Ι Π Ι („PIPI“).

Ex 3,14 übersetzt die Septuaginta mit εγω ειμι ο ων („Ich bin der Seiende“). Das deutete den Vers als Aussage über Gottes ewige geheimnisvolle Identität im Unterschied zu allem sinnlich Wahrnehmbaren und als Zustand einer immerwährenden Gegenwart. Damit verschob sich der Sinnakzent vom dynamischen Handeln, in dem Gott sich als Retter und Helfer zeigt (wer ist Gott-für-uns?), zur statischen Theorie des Essenz- oder Substanzbegriffs (was ist Gott-an-sich?). Dies zeigt den Einfluss des Hellenismus und der antiken Metaphysik auf die jüdische Theologie im 3. vorchristlichen Jahrhundert.

Mischna und Talmud

Die rabbinische Tradition folgte der Eigendeutung des Namens in Ex 3,14 und leitete ihn von den drei Zeitformen des Verbs היה HJH ab: hajah (הָיָה) „Er war“ (Perfekt), hojêh (הֹיֶה) „Er ist“ (Partizip) und jihjêh (יִהְיֶה) „Er wird sein“ (Imperfekt). Damit betonte sie ihren Glauben an Gottes zeitübergreifende Gegenwart in der Geschichte des jüdischen Volkes.

Im Judentum wird Gottes Namensoffenbarung in engem Zusammenhang mit seinem „Herabkommen“, „Retten“ (Ex 3,8) oder „Erbarmen“ als unvorhersehbare und unbegreifliche Zuwendung zum Menschen verstanden. Jüdische Ausleger betonen daher besonders den Aspekt von Gottes Gnade, die als besonders heilig angesehen wird.

Weder Tora noch Mischna verbieten den Gebrauch des Gottesnamens. Aber ein Jude, der den Namen öffentlich in negativem Kontext aussprach, lief im alten Israel Gefahr, als Gotteslästerer die Todesstrafe zu erleiden (Lev 24,16 EU). Die Heiligkeit des Namens sollte vor solchem Missbrauch geschützt werden: Daher vermieden bereits die Chassidim – eine jüdische Richtung der „Frommen“, die etwa seit den Makkabäerkriegen im 2. vorchristlichen Jahrhundert entstand – die Aussprache des Gottesnamens. Doch erst mit der Kanonisierung der hebräisch-aramäischen Schriften (um 135) wurde der Gottesname auch schriftlich allgemein vermieden.

Kabbala

In der im 2. Jahrhundert einsetzenden Tradition der Kabbala hat auch die Deutung des Tetragramms mithilfe der spekulativen Zahlensymbolik ihren festen Platz. Im Sithre Othioth („Geheimnisse der Zeichen“) aus dem Sohar (verfasst um 1300) findet sich eine längere Abhandlung zu den Buchstaben des Gottesnamens im Zusammenhang der Schöpfungsgeschichte.

Das Jüdische Museum Berlin bot zur Kabbala im August 2004 eine Sonderausstellung mit dem Titel „10+5=Gott. Die Macht der Zeichen“. Der Titel bezog sich darauf, dass der Konsonant „Jod“ gemäß seiner Stellung im hebräischen Alphabet den Zahlenwert 10, „He“ den Wert 5 hat. Beide stehen für die hebräische Kurzform des Tetragramms (JH, „Jahu“ oder „Jah“). Der Ausstellungskatalog bemerkte dazu:

„… den Namen Gottes zu schreiben, ist im Judentum ein Tabu. Dargestellt wird die 15 daher mit den Buchstaben (Waw) und (Teth) = 6+9.“

Die Ausstellung selbst verwendete nur die arabischen Zahlenwerte 10+5 für „Gott“, nicht aber die hebräischen Zeichen Jod und He. Sie verstieß damit nicht gegen das jüdische Tabu der Veröffentlichung des Gottesnamens, da im Judentum nur Hebräisch die heilige Sprache auch für die Gottesnamen ist.

Elemente der jüdischen Kabbala wurden auch von anderen Mystikern übernommen und mit spekulativen Erklärungen zum Namen „Jesus“ (Jeschuah) verbunden. Diese Werke wurden von den jüdischen Kabbalisten jedoch meist abgelehnt. Ein Beispiel für solche Namensspekulation bietet der theosophische OkkultistPapus“, der in seinem Werk Die Kabbala ausführlich die Bedeutung der Buchstaben des heiligen Tetragramms beschreibt.

Moses Mendelssohn

Moses Mendelssohn, der die Hebräische Bibel im 18. Jahrhundert als erster jüdischer Theologe ins Deutsche übertrug, übersetzte Ex 3,13–15:

13 Mosche sprach zu Gott: „Wenn ich nun zu den Kindern Jisraels komme und ihnen sage: 'Der Gott eurer Väter sendet mich', und sie sagen: 'Wie ist Sein Name?' Was soll ich ihnen antworten?“ 14 Gott sprach zu Mosche: „Ich bin das Wesen, welches ewig ist.“ Er sprach weiter: „So sollst Du zu den Kindern Jisraels sprechen: 'Das ewige Wesen, das sich nennt: 'Ich bin ewig' hat mich zu euch gesandt.'“ 15 Gott sprach weiter zu Mosche: „So sollst Du zu den Kindern Jisraels sprechen: 'Das ewige Wesen, der Gott eurer Voreltern, der Gott Awrahams, Jizchaks und Jaakows sendet mich zu euch. Dies ist immer mein Name, und dies soll immer mein Denkwort sein in zukünftigen Zeiten'.

Diese Übersetzung berücksichtigte, dass „Ehje“ auf Hebräisch sowohl „Ich war“, „ich bin“ und „ich werde sein“ bedeuten kann. Andererseits deutete Mendelssohn die dem Subjekt „Ich“ (Gott) vorbehaltene Selbstoffenbarung in der Zeit, die sich der Ausdeutung seines „Wesens“ in gewisser Weise entzieht, analog zur griechischen Metaphysik als Eigenschaft der immerwährenden Präsenz Gottes.

In seiner Psalmenübersetzung gab Mendelssohn den Gottesnamen an einigen Stellen mit Jehovah wieder; mehrere jüdische Übersetzer folgten ihm zumindest an einzelnen Bibelstellen: so die Rabbiner, die in St. Petersburg Mendelssohns Übersetzung revidierten, im Buch Exodus; Julius Fürst. Lazarus Goldschmidt gab in den 1920er Jahren in seiner unvollendeten dreibändigen Übersetzung das Tetragramm über 4000-mal so wieder. Simon Bernfeld nahm zudem „Jahweh“ in die Anmerkungen auf.

Martin Buber und Franz Rosenzweig

Martin Buber und Franz Rosenzweig begründeten ihre Übersetzung für Die Schrift (1926–38):

Die Einsicht in den pronominalen Charakter oder Gehalt der ursprünglichen Namensform gab die Richtung an. Darum steht in unserer Verdeutschung Ich und Mein, wo Gott redet, Du und Dein, wo er angeredet wird, Er und Sein, wo von ihm geredet wird. … An einzelnen Stellen der Schrift – außerhalb des Pentateuch –, wo der Name in seiner vollen Erschlossenheit sich manifestiert, weil eben die Gegenwärtigkeit Gottes verkündigt werden soll, musste 'Er ist da' gewagt werden.

Sie verstanden die Namensoffenbarung nicht als ontologische Wesensaussage, sondern als Verheißung, die Gottes mitgehendes, helfendes Dasein für die von ihm erwählten, notleidenden Menschen in Aussicht stellt. Sie übersetzten Ex 3,14f daher:[5]

„Ich werde dasein, als der ich dasein werde … So sollst du zu den Söhnen Jissraels sprechen: Ich bin da schickt mich zu euch.“

Buber paraphrasierte die Aussageabsicht von Ex 3,14 in Verbindung mit Dtn 30,12-14 EU daher so:[6]

„Ihr braucht mich nicht zu beschwören; denn ich bin da, bin bei euch. Aber ihr könnt mich auch nicht beschwören; denn ich bin jeweils so bei euch, wie ich jeweils sein will; ich selber nehme keine meiner Erscheinungen vorweg, ihr könnt mir begegnen nicht lernen, ihr begegnet mir, wenn ihr mir begegnet.“

Christentum

Altar in Cottbus mit hebräischer Aufschrift JHWH (oben mittig)
Der Erzengel Michael kämpft mit Satan, auf seinem Schild der Schriftzug יהוה (Michaelerkirche, Wien)

Jehovah

Die Schreibweise Jehova, Iehovah oder Jehovah wird auf den Dominikanermönch Raymund Martini zurückgeführt. Dieser übersetzte um 1270 verschiedene Bibelteile aus dem Hebräischen ins Lateinische; in den Handschriften seines Werks Pugio Fidei adversus Mauros et Judaeos wird das Tetragramm mit Iehovah wiedergegeben. Man nimmt an, dass er die masoretische Punktierung der zu adonaj gehörigen Vokale (e-o-a) mit den Konsonanten JHWH zu I-e-H-o-V-a-H kombinierte.

Diese Schreibung verwendeten dann viele Theologen, darunter Nikolaus von Kues (etwa in seiner Predigt In Principio Erat Verbum von 1428), Petrus Galatinus in seinem Werk De Arcnis catholicae veritatis (1518), William Tyndale in seiner Pentateuchübersetzung (1530), Dominikus von Brentano (1785). Ihnen folgten einige deutsche Bibelübersetzungen bis in die Gegenwart hinein: darunter die unrevidierte Elberfelder Bibel - das Vorwort von 2007 begründet (S. VII): „Wir haben diesen Namen des Bundesgottes Israels beibehalten, weil der Leser seit Jahren an denselben gewöhnt ist“ -, die frühen Auflagen der katholischen Übersetzung des Leander van Eß und einzelne Stellen der englischen King-James-Bibel. Franz Eugen Schlachter übersetzte das Tetragramm in seiner Miniaturbibel von 1905 dort mit „Jehova“, wo der Gottesname ausdrücklich im Gegensatz zu heidnischen Göttern steht; sonst mit Herr. Die erste Revision von Linder und Kappeler von 1913 bzw. 1918 behielt diese Schreibweise bei. Seit der Revision 1951 ist in dieser Übersetzung Jehova durchgehend mit „HERR“ wiedergegeben.

Im deutschsprachigen Raum verwenden zudem Hunderte von Kircheninschriften, Kirchenliedern, Münzen und literarische Werke bis ins 20. Jahrhundert hinein diese Schreibweise. Bekannt ist das altkirchliche Lied „Dir, Dir Jehova will ich singen“ nach der Melodie von Johann Sebastian Bach; seinen Text verfasste Bartholomäus Crasselius 1697 in Halle. Auch in Giuseppe Verdis Oper Nabucco ist der Name zu finden. Franz Schubert vertonte in seinem Lied „Die Allmacht“ (D 852 op. 79,2) den Text „Groß ist Jehova, der Herr“ von Johann Ladislaus Pyrker. In Georg Friedrich Händels Opern bzw. Oratorien Samson, Esther, Saul, Belshazzar und Jephtha steht Jehova.

Außerdem wurde Jehova im Mittelalter vielerorts bei Altären von Kirchen eingraviert oder eingeschnitzt oder über Kirchenportalen eingemeißelt. Auch in Kirchenbauten der Barockzeit taucht er oft auf, z. B. als Tetragramm im Glasfenster hoch über dem Hauptaltar der Wiener Karlskirche.

Karlskirche in Wien

Viele christliche charismatisch-afrikanische Pfingst-Kirchen verwenden heute noch den Namen Jehovah in ihren Gottesdiensten und Gospelliedern.

Die Zeugen Jehovas verwenden die Schreibweise durchgängig in ihrer „Neue-Welt-Übersetzung“, sowohl im Alten (6973-mal) wie im Neuen Testament (237-mal). Deswegen wird diese Bezeichnung oft als Besonderheit dieser Religionsgemeinschaft aufgefasst, obwohl sie seit Jahrhunderten im deutschen Sprachraum verbreitet war.

Martinskirche in Olten, Schweiz

Auch die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Mormonen), verwendet Jehova vor allem in ihren Tempelritualen. Im sonstigen Sprachgebrauch bleiben dort alle übrigen biblischen Gottesnamen und Attribute üblich.

Übersetzungen

Obwohl das Tetragramm in den griechischen NT-Handschriften nicht vorkommt, kennzeichnete Martin Luther in seiner Lutherbibel von 1545 den Vater mit HERR (150-mal), den Sohn dagegen mit HErr.[7]

Die katholische Einheitsübersetzung gebraucht derzeit noch an 133 Stellen Jahwe, schreibt an den meisten Stellen aber Herr. In ihrer von den katholischen Bischofskonferenzen geplanten Revision wird das Tetragramm einheitlich durch „HERR“ wiedergeben werden. Dies folgt den Normen des Vatikan für die Übersetzung der Heiligen Schrift in die Volkssprachen (Liturgiam authenticam) von 2001: Danach sollen Bibelübersetzer keinen Wortschatz oder Stil verwenden, den Katholiken mit dem Sprachgebrauch anderer Religionen verwechseln könnten. Mit Rücksicht auf die kirchliche Tradition soll das Tetragramm nur noch durch ein Wort wiedergegeben werden, das dem lateinischen dominus („Herr“) entspricht. In der Herder-Bibel ("Benedikt-Bibel") wurde daraufhin an tausenden Stellen das Wort "Jahwe" durch "Herr" ersetzt.

Die meisten evangelischen Bibelübersetzungen schreiben im Anschluss an jüdische Tradition ebenfalls Herr. Manche unterscheiden HErr oder HERR, um darauf hinzuweisen, dass an dieser Stelle JHWH oder Adonaj im Urtext stehen könnte; für Adonaj JHWH steht dann entsprechend Herr GOTT oder „Herr HErr“. In den meisten anderen Sprachen wird dies ähnlich gehandhabt.

Die Bibel in gerechter Sprache (2006) legt keine Übersetzung fest und bietet Lesern stattdessen jedes Mal verschiedene Lesemöglichkeiten an: Adonaj, der Ewige, die Ewige, Schechina, GOTT, Ich-bin-da, der Name, der Lebendige, die Lebendige, ErSie etc.

Exegetisch-theologische Kommentare

Schon der Alttestamentler Ludwig Köhler betonte 1936 zu Ex 3,14:

„Ich bin der ich bin' ist eine Aussage, welche die Auskunft verweigert. Gott gibt Mose nicht das Geheimnis seines Wesens preis. Wer Gott ist, wird Mose an seinem Wirken schon sehen.“

Für den Alttestamentler Gerhard von Rad grenzte sich die biblische Theologie damit von der altorientalischen Umwelt ab: Dort enthüllt der Name immer das ganze „Wesen“ seines Trägers, so dass dieser darin greifbar ist. Für den Kult war diese Enthüllung unentbehrlich, um ein „Gedenken“ an die Gottheit zu stiften:[8]

„Der Name zwingt die Gestalt zu bleiben und verbürgt, dass der Mensch sie immer wieder findet.“

Nur wer ihren Namen kannte, konnte eine Gottheit herbeirufen und für die eigene Not interessieren. Damit war unvermeidbar Missbrauch für menschliche Interessen verbunden. So wurden Gottes- oder Dämonennamen in der Magie zur Zauberformel, mit der sich der Genannte herbeizitieren lässt (vgl. Rumpelstilzchen).

Auch für den Alttestamentler Walther Zimmerli weist Ex 3,14 diesen Missbrauch zurück. Das redende Subjekt behalte sich seine Selbstoffenbarung vor und setze allen Versuchen, Gottes Wesen aus seinem Namen zu erschließen, eine unübersteigbare Grenze:[9]

„Für Israel ist der Jahwename ein das Persongeheimnis feststellender, kein das Wesen Jahwes aufschließender, es zuordnender Name.“

Von da aus betonen jüdische und christliche Ausleger heute oft den Zukunftsaspekt der Namensoffenbarung. Ernst Bloch übersetzte Ex 3,14 in Prinzip Hoffnung III, S. 1457f mit Ich werde sein, der ich sein werde. Er stellte dieses erst in der Zukunft vollendete Sein einer zeitlos unveränderlichen Gottesexistenz gegenüber, die der Name des Apollon repräsentiere, wie ihn Plutarch überliefert: „El: Du bist“. Walter Kreck widmete dem Verhältnis von Gegenwart und Zukunft Gottes einen Buchtitel: Gottes Sein ist im Werden. Hans Küng nannte in Existiert Gott? (S. 680) im Anschluss an Martin Buber beide Übersetzungsmöglichkeiten: Ich bin da, als der ich da bin oder Ich bin da, als der ich da sein werde. Dies sei keine metaphysische Wesensaussage wie das „Sein-selbst“ oder „Sein-an-sich“ im Thomismus, sondern eine Absichtserklärung zur Anwesenheit, zum dynamischen Dasein, Gegenwärtigsein, Wirklichsein, Wirksamsein, die keine Objektivierung, Festlegung oder Verfestigung eines Gottesbildes zulasse.

Im Anschluss an die beiden Aspekte der Zurückweisung im Blick auf Gottes Subjektsein, der Verheißung im Blick auf Gottes heilvoll zugewandtes Wirken in der Geschichte kommentierte Karl Barth:[10]

„Ich bin der, dessen eigentlichen Namen niemand nachspricht – das ist bedeutsam genug: Der offenbarte Name selbst soll durch seinen Wortlaut an die Verborgenheit auch und gerade des offenbarten Gottes erinnern.“

Diesen als „eschatologischer Vorbehalt“ bezeichneten Aspekt – Gott allein weiß, wer er sein und wie er sich zeigen wird – deutete Barth später als Offenheit des Alten Testaments für die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus:[11]

„Der Name Jahwes, der im Alten Testament die alleinige Quelle allen Trostes und Heils ist, ist jetzt konkret gefüllt durch das Heilsgeschehen, dessen Subjekt der Mensch Jesus ist.“

Gottesdienstliche Verwendung

Die den Christen im Vaterunser aufgetragene Heiligung des Gottesnamens schließt nach Auffassung der Römisch-katholischen Kirche auch den Respekt vor der jüdischen Tradition ein, den Gottesnamen nicht auszusprechen. So erteilte Papst Benedikt XVI. am 29. Juni 2008 eine Anweisung an alle Bischofskonferenzen, die zugleich als Bitte an alle Kirchen formuliert war, den Gottesnamen nicht mehr in Liturgie, Gebeten oder Kirchenliedern zu verwenden:

„Man darf den Namen Gottes nicht in der Form des Tetragramms YHVH aussprechen.“

Damit reagierte der Papst auf eine Bitte des römischen Oberrabbiners Riccardo Di Segni vom Januar 2006.[12]

Siehe auch

Einzelbelege

  1. Rainer Albertz: Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit Bd.1: Von den Anfängen bis zum Ende der Königszeit, 2. Auflage, Göttingen 1996, S. 82
  2. Gerhard von Rad: Theologie des Alten Testaments Bd. 1, Christian Kaiser Verlag, 6. Auflage, München 1969, S. 196
  3. Martin Karrer, Jesus Christus im Neuen Testament S. 344
  4. Gérard Gertoux: The Name of God Y.eH.oW.aH Which is Pronounced as it is Written I_Eh_oU_Ah. It’s Story. Lanham, New York, Oxford 2002, S. 99–108
  5. Die fünf Bücher der Weisung. Verdeutscht von M. Buber gem. m. F. Rosenzweig. Lambert, Schneider. Heidelberg, 1981. ISBN 3-7953-0180-7
  6. Martin Buber: Kampf um Israel (1933), S. 14
  7. Das Neue Testament in der deutschen Übersetzung von Martin Luther. Studienausgabe, Band 1. Reclam. Stuttgart 1989
  8. Gerardus van der Leeuw: Phänomenologie der Religion 1933, S. 135; zitiert bei Gerhard von Rad: Theologie des Alten Testaments Band 1, Christian Kaiser Verlag, 6. Auflage, München 1969, S. 195, Anmerkung 15
  9. Walther Zimmerli: Das Problem der Sprache in Theologie und Kirche. In: Deutscher evangelischer Theologentag 1958 (Hrsg. W. Schneemelcher), S. 12
  10. Karl Barth: Kirchliche Dogmatik Band I/1, S. 335
  11. Karl Barth: Kirchliche Dogmatik Band III/2, S. 758
  12. Vatikan untersagt “Jahwe”-Nennung in Liturgie ;… den Namen Gottes nicht aussprechen ;Congregation for Divine Worship and the Discipline of the Sacraments, Vatican 2008/06/29 (englischer Originalwortlaut)

Literatur

Zum Tetragramm

  • Josef Tropper: Der Gottesname *Yahwa. In: Vetus Testamentum 51 (2001), 81–106.
  • Manfred Weippert: Jahwe. In: Manfred Weippert: Jahwe und die anderen Götter. Studien zur Religionsgeschichte des antiken Israel in ihrem syrisch-palästinischen Kontext. Tübingen: Mohr Siebeck 1997. ISBN 3-16-146592-X

Biblische Religions- und Sozialgeschichte

  • Rainer Albertz: Religionsgeschichte Israels. Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-51676-2
  • Walter Dietrich, Martin A. Klopfenstein (Hrsg.): Ein Gott allein? JHWH-Verehrung und biblischer Monotheismus im Kontext der israelitischen und altorientalischen Religionsgeschichte. Universitätsverlag, Freiburg Schweiz 1994, ISBN 3-525-53774-3

Alttestamentliche Theologie

  • Erhard S. Gerstenberger: Jahwe - ein patriarchaler Gott? Traditionelles Gottesbild und feministische Theologie. Kohlhammer, Stuttgart-Berlin-Köln 1988, ISBN 3-17-009947-7
  • Erhard S. Gerstenberger: Theologien im Alten Testament. Pluralität und Synkretismus alttestamentlichen Gottesglaubens Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-015974-7
  • Antonius H. J. Gunneweg: Biblische Theologie des Alten Testaments. Kohlhammer, Stuttgart-Berlin-Köln 1993, ISBN 3-17-012199-5
  • Otto Kaiser: Der Gott des Alten Testaments. in: Theologie des AT. Bd 1. Grundlegung. UTB. Bd 1747. Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-8252-1747-7
  • Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte. Neukirchener Verlag 1982 (4. Aufl.). ISBN 3-7887-0655-4
  • Gerhard von Rad: Theologie des Alten Testaments. Bd 1. Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels. Christian Kaiser, München 1969, 1982 (8Aufl.). ISBN 3-459-00410-X
  • Max Reisel: The mysterious name of Y.H.W.H. The tetragrammaton in connection with the names of EHYEH asÌer EHYEH-HuÌhaÌ-and SÌem HammephoÌraÌs. In: Studia Semitica Neerlandica. Van Gorcum, Assen 1957 (englisch). ISSN 0081-6914
  • Walter Zimmerli: Ich bin Jahwe. in: Gottes Offenbarung. Theologische Bücherei. Bd 19. Kaiser, München 1963, 1969. ISSN 0563-430X
  • Walter Zimmerli: Grundriss der alttestamentlichen Theologie. Kohlhammer, Stuttgart-Berlin-Köln 1985 (5. Aufl.) ISBN 3-17-008956-0

Kabbala

  • Gérard Encausse: Die Kabbala von Papus. Deutsche Übersetzung Julius Nestler. Altmann, Leipzig 1900, 1910, 1921, 1932 (3.Aufl.), Fourier, Wiesbaden 2000, Marix, Wiesbaden 2004. ISBN 3-937715-61-4

Kiddusch HaSchem

  • Verena Lenzen: Jüdisches Leben und Sterben im Namen Gottes. Studien über die Heiligung des göttlichen Namens (Kiddusch HaSchem). Pendo Verlag, Zürich 2002, ISBN 3-85842-460-9

Weblinks


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