Scirocco Cheetah

Scirocco Cheetah
Volkswagen Scirocco
Hersteller: Volkswagenwerk AG, ab 1985:
Volkswagen AG
Produktionszeitraum: 1974–1992;
2008–heute
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Sportcoupé, 2+2-Sitzer, zweitürig
Vorgängermodell: VW Karmann-Ghia
Nachfolgemodell: keines

Der VW Scirocco ist ein zweitüriges Sportcoupé von Volkswagen, das von 1974 bis 1992 in zwei Generationen (beide auf Plattform des VW Golf I) gebaut wurde und seit 2008 in der dritten Generation gebaut wird (basierend auf der Plattform des VW Eos). Die VW-internen Bezeichnungen sind Typ 53 für den Scirocco I, Typ 53B für den Scirocco II und Typ 13 für den Scirocco III. 1988 wurde der VW Corrado vorgestellt, der den Scirocco der zweiten Generation schon 1986 hätte ablösen sollen. Tatsächlich wurde der Corrado mit der Typbezeichnung 53i von VW jedoch als Technologieträger und hochwertiges Sportcoupé am Markt positioniert und bis zum Produktionsende des Scirocco II im Herbst 1992 parallel zu diesem, aber auch noch darüber hinaus produziert.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Während er mit der Entwicklung des VW Golf beauftragt war, kam dem Designer Giorgio Giugiaro die Idee, auf dessen Basis auch ein Sportcoupé entstehen zu lassen. Er trat mit der Firma Karmann in Kontakt und präsentierte dem Vorstand von Volkswagen erste Entwürfe des Coupés als Nachfolgemodell des Karmann-Ghia. Aus wirtschaftlichen Gründen verweigerte der Vorstand eine finanzielle Beteiligung, sodass Karmann die gesamte Investition zum Bau des Fahrzeuges alleine tätigte. Giugiaro entwarf die Karosserie. Ähnlichkeiten zu dem zur gleichen Zeit ebenfalls von Giugiaro entworfenen Alfa Romeo Alfasud Sprint sind deshalb kein Zufall. Im Einvernehmen mit dem Volkswagenvorstand erhielt das Fahrzeug die Modellbezeichnung Scirocco, unter der es später als VW vorgestellt wurde. Sämtliche Modelle des VW Scirocco stellte Karmann in Osnabrück her.

Stückzahlen

Verkaufte Fahrzeuge nach Märkten sortiert für die ersten beiden Generationen. Gesamtzahlen laut Karmann.com.

Markt Scirocco I, Typ 53 Scirocco II, Typ 53B
Deutschland 213.476 112.876
Europa 125.176 87.288
USA 150.734 80.395
Kanada 9.017 8.755
Rest der Welt 5.750 2.183
Insgesamt 504.153 291.497

Baureihen

Scirocco I

Scirocco I
Produktionszeitraum: 1974–1981
Karosserieversionen: Sportcoupé, 2+2-Sitzer, zweitürig
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,6 l
37–81 kW
Länge: 3850 mm
Breite: 1625 mm
Höhe: 1310 mm
Radstand: 2398 mm
Leergewicht: ab 800 kg
Scirocco I, Heckansicht
VW Scirocco I GT (1977-1981)

Entwicklungsschritte/Modellpflege

Die Vorarbeiten begannen im Jahre 1970. Der Scirocco I (VW-interne Bezeichnung: Typ 53) war ursprünglich mit drei Motoren, drei Ausstattungsvarianten und zehn Außenfarben erhältlich: Motoren mit 1100 cm³ (50 PS) und 1500 cm³ (70 oder 85 PS) Hubraum, und den Ausstattungsvarianten Grundmodell, L, S und TS, welche ab August 1976 GT hieß, aber die gleiche Ausstattung beinhaltete. Sämtliche Scirocco-Motoren waren als Reihenvierzylinder mit obenliegender Nockenwelle und Tassenstößeln (bis 1300 cm³ Schlepphebel) ausgelegt. Die Nockenwelle wurde mit einem Zahnriemen angetrieben. Die Motoren waren bei ihrem Erscheinen 1974 ihrer Zeit voraus. Der VW-Konzern verwendet diese Aggregate in modernisierter Form noch heute (2008). Ein Jahr später wurde der Hubraum auf 1600 cm³ erhöht und mit einer mechanischen Benzineinspritzung von Bosch (K-Jetronic) ausgerüstet und im Audi 80 GTE angeboten. Dieser Motor wurde später auch im Scirocco GTI/Golf GTI eingesetzt. Dazu waren wegen der höheren Leistung von 110 PS Modifikationen an Wasserkühler, Federung und Stoßdämpfern, zusätzliche Stabilisatoren und ein Ölkühler, innenbelüftete vordere Scheibenbremsen, breitere Felgen und Reifen mit höherem Geschwindigkeitsindex erforderlich.

Der Scirocco I GTI wurde von Karmann ab Juni 1976 produziert und ausgeliefert, während der für denselben Zeitpunkt angekündigte VW Golf GTI erst ab dem Frühjahr 1977 in ausreichender Stückzahl ausgeliefert werden konnte. Für das Modelljahr 1978 wurden beim Scirocco I Fahrwerk und Erscheinungsbild überarbeitet. Unter anderem wurden die Blinker und Stoßstangen um die Kotflügel herumgezogen, die B-Säulen schwarz eingefärbt und der Kühlergrill erhielt einen Zierrahmen. Die Aufhängungen der Federbeine wurden verstärkt und Lenkung und Motorlagerung optimiert. Die Motorpalette umfasste nun den 50-PS-, den 70-PS- und den 110-PS-Motor. Nachfolgend wurde eine regelmäßige Modellpflege betrieben, sowohl für die Innenausstattung (Stoffe, Sicherheitsgurte, Radios etc.) als auch auf technischer Ebene (Motoren 1,6 l und 1,3 l, Getriebe 5 Gang und 4+E, elektronische Zündungen). Im Herbst 1980 folgten die Sondermodelle CL und SL. Im Februar 1981 wurde die Produktion eingestellt.

Besonderheiten

  • Der VW Scirocco wurde im März 1974 in Genf präsentiert (kurz vorher Pressevorstellung in Wolfsburg) und ab April 1974 bei Karmann produziert. Damit war er dem VW Golf I um drei Monate voraus, da dieser erst im Juni 1974 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Er ist aufgrund seiner Beliebtheit auch das von Karmann meistverkaufte Fahrzeug aller Zeiten.
  • In Großbritannien, wo der Scirocco aufgrund hoher Verkaufspreise in den 1970er-Jahren eher selten zu finden war, trug das Fahrzeug die Bezeichnung Scirocco MkI (Mark One). Das Sondermodell „Storm“ war vergleichbar mit dem „limited edition“ GTI-Modell mit Lederausstattung und ist heute dort ein begehrtes Sammlerstück.

Modellvarianten

Scirocco I, Typ 53:

  • Scirocco S
  • Scirocco L
  • Scirocco LS
  • Scirocco GL
  • Scirocco GLI
  • Scirocco GT
  • Scirocco GTI
  • Scirocco CL (Sondermodell)
  • Scirocco SL (Sondermodell)
  • Scirocco TS
  • Scirocco Turbo (Versuchsträger; s.u.)

Die Buchstaben L, T, GL und GT bezeichneten die Ausstattungen, S und I die Motoren, wobei I einen Motor mit Benzineinspritzung beschrieb.

In einer Kleinauflage von 52 Stück wurde der Scirocco I von der Firma Artz auch als Kombi angeboten (Sciwago). Es bestehen viele Umbauten vom T-Dach; Flügeltürer bis zum Pick-up auf Basis von beiden Scirocco.

Bereits vor dem Produktionsstart des VW-Golf-1-Cabriolets im Jahr 1979 gab es einige Cabriolet-Varianten des Scirocco 1. Diese wurden in Kleinserie produziert, wie zum Beispiel der Tempest von Wolfe Garage (GB, Grafschaft Kent, Westerham) oder der Artz Speedster vom Autohaus Nordstadt in Hannover. Ein Markterfolg blieb diesen Exoten angesichts des übermächtigen Erdbeerkörbchens (Golf Cabriolet) aber verwehrt. Ende der 80er-Jahre wurde die Idee eines Scirocco Cabriolets im beginnenden Tuningwahn erneut aufgegriffen. Im Editorial der Ausgabe 04/1989 der Scirocco Zeitung wird auf die Cabrio-Umbauten der Firma Zander Exclusiv Tuning in Darmstadt sowie der Firma Luley hingewiesen. In der Ausgabe 02/1994 wird der Cabrio-Umbau der Firma Koch Tuning in 76661 Philippsburg vorgestellt. Die meisten Scirocco-1-Cabriolets dürften aber in Eigenregie auf Basis einer der Umbausätze der Firmen Cabrio-Design Ostermann-Germer aus Overath bei Köln oder Bieber Cabrio aus Borken entstanden sein. Dementsprechend gibt es auch keine zuverlässigen Daten über die Anzahl der jemals gebauten Scirocco-Cabriolets, noch darüber, wie viele bis heute erhalten geblieben sind.

1978 hatte Volkswagen eine Sonderserie des Coupés mit Turbolader für den Export nach Übersee geplant.[1] Der Motor des Coupés trug die Kennung EL und leistete 122 PS. Die ersten Prototypen des Scirocco-Sondermodells wurden 1979 bei Karmann (Osnabrück) gefertigt, jedoch gab es gravierende technische Probleme bei ersten Testläufen, und der Wagen ging nie in Serienproduktion, die ursprünglich auf eine Stückzahl von 2000 festgelegt worden war. Ein Modell der Testserie wurde jedoch nicht verschrottet und befindet sich heute in Privatbesitz.[2]

Motoren

Der Scirocco wurde ausschließlich mit 4-Zylinder-Motoren ausgestattet.

  • 1,1 Liter Hubraum, 37 kW/50 PS
  • 1,3 Liter Hubraum, 44 kW/60 PS
  • 1,5 Liter Hubraum, 51 kW/70 PS
  • 1,5 Liter Hubraum, 63 kW/85 PS
  • 1,6 Liter Hubraum, 55 kW/75 PS (ab August 1975)
  • 1,6 Liter Hubraum, 63 kW/85 PS (ab August 1975)
  • 1,6 Liter Hubraum, 81 kW/110 PS (ab Juli 1976)

Bestandszahlen

Die Stückzahlen heute noch angemeldeter Fahrzeuge des Scirocco I (Typ 53) einschließlich der vorübergehend stillgelegten Fahrzeuge (Stand 1. März 2008):

  • 1460 cm³/51 kW (70 PS) = 10 Stück
  • 1471 cm³/63 kW (85 PS) = 48 Stück
  • 1085 cm³/37 kW (50 PS) = 41 Stück
  • 1460 cm³/51 kW (70 PS) = 81 Stück
  • 1577 cm³/55 kW (75 PS) = 249 Stück
  • 1588 cm³/63 kW (85 PS) = 303 Stück
  • 1577 cm³/81 kW (110 PS) = 396 Stück
  • 1439 cm³/51 kW (70 PS) = 469 Stück
  • 1292 cm³/44 kW (60 PS) = 15 Stück

Scirocco II

VW Scirocco II erste Serie mit Einarmscheibenwischer
VW Scirocco II
VW Scirocco II

Bereits Mitte der 1970er Jahre wurde mit den Entwürfen für den Scirocco der zweiten Generation begonnen. Auch der neue Scirocco II mit der VW-internen Bezeichnung Typ 53B basierte auf dem Golf I. Zwei Grundforderungen waren einzuhalten: strömungsgünstigere Karosserie sowie mehr Platz für Insassen und Gepäck. Auch Giugiaro machte einen weiteren Entwurf, aber bei VW entschied man sich dann im Sommer 1977 für den Entwurf der eigenen Design-Abteilung. Es handelte sich um eine Formgebung mit durchgehender horizontaler Gürtellinie, die einen gesenkten Luftwiderstandswert trotz geräumigerer Karosserie bot. Der Scirocco II wurde mit dem Fahrwerk und der mittlerweile millionenfach bewährten und laufend weiterentwickelten Antriebstechnik des Vorgängers versehen; Fahrleistungen, Fahrverhalten und Verbrauch blieben auf weitgehend gleichem Niveau.

Dieser Schritt sollte sich auszahlen. Obwohl der Preis um knapp zehn Prozent angehoben werden musste, wurde der Scirocco II sofort ein Verkaufsrenner. Dabei waren über 20 Prozent der Kundschaft weiblich - damals ein überdurchschnittlicher Wert. Karmann konnte gar nicht so schnell produzieren, wie die Kunden das neue Sportcoupé bestellten. Der Scirocco II wurde im März 1981 auf dem Genfer Auto-Salon dem Publikum (kurz vorher für die Presse in Nizza) vorgestellt. Der Scirocco II wurde von April 1981 bis 10. September 1992 produziert.

Entwicklungsschritte/Modellpflege

Schon 1976 wurde mit den Vorarbeiten zum Nachfolger des Scirocco I begonnen. Aufgrund der Windkanalstudien erhielt der Scirocco II weicher fließende Linien anstelle der Kanten und scharfen Konturen des Scirocco I, eine stärker betonte Keilform mit sehr flach gehaltener Front und hoch angesetztem Heckabschluss sowie zusätzlich einem Spoiler (für erhöhten Abtrieb und saubere Heckscheiben). Der Scirocco II war auch eines der ersten Autos, bei dem auf eine konventionelle Regenrinne verzichtete wurde. Die allerersten Modelle (1981/82) hatten unter anderem Einarmwischer.

Damit erreichte er einen um fast zehn Prozent geringeren cw-Wert von 0,38 (Scirocco I: 0,42), für 1981 eine durchschnittliche Leistung im Automobilbau; der ein Jahr später präsentierte Audi 100 hatte einen cw-Wert von 0,30. Der Scirocco GTI mit 81 kW-Motor hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h.

Das Fahrwerk und damit auch der Radstand wurden vom Scirocco I übernommen. Der Scirocco II war aber trotzdem geräumiger im Innenraum: mehr Platz für Ellenbogen (durch Wölbung der Karosserieseitenflächen und Einbuchtung der inneren Verkleidungen), mehr Kopffreiheit, speziell hinten, und dank 16,5 cm mehr Wagenlänge auch mehr Gepäckraum. Mit den bekannten Motoren (1,3 l/60 PS, 1,5 l/70 PS, 1,6 l/85 PS und 1,6-l-Einspritzer mit 110 PS) gelangte er dann im Frühjahr 1981 auf den Markt.

Nach Entwicklungen eines 16-Ventil-Motors bei dem von VW und Karmann unabhängigen Tuning-Unternehmen Oettinger, der im Herbst 1981 auf dem Markt kam, musste auch VW nachziehen. Ab August 1982 wurde der Hubraum des Einspritzers auf 1800 cm³ erhöht und das Motorenprogramm tiefgreifend technisch überarbeitet (Langhub-Motoren). Die Wartungsintervalle wurden verlängert (15.000 km oder jährlich) und die Ausstattungs- und Motorenpalette gestrafft (1,3 l fiel weg, 1,6 l/70 PS, 1,6 l/85 PS und 1,8-l-Einspritzer mit 112 PS).

Auf der Frankfurter IAA 1983 zeigte VW einen eigenen 16-Ventiler-Prototyp (der mehr oder weniger in Anlehnung an Oettinger entstanden war), aber erst im August 1985 ausgeliefert werden konnte, mit 129 PS mit und 139 PS ohne Katalysator. Dazu wurde gleichzeitig das Fahrwerk gründlich überarbeitet und dem neuen Leistungsniveau angepasst (verstärkte Antriebsgelenkwellen, bessere Bremsen, Federn, Dämpfer und Stabilisatoren). Die nach wie vor preiswerten 16V-Sciroccos liefen über 200 km/h; der schnellste (139 PS) beschleunigte in 8,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h (in der Schweiz war nur die Katalysator-Ausführung mit 129 PS lieferbar).

Von 1983 bis 1987 erschienen verschiedene Sondermodelle wie der GTS (1983), der White Cat (1985), der Tropic (Frühling 1986) oder der Scala (Herbst 1986), zum Teil mit Rundum-Spoilersätzen und viel zusätzlicher Ausstattung.

VW Scirocco II White Cat
VW Scirocco II White Cat

1988 wurde der Scirocco überarbeitet und 1989, nach dem Erscheinen des Corrado, die Anzahl der Ausführungen und Wahlmöglichkeiten verringert (nur noch 2 Motoren: 1,6 l/72 PS, Vergaser mit U-Kat und 1,8 l/95 PS, Einspritzer mit Katalysator), aber gleichzeitig das Sondermodell Scala wieder neu aufgelegt. 1990 kam nochmals der 16V ins Programm – wegen der Lücke zwischen dem Scirocco mit 95 PS und dem Corrado mit 160 PS, mit positiven Auswirkungen auf die Verkaufszahlen; die 72-PS-Version entfiel. Bis zum Produktionsende im September 1992 blieben dann noch der Scirocco GT II (nicht für die Schweiz) und der Scirocco Scala (bis 8/1991) im Angebot.

Modellvarianten

Scirocco II, Typ 53B:

  • Scirocco L
  • Scirocco CL
  • Scirocco LS
  • Scirocco GL
  • Scirocco GLI
  • Scirocco GLS
  • Scirocco GLX
  • Scirocco GTX
  • Scirocco GTS
  • Scirocco GT
  • Scirocco GT II
  • Scirocco GTI
  • Scirocco GTL

Scirocco II, Sondermodelle:

Modell Baujahr Stückzahl Änderungen
Scirocco GTS 1983–84 18.920 Das erste Scirocco II Sondermodell. Es gab ihn in den Farben Marsrot (LA3A), Kometenblau Met. (LB5V), Diamantsilber Met. (L96A), Cosmosblau Met. (LK5Y), Papyrusgrün Met. (LB6V) mit Stoffsitzbezüge Regenbogen in grau/schwarz. Auffällig waren die seitlichen Dekorstreifen mit dem Schriftzug "„GTS. Typisch für ihn war auch der Schaltknauf im Golfball Design. Gebaut , Code: S705.
Scirocco Cheetah 1983 1 Ein für den Genfer Automobil Salon 1984 gebautes Sondermodell mit Vollausstattung und Veränderungen, die erst später in das Serienmodell einflossen. In die Serienproduktion ging der Cheetah nicht. Er besaß eine weiße Perlmuttlackierung, weiß lackierte Stoßfänger und einen von Kamei entwickelten Spoilersatz der X1-Serie. Er zeigte bereits den Doppelwischer, der im Modelljahr 1984 beim Serien-Scirocco Einzug fand. Weitere Sonderausstattungen waren: Stahl-Schiebe-Hubdach, grüne Wärmeschutzverglasung, el. verstellbare und beheizbare Außenspiegel, Scheinwerferreinigungsanlage, Nebelscheinwerfer und Alufelgen des belgischen Herstellers Lemmerz für Michelin TRX Bereifung. Im Innenraum befinden sich eine handgenähte Echtleder-Vollausstattung in kräftigem Rot, höhenverstellbare Sportsitze mit Sitzheizung, geteilt klappbare Rückbank, Stereo-Cassetten-Radio, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und Automatikgetriebe. Die Ausstattungsmerkmale waren für diese Zeit außergewöhnlich luxuriös.
Scirocco USA Rundumspoiler 1983 505 Code S729
Scirocco Inland Rundumspoiler 1983–84 9472 Code: S734
Scirocco USA Kanada 1983 6.464 Code: S736
Scirocco ohne Bezeichnung 1983–84 16.265 Code: S718
Scirocco ohne Bezeichnung 1984 4099 Code: S706
Scirocco White Cat nur 1985 832 Nur in Alpinweißer Lackierung (L90E). Zahlreiche weiße Querstreifen auf den Rückleuchten vermitteln den optischen Eindruck, sie seien weiß. Zender-Heckflügel, Verspoilerung und Stoßstangen in Wagenfarbe, bis zum Erscheinen des 16V der Einzige mit serienmäßiger Dachantenne. Auch das weiße Stoffmuster war unverwechselbar Design-Schattenstreifen
* Scirocco Tropic 1986 2.622 In zwei tropischen Farbvariationen: Madisontürkis Metallic (LK6T) und in Kiwibraun Metallic (LP6V). Die Innenausstattung hatte ein spezielles Längsstreifen-Design in Oliv-Türkis aus Baumwollstoff. Dazu gab es Colorverlasung, Schiebedach und auf die Außenfarbe abgestimmte Alufelgen, Code: S712
Scirocco Storm 1984 605 Nur für den britischen Markt produziert und ausschließlich dort als Rechtslenker vertrieben. Es gab ihn nur in den Farben Cosmosblau (LK5Y) mit dunkelblauer und havannabraun (LK8Y) mit hellbeiger Lederausstattung, Code: S719
Scirocco GTX 1984–89 18.920 Scirocco GTX 16V (ab 1985). Bessere Ausstattungsvariante des GT, im ersten Modelljahr mit Kamei X1 Aerodynamik Paket, welches dann durch eine VW eigene Verspoilerung ersetzt wurde. Später Verspoilerung auch in Wagenfarbe. Zu erkennen auch an der Dachantenne.
Scirocco Scala 1986–91 18.875 Scirocco Scala 16V (ab 1985). In den Farben Paprikarot (LK3A), Alpinweiß (L90E), Heliosblau Metallic (LA5Y) und Saphirblau Metallic (LY5V) angeboten. Dazu gab es auf die Außenfarbe abgestimmte Polster. Der in Wagenfarbe lackierte Rundumspoilersatz gehörte zur Ausstattung, Code: S708
Scirocco Slegato 1986 127 Für den kanadischen Markt produziert und ausschließlich dort vertrieben. Es gab ihn nur in den Farben Paprikarot (LK3A) und Heliosblau Metallic (LA5Y). Die Sitze sind auf die Außenfarbe abgestimmt in rot oder blau mit serienmäßiger Sitzheizung, Code: S701
Scirocco Wolfsburg Limited Edition 1983-86  ? Ein besonders ausstattungsreiches Sondermodell für den US-Markt, wurde ausschließlich dort vertrieben. Es gab nur die Farben schwarz, rot und silber. Zur Ausstattung zählten Teilledersitze.
Scirocco GTII 1989–92 18.947 Scirocco GTII 16V. Letztes gebautes Modell , gute Serienausstattung mit Stahlschiebedach, Colorverglasung, Servolenkung, höhenverstellbaren Sportsitzen. Das letzte Modelljahr zusätzlich mit Dreipunktgurten hinten und seitlichen Zusatzblinkern, Code: S713.

Alle Angaben basieren auf den Daten des Karmann Museums (Scirocco Zeitung 04/1997).

Es gab auch etliche Firmen die einen Umbau des Scirocco 2 zum Cabriolet anboten. Besonders zu nennen sind hier die Firmen Hornstein Autostyling GmbH (78269 Volkertshausen bei Konstanz am Bodensee) und Bieber (46325 Borken). In der Sciroccozeitung „53“ 03/1994 findet sich ein Hinweis auf einen Cabrio-Umbau der Firma Speedster. Auch bei Cabrio Design Ostermann-Germer (51491 Overrath) soll ein Scirocco-2-Cabrio zumindest in Vorbereitung gewesen sein. Ebenfalls erwähnenswert sind die Targa-Umbauten der Firma Raffay Tuning und der Scirocco Targa-Umbau von Stephan Wambach aus Hamburg. Wieviele Cabriolets und Targas aber letztlich produziert worden und erhalten geblieben sind, ist leider unbekannt. Weiter gab es zwei Bi-Motor Versuchsfahrzeuge von VW Motorsport sowie ein 16V-G60 Entwicklungsträger der VW Forschung. Karmann baute zwei Prototypen eines Scirocco mit Targa Dach, den Scirocco TR. Farbe gold und silber.

Motoren

  • 1,3 Liter 1272 cm³ Hubraum, 44 kW/60 PS Motorkennbuchstaben: GF
  • 1,5 Liter 1457 cm³ Hubraum, 51 kW/70 PS Motorkennbuchstaben: JB
  • 1,6 Liter 1595 cm³ Hubraum, 53 kW/72 PS, Euro-Katalysator Motorkennbuchstaben:RE
  • 1,6 Liter 1595 cm³ Hubraum, 55 kW/75 PS
  • 1,6 Liter 1588 cm³ Hubraum, 63 kW/85 PS Motorkennbuchstaben:FR
  • 1,6 Liter 1588 cm³ Hubraum, 81 kW/110 PS, K-Jetronic Motorkennbuchstaben:EG
  • 1,8 Liter 1761 cm³ Hubraum, 66 kW/90 PS Motorkennbuchstaben:EX
  • 1,8 Liter 1761 cm³ Hubraum, 70 kW/95 PS, geregelter Katalysator, KA-Jetronic Motorkennbuchstaben:JH
  • 1,8 Liter 1761 cm³ Hubraum, 82 kW/112 PS, K-Jetronic Motorkennbuchstaben:DX
  • 1,8 Liter 1761 cm³ Hubraum, 95 kW /129 PS, geregelter Katalysator (16V), KE-Jetronic Motorkennbuchstaben:PL
  • 1,8 Liter 1761 cm³ Hubraum, 102 kW/139 PS (16V) K-Jetronic Motorkennbuchstaben:KR

Bei den Einspritzanlagen steht K für kontinuierliche Einspritzung, der Zusatz A für Abgasart, E für elektronisch.

Bestandszahlen

Die Stückzahlen heute noch angemeldeter Fahrzeuge des Scirocco II (Typ 53B) einschließlich der vorübergehend stillgelegten Fahrzeuge:

TSN Bezeichnung Leistung Bestand 1. Jan. 2006 Bestand 1. Jan. 2007 Bestand 1. Jan. 2008
554 1,5 l 51 kW (70 PS) 289 240 145
555 1,5 l 63 kW (85 PS) 404 343 215
556 1,6 l 81 kW (110 PS) 143 124 78
553 1,3 l 44 kW (60 PS) k.A. 13 9
588 1,5 l 55 kW (75 PS) 827 673 383
589 1,8 l 82 kW (112 PS) 642 538 299
609 1,6 l 66 kW (90 PS) 1821 1442 823
631 1,8 l 102 kW (139 PS) 375 323 180
667 1,8 l 70 kW (95 PS) 12.933 11.498 7.566
702 1,6 l 53 kW (72 PS) 1100 930 552
703 1,8 l 95 kW (129 PS) 605 521 319

Scirocco III

Scirocco III
Produktionszeitraum: seit 2008
Karosserieversionen: Sportcoupé,
2+2-Sitzer, zweitürig
Motoren: Ottomotoren:
1,4–2,0 l
(90–147 kW)
Dieselmotor:
2,0 l
(103 kW)
Länge: 4256 mm
Breite: 1810 mm
Höhe: 1400 mm
Radstand: 2578 mm
Leergewicht: 1300−1500 kg
Heckansicht
Seitenansicht – mit Panoramadach
Scirocco GT24
DSG Doppelkupplungsgetriebe

Der Scirocco III wurde zunächst als Studie Iroc am 24. August 2006 in Berlin enthüllt. Seit August 2008 ist er unter dem alten Namen erhältlich (VW-interne Bezeichnung: Typ 13). Er wird bei der portugiesischen Tochtergesellschaft VW Autoeuropa - Automóveis Ltda. in Palmela produziert, wo auch der VW Eos, der VW Sharan und der Seat Alhambra gebaut werden.

Besonderheiten sind u. a. die Sportsitze hinten (umlegbar) mit Einzelsitzcharakter und Integralkopfstützen, die verdeckte B-Säule sowie das Adaptive Chassis Control genannte und gegen Aufpreis lieferbare adaptive Fahrwerk mit dreifach verstellbaren Stoßdämpfern, das sich der jeweiligen Fahrsituation anpassen lässt. Serienmäßig sind 17"-Leichtmetallräder, Lederlenkrad und -Bremshebel, Sportsitze (höhenverstellbar), EFH + ESP, Klima-Anlage, Bremsassistent, sechs Airbags und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung.

Beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2008 setzte VW drei 239 kW mit 320 Nm starke Rennversionen des neuen Scirocco erfolgreich ein. Im Feld der über 200 Rennwagen wurden Rang 11 und 15 im Gesamtklassement erzielt, jeweils mit Hans-Joachim Stuck neben anderen am Steuer[3].

Motoren und Technische Daten

Für den Scirocco III sind zunächst zwei Ottomotoren lieferbar, ein 1,4-Liter-TSI mit 118 kW (160 PS) und der 2,0-Liter-TSI mit 147 kW (200 PS). Im Herbst 2008 folgte dann der 1,4-Liter-TSI mit 90 kW (122 PS) und der 2-Liter-TDI-Dieselmotor mit 103 kW (140 PS). Das Einstiegsmodell ist ein 1,4-Liter-TSI. Alle Motoren sind serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Optional ist beim Benzinmodell mit 147 kW und dem Dieselmotor ein Sechs-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG) mit Lenkradschaltwippen erhältlich, beim 1,4-Liter-TSI mit 118 kW ist ein Sieben-Gang-Direktschaltgetriebe bestellbar.

Scirocco III 1.4 TSI 2.0 TSI 2.0 TDI
Bauzeitraum seit 2008
Motorbauart und
Zylinderanzahl
R4-Ottomotor R4-Dieselmotor CR
Hubraum 1390 cm³ 1984 cm³ 1968 cm³
Leistung 90 kW (122 PS) 118 kW (160 PS) 147 kW (200 PS) 103 kW (140 PS)
max. Drehmoment 200 Nm 240 Nm 280 Nm 320 Nm
Aufladung Turbolader Kompressor & Turbolader Turbolader
Getriebe, serienmäßig (Frontantrieb) 6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional (Frontantrieb) keine Option 7-Gang-DSG 6-Gang-DSG
Radaufhängung vorn Querlenker mit McPherson-Federbeinen und Stabilisator
Radaufhängung hinten Quer- und Längslenker mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator
Karosserie viersitziges Coupé mit zwei Türen, Luftwiderstandsbeiwert cw 0,34
Spurweite vorn/hinten 1569/1575 mm
Radstand 2578 mm
Maße L × B × H 4256 × 1810 × 1400 mm
Kofferraumvolumen 312 l
Höchstgeschwindigkeit, km/h 200 218 235 207
Beschleunigung,
0–100 km/h in s
9,7 8,0 7,2 (7,1 mit DSG) 9,3
Kraftstoffverbrauch in l/100 km
(nach EWG-Richtlinie, kombiniert)
6,1
Super
6,6 (6,3 mit DSG)
Super
7,6
Super
5,1 (5,5 mit DSG)
Diesel
CO2-Emission in g/km, kombiniert 145 154 (147 mit DSG) 179 135 (145 mit DSG)
Abgasnorm nach
EU-Klassifikation
EURO 5 EURO 4 EURO 5

Einzelnachweise

  1. Scirocco Turbo (Versuchsträger); Angaben lt. Sueddeutsche Zeitung: Bauzeit 1979; Zylinder: 4; Hubraum: 1588 ccm; Leistung: 122 PS; Höchstgeschwindigkeit 186 km/h; Verbrauch: 8-10 Liter/100 km
  2. „Das Blech der Woche (23): VW Scirocco Turbo“, in: Sueddeutsche Zeitung Online, 10.10.2008
  3. offizielle Gesamtergebnis-Liste des 36. ADAC Zurich 24h Rennen

Literatur

  • Walter Wolf: VW Scirocco. Autovision, Hamburg 1991, ISBN 3-980-2766-00
  • Dieter Korp: Jetzt helfe ich mir selbst, Band 145: VW Golf Cabrio ab März '79, VW Scirocco II ab April '81, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01372-X
  • Ian Coomber: VW owners workshop manual. Haynes, Yeovil 1987, ISBN 1850102244
  • Bentley Publishers: Volkswagen Cabriolet, Scirocco Service Manual, 1985–1993 Including Scirocco 16V. Bentley, Cambridge/Mass. 1992, ISBN 0837603625
  • James Ruppert: VW Golf. With Scirocco, Corrado and Karmann Convertible Derivatives. Crowood, Marlborough/Wiltshire 1996, ISBN 1852239964
  • Lindsay Porter (Hrsg.): Volkswagen Golf, Polo, Scirocco, Corrado: Workshop Manual. Porter, ISBN 1899238409 (Lindsay Porter's Colour Manuals)
  • Volkswagen Golf, Scirocco, Rabbit 1974–80 Autobook. Autobooks, Brighton 1980, ISBN 0851461034
  • R. Clarke (Hrsg.): VW Scirocco 1974–81. Brooklands, 1982, ISBN 0907073573 (Brooklands Road Tests)
  • John Blunsden: VW Golf and Derivatives Including Convertible, Jetta, Scirocco and Corrado. A Collectors Guide. Motor Racing, Croydon 1992, ISBN 0947981632
  • Claudia Böhler: Scirocco: Aufregend vernünftig. Der Volkswagen Scirocco 1974/1992. Wolfsburg: Heel Verlag 2008, ISBN 3935112335
  • Fuths / Peitzmeier: Scirocco - Comeback einer Legende 144 Seiten, 2008, Delius Klasing Verlag, ISBN 3768825434

Weblinks



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  • VW Scirocco — Volkswagen Scirocco Hersteller: Volkswagenwerk AG, ab 1985: Volkswagen AG Produktionszeitraum: 1974–1992, seit 2008 Klasse: Untere Mittelklasse Karosserieversionen: Sportcoupé, 2+2 Sitzer, dreitürig Vorgängermodell …   Deutsch Wikipedia

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