2001: Odyssee im Weltraum

2001: Odyssee im Weltraum
Filmdaten
Deutscher Titel 2001: Odyssee im Weltraum
Originaltitel 2001: A Space Odyssey
2001 A Space Odissey (Logo).png
Produktionsland UK, USA, Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1968
Länge 143 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Stanley Kubrick
Drehbuch Stanley Kubrick,
Arthur C. Clarke
Produktion Stanley Kubrick
Musik unter anderem
György Ligeti,
Richard Strauss:
Also sprach Zarathustra,
Johann Strauß:
An der schönen blauen Donau
Kamera Geoffrey Unsworth
Schnitt Ray Lovejoy
Besetzung

2001: Odyssee im Weltraum (Originaltitel: 2001: A Space Odyssey) ist ein einflussreicher Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1968, der auf der Kurzgeschichte The Sentinel von Arthur C. Clarke basiert und ursprünglich Journey Beyond the Stars heißen sollte. Er entstand unter der Regie von Stanley Kubrick in England. Dieser entwickelte in Zusammenarbeit mit Clarke auch das Drehbuch. Aus der Zusammenarbeit entstand auch Clarkes Roman 2001. Clarke selbst beschreibt, dass die Arbeit an beiden Werken (Drehbuch und Roman) miteinander verzahnt war und oft Änderungen des Einen in das Andere einflossen und gibt an, dies sei ein „stimulierender, aber ziemlich teurer Weg [gewesen], einen Roman zu schreiben“.[1][2] Der Roman weicht in Details vom Film ab und ist deutlich ausführlicher. Clarke bezog sich bei Abweichungen in weiteren Teilen der Reihe auf den Film. Das renommierte American Film Institute wählte ihn auf Platz 1 der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt mit einer dreiminütigen Musiksequenz aus György Ligetis Atmosphères zu völlig schwarzem Bild, die bei Fernsehausstrahlungen meist ausgespart wird. Das Erste, was der Zuschauer zu sehen bekommt, ist das Logo der Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer. In der darauf folgenden Szene befinden sich Mond, Erde und Sonne in Konjunktion. Die Sonne geht auf, und der Vorspann wird eingeblendet. Die Szene wird von der Introduktion aus Also sprach Zarathustra von Richard Strauss untermalt. Der Rest des Filmes kann in vier Akte geteilt werden, jeder Akt (mit Ausnahme des zweiten) wird zuvor mit einem Zwischentitel angekündigt.

Der Morgen der Menschheit (The Dawn of Man)

Eine Gruppe von Vormenschen in der afrikanischen Savanne. Ihr Alltag wird von Not und vom Kampf ums nackte Überleben bestimmt: Ein Leopard reißt ein Mitglied der Gruppe, Artgenossen aus einer anderen Sippe versuchen, ihnen ihre Wasserstelle streitig zu machen. Eines Morgens erwacht die Gruppe neben einem schwarzen Monolithen, der – unbemerkt von den Vormenschen – auf die Erde gebracht wurde.

Welchem Zweck der Monolith dient, wird zunächst nicht deutlich. Er führt jedoch eine Bewusstseinsveränderung bei den Vormenschen herbei, die ihn ängstlich umtanzen und zaghaft berühren. Seine Funktion wird später klar, als einer der Vormenschen beim Anblick eines ausgebleichten Knochens auf die Idee kommt, den Knochen als Werkzeug oder Waffe zu verwenden. Auch diese Szene wird von der Introduktion Also sprach Zarathustra von Richard Strauss untermalt.

In der nächsten Szene hat sich das Leben der Vormenschenhorde entscheidend verändert. Mit der Tötung eines Tapirs ist der Mensch zum Jäger geworden. Er lebt nun nicht mehr mit den Tieren, sondern von ihnen. Als wieder einmal eine andere Horde versucht, sich der Wasserstelle zu bemächtigen, wird sogar der Anführer der fremden Horde mit dem als Waffe verwendeten Knochen erschlagen. Triumphierend schleudert der neu entstandene Homo faber sein Werkzeug gen Himmel. Die Kamera verfolgt den Flug des Knochens bis zum Umkehrpunkt seiner Flugbahn, und darüber hinaus.

Mondstation Clavius (Tycho Magnetic Anomaly-1)

In einem künstlerisch oft zitierten Bildschnitt (einem der berühmtesten Match Cuts der Filmgeschichte) wird das primitive Knochenwerkzeug durch einen technologisch fortgeschrittenen Erdsatelliten ersetzt. Zeitalter sind seit der Urzeitszene der Einleitung vergangen. Man schreibt das Jahr 1999. Verschiedene Satelliten ziehen ihre Gravitationsbahnen im Erdorbit. Die meisten sind durch Nationalflaggen als verschiedenen Staaten der Erde zugehörig gekennzeichnet. Ein pfeilförmiges Raumschiff nähert sich einer großen radförmigen, noch im Ausbau befindlichen Raumstation. Es trägt Schriftzug und Logo der Fluggesellschaft PanAmerican. Zu den Klängen des Walzers An der schönen blauen Donau gleitet die Fähre in die Nabe des riesigen rotierenden Rades.

Einziger Passagier der Fähre ist der Raumfahrtfunktionär Dr. Heywood Floyd. Von der Raumstation will er mit einer anderen Fähre zur Mondstation Clavius reisen. Auf der Raumstation trifft er eine Gruppe sowjetischer Wissenschaftler. Es kursiert das Gerücht über eine Epidemie, die auf Clavius ausgebrochen sein soll, in deren Folge eine Nachrichtensperre verhängt wurde. Auf Fragen der Sowjetwissenschaftler reagiert Floyd höflich, gibt ihnen aber keine Auskunft. Mit einem kugelförmigen Raumschiff reist er weiter zum Mond.

Als Floyd auf Clavius eintrifft, wollen ihm die Wissenschaftler dieser Basis etwas zeigen, das im Mondkrater Tycho ausgegraben wurde. Man bricht mit einer Mondfähre dorthin auf: In einer Grube steht ein Monolith, der dem aus der Eröffnungssequenz gleicht. Der Quader ist vier Millionen Jahre alt, absolut schwarz und erzeugt ein starkes magnetisches Feld. Alles deutet darauf hin, dass er außerirdischer Herkunft ist. Auch in dieser Szene berühren die Menschen den Monolithen. Als über der Grube die Sonne aufgeht und ihr Licht auf den Stein fällt, sendet dieser ein elektromagnetisches Signal in Richtung des Planeten Jupiter, das über die Kommunikationsanlagen der Wissenschaftler ohrenbetäubend laut zu hören ist.

Die Reise zum Jupiter (Jupiter Mission 18 Months Later)

18 Monate später, nunmehr im Jahr 2001 – die USA haben den Bau des Raumschiffs Discovery abgeschlossen. Offiziell besteht dessen Mission darin, am Jupiter wissenschaftliche Forschung zu betreiben. An Bord sind die Astronauten Frank Poole und Dave Bowman, drei weitere Kollegen, die in Tiefschlafkammern im Dauerschlaf liegen, sowie der Supercomputer HAL 9000, der mit einer synthetischen Persönlichkeit ausgestattet ist und das Raumschiff autonom steuert. Als Einziger an Bord hat der 9000er-Computer Kenntnis von der wahren Bestimmung des Unternehmens – der Suche nach weiteren Spuren im Zusammenhang mit dem Monolithen auf dem Mond.

Die Computer der Serie 9000 repräsentieren als technologisches Meisterwerk zu dieser Zeit die Krönung der Computertechnik. Sie gelten als absolut perfekt – unfähig, den geringsten Fehler zu machen oder auch nur unklare Informationen zu liefern. Doch im Anschluss an ein Gespräch mit Dave über das Unternehmen sagt HAL einen Fehler in einem wichtigen elektronischen Bauteil, einer AE-35-Einheit voraus. Tatsächlich stellt sich die Einheit aber als voll funktionsfähig heraus. Der Computer HAL, von Menschen geschaffen, beginnt ab diesem Zeitpunkt ein unberechenbares Eigenleben zu entwickeln. Poole und Bowman ziehen sich unter einem Vorwand in eine EVA-Raumkapsel zurück, wo HAL sie nicht hören kann, und erwägen, HAL abzuschalten oder zumindest seine höheren Funktionen zu blockieren; dieser beobachtet aber ihre Lippenbewegungen. Wenig später kommt Frank beim Wiedereinbau der AE-35-Einheit außerhalb des Raumschiffs ums Leben, indem HAL Franks Raumkapsel als Tötungswerkzeug fernsteuert. Ebenso schaltet HAL die Lebenserhaltungssysteme der drei tiefschlafenden Kollegen ab, da er nun seinerseits alle Besatzungsmitglieder als Gefahr für sich betrachtet (siehe zum Verhalten HALs auch: Double Bind). Bowman, der versucht, mit einer zweiten Raumkapsel Frank zu retten bzw. seine Leiche zu bergen, wird von HAL "ausgesperrt". Bowman kann sich nur retten, indem er die Luftschleuse der Discovery über eine Notschaltung öffnet und sich mit dem Schleudersitz der Kapsel hineinkatapultiert. Seine tödliche Dekompression ohne Raumanzug im Vakuum vermeidet er durch Hyperventilation (diese Idee stammt von A. C. Clarke). Es gelingt Bowman anschließend, HALs höhere Funktionen abzuschalten. Dabei versucht HAL mit immer neuen Beschwichtigungen und Argumenten, zum Beispiel über die Wichtigkeit der Mission, ihn von seinem Entschluss abzubringen.

Während seiner schrittweisen Abschaltung scheint HAL förmlich Emotionen zu empfinden („Ich habe Angst“) und erinnert sich an Bruchstücke aus seiner Entwicklung; unter anderem an ein Lied, das ihm sein „Schöpfer“-Ingenieur beibrachte. Nachdem er von Bowman, der im Gegensatz zu HAL keinerlei Gefühlsregungen zeigt, zum Singen aufgefordert wird, beginnt er ein triviales Kinderlied zu singen. Im Original heißt es Daisy Bell, in der deutschen Fassung ist es Hänschen klein. Während er singt, verlöschen HALs Funktionen nach und nach, und seine Stimme wird langsamer und tiefer. Durch die Abschaltung von HAL wird dann eine geheime Videobotschaft vorzeitig abgespielt, in der der Leiter des Unternehmens, Dr. Heywood Floyd, über den Fund des Monolithen auf dem Mond berichtet.

Wiedergeburt (Jupiter and Beyond the Infinite)

Als Bowman mit der Discovery den Jupiter erreicht, schwebt ein weiterer Monolith im All. Bowman besteigt eine Raumkapsel, um den Monolithen zu untersuchen und gelangt nach einem spektakulären Flug an einen unbekannten Ort.

Zunächst wird der Betrachter in eine lange psychedelische Farbsequenz geradezu hineingezogen. Der Monolith erweist sich als Beschleuniger, der die Kapsel mit annähernder Lichtgeschwindigkeit fortbewegt. Die "Farbsequenz" stellt den - theoretischen - Effekt dar, wenn sich ein Raumschiff fast lichtschnell bewegt; der Dopplereffekt soll bewirken, dass die Sterne in zwei Bahnen geordnet wahrgenommen werden. Die Drehung des Bildausschnitts symbolisiert, dass die Kapsel hin und her geschleudert wird (A. C. Clarke erklärt diesen Effekt in seinem parallel erschienenen, gleichnamigen Roman. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films war dieser Effekt bekannt, aber nicht populär). Sie endet, hin und her wechselnd zwischen (meist falschfarbenen) Bildern des Weltraums und von Sternen, der Erdoberfläche und Detailaufnahmen von Bowmans Auge. Anschließend sieht man eine leere Zimmerflucht, die durch ihren Fußboden aus leuchtenden Platten einen futuristischen Eindruck vermittelt, aber zugleich im Barock-Stil Louis XVI. eingerichtet ist. Inmitten dieses surrealistischen Raums steht Bowmans Raumkapsel.

Aus ihr heraus erblickt Bowman sich selbst, im Raumanzug in dem Zimmer stehend und bereits um Jahre gealtert. Die Kamera nimmt nun die Perspektive dieses zweiten Bowman ein, während der erste, mitsamt seiner Raumkapsel, mit dem nächsten Schnitt verschwunden ist. Bowman sieht sich um und entdeckt einen Spiegel, in dem er sich betrachtet. Dann bemerkt er die Anwesenheit einer weiteren Person im Nebenzimmer. Als er einen Blick in das Zimmer wirft, sieht er sich selbst, wieder etliche Jahre gealtert, wie er an einem Tisch eine Mahlzeit zu sich nimmt. Die Perspektive wechselt erneut. Der dritte Bowman stürzt aus Versehen sein Glas um und betrachtet verhalten die Scherben. Als er langsam aufblickt, sieht er sich ein weiteres Mal selbst als sterbenden Greis auf dem Bett liegen. Die Perspektive wechselt wiederum und übernimmt den Blick des Greises, des vierten Bowman, der im Sterbebett liegt und den schwarzen Monolithen betrachtet, welcher plötzlich mitten im Raum steht, umrahmt vom Interieur des Zimmers mitsamt zweier antiker Statuen zur Linken und zur Rechten. Der Greis hebt seine Hand, als wollte er den Stein berühren, wie ihn bereits die Urmenschen sowie die Astronauten auf dem Mond berührten.

In der nächsten Einstellung erscheint, wo zuvor der Sterbende lag, ein Fötus mit weit geöffneten Augen – und einer deutlichen Ähnlichkeit mit Bowman – in der Fruchtblase. In der folgenden Schlusssequenz schwebt dieser Fötus (in der Titelmusik „Starchild“ genannt) zwischen Mond und Erde im Weltraum. Dabei scheint er die Erde zu betrachten. Wie zu Anfang erklingen abermals die Bläser aus Richard StraussAlso sprach Zarathustra.

Produktion

Drehbuch

Kurz nach der Fertigstellung von Dr. Seltsam war Kubrick fasziniert von der Möglichkeit außerirdischen Lebens und beschloss, „den sprichwörtlich guten Science-Fiction-Film“ zu drehen. Beeinflusst wurde er wohl auch durch Filme von Pawel Kluschanzew. Er hätte nie diesen Film gedreht, wenn er nicht Filme von Kluschanzew gesehen hätte, sagte er einmal. [3] Auf der Suche nach einem passenden Mitstreiter aus der SF-Gemeinde wurde Kubrick durch ihren gemeinsamen Bekannten, dem Columbia-Pictures-Mitarbeiter Roger Caras, an Arthur C. Clarke vermittelt. Obwohl davon überzeugt, dass Clarke „ein Einsiedler, ein Verrückter der in einem Baum lebt“ sei, zeigte sich Kubrick einverstanden mit Caras als Vermittler, der dem auf Ceylon beheimateten Autor das Filmangebot telegrafieren würde. In der telegrafierten Antwort erklärte Clarke, dass er „schrecklich interessiert an einer Zusammenarbeit mit dem enfant terrible wäre“, und fügte hinzu „warum glaubt Kubrick, ich wäre ein Einsiedler?“.

In ersten Gesprächen bezeichneten Kubrick und Clarke ihr Projekt scherzhaft als „How the Solar System Was Won“, eine Anspielung auf den Cinerama-Epos How the West Was Won. Wie dieser Film ist auch Kubricks Produktion in einzelne voneinander abgetrennte Akte unterteilt. Clarke erwog zunächst die Adaption mehrerer seiner früheren Geschichten, bevor er sich schließlich für die 1951 erschienene Kurzgeschichte The Sentinel als Ausgangspunkt für den Film entschied. Ursprünglich plante das Autorenduo, zuerst eine Romanvorlage, frei von allen Einschränkungen, die ein normales Filmskript mit sich bringen würde, und erst danach das Drehbuch zu schreiben. Beide dachten auch daran, dass die Credits lauten müssten: „Screenplay by Stanley Kubrick and Arthur C. Clarke, based on a novel by Arthur C. Clarke and Stanley Kubrick“, um ihre eigene Vorrang-Stellung in ihrem jeweiligen Bereich entsprechend zu reflektieren. In der Praxis entwickelten sich jedoch die filmischen Ideen, die für das Drehbuch benötigt wurden, parallel zum Roman, mit gegenseitiger Befruchtung zwischen beiden Teilen. Letztlich wurden die Drehbuch-Credits aufgeteilt, während hingegen der kurz nach dem Film erschienene Roman allein Clarke zugeschrieben wurde. Aber Clarke stellte später klar, dass „die am ehesten der komplizierten Wahrheit entsprechende Annäherung“ ist, dass das Drehbuch „Kubrick und Clarke“ und der Roman „Clarke und Kubrick“ zugeschrieben werden sollte.

Am 22. Februar 1965 kündigte MGM an, es würde Kubricks neuen Science Fiction-Film finanzieren, unter dem Titel „Journey Beyond the Stars“. Kurz darauf von The New Yorker interviewt, verglich Kubrick den geplanten Film mit einer „Space Odyssey“, und im April änderte er den Filmtitel offiziell zu 2001: A Space Odyssey. Das Jahr 2001 war angeblich eine Anspielung auf Fritz Langs Film Metropolis, der im Jahr 2026 spielte. Arthur C. Clarke führte ein Tagebuch während seiner Mitarbeit an 2001. Auszüge davon wurden später im Buch 2001: Aufbruch zu verlorenen Welten veröffentlicht. Clarkes Tagebuch enthüllt, dass zum Zeitpunkt der gesicherten Finanzierung für „Journey Beyond the Stars“, Anfang 1965, die Autoren noch keinerlei Vorstellung davon hatten, was mit Bowman geschehen würde nach der sogenannten Star Gate-Szene, obwohl schon am 17. Oktober 1964 Kubrick damit ankam, was Clarke als eine „wilde Idee von leicht unterwürfigen Robotern, die eine viktorianische Umgebung erschaffen, um es unseren Helden so angenehm wie nur möglich zu machen“ bezeichnete. So hätten anfangs alle Astronauten der Discovery die Mission überleben sollen. Die Entscheidung, Bowman allein als einzigen Überlebenden bis in seine eigene Kindheit zurückschreiten zu lassen, wurde erst am 3. Oktober 1965 getroffen. Der Computer HAL hätte ursprünglich „Athena“ heißen sollen, nach der Griechischen Göttin der Weisheit, ausgestattet mit einer weiblichen Stimme und Persönlichkeit.

Regisseur Kubrick erläuterte, wie es zu dem später so viel diskutierten und mit allerlei freien und freischwebenden Interpretationen belegten Filmende kam: „Das Ende wurde noch kurz vor der Aufnahme umgeworfen. Ursprünglich hatten wir nicht vor, Bowmans Alterungsprozess zu zeigen. Er sollte einfach in diesem Zimmer herumgehen und sich den Monolithen ansehen. Aber das erschien uns nicht befriedigend und interessant genug, deswegen suchten wir nach einer anderen Idee, bis uns schließlich das Ende einfiel, das man im Film sieht.“[4]

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten zu 2001 begannen am 29. Dezember 1965 in den Shepperton Studios in Shepperton, England. Das Filmstudio wurde wegen seiner Größe ausgewählt, da es groß genug für die 18 × 36 × 18 Meter große Grube war, die als Set für die Tycho-Krater-Ausgrabungsszene gebraucht wurde, welche als Erste gedreht wurde. Vom Jahr 1966 an fanden die weiteren Dreharbeiten in den MGM British Studios in Borehamwood bei Elstree statt. Hier wurde auch ein „Kommandoposten“ aufgebaut, um das Filmen von speziellen Effektszenen zu unterstützen, der beschrieben wurde als ein „großes pochendes Nervenzentrum … mit etwa der gleichen frenetischen Atmosphäre wie ein Cape-Kennedy-Blockhaus während der letzten Countdown-Phase“. Der Film wurde in Super Panavision 70 mit einem 70-mm-Filmnegativ-Format gedreht, und die 35-mm-Filmkopien wurden mit dem Technicolor-Verfahren erstellt. Kubrick begann den Filmschnitt im März 1968. Am 2. April fand die Weltpremiere im Uptown Theater in Washington, D.C. statt. Bevor der Film am 6. April in die US-Kinos kam, kürzte Kubrick ihn noch um 19 Minuten. Bis dahin war der Film bereits 4,5 Millionen US-Dollar über dem ursprünglich vorgesehenen 6-Millionen-US-Dollar-Budget und 16 Monate hinter der geplanten Fertigstellung.

Spezialeffekte

Der Film ebnete den Weg für die Frontprojektion, die bei den Afrikaszenen verwendet wurde. Dabei wurden Dias einer afrikanischen Landschaft über einen halbtransparenten Spiegel auf eine hochreflektierende Leinwand projiziert, vor der die Darsteller der Affenmenschen dann agierten. Diese Technik produzierte weitaus realistischere Bilder als andere Methoden, die zur damaligen Zeit verfügbar waren, ist aber inzwischen generell durch flexiblere computergestützte Bluescreen-Techniken verdrängt worden. Für die Darstellung der Weltraumsequenzen wurden erstmals sehr große und extrem detaillierte Modelle gebaut, deren Außenhaut mit Details aus Plastikmodellbausätzen überzogen war. Die Raumstation maß über 2 m im Durchmesser, die Discovery war beinahe 20 m lang. Diese Modelle wurden mit einem primitiven Vorläufersystem der Motion-Control-Technik gefilmt. Alles lief auf Schienen und war über Motoren beweglich, so dass die Kamera extrem langsam und stark abgeblendet an den Modellen entlang fahren konnte. Dies verhinderte Tiefen-Unschärfen, die sofort die Modelle als solche entlarvt hätten. Für den psychedelischenTrip“ entwickelte Douglas Trumbull die sogenannte Slitscan-Technik. Dabei fährt die Kamera bei offenem Verschluss auf einen in schwarzes Papier geschnittenen Schlitz zu, hinter dem sich eine Lichtquelle und transparente oder farbige Scheiben befinden. Durch die gewählte Belichtungszeit ergeben sich farbige Streifen, ähnlich dem Effekt der bei Langzeitbelichtung vorbeifahrender Autos entsteht, deren Scheinwerfer zu Strichen verzerrt werden.

Nicht verwendete Szenen

Diese beinhalten unter anderem eine Klassenraum-Szene auf der Clavius-Mondbasis, in der Kubricks Tochter mitspielte, sowie den Kauf eines Buschbabys in einem futuristischen Kaufhaus für Heywood Floyds kleine Tochter, die in der Bildtelefon-Szene erschien. Es gab eine weitere nicht verwendete Szene, in der Bowman einen Teil einer Ersatzantenne in einem oktagonalen Korridor erneuert. MGM machte eine Werbefotografie davon, die dann als Kino-Aushangfoto benutzt wurde. Ebenfalls nicht verwendet wurde eine zehnminütige Schwarzweiß-Eröffnungsszene, in der Wissenschaftler gezeigt werden, als sie gerade die Möglichkeit außerirdischen Lebens diskutieren.

Am 19. Dezember 2010 wurden in einer Kammer in einer verlassenen Salzmine in Kansas 17 Minuten des Films entdeckt, die Kubrick laut Warner Brothers nach der Premiere aus der letztendlichen Kinofassung herausgeschnitten hatte. Inwiefern und ob überhaupt diese Szenen veröffentlicht werden, ist momentan noch unklar. In einem ersten Statement teilte Warner Brothers jedoch mit, dass man schon immer von den 17 geschnittenen Minuten wusste, aber Stanley Kubrick nach den Schnitten klarstellte, dass dies seine finale Fassung sein würde. Es sei der Film, den er präsentieren wollte und Warner Home Video hätte keine Pläne, diese zu erweitern oder zu ändern.[5][6]

Filmmusik

Vorgeschichte

Stanley Kubrick, dessen Filme auch durch die oft unkonventionelle Musikwahl berühmt sind, hatte ursprünglich gehofft, Carl Orff für seinen neuen Film 2001 zu gewinnen. Orffs Carmina Burana hatten ihm sehr gefallen. Doch der damals schon 71-jährige Komponist lehnte aufgrund seines Alters ab.

So holte Kubrick den englischen Komponisten Frank Cordell an Bord. Dessen Auftrag war es, Teile von Gustav Mahlers 3. Sinfonie für den Film zu adaptieren. Aber Kubrick verwendete dann doch nichts von Cordells Beitrag im fertigen Film. Genauere Informationen über diese Arbeit sind spärlich und teils umstritten. Die Manuskripte und Musikaufnahmen sind verschollen beziehungsweise zerstört worden.

Im Dezember 1967 beauftragte Kubrick schließlich Alex North, eine Originalmusik für den Film zu komponieren. Mit North hatte er schon bei Spartacus erfolgreich zusammengearbeitet. Einige Szenen von 2001 waren von Kubrick mit klassischer Musik unterlegt worden, als er North eine Rohfassung zeigte und ihn bat, die Filmmusik inspiriert durch diese Musikauswahl zu komponieren.

Unter großem Zeitdruck schrieb North die Musik in London zunächst nur für die erste Filmhälfte. Den zweiten Teil sollte er, so der Plan, später in Angriff nehmen. Henry Brant orchestrierte die Partitur. Er übernahm auch das Dirigieren für die in London auf Anfang Januar 1968 angesetzten Musikaufnahmen, weil North aus gesundheitlichen Gründen dazu nicht in der Lage war.

Insgesamt wurden rund 40 Minuten von Norths Musik eingespielt. Danach wartete der Komponist darauf, mit der Komposition für den restlichen Film beginnen zu können. Aber Kubrick ließ ihn wissen, für die zweite Hälfte wolle er keine Musik einsetzen und nur mit Geräuschen arbeiten. Schließlich verwarf er Norths Arbeit vollständig zugunsten des Temp-Tracks, der aus bereits vorhandener Musik der Klassik und Moderne bestand. North erfuhr von dieser für ihn schmerzhaften Entscheidung erst im Rahmen einer internen Studiovorführung des fertigen Films, die kurz vor der Weltpremiere stattfand.

Alex Norths Komposition für 2001 blieb ein Torso. Elemente daraus verwendete er jedoch in späteren Arbeiten (The Shoes Of The Fisherman und Dragonslayer). Im Jahr 1993 führte Jerry Goldsmith eine restaurierte Fassung von 2001 konzertant auf und veröffentlichte das Werk auf CD bei Varese Sarabande. Damit kam erneut eine Debatte über die Verwendung präexistenter Musik in Filmen in Gang, die bis heute nicht verebbt ist.

Die Originalmusik von North unter der Leitung von Henry Brant erschien erst 2007 bei Intrada auf CD mit einem umfangreichen Begleitheft zur Musik und zu den Hintergründen der Entstehung und Verwerfung. Dabei werden auch Irrtümer berichtigt, die in der Varese-Sarabande-Edition ihren Ursprung haben. Zudem ist es nun möglich, einige Filmszenen mit der North-Musik zu unterlegen und so mit der offiziellen Filmfassung zu vergleichen. Kubricks Entscheidung, Norths Musik abzulehnen, bleibt umstritten, wobei die Fürsprecher Kubricks klar überwiegen.

Die Musik im Film

Der Film selbst beginnt mit dem Stück Atmosphères von György Ligeti zu schwarzem Bild. Des Weiteren werden alle Erscheinungen der Monolithen leitmotivisch mit dem Kyrie aus Ligetis Requiem untermalt. Zu hören ist ferner das Lux Aeterna von Ligeti, eine Komposition für 16-stimmigen gemischten Chor a cappella.

Die erste Szene nach der Einblendung des Logos des Filmstudios zeigt Sonne, Mond und Erde in Konjunktion. Die Sonne geht auf und die Einleitung aus Also sprach Zarathustra von Richard Strauss ertönt. Richard Strauss hat in diesem Stück den zu Anfang des gleichnamigen Buches beschriebenen Sonnenaufgang vertont. In diesem Kontext, dem Beginn von etwas Neuem, einer Zäsur, ist das Spiel dieses Stücks im gesamten Film zu verstehen.

Kubrick setzt dem Komponisten Richard Strauss den Walzerkönig Johann Strauß gegenüber. So groß wie die herzliche Abneigung, die beide Musiker verband, ist der musikalische Kontrast: Strauß’ Walzer An der schönen blauen Donau fließt in und mit der Zeit. Legendär ist die Szene, in der ein Raumschiff die Raumstation zu den Walzerklängen umtanzt. Es gibt auch musikwissenschaftliche Ansätze, den 3/4-Takt des Walzers als moderne zahlenmystische Variante zu deuten: bei Pythagoras war die Zahl 3 Symbol für die ewige Wiederkehr, in der Kirchenmusik der Renaissance galt ein Dreiertakt als modus perfectus, der die Göttlichkeit umschreibt.

Der Aufbruch zum Jupiter wird unterlegt mit dem Adagio für Solo-Cello und Streicher aus der ersten Gajaneh-Suite von Aram Chatschaturjan.

Der überwiegende Teil der Tonspur des Filmes wird durch Musik oder Geräusche bestimmt. So wird bei 143 Minuten Spielzeit nur in 48 Minuten des Filmes gesprochen.

Es gibt verschiedene Schallplatten- bzw. CD-Ausgaben dieser Filmmusik. Eine bei Columbia Records erschienene CD (Nummer AK45439) enthält folgende Titel:

  1. Overture: Atmosphères [Auszug] (György Ligeti) 2:48 – Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden, Leitung: Ernest Bour
  2. Title Music: Also sprach Zarathustra (Richard Strauss) 1:42 – Berliner Philharmoniker, Leitung: Karl Böhm
  3. From Earth To The Moon: An der schönen blauen Donau (Johann Strauß) 9:51 – Berliner Philharmoniker, Leitung Herbert von Karajan
  4. TMA-1: Lux Aeterna (György Ligeti) 6:00 – Schola Cantorum Stuttgart, Leitung: Clytus Gottwald
  5. Discovery: Adagio from Gayane Ballet Suite (Aram Chatschaturjan) 5:16 – Leningrader Philharmoniker, Leitung: Gennadi Roschdestwenski
  6. Star Gate: Requiem for Soprano, Mezzo Soprano, Two Mixed Choirs & Orchestra (György Ligeti) 5:58 – Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Francis Travis
  7. Star Gate II: Atmosphères (György Ligeti) 8:39 – Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden, Leitung: Ernest Bour
  8. Transfiguration: Also sprach Zarathustra (Richard Strauss) 1:39 – Berliner Philharmoniker, Leitung: Karl Böhm

Der auf Schallplatte veröffentlichte Soundtrack unterscheidet sich vom Film selbst darin, dass im Film bei Also sprach Zarathustra eine Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan zu hören ist. Allerdings wollte die Plattenfirma Decca, der die Rechte an dieser Aufnahme gehörten, nicht mit einem Science-Fiction-Film in Verbindung gebracht werden. Deshalb durfte die Karajan-Aufnahme zwar für den Film verwendet werden, im Abspann des Films wird aber nicht angegeben, wer die Aufnahme eingespielt hat. Für die Veröffentlichung auf Schallplatte wurde Karajans Aufnahme dann durch die Einspielung von Karl Böhm ersetzt.

Neben diversen optischen Zitaten in Science-Fiction-Filmen wurde das Motiv des Gajaneh-Adagios in dem Film Aliens – Die Rückkehr von dem Filmkomponisten James Horner in der Anfangssequenz aufgenommen.

Kritiken

„Kubricks fantastisches Abenteuer vereint technische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einer Weltraumoper von überwältigendem Ausmaß. Der kühne gedankliche Entwurf des Films wird mit nicht minder kühnen optischen Effekten und einer revolutionären Tricktechnik realisiert, die das Genre Science Fiction in den folgenden Jahren entscheidend prägten.“

Lexikon des internationalen Films[7]

„‚2001‘ ist wie eine Oper komponiert – die Ouvertüre in ‚The Dawn of Man‘, der Hauptteil im Jahre 2001 und der tragische Schluss –, doch zugleich so offen und verletzlich wie eine tiefe Wunde. Es entbehrt daher nicht nur eines Fazits. Es gibt kein Fazit. Oder wie sich Arthur C. Clarke ausdrückte: ‚Wenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt: Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben.‘“

Ulrich Behrens bei Filmstarts.de[8]

„Nach all dem Kinoschwachsinn, den Heerscharen unbedarfter SF-Filmer dem Publikum bis 1969 vorgesetzt hatten, ging 2001: Odysee im Weltraum den SF-Fans herunter wie reinste Götterspeise ... [Der Film gehört] unbestreitbar auf einen der vordersten Plätze der Top Ten des Science Fiction-Films.“

Ronald M.Hahn und Volker Jansen[9]

„Stanley Kubricks Raumfahrtschau, die anhand einer Fahrt zum Jupiter eine überwältigende Szenerie und bisher nicht dagewesene technische Perfektion zeigt. Beeinträchtigt wird sie dadurch, daß die Autoren ihre Ideen nicht nur der Technik widmeten, sondern auch verworrener Anthropologie und Symbolik. Etwas zu langatmig, aber für Freunde des Genres sehenswert.“

Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 425/1968

„Prädikat wertvoll“

Filmbewertungsstelle Wiesbaden

Kubrick über seinen Film

Der Regisseur selbst äußerte sich seinerzeit über 2001 folgendermaßen:

I tried to create a visual experience, one that bypasses verbalized pigeonholing and directly penetrates the subconscious with an emotional and philosophic content. I intended the film to be an intensely subjective experience that reaches the viewer at an inner level of consciousness, just as music does; to ‚explain‘ a Beethoven symphony would be to emasculate it by erecting an artificial barrier between conception and appreciation. You're free to speculate as you wish about the philosophical and allegorical meaning of the film – and such speculation is one indication that it has succeeded in gripping the audience at a deep level – but I don't want to spell out a verbal road map for 2001 that every viewer will feel obligated to pursue or else fear he’s missed the point.

„Ich habe versucht, ein visuelles Erlebnis zu schaffen, welches die sprachlichen Einordnungsschemata umgeht und mittels eines emotional-philosophischen Inhalts direkt zum Unterbewusstsein vordringt. Ich war bestrebt, den Film als intensiv subjektive Erfahrung zu kreieren, die den Zuschauer auf einer inneren Bewusstseinsebene erreicht, genauso wie Musik; eine Beethoven-Symphonie zu ‚erklären‘ würde sie entzaubern, durch die Errichtung einer künstlichen Schranke zwischen Konzeption und Wahrnehmung. Es steht jedem frei, über die philosophische und allegorische Bedeutung des Films zu spekulieren – und derartige Spekulation ist ein Anzeichen dafür, dass es gelungen ist, das Publikum auf einer tiefen Ebene zu berühren – aber ich möchte keine verbale Deutung für 2001 aufstellen, der sich jeder Zuschauer verpflichtet fühlen wird, in der Befürchtung, andernfalls den Kern nicht erfasst zu haben.“

Stanley Kubrick: Playboy Magazin (1968)

Auszeichnungen

Oscar 1969:

  • Oscar 1969 für Stanley Kubrick (Spezialeffekte)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Tony Masters, Harry Lange, Ernie Archer (Ausstattung)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke (Original-Drehbuch)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Regie)

Society of Film and Television Arts Awards 1969 (Großbritannien):

  • Auszeichnung für Geoffrey Unsworth (British Cinematography)
  • Auszeichnung für Tony Masters, Harry Lange und Ernest Archer (Art Direction)
  • Auszeichnung für Winston Ryder (Soundtrack)
  • Nominierung für Stanley Kubrick (Bester Film)
  • Nominierung für Stanley Kubrick (United Nations Award)

Diverse andere Preise:

Auszeichnungen vom American Film Institute:

  • 1998: Platz 22 in der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten (2007: Platz 15)
  • Platz 40 in der Liste der 100 besten Thriller aller Zeiten
  • Die Rolle des HAL-9000 erreichte Platz 13 der Top 50 Schurken aller Zeiten
  • Das Zitat: „Öffne das Gondelschleusentor, HAL!“ („Open the pod bay door, HAL!“) schaffte es auf Platz 78 der besten Filmzitate aller Zeiten
  • In der Liste der 100 am meisten inspirierenden Filme rangiert der Film auf Rang 47
  • 2008: Der Film schaffte es auf Platz 1 der Top 10 Science-Fiction-Filme aller Zeiten

Synchronisation

Die Synchronisation wurde 1968 von der MGM-Synchronabteilung Berlin erstellt[10]. Da im Bordcomputer HAL kein Schauspieler steckte, wurde er genaugenommen auch nicht synchronisiert. In der Originalfassung lieh ihm Douglas Rain die Stimme, in der deutschsprachigen Fassung war es Peter Schiff.

Rolle Darsteller Synchronstimme
Dr. Dave Bowman Keir Dullea Gerd Vespermann
Dr. Frank Poole Gary Lockwood Lutz Mackensy
Dr. Heywood Floyd William Sylvester Rolf Schult
Dr. Andrei Smyslov Leonard Rossiter Lothar Blumhagen
Elena Margaret Tyzack Tilly Lauenstein
Dr. Ralph Halvorsen Robert Beatty Arnold Marquis
Dr. Bill Michaels Sean Sullivan Michael Chevalier

Fortsetzungen

1984 erschien die Fortsetzung des Films, 2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (engl. 2010: The Year We Make Contact), welche auf Clarkes Buch 2010: Odyssey Two (2010 – Die neue Odyssee) basiert.

Die Teile drei (2061 – Odyssee III) und vier (3001: The Final Odyssey) liegen nur in Buchform vor und wurden bislang nicht verfilmt.

Sonstiges

  • In dem Buch 2001: Odyssee im Weltraum von Arthur C. Clarke spielt sich die Handlung nicht vor Jupiter, sondern vor dem Planeten Saturn ab. Aus technischen Gründen bei der Herstellung des Films entschied sich Kubrick jedoch dazu, den Jupiter als Zielplaneten auszuwählen, da die Ringe des Saturns nicht realistisch im Film dargestellt werden konnten.
  • Der Schachpartie zwischen Dr. Frank Poole und HAL 9000 liegt die Partie Roesch – Schlage, Hamburg 1910 zugrunde (s. auch Liste von Filmen, in denen Schach vorkommt).
  • In der originalen Kinoversion von 1968 begann der Film auf Anweisung von Stanley Kubrick vollkommen ohne Vorspann. Zum Beginn der Vorstellung wurde im Kinosaal als erstes das Licht gelöscht; nach 1–2 Minuten Dunkelheit – wenn sich vollkommene Ruhe im Kinosaal ausgebreitet hatte – wurde der Film mit dem langen Basscrescendo von „Also sprach Zarathustra“ gestartet und einer langen Aufblende zum Sonnenaufgang in der Wüste. Zusätzlich war eine Pause von 10 bis 15 Minuten nach dem Kapitel Mondstation Clavius vorgesehen.
  • Die ersten 25 Minuten, sowie die letzten 22 Minuten und insgesamt 70% des Films vergehen, ohne dass ein Wort gesprochen wird.

Hommagen und Parodien

In populären Medien wie Film, Fernsehen, Werbung, Musik oder Computerspiel gab es seit Erscheinen von 2001 – Odyssee im Weltraum unzählige Anspielungen und Anlehnungen an den Film. Insbesondere die „Knochenszene“, der Monolith, HAL 9000, die Schlussszene sowie die Filmmusik wurden oft zitiert oder kopiert. Einzelne Werke beschäftigen sich durchgängig mit dem Werk. Beispiele für solche Hommagen bzw. Parodien sind:

  • David Bowie verfasste unter dem Eindruck des Films eines seiner bekanntesten Lieder: Space Oddity (1969). Er schaffte damit seinen musikalischen Durchbruch.
  • Die Science-Fiction-Filmparodie Dark Star von Regisseur John Carpenter aus dem Jahr 1974.
  • Unzählige Simpsons-Folgen bieten direkte Anspielungen auf 2001, z.B. Lisas Pony und Der vermisste Halbbruder sowie Homer im Weltraum.
  • In Werner - Beinhart! (1990) wird die Knochenszene parodiert, nur dass vom Affen statt eines Knochens eine Flasche Bier in den Himmel geworfen wird.
  • In Independence Day begrüßt der Laptop von David Levinson ihn mit einer Einblendung der HAL-9000-Optik und den Worten „Guten Morgen, Dave.“

Veröffentlichungen

DVD

  • 2001: Odyssee im Weltraum. Stanley Kubrick Collection. Warner Home Video 2001 (Einzel-DVD)
  • 2001: Odyssee im Weltraum. Limitierte Box. Warner Home Video 2001 (Edition mit umfangreichem Zusatzmaterial)
  • 2001: Odyssee im Weltraum. Special Edition. Warner Home Video 2007 (2 Disc)

HD-Format

  • 2001: Odyssee im Weltraum Warner Home Video 2007 [HD DVD und Blu-ray]

Soundtrack

  • Alex North: Alex North’s 2001. The Legendary Original Score. Varèse Sarabande/Colosseum, Nürnberg 1993, Tonträger-Nr. VSD-5400 – (digitale) Ersteinspielung des seinerzeit verworfenen Soundtracks durch das National Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Jerry Goldsmith

Literatur

  • Arthur C. Clarke: 2001: Odyssee im Weltraum. Der Roman zum Film (OT: 2001: A Space Odyssey). Vorwort Stephen Baxter. Mit der zugrundeliegenden Kurzgeschichte Der Wächter. Heyne, München 2001, ISBN 3-453-19438-1
  • Arthur C. Clarke 2001: Aufbruch zu verlorenen Welten. Das Logbuch der Kapitäne Clarke und Kubrick. (OT: The Lost Worlds of 2001) 1983, ISBN 3-442-23426-3
  • Jerome Agel: The Making of Kubrick’s 2001. 1970, ISBN 0-451-07139-5
  • Lorenz Belser: "2001 - A Space Odyssey." in Filmstellen VSETH & VSU, Hgg.: Science Fiction. - Andrzej Wajda. Dokumentation. Verband Studierender an der Universität VSU, Zürich 1990, ohne ISBN, S. 121 - 131
  • Piers Bizony: 2001 filming the future Aurum, London 1994, ISBN 1-85410-365-2
  • Fabian Grumbrecht: “What are you doing, Dave?”: The Confrontation of Dave Bowman and HAL 9000 in Stanley Kubrick’s 2001: A Space Odyssey In: Georgi, Sonja and Loock, Kathleen (eds.): Of Body Snatchers and Cyberpunks, 2011, Universitätsverlag Göttingen, ISBN 978-3-941875-91-3, open access verfügbar
  • David G. Stork (Ed.): HAL’s Legacy: 2001’s Computer as Dream and Reality. MIT Press, Cambridge (Massachusetts) 1997 ISBN 0-262-19378-7
  • Stephan Walter: 2001: Mythos und Science im Cinema. 2002, ISBN 3-8311-3954-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arthur C. Clarke: 2001: Odyssee im Weltraum. Der Roman zum Film. (Nachwort des Autors.)
  2. Arthur C. Clarke 2001: Aufbruch zu verlorenen Welten – Das Logbuch der Kapitäne Clarke und Kubrick
  3. [Bild der Wissenschaft 4/2011 - S.50]
  4. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Kultfilme. Von „Metropolis“ bis „Rocky Horror Picture Show“. – Originalausg., 5. Aufl. – Wilhelm Heyne, Stuttgart 1992 (Heyne-Filmbibliothek; 32/73), S. 311f
  5. 17 Minuten entferntes Filmmaterial gefunden, 25. Dez. 2010
  6. Warner nimmt Stellung zur Verwendung der von Kubrick entfernten 17 Minuten, 25. Dez. 2010
  7. Filmlexikon FILME von A–Z – 2001: Odyssee im Weltraum
  8. 2001 – Odyssee im Weltraum | FILMSTARTS.de
  9. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Kultfilme. Von „Metropolis“ bis „Rocky Horror Picture Show“. – Originalausg., 5. Aufl. – Wilhelm Heyne, Stuttgart 1992 (Heyne-Filmbibliothek; 32/73), S. 308–312
  10. Deutsche Synchronkartei

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