Großschirma

Großschirma
Wappen Deutschlandkarte
Die Stadt Großschirma führt kein Wappen
Großschirma
Deutschlandkarte, Position der Stadt Großschirma hervorgehoben
50.96638888888913.278055555556330
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 330 m ü. NN
Fläche: 61,44 km²
Einwohner:

5.943 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09603
Vorwahl: 037328
Kfz-Kennzeichen: FG
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 210
Stadtgliederung: Kernstadt, 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 156
09603 Großschirma
Webpräsenz: www.grossschirma.de
Bürgermeister: Volkmar Schreiter (FDP)
Lage der Stadt Großschirma im Landkreis Mittelsachsen
Altmittweida Augustusburg Bobritzsch Bockelwitz Brand-Erbisdorf Burgstädt Claußnitz Döbeln Dorfchemnitz Ebersbach (Döbeln) Eppendorf Erlau (Sachsen) Flöha Flöha Frankenberg/Sa. Frankenstein (Sachsen) Frauenstein (Erzgebirge) Freiberg Geringswalde Großhartmannsdorf Großschirma Großweitzschen Hainichen Halsbrücke Hartha Hartmannsdorf (bei Chemnitz) Hilbersdorf (bei Freiberg) Königsfeld (Sachsen) Königshain-Wiederau Kriebstein Leisnig Leubsdorf (Sachsen) Lichtenau (Sachsen) Lichtenberg/Erzgeb. Lunzenau Mittweida Mochau Mühlau (Sachsen) Mulda/Sa. Neuhausen/Erzgeb. Niederstriegis Niederwiesa Oberschöna Oederan Ostrau (Sachsen) Penig Rechenberg-Bienenmühle Reinsberg (Sachsen) Rochlitz Rossau (Sachsen) Roßwein Sayda Seelitz Striegistal Taura Waldheim Wechselburg Weißenborn/Erzgeb. Zettlitz Ziegra-Knobelsdorf Zschaitz-Ottewig SachsenKarte
Über dieses Bild

Die Stadt Großschirma liegt im Landkreis Mittelsachsen (Sachsen), 7 km nördlich der Kreisstadt Freiberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Großschirma liegt in einem Seitental der Freiberger Mulde. Durch den Namen gebenden Ortsteil der Stadt, der sich über fast 4 km in West-Ost-Richtung erstreckt und der in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Waldhufendorf entstand, verläuft die Bundesstraße 101, über die man in nördlicher Richtung Nossen (13 km) und in südlicher Richtung Freiberg (8 km) erreicht. Großschirma liegt in einer Höhenlage von 286 m bis 395 m über NN.

Stadtgliederung

Zu Großschirma gehören folgende Stadtteile (Stand Ende 2009):

  • Siebenlehn mit Breitenbach (1.527 Einwohner)
  • Großschirma Kern (1.467 Einwohner)
  • Großvoigtsberg (690 Einwohner)
  • Reichenbach (592 Einwohner)
  • Obergruna (498 Einwohner)
  • Kleinvoigtsberg (264 Einwohner)
  • Hohentanne (263 Einwohner)
  • Seifersdorf (315 Einwohner)
  • Rothenfurth (313 Einwohner)

Geschichte

Großschirma wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Durch Großschirmaer Heimatchronisten wurde die Entstehung auf 956 festgesetzt. Einen Beweis dafür blieben sie trotz eindeutiger Akten- und Forschungslage sowie Hinweisen der Geschichtsforschung bis heute schuldig. Bis zur Reformation gehörte der Ort zum Kloster Altzella.

1555 verkaufte Kurfürst August das Dorf Großschirma neben 14 weiteren Dörfern aus dem ehemaligen Klosterbesitz an seinen Kammerrat Ulrich von Mordeisen. Rudolph Mordeisen, einer seiner Söhne verkaufte Großschirma und wenigstens weitere neun Dörfer des Familienbesitzes im Jahr 1587 an den Kurfürsten Christian.

Mit dem Beginn des Bergbaues im Freiberger Bergbaurevier begann auch Großschirma vom Aufschwung zu profitieren. Die staatliche Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln (kurz auch: Churprinz) unweit des westlichen Muldenufers war gemessen an der Ausbeute eines der reichsten Bergwerke im Freiberger Revier.
Bemerkenswert ist, dass von 1789 bis 1868 das hier geförderte Erz zur Verhüttung auf dem Wasserweg – über den sogenannten Churprinzer Bergwerkskanal – nach Halsbrücke befördert wurde.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Rothenfurth. Hohentanne kam am 1. Januar 1994 hinzu. Großvoigtsberg und Kleinvoigtsberg folgten am 1. März 1994.[2] Am 1. Januar 1999 wurde Reichenbach bei Siebenlehn eingemeindet.[3]

Im Jahre 2003 bot die Stadt Siebenlehn wegen finanzieller Probleme an, mit Großschirma zu fusionieren, nachdem die Eingemeindung nach Reinsberg am Veto der Reinsberger Gemeinderäte gescheitert war. Die Stadt hatte sich mit der Erschließung eines Gewerbegebiets übernommen und war von der Zwangsverwaltung bedroht. Die Fusion wurde am 1. September 2003 vollzogen[4], womit auch das Stadtrecht von Siebenlehn auf Großschirma überging. Es war die erste Eingemeindung einer Stadt in eine Gemeinde in Sachsen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stichtag 31. Dezember):

Jahr Einwohner
1998 4.212
1999 4.171
2000 4.173
2001 4.149
2002 4.125
2003 6.224
2004 6.116
Jahr Einwohner
2005 6.123
2006 6.084
2007 6.002
2008 5.971
2009 5.929


Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stadtverwaltung Großschirma

Gedenkstätten

  • Grabstätten auf dem Ortsfriedhof für zwei namentlich bekannte Personen (einen Mann und eine Frau) aus Polen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit in der Pappenfabrik wurden
  • Grabstätte und Gedenkplatte von 1975, gestaltet von dem Bildhauer Gottfried Kohl, auf dem Friedhof des Ortsteiles Reichenbach zur Erinnerung an sechs unbekannte jüdische KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch im Mai 1945 ums Leben kamen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Siehe auch

Literatur

  • Richard Steche: Grossschirma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 98.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003

Weblinks


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