Stuer

Stuer
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Stuer
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stuer hervorgehoben
53.38305555555612.33305555555687
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Röbel-Müritz
Höhe: 87 m ü. NN
Fläche: 21,53 km²
Einwohner:

271 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17209
Vorwahl: 039924
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 143
Adresse der Amtsverwaltung: Marktplatz 1
17207 Röbel/Müritz
Webpräsenz: www.amt-roebel-mueritz.de
Bürgermeister: Gundolf Otto
Lage der Gemeinde Stuer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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Über dieses Bild

Stuer ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Röbel-Müritz mit Sitz in der Stadt Röbel/Müritz verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Plauer See bei Bad Stuer

Die Gemeinde Stuer am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte erstreckt sich von der Südspitze des Plauer Sees im Nordwesten über das Tal der Eisvögel bis in ein Grundmoränengebiet im Südosten, das maximal 112 m ü. NN erreicht. Der Bereich um Bad Stuer am Plauer See ist bewaldet, die Gemarkung der Gemeinde grenzt im Westen an den Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Stadt Röbel/Müritz ist ca. 17 km, die Stadt Plau am See 10 km entfernt.

Zu Stuer gehören die Ortsteile Bad Stuer, Neu Stuer und Stuer Vorwerk.

Geschichte

Im Gemeindegebiet finden sich die Reste von vier prähistorischen Großsteingräbern.

Im Jahr 1178 taucht der ursprünglich slawisch besiedelte Ort in einer Urkunde auf. Stuer war im 13. Und 14. Jahrhundert der Gerichts-Ort für das gesamte Umland von Röbel bis Malchow. Der heutige Plauer See – einer der großen mecklenburgischen Seen – hieß damals Lacus Sturichse (Sturer See).

Stuer gehörte lange Zeit zum Besitz der Familie von Flotow. Die Burg Stuer als Stammsitz der Familie von Flotow wurde Ende des 13. Jahrhunderts als Wasserburg erbaut. Nach einem Brand 1660 wurde die Burg aufgegeben. Die Kirche wurde 1717 erneuert.

Kurhaus um 1900

Der Ortsteil Bad Stuer mit einer vom Heilpraktiker („Wasserarzt“) Heinrich Friedrich Francke (Pseudonym: J. H. Rausse) betriebenen Wasserheilanstalt entstand 1845. Die Anstalt begann mit 18 Zimmern in einem bescheidenen Häuschen, aber schon bald ließ Herr von Flotow, der Eigentümer des Gutes Stuer, ein größeres Logierhaus errichten, in dem bis zu 120 Kurgäste Unterkunft fanden. Berühmtester Kurgast war Fritz Reuter, der zweimal hier weilte, um – wohl nur mit geringem Erfolg – seine Probleme mit dem übermäßigen Rotweingenuss in den Griff zu bekommen. Wurden die Kurgäste zunächst nach den Prinzipien der Wasserheilkunst von Vincenz Prießnitz behandelt, folgten die Methoden der Heilbehandlung später den Ansichten von Sebastian Kneipp. Im Jahr 1862 übernahm Gustav Bardey die Leitung der unter seinem Vorgänger Caesar Wilhelm Stuhlmann ziemlich vernachlässigten Wasserheilanstalt und erwarb sie später von der Familie von Flotow. Mit seinem großen persönlichen Engagement blühte der Kurbetrieb bedeutend auf. Von 1870 bis 1880 ließ der gelernte Gärtner die Umgebung mit Buchen und Eichen aufforsten und insgesamt 16 Kilometer Wanderwege anlegen. Die Stadt Plau ernannte ihn 1887 zum Ehrenbürger. Da die Leiter des Kurbetriebes fast alle keine Mediziner waren, übernahmen Plauer Ärzte wie Dr. Johann Dornblüth, Dr. Wilhelm Maas und Dr. Wilhelm Wilde die ärztliche Betreuung. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam der Kurbetrieb allmählich zum Erliegen und endete schließlich völlig, als russische und französische Kriegsgefangene einquartiert wurden. 1923 wurde das Inventar versteigert und ein Teil der Gebäude abgerissen.

Stuer wird neben der Landwirtschaft zunehmend vom Tourismus geprägt, insbesondere am Plauer See.

Sehenswürdigkeiten

Kirche
Wohnturm der Burg Stuer

Die Kirche in Stuer wurde urkundlich bereits 1363 erwähnt, aber im Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1717 wurde sie als Patronatskirche (bis 1945) der Familie von Flotow neu errichtet. Im Inneren ist die eichene Mittelstütze, der sogenannte „Hausbaum“, ein Konstruktionsmerkmal der Prignitzer Einständerkirchen. Auf der Rückseite der Altarflügel, die auch das Flotowsche und das Blüchersche Wappen zeigen, sind die Stifter Augustin Didrich von Flotow und Katharina Eliesabet von Blücher genannt. Der aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammende Altaraufsatz wird dem „Meister des Güstrower Domaltares“ zugeschrieben. Neben dem Altar befinden sich die Patronatslogen sowie ein Patronatsgestühl mit der Inschrift „Hartwig von Flotow anno 1658“.

Östlich der Kirche stehen einige Grabkreuze, u. a. für Andreas von Flotow (* 25. Juli 1900; † 30. April 1933), Leutnant a. D., Elisabeth von Flotow (* 16. April 1873; † 31. Januar 1946), geb. Gräfin von Bernstorff, Jürgen von Flotow (* 25. Oktober 1868; † 25. Mai 1956) und Ernst von Flotow (* 1. Januar 1873; † 7. August 1956), Kunstmaler.

Neben der Ruine der Burg Stuer sind in deren Umgebung die früheren Turmhügelburgen Stuer und Darze zu erkennen.

Für Naturfreunde besteht im Tal der Eisvögel die Gelegenheit, die bedrohten Tiere zu beobachten; außerdem betreibt Vier Pfoten in der Gemeinde den Bärenwald Müritz, wo Braunbären ihren Lebensabend artgerecht verbringen können.

Infrastruktur

Stuer liegt an der Bundesstraße 198 von Plau am See, die über die Autobahn-Anschlussstelle Röbel der A 19 (Berlin–Rostock) nach Neustrelitz bzw. Röbel/Müritz führt. Stuer besaß einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Ganzlin–Röbel. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde bereits 1966 eingestellt.

Weblinks

 Commons: Stuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)

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