Lüxem

Lüxem
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wittlich
Wittlich
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wittlich hervorgehoben
49.9869444444446.8897222222222160Koordinaten: 49° 59′ N, 6° 53′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Höhe: 160 m ü. NN
Fläche: 49,64 km²
Einwohner: 17.751 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 358 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 54501–54507, 54516
Vorwahl: 06571
Kfz-Kennzeichen: WIL
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 134
Stadtgliederung: Stadtmitte + 7 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Schlossstr. 11
54516 Wittlich
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ralf Bußmer (FDP)
Lage der Stadt Wittlich im Landkreis Bernkastel-Wittlich
Karte

Wittlich ist die Kreisstadt des rheinland-pfälzischen Landkreises Bernkastel-Wittlich und damit Mittelzentrum für ein Einzugsgebiet von 56 Gemeinden im Eifel- und Moselraum mit rund 64.000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt in der Südeifel an der Lieser in einem Seitental der Mosel am nördlichen Rand der Wittlicher Senke. Dieser Landschaftsraum wird im Westen durch die Moseleifel und im Osten durch das Moseltal begrenzt.

Wittlich besteht aus der Stadt Wittlich und den sieben 1969 eingemeindeten Stadtteilen Lüxem, Dorf, Berlingen, Neuerburg, Bombogen, Belingen und Wengerohr.

Geschichte

Die ältesten bekannten Überreste menschlicher Siedlungstätigkeit stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. In römischer Zeit bestand direkt an der Lieser, unter der heutigen Autobahnbrücke eine stattliche Villa rustica.

Die erste schriftliche Nennung Wittlichs stammt aus dem Jahr 1065. Im Jahre 1300 erhielt der Ort von Erzbischof Diether von Nassau die Stadtrechte. Lange Zeit war man jedoch davon ausgegangen, dass Wittlich die Stadtrechte bereits 1291 erhalten hatte, weshalb schon 1991 eine 700-Jahr-Feier stattfand.

1912 wurde in Wittlich das erste deutsche Jugendgefängnis errichtet.

Am 7. Juni 1969 wurden die fünf bis dahin selbstständigen Gemeinden Bombogen, Dorf, Lüxem, Neuerburg und Wengerohr eingemeindet.

Politik

Ergebnisse der Stadtratswahl vom 13. Juni 2004:

Partei/Gruppe Stimmen Sitze
CDU 43,6 % (−5,2) 14 (−2)
SPD 26,7 % (–4,7) 9 (−1)
Bündnis 90/Die Grünen 10,4 % (+2,7) 3 (+1)
FDP 10,0 % (+3,3) 3 (+1)
FWG 9,3 % (+3,9) 3 (+1)

Städtepartnerschaften

Wittlich unterhält Partnerschaften mit der niederländischen Gemeinde Boxtel, mit der französischen Gemeinde Brunoy (seit 1979) und mit der britischen Stadt Wellingborough (seit 1993). Seit der deutschen Wiedervereinigung besteht eine freundschaftliche Beziehung zu Zossen (Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg).

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Blick vom Fintenhügel auf die Stadt Wittlich.
Blick vom Fintenhügel auf die Stadt Wittlich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bronzeskulptur zur Erinnerung an die Säubrennersage auf dem Wittlicher Markt
Ehemalige Synagoge in der Himmeroder Straße

Sehenswürdigkeiten

  • Altes Rathaus am Marktplatz mit Georg-Meistermann-Museum für moderne Kunst
  • Ehemalige Synagoge, heute Kultur- und Tagungsstätte mit Dauerausstellung Jüdisches Leben in Wittlich
  • „Türmchen“, Teil eines alten Stadttors
  • Barocke Pfarrkirche St. Markus
  • Überreste einer römischen Villa zwischen Wittlich und Altrich gelegen, neben der Bundesautobahn 1.
  • Missionshaus St. Paul der Steyler Missionare (im Herbst 2005 geschlossen)
  • Haus Daus in der Karrstraße 19-21, zählt zu den ältesten Bürgerhäusern von Wittlich

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Wittlicher Fastnacht wird jährlich von den beiden Karnevalsvereinen Schääl Saidt e.V. und Narrenzunft Rot-Weiß e.V. ausgerichtet. Am 3. Augustwochenende findet die Säubrennerkirmes statt, eines der größten Volksfeste in Rheinland-Pfalz. Die Kirmes wurde 1951 ins Leben gerufen, gründet sich aber auf die mittelalterliche Säubrennersage. Im Oktober findet jährlich das größte Oktoberfest in Rheinland-Pfalz statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Häuserensemble am Marktplatz

In Wittlich finden, rechnet man nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 14.500 Menschen einen Arbeitsplatz. Beamte und Selbstständige einbezogen, erhöht sich diese Zahl auf über 16.000. Damit liegt die Arbeitsplatzdichte bei 852 je 1.000 Einwohner und Wittlich in der absoluten Spitzengruppe der Städte in Rheinland-Pfalz.

Die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG betreibt im Stadtteil Wengerohr eines ihrer größten Werke für die Tiefkühlproduktion.

Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH betreibt in Wittlich ein Werk, welches sich auf die Produktion von LKW-Reifen spezialisiert hat.

Infrastruktur

Das Wittlicher Gefängnis wird bis 2015 zum größten in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden. Der erste Bauabschnitt (Kosten: 70 Millionen Euro) wird im Jahr 2008 abgeschlossen sein.

Hauptbahnhof
DB-InterCity in Wittlich Hbf

Verkehr

Durch das Stadtgebiet führt die Autobahn 1 Köln-Saarbrücken. Die von Lüttich kommende A 60 endet bisher am Kreuz Wittlich und wird als "B50-neu" in Richtung Mosel-Hunsrück-Rhein-Main fortgesetzt. Aktuell ist ein Baubeginn für das Jahr 2009 mit einem Hochmoselübergang bei Ürzig vorgesehen. In Wittlich kreuzen sich außerdem die Bundesstraßen B 49 und B 50.

Der Bahnhof Wittlich Hbf mit ICE-Anschluss liegt im Stadtteil Wengerohr an der Moselstrecke. Dort verkehren im Regionalverkehr der Mosel-Saar-Express von Koblenz über Trier nach Saarbrücken, die Moseltal-Bahn von Koblenz über Wittlich nach Trier und der Elbling Express von Wittlich über Trier nach Perl. Unmittelbar bei Wittlich Hbf zweigten früher Nebenstrecken nach Daun über Wittlich-Stadt und Bernkastel-Kues ab, die heute als Maare-Mosel-Radweg ausgebaut sind. Die Verkehrsverbindung ersetzt eine Buslinie.

Der Maare-Mosel-Radweg ist eine touristische Attraktion, mit dem Radlerbus können die Fahrräder von Bernkastel nach Daun transportiert werden, allerdings ist Vorbestellung zu empfehlen.

Die nächstgelegenen Flughäfen sind Luxemburg und Frankfurt-Hahn, jeweils in etwa 40 Minuten zu erreichen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Louis Constans Berger (*1829, † 1891), Industrieller und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 1884
  • Matthias Joseph Mehs (*1893, † 1976), Politiker und Heimatschriftsteller, Ehrenbürger der Stadt seit 1966
  • Willi Schrot (*12. Mai 1915) Schlossermeister, Selbstst. Handwerker und Kommunalpolitiker, 1948 - 1979 Kreistagsmitglied, 1967 - 1979 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags, Ehrenbürger der Stadt seit 2004
  • Hans-Günther Heinz(*1933), Unternehmer und Politiker, Ehrenbürger der Stadt seit 2004

Söhne und Töchter der Stadt

  • Mathias Agricius (* 1545), Dichter, Humanist
  • Brigitte Bastgen (* 1955), Nachrichtensprecherin beim ZDF
  • Reinhold Bohlen (*1946) Professor, Rektor der Theologischen Fakultät Trier, Domkapitular, Direktor des Emil-Frank-Instituts Wittlich
  • Georg Fischer (*1881 †1962), Verleger und Heimatschriftsteller. Inhaber des Georg-Fischer-Verlages (1906-1956)
  • Hans Friderichs,(*16. Oktober 1931) Bundesminister für Wirtschaft (1972–1977)
  • Max René Hesse (* 1877 in Wittlich, † 1952 in Buenos Aires), Arzt, Schriftsteller, Romancier.
  • Georg Holkenbrink (*1961) Domkapitular an der Hohen Domkirche zu Trier, Bischöflicher Generalvikar, Moderator curiae und Ökonom des Bistums Trier
  • Hans Kalbfell (* 1930), Profiboxer
  • Julian Klein (*1973), Komponist und Regisseur
  • Matthias Joseph Mehs (*1893, † 1976), Politiker und Heimatschriftsteller
  • Tony Munzlinger (*1934), Maler und Cartoonist
  • Thomas Mussweiler (*1969), Sozialpsychologe, Leibniz-Preisträger 2006
  • Hermann Schäfer (* 1942), Historiker, ehem. Leiter der Abteilung Kultur und Medien im Bundeskanzleramt.
  • Jürgen Roth-Lebenstedt (* 1962), 2-facher Deutscher Fußball-Amateurmeister mit Eintracht Trier und Schütze des „Tor des Monats“ Februar 1996 der ARD Sportschau

Literatur

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich Düsseldorf 1934
  • Freckmann, Klaus: Stadt Wittlich. Neuss 1977

Weblinks



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