Varchentin

Varchentin
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Varchentin führt kein Wappen
Varchentin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Varchentin hervorgehoben
53.58305555555612.84972222222245
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Seenlandschaft Waren
Höhe: 45 m ü. NN
Fläche: 17,31 km²
Einwohner:

358 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17192
Vorwahl: 039934
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 149
Adresse der Amtsverwaltung: Friedensstraße 11
17192 Waren (Müritz)
Webpräsenz: www.amt-seenlandschaft-waren.de/index1.html
Bürgermeisterin: Jana Düring
Lage der Gemeinde Varchentin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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Über dieses Bild

Varchentin ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Seenlandschaft Waren mit Sitz in der Stadt Waren (Müritz) verwaltet. Zu Varchentin gehören die Ortsteile Beckenkrug und Carolinenhof.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Varchentin in der Mecklenburgischen Seenplatte liegt am ca. 200 ha umfassenden Großen Varchentiner See. Wenige hundert Meter südwestlich vom Ortskern liegt der Kleine Varchentiner See, der wie sein großer Nachbar von einem Schilfgürtel umgeben ist.

Varchentin liegt an der Bundesstraße 194 auf halbem Wege zwischen Waren (Müritz) und Stavenhagen, die jeweils 14 km von Varchentin entfernt sind. In diesen beiden Städten befinden sich auch die nächsten Bahnhöfe. Eine Landstraße verbindet Varchentin mit Möllenhagen an der B 192.

Geschichte

1333 taucht der Ort Varchentin, dessen Name aus dem Slawischen kommt, erstmals in einer Urkunde auf. Bereits zwischen 1270 und 1280 wurde die Varchentiner Kirche errichtet. Das alte Dorf Varchentin lag am Ufer des Großen Varchentiner Sees und wurde 1827 südöstlich der Kirche neu angelegt. Die Siedler waren Tagelöhner des Hofguts Varchentin, dessen Besitzer oft wechselten, darunter ein Bürgermeister von Waren sowie die Familie Rostke. 1836 erwarb der Bankier Gottlieb Jenisch das Hofgut und ließ dort das Schloss errichten, das von seiner Tochter Marie in den Besitz der Grafen Grote gelangte (sie war verheiratet mit Adolf Graf Grote). Ab 1924 erlebte der Betrieb seine wirtschaftliche Blüte. Zum Schlossgut gehörten über 1700 Hektar des umgebenden Landes und praktisch die gesamte Einwohnerschaft der darin liegenden Orte stand in Abhängigkeit zur gräflichen Familie. Deren letztes Oberhaupt, der NS-Funktionär und SS-Oberführer Friedrich Franz Graf Grote fiel 1942 in Russland.[2] Seine amerikanischstämmige Gattin konnte mit den Kindern in die USA emigrieren. Der Ort hat den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Im Schloss waren 1945 bis 1947 russische Truppen einquartiert, anschließend diente das Schlossgut als Landwirtschaftliche Schule und als Hotel.

Varchentin ist bis heute landwirtschaftlich geprägt. Das Mitte der 90er-Jahre erbaute Feuerwehrhaus sowie der angrenzende Dorfplatz sind die Mittelpunkte des Gemeindelebens.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Varchentin: 1847 im Tudorstil erbaut durch den Hamburger Bankier Gottlieb Jenisch nach Plänen des Schweizer Architekten Auguste de Meuron (1813–1898), später um einen Südtrakt erweitert. Zum Schloss gehören mehrere stattliche Wirtschaftsgebäude, darunter auch die etwas entfernt befindliche Orangerie und Fasanerie, sowie das südlich vom Schloss im Wald befindliche und 1895 im Stil der Neorenaissance erbaute Mausoleum der Grafen Grote. Der Landschaftspark wurde nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné gestaltet. Im Park befindet sich eine künstlich geschaffene Kanalverbindung der beiden Varchentiner Seen, die durch den abgesunkenen Grundwasserspiegel trockengefallen ist.
  • Die Kirche ist ein Backsteinbau des 13. Jahrhunderts, dessen rechteckiges Langhaus ursprünglich von vier Kreuzgewölben auf einem Mittelpfeiler überdacht und in zwei Schiffe geteilt war. Die Kirchwe wurde mehrmals umgebaut und erhielt im 19. Jahrhundert noch einen quadratischen hölzernen Westturm.
  • Windmühle im Ortsteil Beckenkrug: die ca. 150 Jahre alte schilfgedeckte Mühle wurde zu einer Ferienwohnung ausgebaut.

Literatur

  • Marcus Köhler: Park, Varchentin; in: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hg.): Weißbuch der historischen Gärten und Parks in den neuen Bundesländern; 2., überarbeitete Auflage, Bonn 2005; ISBN 3-925374-69-8; S. 79-81.

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Buddrus, Michael (Hg.): Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg. Die Tagungen des Gauleiters Friedrich Hildebrandt mit den NS-Führungsgremien des Gaues Mecklenburg 1939 – 1945, Eine Edition der Sitzungsprotokolle, Edition Temmen, Bremen 2009, S. 1019 (Eintritt in die NSDAP am 1. Dezember 1931, Mitgliedsnummer 851877).

Weblinks

 Commons: Varchentin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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