Nahverkehr in Bielefeld

Nahverkehr in Bielefeld

Der Nahverkehr in Bielefeld besteht aus einem gut ausgebauten Schienennetz mit ergänzenden Buslinien. Regionalbuslinien sind in das Stadtnetz integriert, eine Unterscheidung zwischen Stadt- und Regionalbus besteht nicht mehr. Alle umliegenden Orte können mit Bussen erreicht werden; der Regionalverkehr in weiter entfernte Orte erfolgt weitgehend durch die Regionalzüge.

Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs ist die Stadtwerke-Tochter moBiel in Kooperation mit der Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) , die Bietergemeinschaft go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH (bestehend aus 25 privaten Gesellschaftern und moBiel) sowie mehrere Bahngesellschaften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eisenbahn

Bielefeld erhielt 1847 durch die Köln-Mindener Eisenbahn einen ersten Bahnanschluss. Die Nebenbahn in das damalige Fürstentum Lippe (Bahnstrecke Bielefeld–Hameln) entstand 1903. Bereits 1886 fuhr die Nebenbahn nach Osnabrück („Haller Willem“), 1901/02 kam die Sennebahn hinzu. Diese beiden Strecken zweigen im früher selbstständigen Brackwede von der Hauptbahn ab. Seit April 1901 verkehrten die Bielefelder Kreisbahnen in den ehemaligen Landkreis Bielefeld und bedienten dabei die damals noch nicht zum Stadtgebiet gehörenden Orte Theesen, Jöllenbeck, Babenhausen und Dornberg. Auch nach Heepen führte eine Strecke der Dampfkleinbahn, sie wurde wegen geringer Nachfrage allerdings nur wenige Jahre genutzt. Der Personenverkehr der Kreisbahnen wurde 1954 eingestellt.

Durch die Erweiterungen des Stadtgebietes bis zur heutigen Großstadt (besonders 1973: Bielefeld-Gesetz) bekamen die Bahnstrecken Verkehrsaufgaben im innerstädtischen Nahverkehr. Steigende Bedeutung erhielt die Bahn jedoch erst durch den Einbezug in Verkehrsgemeinschaften, die Einführung von Taktverkehr und Modernisierungen.

Eisenbahnstrecken im Raum Bielefeld wurden zunächst im Kreis Lippe in Verbünde einbezogen. Die dort entstandene Verkehrsgemeinschaft Lippe (VGL, Gründung 1987) ergab auch für Bielefeld die Möglichkeit, Züge zum Stadttarif zu nutzen, weil die VGL-Bahnlinie Bielefeld – Lemgo neben dem Hauptbahnhof die Haltepunkte Bielefeld Ost und Ubbedissen bedient. Erst viele Jahre später erlaubte der VVOWL allgemein die Nutzung der regionalen Eisenbahn zum Stadttarif.

Durch besseren Service und Betreiberwechsel erhielt der Schienennahverkehr nach langer Zeit des Niedergangs wieder größere Bedeutung. Die Einstellung der Sennebahn und des „Haller Willem“ sowie die Stilllegung der Haltepunkte Sennestadt, Windelsbleiche und Brackwede Süd konnte verhindert werden. Auf den Nebenbahnen wurde der Betrieb an Sonntagen wieder eingeführt. Als neue Haltestelle wurde Quelle-Kupferheide gebaut, der Haltepunkt Oldentrup wurde reaktiviert.

Straßenbahn

Die Bielefelder Straßenbahn nahm am 20. Dezember 1900 ihren Betrieb auf. Die erste Strecke der Linie 1 führte vom Schildescher Rettungshaus (dem heutigen Krankenhaus Johannesstift) nach Brackwede-Dorf. Die Bahnen fuhren zunächst im 30- Minuten-Takt. Das Reststück bis nach Schildesche-Dorf wurde im Mai 1901 eröffnet. Auf der ca. 7 km langen Strecke verkehrten bald 12 Triebwagen und 8 Beiwagen im 7,5-Minuten-Takt. Bis 1927 führte die Strecke über den Alten Markt durch die Altstadt

Aufgrund eines profitablen Betriebes und reger Nutzung seitens der Bielefelder Bevölkerung, wurde bereits 1902 mit dem Bau der zweiten Linie begonnen. Diese wurde am 28. August 1902 eröffnet und führte vom Hauptbahnhof nach Sieker über eine Länge von ca. 5 km. Es folgte 1912 noch eine Verlängerung der Linie 1 von Brackwede bis zum Sennefriedhof. Der für 1914 geplante Bau einer dritten Linie wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhindert. Erst 1928 wurde sie von der Oststraße bis zur Haltestelle Lange Straße in Betrieb genommen. Die Strecke Hauptbahnhof–Walkenweg vervollständigte die Planungen des Netzes.

Eine auch im Zusammenhang mit dem Bau der Oetkerhalle geplante Strecke durch die heutige Stapenhorststraße konnte wegen der Wirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre nicht mehr ausgeführt werden. In Teilen der Straße wurden jedoch Schienen verlegt, die aber nie in Betrieb gingen. Anstelle dieser Straßenbahn entstand später eine Obuslinie.

Der Straßenbahnbetrieb musste am 31. März 1945 nach schweren Bombenangriffen vorübergehend eingestellt werden. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis in das Jahr 1950 hinein, wobei der Betrieb auch während des Wiederaufbaus auf allen Linien im eingeschränkten Rahmen weitergeführt wurde. Der Fuhrpark bestand zu diesem Zeitpunkt aus Wagen des Typs GT6, welche später durch Einbau eines Mittelteils zum Typ GT8 erweitert wurden. Diese verkehrten noch bis Anfang der neunziger Jahre auf der Linie 3.

Straßenbahn am Hauptbahnhof vor dem Hotel Bielefelder Hof (1961)
Jahnplatz mit Straßenbahn (August 1985)
Straßenbahn in der Feilen- Ecke Bahnhofstraße vor Inbetriebnahme des Tunnels (August 1989)

Nach der Beseitigung aller Kriegsschäden begann man, das Streckennetz um- und auszubauen. Ab 1955 wurde das Netz im Innenstadtbereich neu geordnet und die Bahn (Linie 2 und 3) aus der Bahnhofstraße herausgenommen. Der Jahnplatz, zentraler Knoten der Straßenbahn und aller Stadtbuslinien, wurde umgestaltet. Am Berliner Platz, dem heutigen Willy-Brandt-Platz, entstand auf dem neuen Linienweg der Straßenbahnlinie 3 über Friedrich-Ebert-Straße–Herforder Straße (bisher Kesselbrink–Wilhelmstraße–Jahnplatz–Bahnhofstraße) ein zentraler Umsteigepunkt für die drei Linien. 1957 erfolgte die Verlängerung Lange Straße–Voltmannstraße, 1965 und 1969 kamen die Verlängerungen Oststraße–Sieker Mitte (Linie 3) und Karolinenstraße (Schüco)–Baumheide der Linie 2 hinzu.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kreuzstraße entstand 1962 eine eigene zweigleisige Trasse zwischen Landgericht und Adenauerplatz u.a. für Überführungsfahrten zum in Sieker neu entstehenden Betriebshof (Baubeginn 1962). Seit April 1968 verkehrt die Straßenbahn in Schildesche auf der ehemaligen Trasse der Bielefelder Kreisbahnen bis zur Haltestelle An der Reegt, der Ortskern in Schildesche wird nicht mehr bedient. Damit entstand auch ein neuer Umsteigeknoten für den Busverkehr, die Regionalbuslinien bedienten zu dieser Zeit allerdings noch den Busbahnhof am Kesselbrink im Stadtzentrum.

Ab September 1964 wurden schaffnerlose Beiwagen eingesetzt, Entwerter folgten ab 1967. Einige Haltestellen erhielten mechanische Fahrkartenautomaten mit Drehkurbel (ähnlich den damals verwendeten Briefmarkenautomaten). Seit 1968 fahren alle Bahnen ohne Schaffner.

In den 60er und 70er Jahren fuhren alle Straßenbahnen werktags im 10-Minuten-Takt, der in den Stoßzeiten durch Einsatzwagen zum 5-Minuten-Takt verdichtet wurde. Diese Einsatzwagen standen nicht im Fahrplan und trugen als Linienanzeige alle nur ein „E“. Bei der einfachen Struktur des Bielefelder Streckennetzes war aus der Zielanzeige zu erkennen, zu welcher Linie ein Einsatzwagen gehörte. Dennoch wurden Ende der 70er Jahre die Linien 52, 53 und 54 (Vorgänger der Linien 12, 13, 14) für diese Einsatzfahrten eingeführt. Zu dieser Zeit waren die Liniennummern 5 bis 19 für Buslinien vergeben. 1979 erfolgte dann eine komplette Umstrukturierung der Liniennummern; Linie 11 bis 19 wurde für Straßenbahnen vergeben, Busse erhielten erstmals 100er Nummern (aus Linie 16 wurde z. B. 116).

Aufgrund sinkender Fahrgastzahlen wurde der Straßenbahntakt in den 80er Jahren zum 12-Minuten-Takt verdünnt. Zu verkehrsschwachen Zeiten bestand nur noch ein 40-Minuten-Takt. In den Hauptverkehrszeiten verdichtete die Linie 11 (Kattenkamp–Jahnplatz–Brackwede, Kehre) den Takt der Linie 1 zu einem 6-Minuten-Takt.

In den 60er Jahre erfolgte der Entschluss zum Bau einer Stadtbahn mit Unterfahrung der Innenstadt. Im September 1969 wurde mit dem Bau des ersten Tunnelabschnittes begonnen. Nach zwei Jahren Bauzeit erfolgte seine Inbetriebnahme am 21. September 1971. Er begann damals mit einer provisorischen Einfahrt an der Schildescher Straße und verläuft auf einer Länge von ca. 250 m unter der Herforder Straße. Er beinhaltet die Haltestelle Beckhausstraße (Linie 2). Der Tunnel war der erste Abschnitt des heutigen Stadtbahnnetzes, anschließend kam es zu einem Baustopp für die weiteren geplanten Tunnelabschnitte bzw. den Stadtbahnbau. 1978 ging die Strecke Baumheide–Milse in Betrieb.

Der Umbau zur Stadtbahn wurde Mitte der 70er Jahre fortgesetzt. 1976 erfolgte die erste Lieferung von Stadtbahnfahrzeugen des Typs M8S, 1982 wurden die ersten Züge vom Typ M8C geliefert. Im März 1980 entstanden die ersten Hochbahnsteige an der neuen Wendeschleife Babenhausen Süd. 1983 und 86 erfolgte die Zusammenführung der Linien im Innenstadtbereich durch Verlegung der Linien 1 vom Oberntor- zum Niederwall und 3 vom Kesselbrink zum Rathaus über Nikolaus-Dürkopp-Straße. Bis September 1987 wurde der gesamte Fahrzeugpark durch 44 Stadtbahnzüge vom Typs M8C erneuert.

Am 28. April 1991 gingen die Tunnelabschnitte im Innenstadtbereich in Betrieb, dies war der Startpunkt der Stadtbahn Bielefeld. Alle bisherigen Straßenbahnfahrzeuge wurden verkauft, verschrottet oder zu Sonderfahrzeugen stadtbahntauglich umgebaut (u.a. „Partybahn“).

Ein ehemaliger Bielefelder Straßenbahnwagen konnte nach längerem Einsatz in Innsbruck 2009 zurückgeholt werden und gehört heute zum Museumsbestand von moBiel.

Busverkehr und Oberleitungsbus

Bielefelds erste Pferdeomnibuslinie wurde 1881 von der Stadt betrieben, aber mangels Rentabilität nach nur einem halben Jahr wieder eingestellt. Mehr Erfolg hatte ab 1886 eine privater Pferdebusbetrieb mit einer etwas kürzeren Strecke zwischen dem Bahnhof und Bethel und erweiterte bis 1892 sein Angebot um weitere Linien. Ende der 1930er Jahre betrieben die städtischen Verkehrsbetriebe in Bielefeld und der ehemaligen Gemeinde Brackwede fünf Buslinien:

Linie 5 Melanchthonstraße – Jahnplatz – Ziegelstraße
Linie 6 Martin-Luther-Platz – Ostbahnhof – Rathaus – Obernstraße – Oetkerhalle – Wellensiek (heute: Süd)
Linie 7 Sieker – Hillegossen
Linie 8 Sieker – Hillegossen – UbbedissenOerlinghausen – Kreuzkrug – Kracks – Buschkamp – Sennefriedhof
Linie 10 Jahnplatz – Obernstraße – Langenhagen (–Schildhof) – Lutterquelle – Kupferhammer – Brackwede Friedhof – Sennefriedhof – Buschkamp – Kracks – Dalbke

Die Linie nach Oerlinghausen war zunächst als Ausflugslinie gedacht, sie wurde aber bald regelmäßig bedient. Die Liniennummer 4 war für eine geplante Straßenbahnstrecke Wellensiek – Innenstadt – Heepen vorgesehen. Diese wurde jedoch später als Oberleitungsbuslinie ausgeführt. Der Abschnitt von Wellensiek bis Rathaus konnte am 27. Mai 1944 eröffnet werden. Am 17. 1947 folgte die Strecke nach Heepen und 1949 eine Verbindung von der Heeper Straße (Haltestelle Scherkamp) nach Sieker. Dort wurde Ende 1949 eine neue Wartungshalle in Betrieb genommen. 1950 war das gesamte Obusnetz in Betrieb. Die Betriebseinstellung erfolgte in zwei Etappen. Im Juni 1964 wurden die Abschnitte Stapenhorststraße (Wendeschleife nördlich der Oetkerhalle)–Wellensiek und Scherkamp–Sieker stillgelegt, im November 1968 der Rest (Stapenhorststraße–Jahnplatz–Heepen).

In den 1960er Jahre (1964 / 66) verkehrten folgende Linien der städtischen Verkehrsbetriebe:

Linie 4 Obus Wellensiek – Oetkerhalle – Jahnplatz – Carl-Severing-Schulen – Scherkamp – Radrennbahn – Heepen
Linie 14 Obus (Innenstadt–) Scherkamp – Martin-Luther-Platz – Sieker
Linie 5 Bus Jahnplatz – Hakenort – Ziegelstraße / Bleichstraße
Linie 6 Bus Sieker – Hillegossen Autobahn
Linie 7 Bus 7: Sieker – Hillegossen – Ubbedissen – Oerlinghausen
7a Sieker – Oerlinghausen über Wrachtrup – Gräfinghagen
7b Oerlinghausen Bahnhof (Asemissen) – Dalbke
Linie 9 Bus Hohes Feld – Johannesstift – Pauluskirche – Johannistal – Quelle (Linie 19: Schildhof)
Linie 10 Bus Sennefriedhof – Buschkamp – Kracks – Sennestadt / Dalbke
Linie 20 Bus Sieker – Rütli
Linie 21 Bus Sieker – Habichtshöhe – Brackwede Kirche
Linie 29 Bus 29: Brackwede Bahnhof – Stadion – Brackwede Kirche – Südwestfeld
29a Brackwede Bahnhof – Brackwede Kirche über Sunderweg
Linie 31 Bus Horstheider Weg – SchildescheViadukt – Walkenweg
Linie 34 Bus Walkenweg – Heepen – Oldentrup – Oststraße

Am 6. Dezember 1956 nahm der Bethelbus in der damals zur Gemeinde Gadderbaum gehörenden Anstalt Bethel den Betrieb auf. Der „Halleluja-Express“ genannte Rundverkehr mit Kleinbusen wurde bis 1997 durch die Anstalt selbst betrieben und wurde dann zur Stadtteillinie. Die Übergabe an die Stadtwerke Bielefeld (heute moBiel), verbunden mit dem Einbezug in den normalen Stadttarif bzw. Verbundtarif und dem Einsatz von modernen barrierefreien Midibussen, brachte sofort einen Anstieg der Fahrgastzahlen. Angefangen hatte der Betrieb 1956 mit Mercedes-Benz O 319 D Bussen, die am Parkplatz Bethel-Eck ihre Runde begannen und abwechselnd über den Saronweg, Bethelweg oder den damaligen Friedhofsweg bis Neu Salem fuhren. Die Busse hatten 13 Sitzplätze, in den heutigen Midibussen haben ca. 70 Personen Platz, wenn die Sitzplätze auch oft zu knapp sind. Seit 19. Mai 2008 verkehrt neben dem „BethelBus“ mit der Liniennummer 122 eine zweite Stadtbuslinie 121 durch die Ortschaft Bethel.

Die durch die Verwaltungsreform von 1973 zu Bielefeld gekommene ehemalige Stadt Brackwede wurde Ende der 70er Jahre von den Buslinien 16 (Kirche−Kuhlbrocksiedlung−Quelle), 17 (Kirche−Sunderweg−Cheruskerstraße−Bahnhof) und 19 (Südwestfeld÷Kirche−Cheruskerstraße−Bahnhof) bedient.

Regionaler Busverkehr

Für die Anbindung der angrenzenden und entfernteren Orte und Städte hatten früher Überlandbusse eine erheblich größere Bedeutung. Es bestand ein dichtes Busnetz mit durchgehenden Verbindungen bis Detmold, Paderborn, Bad Rothenfelde, Münster, Osnabrück, Melle und Bünde. Bis heute als echte Überlandlinie übriggeblieben ist die Buslinie 80 nach Lippstadt. Aus dem Überlandnetz wurde ein Regionalbusnetz mit kurzen, im dichten Takt verkehrenden Linien. Zentraler Busbahnhof für den Regionalverkehr war der 1960 hierfür umgebaute Kesselbrink. In den 90er Jahren wurde der Endpunkt der Regionallinien zum Hauptbahnhof Bielefeld verlegt. Viele Linien wurden aus dem Stadtgebiet zu den Endhaltestellen der Stadtbahn zurückgezogen.

Ab 1. März 1980 konnten Stadt- und Regionalbusse im Rahmen der Verkehrsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe (VOW) im Stadtgebiet und im Umland zu einem einheitlichen Tarif genutzt werden.

Durch eine Kooperation zwischen moBiel und BVO entstand die erste durchgehende Stadtnetz-Umland-Linie zwischen Heepen und Werther (21). Ihr folgte im Dezember 2009 ein genereller Kooperationsvertrag, der binnen neun Jahren die komplette Übergabe der BVO-Buslinien durch moBiel vorsieht. Hiermit übernahm moBiel die Organisation und Planung der ins Bielefelder Umland verkehrenden Buslinien. Seit Juni 2011 besteht kein Umterschied mehr zwischen Stadt- und Regionalbussen.

Heutiges Angebot

Innerstädtischer und regionaler Bahnverkehr

Bahnhof Brake (b. Bielefeld)

Im Stadtgebiet gibt es elf Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Wichtigster Verknüpfungspunkt zu den Stadtbahn- und Regionalbuslinien ist der Hauptbahnhof. Für den innerstädtischen Nahverkehr haben neben dem ICE-Bahnhof besonders die Haltepunkte Brake, Bielefeld Ost, Sennestadt und Ubbedissen größere Bedeutung. Vier Regionalbahnlinien bedienen das Stadtgebiet. Da die RB 71Ravensberger Bahn“ mit der RB 73 „Der Lipperländer“ verbunden ist, besteht im Stundentakt eine durchgehende Linie Brake – Hauptbahnhof – Bielefeld Ost – Oldentrup – Ubbedissen.

Ein weiterer Verknüpfungspunkt zwischen der Stadtbahnlinie 1 und den Regionalbahnen ist die Haltestelle Brackwede Bahnhof.

Bielefeld ist durch vier Bahnstrecken mit dem Umland verbunden:

Bahnhof Linien Zugang barrierefrei Anschlusslinien
Hauptbahnhof alle Linien ja (Aufzüge) Stadtbahn 1 bis 4, 10, 13
Bus 48, 59, 62, 80, 83, 87, 88, 95, 350, 351, 369
Brackwede RB 67, 69, 74, 75 Der Warendorfer /
Ems-Börde- / Senne-Bahn / Haller Willem
nein Linie 1 Bus 48, 80, 83, 87, 88, 95 (kurzer Fußweg) [1]
Brake (bei Bielefeld) RB 61, 71 Wiehengebirgs- / Ravensberger-Bahn nein Bus 30, 51
Bielefeld Ost RB 73 Der Lipperländer ja (steile Rampe) Bus 21, 22, 29, 350, 351 (kurzer Fußweg)
sowie 24, 25, 26 (kurzer Fußweg) [1]
Oldentrup RB 73 Der Lipperländer ja Bus 30, 33, 131, 369
Ubbedissen RB 73 Der Lipperländer ja Bus 138
Brackwede Süd [2] RB 74 Senne-Bahn ja Bus 28 und 80 (kurzer Fußweg) [1]
Senne [3] RB 74 Senne-Bahn ja Bus 83 und 94, außerdem Bus 36 mit kurzem Fußweg
Windelsbleiche RB 74 Senne-Bahn ja Bus 36 ist zu Fuß erreichbar (ca. 8 Minuten)
Sennestadt RB 74 Senne-Bahn ja Bus 39 sowie 37 (kurzer Fußweg) [1]
Quelle-Kupferheide RB 75 Haller Willem ja Bus 22 und 121 (kurzer Fußweg) [1]
Quelle RB 75 Haller Willem ja Bus 88

[1] Bus-/Stadtbahnhaltestelle nicht am Bahnhof, teilweise andere Haltestellenbezeichnung
[2] bis 10. Dezember 2011
[3] ab 11. Dezember 2011, nicht identisch mit Haltestelle Senne der Stadtbahn Linie 1

Über eine endgültige Stilllegung des Haltepunktes Brackwede Süd ist noch keine Entscheidung gefallen. Möglich ist der Neubau eines barrierefreien Bahnsteigs in etwas westlich versetzter Lage; diese Lösung wird von der Stadt bzw. dem Stadtbezirk z.Zt. angestrebt.[1]

Stadtbahn

Stadtbahn-Haltestelle Rudolf-Oetker-Halle

Hauptartikel: Stadtbahn Bielefeld

Die Stadtbahn bedient mit ihren vier Linien 63 Haltestellen.

Linie 1 Schildesche – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Landgericht – Bethel – Brackwede – Senne
Linie 2 MilseBaumheide – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Landgericht – Sieker
Linie 3 Babenhausen-Süd – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Sieker Mitte – Stieghorst Zentrum
Linie 4 LohmannshofUniversität – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Rathaus ( – Obernstraße])

Außerdem Ergänzungslinien 10 (Stieghorst–Lohmannshof), 12, 13 und 18.

Busverkehr

Netzplan Bus, Stadtbahn, Regionalbahn

Die Organisation und Planung sowie das Auskunfts- bzw. Beschwerdemanagement für den Busverkehr von moBiel und BVO in Bielefeld und zu den umliegenden Orten wird seit Januar 2010 von moBiel übernommen.

Zentraler Umsteigepunkt ist der Jahnplatz. Von hier fahren Busse in alle Richtungen. Stand: Juni 2011.

  • 21 Heepen, Am Alten Bauhof – Heeperholz – Carl-Severing-Schulen – Jahnplatz – Kunsthalle bzw. – DornbergWerther, Gesamtschule
  • 22 Heepen, Am Alten Bauhof – Alter Postweg – Carl-Severing-Schulen – Jahnplatz – Quelle Kupferheide
  • 24 Dornberg, Bürgerzentrum – Tierpark – Jahnplatz – Seidenstickerhalle – Otto-Brenner-Straße – Sieker
  • 25 Dürerstraße – Jahnplatz – Seiderstickerhalle – Petristraße – Baumheide
  • 26 Dürerstraße – Jahnplatz – Seidenstickerhalle – Radrennbahn – Heepen, Alter Postweg
  • 27 Baumheide – Schildesche – Apfelstraße – Jahnplatz – Siegfriedplatz
  • 28 Kesselbrink – Jahnplatz – Bethel – Brackwede – Südwestfeld – Ummeln, Stiftung Ummeln
  • 29 Baderbach – Carl-Severing-Schulen – Jahnplatz – Bethel – Schildhof
  • 48 Hbf – Jahnplatz – Quelle – SteinhagenBrockhagen
  • 62 Hbf – Jahnplatz – Dornberg – Werther – Borgholzhausen, Schützenhaus
  • 83 Hbf – Jahnplatz – Brackwede – EckardtsheimVerlSchloß Holte (Wittler und Voßhans Omnibusbetrieb GmbH)
  • 87 / 95 Hbf – Jahnplatz – Brackwede Bahnhof – UmmelnIsselhorstGütersloh
  • 88 Hbf – Jahnplatz – Quelle – Steinhagen – Halle (Westf.)
  • 350 / 351 Hbf – Jahnplatz – Heepen – (Leopoldshöhe Linie 351) – Bad Salzuflen
  • 369 Hbf – Jahnplatz – Oldentrup - Asemissen (Bahnhof Oerlinghausen)

Im Anschluss an Stadt- und Regionalbahnen verkehren tangentiale Buslinien, die jeweils mindestens zwei Verknüpfungspunkte miteinander verbinden:

  • 30 Brake – Baumheide – Heepen – Oldentrup (Bahnhof) – Stieghorst – Lämershagen – Sennestadt – Heideblümchen – Schloß Holte (29,4 km, die längste Bielefelder Linie)
Idylle zwischen Eckardtsheim und Sennestadt: der Bahnhof Sennestadt
  • 31 Universität – Babenhausen Süd – Schildesche – Deciusstraße
  • 32 Stieghorst Zentrum – Lipper Hellweg – Sieker
  • 33 Sieker – Stieghorst – Oldentrup (Bahnhof) – Heepen – Altenhagen – Milse (Stadtbahn)
  • 34 Sieker – Lämershagen – Gräfinghagen – Oerlinghausen – Segelflugplatz – Stukenbrock
  • 36 Sieker – Brackwede – Senne JVA – Von-Plettenberg-Stift – Senne (Stadtbahn)
  • 51 Milse (Stadtbahn) – Brake – Schildesche
  • 57 Lohmannshof – Dornberg, Bürgerzentrum – Niederdornberg – Babenhausen Süd
  • 58 Lohmannshof – Dornberg, Bürgerzentrum – Schröttinghausen – Babenhausen Süd
  • 121 Bethel – Quellenhof – Brackwede – Quelle, Fortunastraße bzw. Hengstweg

Die Stadtteile in den Außenbezirken werden im Anschluss an die Stadtbahn von Bussen bedient:

  • ab Linie 3 Babenhausen Süd
nach TheesenJöllenbeckEnger (Linie 54) bzw. Spenge (Linie 56)
  • ab Linie 1 Schildesche
nach Jöllenbeck über Theesen (Linie 55) oder Vilsendorf (Linie 155) sowie nach Herford über Brake – Stedefreund (Linie 101)
  • ab Linie 2 Milse
nach Herford über Elverdissen (Linie 352)
  • ab Linie 3 Stieghorst
nach Ubbedissen (Linie 138) – Asemissen – Oerlinghausen (Linie 38) sowie nach Hillegossen, Auf dem Busch – Gewerbegebiet Oldentrup (Linie 131)
  • ab Linie 1 Senne
nach Sennestadt (Linie 135) und Lipperreihe − Oerlinghausen (Anschlussverbindung 135→39)
  • ab Linie 1 Brackwede Kirche
nach Senne − Friedrichsdorf − Gütersloh (Linie 94), Südwestfeld – Ummeln (Linie 128 nur Früh- und Spätverkehr) und Sennestadt − Stukenbrock (Linie 82).

Als Ergänzung verkehren Stadtteillinien:

  • 37 Sennestadt – Krackser Str. (Bahnhof Sennestadt) – Eckardtsheim
  • 122 Rundverkehr Bethel – Gilead IV
  • 123 Rundverkehr Brackwede, Kirche – Ikea – Brocker Schule

Außerdem gibt es mehrere Linien für den Berufs- und Schülerverkehr. Zentraler Umsteigepunkt in Brackwede ist die Haltestelle Normannenstraße.

Nacht- und Frühverkehr

In Wochenendnächten (Fr/Sa, Sa/So) sowie vor Feiertagen verkehren insgesamt 15 Nachtbuslinien, die sternförmig und teilweise als Ringlinien geführt werden. Diese treffen stündlich am Jahnplatz zusammen und fahren nach fünf bis acht Minuten Wartezeit weiter an ihre Zielorte. Zwischen 1 und 5 Uhr gilt ein besonderer Nachttarif, die normalen Fahrkarten des „Sechser“- bzw. NRW-Tarifs werden dann nicht anerkannt. Alle Busse fahren jeweils um 1:05, 2:05, 3:05 und 4:05 Uhr.

Da die Tageslinien an Sonnabenden erst um ca. 6:30, an Sonn- und Feiertagen zwischen 8:30 und 9:00 den Betrieb aufnehmen, gibt es ein besonderes Frühverkehrsnetz. Neun Nachtlinien verkehren auf teilweise verkürzten Linienwegen bis 6:35 bzw. 8:05 Uhr (sonnabends ab 5 Uhr 30-Minuten-Takt). Dabei ersetzt beispielsweise die Linie N 1 (Linienfarbe blau wie die Stadtbahnlinie 1) die Stadtbahnlinie 4 (Linienfarbe wie N2: rot) mit abweichendem Linienweg.

Der Hauptbahnhof wird nur von der N8 direkt angefahren, diese Regionallinie fährt jedoch im Frühverkehrsnetz nicht. Nach 5 Uhr an Wochenendnächten sind Bahnreisende also auf die nur in Bahnhofsnähe verkehrenden Linien N3 (Bahnhofsviertel/Europaplatz) und N12 (Nahariyastraße) angewiesen. Von den übrigen Nachtbuslinien ist der Hauptbahnhof zu diesen Zeiten ab Jahnplatz am besten zu Fuß zu erreichen, da das notwendige Umsteigen am Jahnplatz zusammen mit der Fahrzeit der Linie N 3 ca. 9 bis 12 Minuten dauert und damit erheblich länger als mit der Stadtbahn (eine Minute).

Bedient werden mit Ausnahme von Bad Salzuflen und Verl auch alle Nachbarorten. Einige Umlandlinien fahren teilweise bereits in den Abendstunden ab 21:05 Uhr.

Regionaler Busverkehr

Es gibt nur noch wenige Buslinien, die ab Bielefeld zwei oder mehrere Städte bzw. Gemeinden bedienen. Mit geringem Fahrtangebot verkehren die Linien

Über den direkten Umlandbereich der Stadt hinaus bedienen außerdem die Linien 62 Borgholzhausen, 88 Halle (Westf.) und 350/351 Bad Salzuflen. Im Nachtverkehr besteht eine direkte Buslinie über Herford nach Bünde. Da mit Ausnahme der Linie 80 alle Regionallinien in das Stadtnetz integriert sind, ergeben sich durch die Bedienung aller Haltestellen im Stadtbereich u.a. nach Bad Salzuflen verhältnismäßig lange Fahrzeiten. Beschleunigungsmaßnahmen (Einsatz von Schnellbussen, Nutzung schneller Ausfallstraßen oder Einstiegsbeschränkungen wie beispielsweise in Osnabrück) bestehen nicht.

Tarif

In allen Stadtbahnen, Regionalbahnen und Bussen (ausgenommen Nachtbusse) gilt der regionale Verbundtarif „Der Sechser“ (OWL Verkehr GmbH) und der NRW-Tarif. In Richtung Paderborn, Osnabrück (nur „Haller Willem“), Ahlen und Warendorf gibt es Übergangstarife zu den angrenzenden Verbünden.

In den Nachtbuslinien gilt zwischen 1 und 5 Uhr ein besonderer Tarif, Zeitkarten werden nicht anerkannt (außer das Semesterticket Bielefeld im Stadtgebiet Bielefeld). In Kreis Herford verkehren außerdem „DiscoBusse“ zu einem eigenen Sondertarif.

Literatur

  • Rainer Kotte (u.a.), Die Bielefelder Strassenbahn im Wandel der Zeit, Uhle u. Kleimann, Lübbecke 1989, ISBN 3-922657-74-5
  • Reinhard Vogelsang, Geschichte der Stadt Bielefeld: Von der Novemberrevolution 1918 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Band III, Gieselmann Druck und Medienhaus, Bielefeld 2005, ISBN 3-923830-11-4

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Quelle: Westfalenblatt vom 10.11.2011

Weblinks

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