- Sulzschneid
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Ostallgäu Höhe: 727–790 m ü. NN Fläche: 95,25 km² Einwohner: 18.301 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km² Postleitzahl: 87616 Vorwahl: 08342 Kfz-Kennzeichen: OAL Gemeindeschlüssel: 09 7 77 151 LOCODE: DE MOF Adresse der Stadtverwaltung: Richard-Wengenmeier-Platz 1
87616 MarktoberdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Himmer (FW) Marktoberdorf ist die Kreisstadt des Landkreises Ostallgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Allgäuer Alpenvorland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Im Umkreis von weniger als 25 km befinden sich Kempten (Allgäu), Füssen (Schloss Neuschwanstein, an der Grenze zu Österreich), Bad Wörishofen (Kurort) und Schongau in Oberbayern. Die nächstgelegene größere Stadt Kaufbeuren ist etwa 12 km von Marktoberdorf entfernt.
Stadtgliederung
Das Gebiet der Stadt Marktoberdorf besteht aus dem eigentlichen Stadtgebiet, das sich in Stadtmitte, Nord (Moos), im Süden das Gwend und das Gschlatt, im Osten den Alsterberg und westlich der Bahnlinie das Industrie- bzw. Gewerbegebiet gliedern lässt, sowie aus den umliegenden früher eigenständigen Gemeinden Bertoldshofen, Geisenried, Leuterschach, Rieder, Sulzschneid und Thalhofen a. d. Wertach, die im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972 und 1978 der Stadt Marktoberdorf angegliedert wurden.
Weitere Ortsteile sind Balteratsried, Burk, Engratsried, Ennenhofen, Ettwiesen, Fechsen, Gehren, Hagmoos, Hattenhofen, Hausen, Heiland, Hummeratsried, Kohlhunden, Liebwies, Osterried, Ronried, Schütz, Schwenden, Selbensberg, Weibletshofen und Weissen.
Geschichte
Der Ort Oberdorf entstand in Abgrenzung zum älteren Altdorf (heute eine Gemarkung des benachbarten Biessenhofen) und gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 als Pflegamt Oberdorf zum Hochstift Augsburg. 1453 erhielt der Ort das Marktrecht (Markt Oberdorf) mit wichtigen Eigenrechten.
Seit 1803 gehört der Ort zu Bayern. In den Nachwehen von 1848 wurden zum 1. Juli 1862 die Bezirksämter Marktoberdorf und Kaufbeuren eingerichtet.
1953 wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen und der Name geändert zu Marktoberdorf. Die Stadt war bis 1972 Sitz der Verwaltung des Landkreises Marktoberdorf; seit dessen Zusammenlegung mit den Altlandkreisen Füssen und Kaufbeuren hat hier die Verwaltung des Landkreises Ostallgäu ihren Sitz.
Wappen
Beschreibung: In Silber der wachsende, golden gerüstete heilige Martin von Tours mit goldenem Helm, darauf ein roter Kamm, der mit silbernem Schwert ein Stück seines roten Mantels dem wachsenden nackten Bettler zuteilt. Das Wappen wurde nach dem Patron der Stadtpfarrkirche in Marktoberdorf, dem Wahrzeichen der Stadt, gewählt. Es stammt ursprünglich aus dem Jahr 1745 und wurde 1837 zur beschriebenen Form vereinfacht, 1928 erneut angenommen.
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Werner Himmer (FW). Stellvertreter sind Walter Schilhansl (CSU) und Axel Maaß (Grüne).
Stadtrat
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder:
Städtepartnerschaften und Patenstadt
- Seit 1983 Waldmünchen in der Oberpfalz
- Seit 1957 Patenstadt für die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem ehemaligen Landkreis Hohenelbe (Riesengebirge).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Riesengebirgsmuseum
- Paul-Röder-Museum
- Stadtmuseum
- Heimatmuseum im Hartmannhaus
- Dr.-Geiger-Haus
- Künstlerhaus Marktoberdorf
- Römerbad Marktoberdorf (Ausgrabungen unter einem Schutzbau)
Theater
- Veranstaltungshaus MODEON
- mobile: Theaterschule, Kleinkunstbühne und Theaterkino unter der Leitung von Monika Schubert
Musik
- Bayerische Musikakademie (neben Alteglofsheim und Hammelburg)
- Carl-Orff-Chor
- Stadtkapelle Marktoberdorf
- Marktoberdorfer Pfingstfestivals - internationale Begegnungsfestivals mit Konzerten in der gesamten Region
Bauwerke
- Stadtpfarrkirche St. Martin mit Grabkapelle für den letzten Fürstbischof von Augsburg und letzten Erzbischof/Kurfürsten von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen.
- ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss mit einer 2 km langen Lindenallee aus dem 18. Jahrhundert, der sogenannten Kurfürstenallee, zum Aussichtspunkt Tempel. Das Schloss war ein Jagdschloss der Augsburger Fürstbischöfe und zuletzt der Sommersitz des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen.
- Frauenkapelle von 1475
- Pfarrkirche St. Michael (Bertoldshofen)
- Künstlerhaus Marktoberdorf, moderner Bau der Schweizer Architekten Valentin Bearth und Andrea Deplazes
Grünanlagen
- Luitpoldhöhe (auch Buchel genannt)
- Kurfürstenallee: 2 km lange, denkmalgeschützte Lindenallee aus der Barockzeit, zwischen dem ehemaligen kurfürstlichen Schloss und dem sogenannten „Tempel“.
Sport und Freizeit
- Am ehemaligen Kurfürstenschloss beginnt der sogenannte Prälatenweg, ein thematischer Fernwanderweg, der durch das Voralpenland bis nach Kochel am See in Oberbayern führt.
- Der Jakobsweg passiert von München aus Marktoberdorf auf den Weg zum Bodensee.
- Von Marktoberdorf nach Lechbruck führt ein Radwanderweg auf der Trasse einer stillgelegten Bahnlinie. Er ist Teil der sogenannten Dampflokrunde.
- Zweijährlich im Juni stattfindend der Staffelmixmarathon, eine Kombination aus Inlineskaten, Fahrradfahren und Laufen
- Nikolauslauf Mitte Dezember
- Ettwieser Weiher, Naturfreibad beim Weiler Ettwiesen südlich der Stadt
- Hallenbad Marktoberdorf
- mehrere Turnhallen und Fußballplätze.
- Besichtigungsmöglichkeit der Fendt/Agco-Traktorenwerke
Regelmäßige Veranstaltungen
- NATO International Summer School (als Advanced Study Institute des NATO Programms Security Through Science)
- Musica Sacra International - Musikfestival der Weltreligionen über die Pfingsttage (jeweils in den geraden Jahren)
- Internationaler Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf - Wettbewerb der internationalen Chorelite über die Pfingsttage (jeweils in den ungeraden Jahren)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Das bekannteste und größte Unternehmen in Marktoberdorf mit mittlerweile über 2.200 Mitarbeitern ist die Produktionsstätte des Traktorenherstellers AGCO (ehemals Fendt)
Im Stadtteil Leuterschach befindet sich die Produktionsstätte (ehemals Brauerei Sailer) des Allgäuer Brauhauses, heute zur Radeberger Gruppe gehörend. Weitere große Unternehmen sind Atterer (Eisenwarenhandel), Hubert Schmid (Bau, Recycling, Bodenaufbereitung, u.a.), Xaver Schmid (Bauunternehmen), GRÖMO und RÖSLE (beide Tochterunternehmen der Metallwarenfabrik Marktoberdorf).
Verkehr
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Biessenhofen–Füssen, stündlich verkehren Züge Richtung Kaufbeuren im Norden bzw. nach Füssen im Süden. Darüber hinaus bestehen alle zwei Stunden Direktverbindungen nach München bzw. nach Augsburg.
Marktoberdorf hat direkte Verbindungen zu den Bundesstraßen B 12, B 16 und B 472 und über diese Anschluss an die Autobahnen A 7 und A 96.
Medien
Die Lokalredaktion Marktoberdorf der Allgäuer Zeitung produziert einen Lokalteil des Blattes.
Öffentliche Einrichtungen
- Landratsamt
- Gesundheitsamt
- Vermessungsamt
- Kreiskrankenhaus
- Hallenbad mit Freibad und Sauna
Bildung
- Schulzentrum mit Gymnasium Marktoberdorf, Realschule, Berufsschule, Hauptschule sowie einem Internat des Gymnasiums und der Realschule
- Vier Grund- und Volksschulen: Adalbert-Stifter-Volksschule-Grundschule, St.-Martin--Volksschule-Grundschule, Volksschule Leuterschach-Grundschule, Volksschule Thalhofen-Grundschule
- Don-Bosco-Schule (Sonderpädagogisches Förderzentrum)
- Bayerische Musikakademie
- Volkshochschule
- Stadtbücherei
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Meichelbeck (1669–1734), Benediktinerpater und Kirchenhistoriker
- Johann Georg Fischer (1673–1747), Baumeister des Barock bzw. Rokoko
- Johann Michael Feneberg (1751–1812), römisch-katholischer Pfarrer, Professor am Gymnasium St. Paul in Regensburg und am Gymnasium in Dillingen; Anhänger von Johann Michael Sailer und einer der Hauptvertreter der Allgäuer Erweckungsbewegung
- Genovefa Weber (geb. Brenner; 1764–1798), Opernsängerin und Schauspielerin, Mutter des Komponisten Carl Maria von Weber
- Alois von Frölich (1766–1841), Arzt und Botaniker
- Hermann Regner (* 1928), Musikpädagoge und Komponist
- Gabriele Schwarz (1937–1943), ein jüdisches Mädchen, nach deren Schicksal in der NS-Zeit der Allgäuer Filmemacher Leo Hiemer den Film Leni produzierte
- Johann Mühlegg (* 1970), spanisch-deutscher Skilangläufer
- Felix Petermann (* 1984), deutscher Eishockeyspieler
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Joseph Anton Merz (1681–1750), Künstler
- Clemens Wenzeslaus von Sachsen, (1739–1812), ehemaliger Kurfürst und Erzbischof von Trier und Fürstbischof von Augsburg, Grabstätte in Marktoberdorf beim ehemaligen Schloss.
- Ludwig Wilhelm Fischer (1817–1890), Landrichter und Heimatforscher
- Johann Georg Fendt (1868–1933), gelernter Schlosser, Mitbegründer des weltbekannten und Marktführenden Traktorenherstellers Fendt.
- (Franz) Xaver Fendt, Sohn von Johann Georg Fendt
- Raimund Harmstorf (1939–1998), deutscher Schauspieler, nahm sich auf seinem Bauernhof in Marktoberdorf das Leben
- Wolfram Buchenberg (*1962), Komponist
Literatur
- Maria Bauer: Marktoberdorf heute und morgen, Kempten: AVA, Verl. Allgäu, 2001, ISBN 3-924809-73-9
- Maria Bauer: Unser Marktoberdorf: Wege und Begegnungen, Kempten: Allgäuer Zeitungsverl., 1990, ISBN: 3-88006-149-1
- Mechtild Becker: Marktoberdorf (Die Reihe Archivbilder) [Bildband], Erfurt: Sutton, 2002, ISBN 3-89702-438-1
- Rainer Christlein: Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte; H. 21), Kallmünz/Opf.: Lassleben, 1966
- Richard Dertsch: Landkreis Marktoberdorf, (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Schwaben; Bd. 1), München: Kommission f. Bayer. Landesgeschichte, 1953
- Claudia Eisinger-Schmidt (Verf.), Komm. für Bayer. Landesgeschichte München (Hrsg.): Marktoberdorf (Historischer Atlas von Bayern: Teil Schwaben: Reihe 1; H. 14) , Kallmünz: Lassleben, 1985. Zugl.: München, Univ., Diss., 1982 u.d.T.: Eisinger-Schmidt, Claudia: Herrschaftsentwicklung und Herrschaftsstrukturen im östlichen Allgäu beiderseits der Wertach, ISBN 3-7696-9935-1
- Reinhard Heydenreuter [Hrsg.: Konrad Ackermann und Manfred Pix im Auftr. des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes]: Marktoberdorf: kurfürstlicher Sommersitz im Ostallgäu (Bayerische Städtebilder: Schwaben) , Stuttgart: Dt. Sparkassenverl., 1997, ISBN 978-3-09-303837-2
- Michael Petzet: Landkreis Marktoberdorf (Kurzinventar), (Bayerische Kunstdenkmale; 23), München: Deutscher Kunstverl., 1966
- Alois Regner: Bausteine zur Heimatkunde des Landkreises Marktoberdorf, Marktoberdorf: Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V., 1959
- Alois Regner (Verf.), Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V. (Hrsg.): 500 Inschriften auf Gedenksteinen, Gedenktafeln, öffentlichen Gebäuden, Epitaphien, Votivtafeln und Kirchenglocken im Landkreis Marktoberdorf (Inschriften-Sammlung in Bayrisch-Schwaben), Marktoberdorf : Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V., 1958
Weblinks
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