VW Bora

VW Bora
Volkswagen Jetta/Vento/Bora/Sagitar
Hersteller: Volkswagenwerk AG, ab 1985:
Volkswagen AG
Produktionszeitraum: seit 1979
Klasse: Untere Mittelklasse
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der VW Jetta ist eine Karosserievariante des VW Golf mit Stufenheck und wurde 1979 erstmals angeboten. Er war damit Teil einer Modellpolitik von Volkswagen, von den bisherigen Schrägheckmodellen Stufenheckmodelle abzuleiten und diese durch ein leicht verändertes Design und einen anderen Namen von den Basismodellen abzugrenzen. Da eine konservativere, ältere und solventere Kundschaft anvisiert wurde, waren die Modelle auch preislich und ausstattungstechnisch höher positioniert. Das wurde bereits beim 1977 eingeführten VW Derby (auf Polo-Basis) und 1981 beim VW Santana (auf Passat-Basis) praktiziert.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Jetta leitet sich vom Begriff "Jetstream" ab, einem starken Luftstrom in der Tropo- oder Stratosphäre. In Europa wurden für die dritte und vierte Generation die Namen VW Vento (Basis: Golf III) und VW Bora (Basis: Golf IV) verwendet. Durch die veränderten Namen erhoffte VW sich höhere Absatzzahlen des Modells in Europa, wo sich diese Modellreihe, verglichen mit dem VW Golf, bisher nicht durchsetzen konnte. In den USA dagegen erfreut sich der Wagen größerer Popularität, was auch der Grund dafür war, dass dort der Name Jetta stets beibehalten wurde. Es ist dort das meistverkaufte Volkswagen-Modell. Der Name Bora wäre auf dem nordamerikanischen Markt auch wegen seiner Ähnlichkeit zum englischen „boring“ (langweilig) problematisch gewesen.

Karosserievarianten und Studien

Mit Ausnahme des Bora, den es auch als Kombi gab, waren Jetta I und II als zwei- bzw. viertürige Limousine erhältlich; der Vento und der Bora, sowie der Jetta V nur viertürig.

Vom Jetta I gab es zumindest drei unterschiedliche Cabrios, eines wurde von Karmann in Osnabrück gebaut und war 2006 im AutoMuseum Volkswagen zu sehen, zwei weitere Varianten wurden von Günter Artz vom Autohaus Nordstadt in Hannover gebaut. In den USA gab es vom Jetta I auch Kombiversionen, wobei es sich wohl nur um Einzelstücke handelte.

Einige Karosseriefirmen boten ein Jetta II Cabriolet an, teilweise umgesetzt mit Teilen des Golf I Cabriolets.

Aus Plänen für einen Kombi der Modellreihe, der Vento Variant heißen sollte, wurde schließlich mit dem zum Golf gehörigen Frontdesign der Golf Variant. Ein Vento Cabriolet entstand bei der Firma Hofele Design in Einzelstücken auf Basis des Golf III Cabrios, es wurde im September 1994 auf der automechanika in Frankfurt/Main vorgestellt. Man plante, einen Umbau anzubieten (nicht zuletzt wegen des Kofferraumgewinns und der gefälligeren Optik), angepeilt war ein Umrüstpreis von etwa 8000 DM. Dazu kam es jedoch nie, es entstanden aber einige wenige Vorserienmodelle.

Der Bora (Jetta IV) sollte ursprünglich eine komplett eigene Modellreihe werden, außer der klassischen Limousine waren ein sportlicher Lifestylekombi, sowie ein Coupé (auch als Ersatz für den 1995 eingestellten VW Corrado) und ein Cabriolet angedacht. Von den Plänen wurde letztendlich nur der Variant parallel zum Golf IV in verbesserter Ausstattung umgesetzt. Auch gab es vereinzelt als Einzelstück ein Jetta-IV-Coupe, zB in den USA, dort zu sehen auf einigen VW-Treffen, in Anlehnung an die VW-Studie CJ, die 1998 auf der Detroit Motor Show gezeigt wurde und das Aussehen des Jetta IV (Bora) vorwegnahm.

In gewisser Weise kann man sagen, dass die Idee des Cabriolets im Jahre 2006 in Form des VW Eos ihre Umsetzung fand.

Modellgeschichte

Erste Überlegungen für einen Golf mit Stufenheck gab es bereits 1975/76. So sahen erste Studien des Golf Cabriolets ein Stufenheck vor, der gefälligeren Form und des Erhalts eines brauchbaren Kofferraums wegen. Der Vorstand von Volkswagen konnte sich aber erst für das Jahr 1979, nach dreijährigen intensiven Bemühungen des damaligen Entwicklungsvorstands Prof. Ernst Fiala, von einem Stufenheck-Golf überzeugen lassen. Er hatte auch den ursprünglich geplanten Namen Hummel favorisiert.

Der Jetta unterscheidet sich vom Golf äußerlich durch das angesetzte Stufenheck, das einen gegenüber dem Ausgangsmodell wesentlich größeren Kofferraum bietet, sowie durch ein geändertes Frontdesign. Ab dem Jetta IV/Bora unterschied sich die Karosserie deutlicher vom Golf, es gab kaum noch gleiche Blechteile. Die Technik entspricht in allen Jetta-Baureihen weitgehend der des Golf.

Jetta I

1. Generation (Jetta I)
Produktionszeitraum: 1979–1984
Karosserieversionen: Stufenheck, 2/4-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,8 Liter
(37–82 kW)
Dieselmotoren:
1,5–1,6 Liter
(40–51 kW)
Länge: 4195 mm
Breite: 1610 mm
Höhe: 1410 mm
Radstand: 2398 mm
Leergewicht: 805–890 kg

Der ab August 1979 produzierte Jetta (Typ 16) stellte eine Alternative zum Golf I (Typ 17) dar. Der Unterschied bestand in den Rechteckscheinwerfern, einer besseren Serienausstattung und dem angesetzten Stufenheck, durch das ein Kofferraum von 510 Liter erreicht wurde. Daher wurde der Jetta häufig als 'Rucksack-Golf' bezeichnet. Er war als Zwei- oder Viertürer erhältlich. Mit einem Grundpreis von 12.395 DM war er um 2000 DM teurer als ein Golf I.

In Südafrika wurde das Modell als VW Fox unter Verwendung von Teilen des Citi Golf noch einige Jahre weiterproduziert. Der Wagen ist nicht zu verwechseln mit den brasilianischen Modellen gleichen Namens aus den späten 1980er bzw frühen 1990er Jahren oder dem Kleinwagen VW Fox, der seit 2005 auch nach Europa importiert wird.


Technische Daten

Baureihe: Jetta I Typ 16

  • Motoren:
  • 1100 (Vierzylinderreihenmotor; 1093 cm³; 50 PS; Einfach-Vergaser)
  • 1300 (Vierzylinderreihenmotor; 1272 cm³; 60 PS; Einfach-Vergaser)
  • 1500 (Vierzylinderreihenmotor; 1457 cm³; 70 PS; Einfach-Vergaser)
  • 1600 (Vierzylinderreihenmotor; 1588 cm³; 85 PS; Register-Vergaser)
  • 1600 D (Vierzylinderreihenmotor; 1588 cm³; 54 PS; Verteilereinspritzpumpe)
  • 1600 TD (Vierzylinderreihenmotor; 1588 cm³; 70 PS; Verteilereinspritzpumpe und Abgasturbolader)
  • 1600 LI/CLI/GLI (Vierzylinder-Reihenmotor; 1588 cm³; mit 110 PS; Bosch-K-Jetronic-Einspritzung; MJ 1980-1982)
  • 1800 GLI (Vierzylinderreihenmotor; 1781 cm³; mit 112 PS; Bosch-K-Jetronic-Einspritzung; MJ 1983-1984)
  • Antrieb: Vorderräder
  • Getriebe: Viergang-, Fünfgang-Schaltgetriebe (4+E oder Sport) oder 3-Gang-Automatikgetriebe
  • Bremsen: Scheiben v., Trommel h.
  • Höchstgeschwindigkeit: 148–178 km/h


Jetta II

2. Generation (Jetta II)
Produktionszeitraum: 1984–1992
Karosserieversionen: Stufenheck, 2/4-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,3–1,8 Liter
(40–102 kW)
Dieselmotoren:
1,6 Liter
(40–59 kW)
Länge: 4315–4385 mm
Breite: 1665–1675 mm
Höhe: 1395–1415 mm
Radstand: 2475 mm
Leergewicht: 930–1010 kg

Ab Anfang 1984 war die zweite Generation des Jetta (Typ 16E/19E, später 1G2) erhältlich, wieder als Zwei- oder Viertürer. Die beiden neuen Modelle des Golf und Jetta wurden gemeinsam entwickelt; das Erscheinungsbild des Jetta II war gegenüber dem seines Vorgängers harmonischer. In alle Richtungen gewachsen, bot vor allem der Kofferraum laut VDA-Messung 660 Liter Fassungsvermögen. Nur bei den Allradmodellen gab es eine umlegbare Rücksitzbank.

Es gab verschiedene Motorisierungen z. B. den 1,8 Liter mit KA/KE-Jetronic und Katalysator, auch Dreigang-Automatikgetriebe waren für die 1.6-/1.8-L-Motoren (bis 90 PS) erhältlich. Ab Juli 1987 gab es die Allradversion (Syncro), diese war aber nur mit dem 1,8-l-Motor (zunächst mit 90, später mit 98 PS) erhältlich und ab April 1987 gab es einen 201 km/h schnellen Jetta mit 1781 cm³ Hubraum und 16 Ventilen.

Die umfangreichste Ausstattung bot die Ausführung „Carat“, insgesamt wurden die unübersichtlichen Ausstattungsvarianten der ersten Generation auf vier zusammengelegt (C, CL, GL, Carat, später kamen noch GT und GT 16V hinzu). Generell ist zu sagen, dass das Ausstattungsniveau des Jetta II immer etwas höher war als beim vergleichbaren Golf.

Die Produktion des Jetta II in den westlichen Märkten lief 1992 aus; in der Volksrepublik China wird er aber seit 1991 als FAW-VW Jetta weiterhin gefertigt.

Die Bezeichnungen der sportlichen Varianten des Jetta I, CLI & GLI, fanden sich auf Exportmodellen des Jetta II, zB für Südafrika, Japan und die USA wieder. Interessant ist hierbei, das der Jetta II CLI aus Südafrika im letzten Modelljahr 1992, serienmäßig die Front des Rallye Golfes besaß.

Modellgeschichte

Anmerkung: Modelljahre beginnen bei Volkswagen immer im August/September des vorhergegangenen Kalenderjahres.
  • Modell 1984

Im Februar wurde der Jetta II mit den folgenden Motorisierungen eingeführt: 1,3 l mit 55 PS, 1,6 l mit 75 PS, 1,8 l mit 90 PS, 1,6 l Diesel mit 54 PS und der 1,6 l Turbo-Diesel mit 70 PS. Diese wahlweise in den Ausstattungsvarianten C, CL, GL und „Carat“. Die Ausstattungsvariante „Carat“ war nur mit dem 1,8-l-Motor mit 90 PS und ausschließlich mit vier Türen erhältlich.

  • Modell 1985

Vorstellung des Jetta II in den USA, wahlweise mit einem Benziner oder zwei Dieselmotoren. Durch die Verwendung anderer Stoßfänger ist er ca. 5 cm länger als die Europa-Version.

Einführung des Jetta GT mit 1,8 Liter und 112 PS, parallel zum Golf GTI. In den USA heißt das sportliche Modell weiterhin GLI, verfügt aber mit 100/105 PS über weniger Leistung als sein europäisches Pendant. Von den Standard-Versionen unterscheidet sich diese Modellvariante durch schwarze Kotflügelverbreiterungen, einer schwarzen Folie auf den Seitenschwellern, einen Heckspoiler und rote Streifen auf Stoßstangen und -leisten, sowie rote Embleme und Scheibenbremsen rundum. Außerdem ist das Modell mit einem Sportfahrwerk ausgerüstet, welches den GT um etwa 10 mm tiefer legt als die anderen Versionen.

  • Modell 1986

Durch den mittlerweile erhältlichen , aber nicht serienmäßigen Katalysator sinkt die Motorleistung des Jetta GT von 112 PS auf 107 PS.

Zum ersten Mal ist ein Jetta mit einem ABS-System bestellbar, zunächst lieferbar für die stärkeren Versionen ab 90 PS. Die ABS-Bremse verfügt immer über Scheibenbremsen rundum, wie der GT.

Die 16V - Motoren von VW wurden auf der IAA 1985 zunächst im Golf präsentiert, im Jetta feierten sie in Genf 1986 Premiere und waren seit Juni 1986 erhältlich.

  • Modell 1987

Die folgenden Motoren sind mit Katalysator erhältlich: 1,6 l und 72 PS, 1,8 l mit 84 PS (beide U-Kat) und ab März 1,6 l mit 70 PS (G-Kat).

Der Jetta GT 16V wird vorgestellt. Die Modelle ohne Katalysator erreichen bei 1,8 l eine Leistung von 139 PS, die Version mit G-Kat erzielt eine Leistung von 129 PS. Der GT 16V unterscheidet sich optisch vom „8V-GT“ durch eine Dachantenne mit elektronischem Verstärker, einen Doppelrohr-Endschalldämpfer und entsprechende „16V“-Zusatzembleme im Grill, am Heck und am Handschuhfach. Außerdem ist das Modell grundsätzlich nur viertürig zu haben und es ist nochmals 10 mm tiefer als der „8V-GT“. Das vergleichbare Modell für den US-Markt heißt GLI 16V und ist dort ausschließlich mit Kat und 129 PS zu haben. Mit der Einführung entfällt der Standard-GLI.

Die Modellvariante Carat entfällt, als Ersatz wird der GL aufgewertet, u. a. mit serienmäßigem Colorglas, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung und Velourssitzbezügen, sowie eine Durchladeeinrichtung für die Rücksitzbank. Außerdem erhält der GL das Zier-Chrom-Paket des Carat.

Ebenso entfällt die Bezeichnung "C" für die Basisversionen, diese heißen jetzt nur noch "Jetta".

Parallel zum Golf GT gibt es auch einen gleichartigen Jetta GT in sportlicher Optik mit 90 PS. Ebenfalls wird eine GTD-Version mit sportlicher Optik und dem 70-PS-Turbodiesel-Motor angeboten.

Produktionsaufnahme im US-Werk Westmoreland und in Puebla, Mexiko.

  • Modell 1988

Das erste größere Facelift: Der Frontgrill erhielt drei anstatt sieben Rippen (man spricht auch vom Aero-Grill), die Außenspiegel wurden an der A-Säule befestigt, statt am Steg des vorderen Dreiecksfensters, dieses entfällt. Die Stoßleisten sind nun breiter und eingesteckt statt geklebt und im Heckblech sitzt nun mittig ein vergrößertes VW-Zeichen. Der Innenraum wurde unter anderem durch größere Türablagekästen, wahlweise mit Schubfach oder Lautsprechergittern, sowie größere Hebelschalter an der Lenksäule aufgewertet.

Den Jetta gibt es jetzt auch als Syncro-Modell (Typ 16E/19E-299) mit Allrad und der 1,8-l-Motorisierung mit 90 PS in den Varianten 'Jetta', CL und GT. Als einziger Jetta erhielten die Syncro-Modelle eine umlegbare Rückbank serienmäßig (beim GT sogar asymmetrisch geteilt), da die Hinterachskonstruktion mit Viscokupplung eine Anhebung des Kofferraumbodens erforderlich machte. Optisch unterscheiden sie sich von den Modellen mit Vorderradantrieb durch syncro-Schriftzüge am Heck und an den vorderen Kotflügeln, sowie durch Verwendung des größeren Frontspoilers des 16V. Auch sind sie wie dieser nur viertürig lieferbar.

Im Mai folgte das nächste Sondermodell, der Jetta „Coach“.

Nur in diesem Modelljahr wurde das Sondermodell Jetta „Style“ mit Teilleder-Innenausstattung und Sonderlack auf Basis des 16V angeboten.

Gleichzeitig wurde das Modell GTX eingeführt. Die Bezeichnung GTX sollte die stärker motorisierten, sportlichen Jetta-Modelle vom GT mit 90 PS unterscheiden (bis dahin hießen alle stärkeren Modelle „GT“), und die Parallelität zum Golf GTI betonen. Daher entsprachen sich die Motorenpalette (107/112 und 129/139 PS), die Ausstattung und die Technik denen des Golf GTI resp. GTI 16V: tiefer gelegtes Fahrwerk, Sportsitze, MFA, rote Zierstreifen in Stoßstangen und an den seitlichen Zierleisten, großer Front- und Heckspoiler sowie vier Bremsscheiben, wobei die vorderen belüftet waren. Die 8V-Varianten waren zweitürig erhältlich, die 16V nur viertürig. Bei allen GTX prangte ein großes „GTX“ bzw. „GTX 16V“-Emblem im Kühlergrill. Alle GTX-Modelle hatten zusätzlich schwarze Kunststoffverbreiterungen an den Radläufen, sowie schwarze Zierfolien an den Schwellern.

  • Modell 1989

Änderung der Typenbezeichnung von 16E/19E auf 1G2.

Auch den Jetta Syncro (jetzt: Typ 1G2-299) gibt es jetzt mit G-Kat und 98 PS aus 1,8 Liter als einzige Motorisierung. Dieser Motor war ausschließlich für das Syncro-Modell erhältlich.

Im Mai wurde das Jetta-Sondermodell „Pacific“ vorgestellt.

Ab Februar 1989 wurde eine neue Zentralelektrik aus dem Passat 35i bzw. dem Corrado eingesetzt, erkennbar am Warnblinkschalter auf der Lenksäule, welche im Golf erst ein halbes Jahr später erhältlich war.

Der Zweitürer ist nur noch als „CL“ erhältlich, welcher nun auch die Basisversion darstellt, nach dem Wegfall der Version "Jetta".

Der GL erhält serienmäßig die Servolenkung, dafür entfallen die elektrische Spiegelbetätigung und die Durchladeeinrichtung.

Das Modell GTX entfällt, alle sportlichen Versionen heißen wieder GT bzw. GT 16V. Die 16V-Modelle erhalten vorn größere Bremsen und stehen daher nun serienmäßig auf 14"-Rädern.

Die ABS-Bremse ist nun ausschließlich mit Trommelbremse hinten zu haben, ausgenommen sind hiervon die GT-Modelle.

Mit der Werksschließung Ende der Produktion in Westmoreland, Beginn des US-Imports aus Mexiko.

VW Jetta II CL: Als Zweitürer-Modell 1990–1992
  • Modell 1990

Das zweite größere Facelift zum Modelljahr 1990: Alle Modelle (auch Export) erhalten nun die großen „GL-Stoßfänger“ und außerdem für alle Varianten die gleichen Seitenverplankungen (schmale Stoßleisten und Schwellerverbreiterungen) wie sie der Golf GTI ab Modelljahr 1990 erhält, dazu auch den GTI-Frontspoiler. Beim GT ist nun auch der Heckspoiler in Wagenfarbe lackiert. Aufgrund der neuen Stoßfänger wächst die Gesamtlänge um 7 Zentimeter.

Das Sondermodell „Flair“ erscheint, Basis ist der CL, mit GL-Veloursinnenausstattung, Zentralverriegelung, Schiebedach, Fahrersitz höhenverstellbar, grün getönter Colorverglasung (Front-, Seiten- und Heckscheibe).

Bei allen deutschen Modellen wird eine Leuchtweitenregulierung serienmäßig eingebaut, Grundlage hierfür ist eine für Neuwagen ab dem 1. Januar 1990 geltende gesetzliche Vorschrift.

Neu sind die Motoren mit 1,6-l-Turbo-Diesel mit Ladeluftkühler und 80 PS, sowie der 1,6 Liter mit Diesel-Kat und 60 PS.

In den USA ersetzt der 2.0 l 16V-Motor mit 136 PS aus dem Passat den bisherigen 1.8 l im GLI 16V, da dieser auch mit Normalbenzin betrieben werden kann.

  • Modell 1991/1992

Die letzten Modelle werden in Wolfsburg und Puebla gebaut und man reduziert die Jetta-Modell-Palette um die 1,8-l-Kat-Maschine mit 84 PS. Alle Modelle erhalten Seitenblinker und den höhenverstellbaren Fahrersitz.

Die letzten Modelle des Jetta II werden zum Jahreswechsel ausgeliefert.

Produktionsaufnahme in China ab 1991.

Modernisierter Jetta II aus chinesischer Produktion 1997–2002
  • Modelle 1993–2009

Nach wie vor gebaut wird das Modell in China (ab '97 Typ 1GD). Zwischenzeitlich gab es dort verschiedene Facelifts (1997 & 2002), um das Auto der jeweilig vorherrschenden VW-Designlinie anzupassen.

Sondermodelle

Es hat immer wieder Versuche gegeben, den schwächelnden Verkauf mit Sondermodellen anzukurbeln. Genannt seien hier die Jetta „Strada“, „Beach“, „Coach“, „Court“, „Pacific“, „Flair“, „TX“ oder „Style“. Generell basierten diese auf dem jeweiligen Basismodell, welches mit besonderen Sitzbezügen, meist mit Color-(Grün-)Glas, einer sonst aufpreispflichtigen Farbe (Metallic oder Rot), manches Mal auch mit Stahlschiebedach, sowie einem Klebeschriftzug an den Seiten und am Heck ausgestattet war. Ausnahmen hierbei war der „TX“ mit erhabenen Kunststoffemblemen und der „Style“, der auf dem 16V basierte und eine Teillederausstattung, sowie eine Sonderlackierung aufwies.

Technische Daten

(beziehen sich auf die am häufigsten verkaufte Motorisierung in Europa; lieferbar für alle Ausstattungsversionen, außer GT 16V, GTX / GTX 16V & syncro ab 1989)

Baureihe: VW Jetta II Typ „16E/19E“ bzw. ab Modelljahr 1989 „1G2“

  • Modell: Limousine 1,8 Liter
  • Motorkennbuchstaben: GU / GX (bis MJ '88) / RP (ab MJ '87)
  • Bauzeit: 1984–1992
  • Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, wassergekühlt
  • Ventilsteuerung: OHC
  • Hubraum: 1781 cm³
  • Drehmoment: 145 / 137 / 142 Nm
  • Leistung: 90 PS (66 kW) bei 5200 U/min
  • Antrieb: Vorderräder
  • Gemischaufbau: ein Fallstrom-Registervergaser (2E2 Pierburg) oder Bosch KA-Jetronic (mechanische Benzineinspritzung), später: Bosch Mono-Jetronic (elektronische Benzineinspritzung)
  • Getriebe: 4- und 5-Gang-Schaltgetriebe (meist mit langem 5. Gang, teilweise auch als 4+E bezeichnet, nur im GT "echtes" 5-Gang-Getriebe), 3-Gang-Getriebeautomat
  • Bremsen: Scheiben v., Trommel h. (GT: bel. Scheiben vorn und Scheiben hinten) a. W. ABS
  • Höchstgeschwindigkeit: 176 km/h
  • Abmessungen L x B x H: 4315 x 1665 x 1415 (GT: 1405) mm (ab Modelljahr 1990: 4385mm x 1675 x 1415 (GT: 1405))

Motoren

Vento/Jetta III

3. Generation (Vento/Jetta III)

VW Vento Modelljahr 1996

Produktionszeitraum: 1992–1998
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,8 Liter
(55–128 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(47–81 kW)
Länge: 4380 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1405–1425 mm
Radstand: 2475 mm
Leergewicht: 1105−1265 kg
VW Vento GLX Modelljahr 1996

Der VW Vento (Typ 1H5) wurde als Nachfolger des Jetta 1992 in Brüssel vorgestellt. Mit dem neuen Namen erhoffte man sich in Wolfsburg besonders für den deutschen Markt auch einen Imagewechsel des Fahrzeugs und einen Anstieg der Verkäufe. In den außereuropäischen Ländern (besonders USA) wurde der neue Wagen weiterhin unter der Bezeichnung Jetta angeboten, da sich der Name dort bewährt hatte. In den USA hießen Golf & Jetta gleichermaßen Typ 1HM, wobei das M für den Produktionsstandort für den US-Markt, Mexiko, steht.

Der Vento wurde nur als Viertürer produziert. Ein zweitüriges Modell wie bei den beiden vorhergegangenen Jetta-Generationen wurde verworfen, da sich auf den Hauptmärkten seit Ende der 1980er Jahre kaum noch Absatzchancen für ein solches Fahrzeug ergaben. Auch gab es keine syncro genannte Allradversion mehr. Das Fahrzeug war technisch baugleich mit dem Golf III und ist – wie seine Vorgänger – als Stufenheck-Variante des Golfs zu verstehen. Abgesehen von der um 36 cm längeren Karosserie unterscheidet sich der Vento vom Golf III durch die eckigen Scheinwerfer und den geänderten Kühlergrill, ein leicht modifiziertes Armaturenbrett (nur bis Anfang 1994), bessere Ausstattung (z. B. lackierte vordere und hintere Schürzen, 14"-Felgen, weiße Blinkergläser vorne, umfangreichere Türinnenverkleidung).

Anfangs waren vier Benzinmotoren (1,8 l mit 75 PS, 1,8 l mit 90 PS, 2,0 l mit 115 PS und 2,8-l-VR6 mit 174 PS) und zwei Dieselmotoren (1,9 l mit 64 PS und 1,9 l mit 75 PS) lieferbar. Der Basismotor des Golf III mit 1,4 l und 60 PS und der 2,0-l-16V-Motor mit 150 PS konnte für den Vento/Jetta III nicht bestellt werden.

Sechs Ausstattungsversionen wurden angeboten: das Basismodell Vento CL (später zusätzlich CLX als Basis), GL/GLX komfortbetont, GT sportlich, GTD sportlich mit Dieselmotor und VR6 mit Sechszylinder-Motor. In den USA hießen die sportlicheren Versionen wie in Europa auch GT (vorher GLI); der VR6 war dort als GL (luxuriös-komfortabler) und als GT (sportlicher) bestellbar. Erstmals gab es den Motor des GT mit 115 PS auch optional im GL, hier sogar kombinierbar mit der neuen Vierstufen-Getriebeautomatik. Die meistbestellte Version war der Vento GL; der meistgefragteste Motor der 1,8 l mit 90 PS.

Trotzdem war die Nachfrage in Europa wieder relativ gering; in Nordamerika aber weiterhin hoch. Der Kofferraum, der 550 Liter fasst, und das Platzangebot zählen zu den Pluspunkten des Fahrzeugs. Im Laufe der sechsjährigen Bauzeit wurden zahlreiche Änderungen eingeführt:

  • 1992: Wagen wird vorgestellt
  • 1993: Vorstellung des Jetta III in den USA. Neues Kombiinstrument, neue Sicherungsknöpfe, abgedunkelte Heckleuchten bei der VR6-Version, neuer dreispeichiger Kühlergrill, in Wagenfarbe lackiert, Einführung des serienmäßigen Einklemmschutzes bei elektrischen Fensterhebern und/oder Schiebedach
  • 1995: Geänderte Stahlfelgen
  • 1995/1996: Serienmäßig abgedunkelte Heckleuchten, neuer in Wagenfarbe lackierter „Happy-Face“-Kühlergrill im Passat-Stil, schwarz lackierte Stahlräder (vorher Silber) und Radvollblenden, neue Aluräder, ABS serienmäßig sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber, vollflächig lackierte Stoßstangen, bei Versionen höher als CL sind alle äußeren Plastikteile (außer Türgriffe) in Wagenfarbe lackiert, abgerundete seitliche Blinkleuchten, Armaturenbrett vom Golf III, neue Modellbezeichnungen (CLX [vorher CL] und GLX [vorher GL], alle anderen gleich) Entfall der GTD-Version, stattdessen GT TDI eingeführt, neuer Benzinmotor (1,6 l mit 100 PS) und zwei neue Direkteinspritzer-Turbodieselmotoren (1,9 l mit 90 PS im GT TDI) und 1,9 l mit 110 PS (GT(I) TDI, Unterscheidungsmerkmal Rotes "I" im TDI), neue Lacke hinzugefügt, serienmäßige Kopfstützen bei der Rücksitzbank.
  • 1997: Veränderter Kabelbaum, zusätzlich zwei Seitenairbags serienmäßig.
  • 1998: Entfall der Radhausverbreiterungen beim GT, Juli 1998 Produktion eingestellt.

Der Lopez-Effekt, wie beim Golf III (z. B. sehr oft rostende Heckklappen und wackelnde Sitze), sorgte für allgemein weniger zuverlässige und rostanfälligere erste Serien in den Jahren 1992 bis 1994/95. Ab 1995/96 wurde die Verarbeitungsqualität spürbar besser.

Technische Daten

(beziehen sich auf das am besten verkaufte Modell in Europa)

Baureihe: VW Vento (VW Jetta III) Typ 1H5

  • Modell: Limousine 1,8 Liter
  • Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, wassergekühlt
  • Ventilsteuerung: ohc
  • Motorkennbuchstabe: AAM (55 kW), ABS oder ADZ (66 kW)
  • Hubraum: 1781 cm³
  • Leistung: 75/90 PS (55/66 kW) bei 5500 U/min
  • Drehmoment: 140/145 Nm
  • Antrieb: Vorderräder
  • Gemischaufbau: Bosch-Monomotronic
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe oder 4-Stufen-Automatik
  • Bremsen: Scheiben vorne, Trommel hinten (ab GT (nur 90 PS): bel. Scheiben v., Scheiben h.) a. W. ABS
  • Höchstgeschwindigkeit: 168/176 km/h

Motoren


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