- Woldegk
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Wappen Deutschlandkarte 53.45944444444413.582777777778110Koordinaten: 53° 28′ N, 13° 35′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte Amt: Woldegk Höhe: 110 m ü. NN Fläche: 103,7 km² Einwohner: 3.764 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km² Postleitzahl: 17348 Vorwahlen: 03963, 03964, 039859 Kfz-Kennzeichen: MST Gemeindeschlüssel: 13 0 71 164 Adresse der
Stadtverwaltung:Karl-Liebknecht-Platz 1
17348 WoldegkWebpräsenz: Bürgermeister: Ernst-Jürgen Lode Lage der Stadt Woldegk im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Woldegk ist eine Landstadt im Osten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist Sitz des Amtes Woldegk, dem weitere zehn Gemeinden angehören, und führt seit 14. Juli 2008 die Bezeichnung Mühlenstadt vor ihrem Namen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt an der Grenze zum brandenburgischen Landkreis Uckermark im Grundmoränengebiet südlich der Helpter Berge. Mit über 100 m ü. NN ist Woldegk einer der höchstgelegenen Orte Mecklenburg-Vorpommerns. In Woldegk kreuzen sich die Bundesstraßen 104 (Neubrandenburg – Stettin) und 198 (Neustrelitz – Prenzlau).
Stadtgliederung
Ortsteile der Gemeinde sind Bredenfelde, Canzow, Carolinenhof, Friedrichshöh, Georginenau, Grauenhagen, Hildebrandshagen, Hinrichshagen, Johanneshöhe, Oltschlott, Rehberg und Vorheide.
Geschichte
- Name
Woldegk ist ein hochmittelalterlicher Burgname, der hochdeutsch als Waldeck(e) gedeutet werden kann. Der Name ist zusammengesetzt aus wold für Wald und egge oder egke für Ecke oder Kante. Eine Burg an der Spitze der Hepter Berge lag früher in einem waldreicheren Gebiet. Die Schreibweise änderte sich von de Woldegen (1230) de Woldegge (1271), Woldegge (1208) in Woldekke (1305) und Woldegge (1440).[2]
- Gründung
Die Gründung der planmäßigen Siedlung wird in die Zeit zwischen 1236 und 1250 datiert. Das erste Stadtwappen ist im Jahr 1271 nachgewiesen und lässt eine brandenburgische Gründung vermuten.
In Folge der Heirat der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg mit Heinrich von Mecklenburg im Jahre 1292 kam Woldegk als Teil der Herrschaft Stargard in die Hand der Fürsten, später (Groß-) Herzöge von Mecklenburg. 1298 wurde die Stadt als civitas erwähnt.
- Mittelalter
Der Ort wurde planmäßig rasterförmig mit einem ovalen Umriss angelegt. Die frühgotische Stadtkirche entstand als Feldsteinbau in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche St.-Petri wurde nach einem Brand von 1442 mit Backsteinen zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Sie wurde 1945 schwer zerstört und danach wieder aufgebaut. Sie erhielt 1955 statt eines Kreuzgewölbes eine flache Decke. Im 14. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer aus Feldsteinen mit drei Doppeltoren, Wiekhäusern, Wällen, Gräben und einem Fangelturm erbaut.
- Neuzeit
Auf dem Mühlenberg entstand 1587 eine erste Bockwindmühle. 1635 waren in Woldegk vier Windmühlen verzeichnet, deren Zahl sich bis 1745 auf sieben erhöhte. Zwischen 1859 und 1893 wurden sechs Bockwindmühlen abgerissen, und an ihrer Stelle Erdholländer-Windmühlen erbaut.
1701 kam die Stadt an das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Das Rathaus von 1763 lag ursprünglich in der Mitte eines viereckigen zentral gelegenen Marktplatzes. Woldegk erlebte zwischen 1892 und 1912 einen wirtschaftlichen Aufschwung, verbunden mit dem Anschluss an die mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn durch die Woldegker Kleinbahn. In dieser Zeit wurden eine Zuckerfabrik, eine Dampfpflug-Fabrik, zwei Ziegeleien, ein Gaswerk und ein Wasserwerk in Woldegk erbaut.
Am 29. Juni 1764 wurde die Region Woldegk von einem verheerenden Tornado der in Deutschland selten vorkommenden Klasse F5 heimgesucht. Auf knapp 30 km Länge von Feldberg bis Helpt hinterließ der Wirbelsturm eine bis zu 900 m breite Schneise der Verwüstung. Woldegk selbst blieb verschont. [3]
- Nach 1945
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu 70 % zerstört und in der Folgezeit neu wieder aufgebaut. Die Eisenbahnstrecke wurde demontiert und die Gleise als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Entsprechend der Tradition als Mühlenstadt wurde 1969 das Mühlenmuseum eröffnet.
Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein. Ab 1991 wurden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns gründlich saniert.
Eingemeindungen
Canzow gehört seit dem 1. Juli 1950, Hildebrandshagen seit dem 1. Januar 1973 zur Stadt Woldegk.[4] Am 13. Juni 1999 wurden Bredenfelde, Grauenhagen, Hinrichshagen und Rehberg eingemeindet.[5] Am 1. Januar 2002 folgte die Gemeinde Göhren.[6].
Politik
Wappen
Das Wappen wurde unter der Nr. 73 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Silber einen bewurzelten grünen Eichbaum mit Blättern und Früchten; zwischen den Zweigen ein schwebender roter Adler mit goldener Bewehrung.“
Flagge
Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Grün, Silber (Weiß) und Grün gestreift. Die grünen Streifen nehmen jeweils ein Viertel, der silberne (weiße) Streifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuches ein. Der silberne (weiße) Streifen ist in der Mitte mit den Figuren des Stadtwappens belegt, die zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuchs einnehmen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Stadtkirche St. Petri: von der um 1250 errichteten Kirche sind der Chor, die Sakristei sowie der Turmunterbau aus Feldsteinen erhalten. Das Langhaus wurde im 15./16. Jahrhundert dreischiffig aus Backsteinen neu aufgeführt. Die Kirche wurde am Ende des zweiten Weltkrieges schwer zerstört und bis 1957 vereinfacht wieder aufgebaut. Das ebenfalls zerstörte Fachwerkoberteil des Turms wurde 2006/2007 rekonstruiert.
- Stadtmauer: die im 14. Jahrhundert aus Feldsteinen errichtete Stadtmauer ist auf einer Länge von ca. 700 Meter erhalten.
Die Mühlen in Woldegk
Die fünf Woldegker Mühlen:
- Museumsmühle
- Töpfermühle Saalfeld
- Ramme Café-Mühle
- Ehlertsche Mühle (Technisches Denkmal)
- Fröhlckesche Mühle
Die Museumsmühle und die Ehlertsche Mühle wurden 1993 rekonstruiert, und 1994 wurde der Mühlendamm neu gebaut.
Geschichtsdenkmale
- Denkmal für die Gefallenen von 1870/71
- Ehrenhain mit Denkmal für die Gefallenen von 1914/18 und 1939/45
- Gedenktafel von 1987 in der Kirche des Ortsteiles Göhren an den antifaschistischen Widerstandskämpfer Ulrich-Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld, der 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Auch ein Gedenkstein im Schlosspark von Göhren erinnert an ihn als Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Hitler.
- Denkmal von 1951 in der Neutorstraße für die Opfer des Faschismus
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
Hildebrandshagen
- Otto von Blanckenburg, Komtur der Deutschordenskommende Langeln in der Ballei Sachsen
Hinrichshagen
- Rudolf Doehn, Schriftsteller und deutsch-amerikanischer Politiker
- Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord, General und Mitglied des militärischen Widerstands gegen Hitler
Woldegk
- Walther Gothan, Geologe und Paläobotaniker
- Margarethe Lachmund, Quäker-Mitarbeiterin, Widerstandskämpferin und Friedensaktivistin
- (Carl) Werner Reinhold, Philologe und Schriftsteller
- Hanna Wolf, geb. Budde, Politikerin (SPD), Bundestagsabgeordnete 1990–2002
Persönlichkeiten, die in einem der Orte gewirkt haben
Göhren
- Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld, Mitglied des militärischen Widerstandes gegen Hitler
Woldegk
- Daniel Runge, Theologe, Pastor, Mitglied der mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung
Literatur
Quellen
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Ernst Eichler, Werner Mühlner: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
- ↑ http://www.tordach.org/pdf/Genzmer1765.pdf Bericht (Abschrift) von G. B. Genzmer Über den Tornado bei Woldegk 1764
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
Weblinks
Commons: Woldegk – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Mecklenburgische SeenplatteAlt Schwerin | Altenhagen | Altenhof | Altentreptow | Ankershagen | Bartow | Basedow | Beggerow | Beseritz | Blankenhof | Blankensee | Blumenholz | Bollewick | Borrentin | Bredenfelde | Breesen | Breest | Briggow | Brunn | Buchholz | Burg Stargard | Burow | Bütow | Cammin | Carpin | Cölpin | Dargun | Datzetal | Demmin | Duckow | Eichhorst | Faulenrost | Feldberger Seenlandschaft | Fincken | Friedland | Fünfseen | Galenbeck | Genzkow | Gielow | Glienke | Gnevkow | Godendorf | Göhren-Lebbin | Golchen | Gotthun | Grabow-Below | Grabowhöfe | Grammentin | Grapzow | Grischow | Groß Dratow | Groß Gievitz | Groß Kelle | Groß Miltzow | Groß Nemerow | Groß Plasten | Groß Teetzleben | Grünow | Gültz | Gülzow | Helpt | Hinrichshagen | Hohen Wangelin | Hohenbollentin | Hohenmocker | Hohenzieritz | Holldorf | Ivenack | Jabel | Jürgenstorf | Kargow | Kentzlin | Kieve | Kittendorf | Klein Vielen | Kletzin | Klink | Klocksin | Knorrendorf | Kratzeburg | Kriesow | Krukow | Kublank | Kummerow | Lansen-Schönau | Lapitz | Lärz | Leizen | Lindenberg | Lindetal | Ludorf | Malchin | Malchow | Mallin | Massow | Meesiger | Melz | Mildenitz | Mirow | Möllenbeck | Möllenhagen | Mölln | Moltzow | Neddemin | Neetzka | Neubrandenburg | Neuenkirchen | Neu Gaarz | Neukalen | Neustrelitz | Neverin | Nossendorf | Nossentiner Hütte | Penkow | Penzlin | Petersdorf | Pragsdorf | Priborn | Priepert | Pripsleben | Puchow | Rechlin | Ritzerow | Röbel/Müritz | Röckwitz | Roggentin | Rosenow | Sarow | Schloen | Schönbeck | Schönfeld | Schönhausen | Schwarz | Schwinkendorf | Siedenbollentin | Siedenbrünzow | Sietow | Silz | Sommersdorf | Sponholz | Staven | Stavenhagen | Stuer | Torgelow am See | Trollenhagen | Tützpatz | Userin | Utzedel | Varchentin | Verchen | Vielist | Vipperow | Voigtsdorf | Vollrathsruhe | Walow | Waren (Müritz) | Warrenzin | Werder | Wesenberg | Wildberg | Woggersin | Wokuhl-Dabelow | Wolde | Woldegk | Wredenhagen | Wulkenzin | Wustrow | Zepkow | Zettemin | Zirzow | Zislow
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