Essen Hbf

Essen Hbf
Essen
Essener Hauptbahnhof – 2007
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrsknoten
Art Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise

13

Reisende

135.000 [1]

Tägliche Zugfahrten

ca. 175 (Fernverkehr)[1]
ca. 226 (Nahverkehr)[1]

Abkürzung

EE

Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Eröffnung

1. März 1862

Architekt Vorkriegsbau: Fritz Klingholz
Nachkriegsbau: ?
Baustil Vorkriegsbau: Neugotik
Nachkriegsbau: Neue Sachlichkeit
Stadt Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 27′ 5″ N, 7° 0′ 50″ O51.4513888888897.01388888888897Koordinaten: 51° 27′ 5″ N, 7° 0′ 50″ O
Eisenbahnstrecken

Der Essener Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Essen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen und gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service. Er ist wichtiger Haltepunkt für den Fern-, Regionalverkehr und S-Bahnverkehr. Daneben ist er der wichtigste Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Personennahverkehr innerhalb Essens und grenzt unmittelbar an das Südende der Essener Innenstadt.

Inhaltsverzeichnis

Bahnhofsanlage

Beim Essener Hauptbahnhof handelt es sich um einen Durchgangsbahnhof, dessen Bahnsteige einzelne Bahnsteigüberdachungen besitzen. Zusätzlich zu den Durchgangsgleisen besitzt der Bahnhof auch einige Stumpfgleise für den Verkehr in Richtung GelsenkirchenMünster, Hagen sowie Borken.

Quer und mittig unterhalb der Gleise befindet sich die Bahnhofshalle auf zwei unterschiedlichen Höhenniveaus, welche durch Treppen und Rolltreppen miteinander verbunden sind. Auf der unteren Ebene befinden sich Geschäfte und das Reisezentrum, auf beiden Ebenen dazu Gastronomie. Beide Ebenen ermöglichen den Durchgang von der nördlich des Bahnhofes gelegenen Essener Innenstadt in das Essener Südviertel. Die obere Ebene dient als Verteilerebene zu den Gleisen, ein direkter Zugang zu den Bahnsteigen ist von der unteren Ebene nicht möglich. Ein Fußgängertunnel am östlichen Ende der Gleise ermöglicht neben dem Gleiszugang ebenfalls den Durchgang von der Essener Innenstadt ins Südviertel. Ein zweiter Fußgängertunnel am westlichen Ende der Gleise verbindet nur einen Teil der Gleise und bietet nur von diesen einen indirekten Durchgang zur Innenstadt. Parallel und westlich zur Bahnhofshalle unterquert die Straße Am Hauptbahnhof samt Bushaltestellen die Gleisanlagen.

Unterhalb des Bahnhofs befindet sich auf zwei unterirdischen Ebenen (Verteilerebene und darunter vier Gleise) die Straßenbahn- und Stadtbahn-Station „Hauptbahnhof“. Durch eine dominante blaue Beleuchtung hat sie eine ungewöhnliche Optik.

Um Sicherheit im Bahnhof zu gewährleisten, unterstützt die Bundespolizei mit eigener Wache die Mitarbeiter der DB Sicherheit GmbH.

Umbau 2008 bis 2010

Da der Essener Hauptbahnhof als insgesamt eng und baufällig gilt und ihm wenige Ausdehnungsmöglichkeiten eingeräumt werden, wurde zwischenzeitlich eine Verlegung in den Bereich des Haltepunktes Essen-West ins Gespräch gebracht. Hiervon ist man aber wieder abgekommen. Stattdessen steht eine kostengünstigere Renovierung und Modernisierung des bestehenden Bahnhofes fest. Dazu war ein NRW-Förderpaket angedacht, welches insgesamt 350 Millionen Euro für die fünf Städte Essen, Duisburg, Dortmund, Münster und Wuppertal vorsah. Im Juli 2007 hätte dann die DB Station & Service AG die ersten Arbeiten ausschreiben wollen.

Das tatsächliche Sanierungsvorhaben ist aber kein Paket für mehrere Städte geworden, sondern betrifft nur den Essener Hauptbahnhof. Er wird seit September 2008 komplett saniert und zum Kulturhauptstadtjahr 2010 fertiggestellt sein. Allein durch diesen Zeitdruck erlangte Essen den Zuschlag zur Sanierung. Die einstige Finanzierungslücke von 18 Millionen Euro schlossen gemeinsam Bund, Land und die Bahn. Von den Gesamtkosten von rund 57 Millionen Euro übernimmt der Bund 35 Millionen Euro[2], die restlichen Kosten teilen sich in etwa die Bahn und die Stadt Essen. Zusätzlich investiert die Essener Verkehrs-AG (EVAG) knapp 5,3 Millionen Euro.

Seit 11. Februar 2008 baut die Essener Verkehrs-AG die etwa einhundert Meter lange, 1977 entstandene Passage zwischen Willy-Brandt-Platz und Freiheit im 1. Untergeschoss um. Dabei ersetzt sie die elektrischen Anlagen nach neuen Brandschutzbestimmungen und modernisiert die Lüftung. Außerdem werden neue Ladenlokale gebaut. Die Passage soll Ende 2009 fertiggestellt sein. Vom 11. August 2008 bis zum 21. November 2008 war der Durchgang zur Innenstadt komplett gesperrt und wurde nun modernisiert - aber noch unvollständig - wiedereröffnet. Der U-Bahnhof war in der Zeit jedoch über die Zugänge an der Freiheit erreichbar was auch nach wie vor der Fall ist.

Für den eigentlichen Bahnhof ist vorgesehen, die gesamte Bahnhofshalle zu entkernen und 5.700 m² Einzelhandelsfläche zu errichten. Die Fassaden werden erneuert und der südliche Eingangsbereich erhält zwei gläserne Pavillons, in denen künftig das Reisezentrum der Bahn und das Kundenzentrum der Essener Verkehrs-AG untergebracht sind. Zu den Bahnsteigen werden fünf barrierefreie Zugänge mit Aufzügen entstehen. Ebenso werden die Bahnsteigsbeläge und Bahnsteigsdächer saniert, sowie die Beschallung und Beleuchtung erneuert.

Während der Bauarbeiten kann die Bahnhofshalle seit September 2008 mindestens zehn Monate lang nicht oder nur teilweise genutzt werden. Die Bahnsteige sind dann überwiegend nur noch über die im West- (Bahnhofsunterführung / Freiheit) und Osttunnel (Nebeneingang gegenüber dem Haus der Technik (HdT)) befindlichen Treppenaufgänge erreichbar. Außerdem verlegte die Essener Verkehrs-AG die Haltestellen für die Busse in den Bereich des Nordausgangs. Nach erfolgter Sanierung und Umbau der Bahnhofshalle etwa Mitte 2009 werden die beiden Unterführungen im Osten und Westen erneuert.

Südeingang 2007
Innenbereich des Essener Hauptbahnhofs - 2007
U-Bahnstation Essen Hauptbahnhof - 2007

Linien

Fernverkehr

Essen Hauptbahnhof ist Bahnhof des Fernverkehrs der Deutschen Bahn und wird im Fahrplanjahr 2007 von Zügen der folgenden Fernverkehrslinien bedient:

Linie Linienverlauf
ICE 10 BerlinHannoverDortmund – Essen – DuisburgDüsseldorfKöln/Bonn Flughafen
IC 30 (Westerland (Sylt) –) Hamburg-AltonaBremen – Dortmund – Essen – Duisburg – KölnKoblenzMannheimStuttgart / (– Freiburg (Breisgau)Schweiz)
IC 32 (Berlin – Hannover –) Dortmund – Essen – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart (– Lindau / MünchenÖsterreich)
ICE 41 Dortmund – Essen – Duisburg – Köln – Frankfurt (Main)WürzburgNürnberg – München
ICE 42 Dortmund – Essen – Duisburg – Köln – Frankfurt (Main) Flughafen – Mannheim – Stuttgart – München
IC 51 Binz – Berlin – Halle (Saale)ErfurtKassel-Wilhelmshöhe – Dortmund – Essen – Duisburg – Köln
IC 55 LeipzigMagdeburg – Hannover – Dortmund – Essen – Duisburg – Köln

Einzelne, über die gewöhnlichen Laufwege der Linien hinausführende Züge sind ebenso wie Verstärkungszüge am Wochenende nicht aufgeführt.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verlor der Essener Hauptbahnhof die Halte der Nachtzüge, CityNightLine nach Wien und EN Jan Kiepura nach Warschau (mit Kurswagen nach Minsk und Moskau).

Regionalverkehr

In Essen Hauptbahnhof halten im Fahrplanjahr 2007 sechs Regional-Express-Linien, zwei Regionalbahn-Linien sowie fünf Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr.

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 1 NRW-Express AachenKölnDüsseldorfDuisburg – Essen – DortmundHamm (Westf)
RE 2 Rhein-Haard-Express MönchengladbachKrefeld – Duisburg – Essen – Wanne-EickelRecklinghausenMünster (Westf)
RE 6 Westfalen-Express Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (Westf) – BielefeldMinden (Westf)
RE 11 Rhein-Hellweg-Express Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (Westf) – Paderborn
RE 14 Der Borkener Essen – BottropDorstenBorken (Westf)
RE 16 Ruhr-Sieg-Express Essen – BochumWittenHagenLetmathe – (FinnentropSiegen) / Iserlohn
RB 40 Ruhr-Lenne-Bahn Essen – Bochum – Witten – Hagen
RB 42 Haard-Bahn Essen – Wanne-Eickel – Recklinghausen – Münster (Westf)
S 1 S-Bahn Rhein-Ruhr Düsseldorf – Düsseldorf Flughafen – Duisburg – Essen – Bochum – Dortmund
S 2 S-Bahn Rhein-Ruhr ((Duisburg / Essen –) Gelsenkirchen ) / Recklinghausen – Herne – Dortmund
S 3 S-Bahn Rhein-Ruhr Oberhausen – Mülheim (Ruhr) – Essen – Hattingen (Ruhr)
S 6 S-Bahn Rhein-Ruhr Köln-Nippes – KölnLangenfeld (Rheinl) – Düsseldorf – Ratingen Ost – Essen
S 9 S-Bahn Rhein-Ruhr Haltern am See – Bottrop – Essen – Velbert-LangenbergWuppertal

Geschichte

Erster Bahnhof 1862–1900
Gebäude zwischen 1902 und dem Zweiten Weltkrieg
um 1920, Blick von Süden

Am 1. März 1862 ging ein Teilstück der Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg der ehemaligen Bergisch-Märkischen-Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Bochum und Mülheim an der Ruhr in Betrieb, in Zuge dessen wurde auch der Bahnhof Essen BME eröffnet. Er war nicht der erste Bahnhof in Essen, denn bereits im Jahr 1847 hatte die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft den Bahnhof Essen CME (heute Bahnhof Essen-Altenessen) an der Bahnstrecke Duisburg–Dortmund (Teil ihrer Stammstrecke Köln-Minden) in Betrieb genommen.

Das erste, hölzerne Bahnhofsgebäude von 1862 wurde durch ein repräsentatives Bahnhofsgebäude des Architekten Fritz Klingholz, unter der Leitung von Alexander Rüdell, ersetzt und die Verkehrsanlagen niveaufrei über die Straßen gelegt. Baubeginn war im Jahre 1900, eröffnet wurde der Bahnhof dann zum Ende des Jahres 1902. Durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude erheblich beschädigt, so dass es in der Nachkriegszeit durch einen schlichten Neubau ersetzt wurde.

Bahnsteige und Gleise

Insgesamt hat der Essener Hauptbahnhof 14 Gleise, davon sind acht durchfahrende Gleise mit und eines ohne Bahnsteiganschluss, dazu kommen fünf Kopfgleise. Die fünf Bahnsteige haben zusammengenommen eine Fläche von 24.798 m2, barrierefrei können sie bislang nur über ehemalige Frachtaufzüge erreicht werden, neben den vorhandenen Treppen und Rolltreppen werden derzeit neue Personenaufzüge eingebaut. [3]

Bahnsteig 1:
Gleis 1: IC/RE Wanne-Eickel–Duisburg (primär), ICE/IC/RE Dortmund–Duisburg (sekundär)
Gleis 2: ICE/IC/RE Dortmund–Duisburg (primär), IC/RE Wanne-Eickel–Duisburg (sekundär)
Bahnsteig 2:
Gleis 4: IC/RE Duisburg–Wanne-Eickel (primär), ICE/IC/RE Duisburg–Dortmund (sekundär)
Gleis 5: % (derzeit ohne Bedienung) [K-O]
Gleis 6: ICE/IC/RE Duisburg–Dortmund (primär), IC/RE Duisburg–Wanne-Eickel (sekundär)
Bahnsteig 3:
Gleis 7: S 1 nach Duisburg, S 3 nach Oberhausen, S 9 nach Bottrop (tagsüber)
Gleis 8: RE 14 nach Bottrop, S 9 nach Bottrop (abends) [K-W]
Gleis 9: RE 16/RB 40 nach Hagen [K-O]
Gleis 10: S 1 nach Dortmund, S 3 nach Hattingen (beide abends)
Bahnsteig 4:
Gleis 11: S 1 nach Dortmund, S 3 nach Hattingen, S 9 nach Wuppertal (tagsüber)
Gleis 12: S 6 nach Essen-Werden
Bahnsteig 5:
Gleis 21: S 2 nach Wanne-Eickel, RB 42 nach Wanne-Eickel (primär) [K-O]
Gleis 22: RB 42 nach Wanne-Eickel (sekundär) [K-O]
Legende:
primär: Dieses Gleis wird vorzugsweise benutzt.
sekundär: Dieses Gleis wird ausweichsweise benutzt.
[K-O]: Kopfgleis Richtung Osten
[K-W]: Kopfgleis Richtung Westen

Weitere Einrichtungen

In der Empfangshalle und im oberen Verknüpfungstunnel bieten auf rund 14.000 m2 Fläche insgesamt 34 Geschäfte und Gastronomiebetriebe ihre Dienste an, weitere 9.000 m2 sind anderweitig vermietet.

Neben dem Reisezentrum stehen insgesamt 31 Fahrscheinautomaten zur Verfügung, außerdem gibt es 420 Schließfächer. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs stehen 94 Parkplätze und rund 200 Fahrradparkplätze zur Verfügung.

(Stand 14. August 2008) [4]

Einzelnachweise

  1. a b c Mehr als 135.000 Reisende und Besucher nutzen täglich den Bahnhof. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
  2. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
  3. Umbau Essen Hauptbahnhof auf bauarbeiten.bahn.de (PDF 2,14 MB)
  4. Fakten auf www.bahnhof.de

Weblinks

Deutsche Bahn AG:

NRWbahnarchiv von André Joost:


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