- Saint Lucia
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Saint Lucia Flagge Wappen Wahlspruch: The Land, the People, the Light Amtssprache Englisch Hauptstadt Castries Staatsform Parlamentarische Monarchie Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.
vertreten durch Generalgouverneurin Pearlette Louisy
Regierungschef Premierminister Stephenson King Fläche 619,15 km² Einwohnerzahl 172.884 [1] Bevölkerungsdichte 270,8 Einwohner pro km² BIP nominal (2007)[2] 958 Mio. US$ (163.) BIP/Einwohner 5.689 US$ (72.) HDI 0,795 (72.) Währung 1 Ostkaribischer Dollar = 100 Cents
1 € = 3,49 XCD
1 XCD = 0,29 €
(Stand: 17. März 2009)Unabhängigkeit 22. Februar 1979 Nationalhymne Sons and Daughters of St. Lucia Zeitzone UTC −4 Stunden Kfz-Kennzeichen WL Internet-TLD .lc Telefonvorwahl +1 (758) siehe NANP St. Lucia (Landessprache: Saint Lucia [sntˈluːʃə]) ist ein unabhängiger Inselstaat im Commonwealth of Nations. Es liegt nördlich von St. Vincent und den Grenadinen und südlich von Martinique.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Staat liegt im Bereich der Westindischen Inseln und gehört zu den Kleinen Antillen. St. Lucia ist die drittgrößte der Windward Islands und Teil der Inseln über dem Winde. Ihr Hauptmerkmal sind die bewaldeten Berge, die sich von Nord nach Süd erstrecken und von Flusstälern durchschnitten sind. Die höchste Erhebung des Landes ist der Mount Gimie mit 950 Metern Höhe. Im Südwesten liegt Qualibou, ein Gebiet mit 18 Lavakuppen und 7 Kratern. Im Westen wird der Zugang zum Hafen Jalousie Plantation Harbour durch die Twin Pitons (Gros Piton, 797 m und Petit Piton, 750 m) markiert, zwei Gipfel, die 800 Meter steil aus dem Meer aufragen und das Wahrzeichen der Insel sind. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind der Cul de Sac und der Canelles. Nachbarinseln von St. Lucia sind Martinique im Norden und St. Vincent im Süden. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Castries. Die Küstenlinie hat eine Länge von 158 Kilometern. Die Insel ist an ihrer längsten Stelle 43,5 Kilometer lang und an ihrer breitesten Stelle 22,5 Kilometer breit.
Städte
Die bedeutendste Stadt der Insel ist die Hauptstadt Castries, wo über ein Drittel der Inselbevölkerung lebt. Weitere wichtige Städte sind Soufrière und Vieux Fort.
Siehe auch: Liste der Orte in St. Lucia
Klimaverhältnisse
Das Klima ist tropisch, die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 26 °C. Der jährliche Niederschlag schwankt zwischen 1500 Millimeter in den Niederungen und 3500 Millimeter in den Bergregionen. Die Regenzeit dauert von Mai bis August.
St. Lucia liegt in der hurricanegefährdeten Zone der Karibik (Hurricanesaison: ca. Juni bis November).
Flora
St. Lucias Flora ist tropisch. Das von zahlreichen Flusstälern durchschnittene, vulkanische Hügelland ist von artenreicher Vegetation bedeckt: Wilde Orchideen, Bougainvillea, Hibiskus und Rosen wuchern in Regenwäldern und unterbrechen immer wieder die monotonen Plantagenkulturen. Der Anteil an Waldland ging in den vergangenen Jahrzehnten nach umfangreichen Abholzungen erheblich zurück; nur in den Höhenlagen ist der ursprüngliche Regenwald erhalten.
Fauna
St. Lucias Fauna besteht vor allem aus der bunten Vogelwelt der Karibik, welche allerdings unter den von den Europäern eingeschleppten Ratten zu leiden hatte. Einer der bekanntesten einheimischen Vögel ist die Blaumaskenamazone, die seit 20 Jahren unter Naturschutz steht.
Geschichte
Vor den Europäern
Lange bevor die ersten Europäer hier ankamen, hatten sich die Arawakindianer, welche die Inseln um das Jahr 200 erreichten, auf St. Lucia gut etabliert. Dann kamen die kriegerischen Kariben und besiegten die friedliebenden Arawaken und um 800 waren die Kariben die vorherrschende Volksgruppe auf der Insel.
Die Ureinwohner von St. Lucia, die Amerindier, nannten ihre Insel „Iouanalao“, was nach dem amerindianischen Wörterbuch des dominikanischen Missionars Pere Raymond Breton (um 1650) soviel bedeutet wie „There where the Iguana is found“ (= „dort wo der Leguan lebt“).
Entdeckung und Kolonialisierung
Von der kleinen Insel St. Lucia ist weder das Datum der europäischen Entdeckung noch der Entdecker bekannt – eine Seltenheit in der Inselwelt der Karibik. Es wird vermutet, dass Christoph Kolumbus (1451-1506) die Insel auf seiner vierten Reise im Sommer 1502 entdeckt hat. Eine weitere Theorie besagt, dass Juan de la Cosa, der Kolumbus auf seiner ersten und zweiten Reise begleitete, die Insel auf seiner Expedition mit Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci 1499 entdeckt hat. Eine seiner Seekarten zeigt eine kleine Insel namens El Falcon, die in unmittelbarer Nähe des heutigen St. Lucia liegt. Einer anderen Theorie zufolge geht der Name der Insel auf französische Seeleute zurück, die am 13. Dezember 1502 Schiffbruch erlitten und die Insel nach der Märtyrerin Lucia von Syrakus, deren Gedenktag der 13. Dezember ist, Sainte Alousie benannten.[3] Der Name wurde später mit leichten Variationen von französischen Chronisten übernommen. Der Tag ist heute der Nationalfeiertag des Landes.
Der erste Europäer, der hier sesshaft wurde, war François Le Clerc, auch als Jambe de Bois oder Wooden Leg (Holzbein) bekannt. Er war ein Pirat, der sich Pigeon Island aneignete und von dort vorbeisegelnde spanische Schiffe angriff.
Um 1600 richteten die Holländer einen Stützpunkt in Vieux Fort ein. Ein um 1602 erbautes holländisches Fort zeugt von blutigen Kämpfen um die Insel, doch entsprangen die Kriege nicht den üblichen Auseinandersetzungen zwischen den konkurrierenden Kolonialmächten, sondern dem heftigen Widerstand der Ureinwohner. Die Kariben widersetzten sich viele Jahre erfolgreich allen Kolonisatoren. Die vulkanische Gebirgslandschaft und der undurchdringliche tropische Regenwald, die bis heute ein Hauptmerkmal der Insel sind, boten ihnen dabei ausreichend Schutz. Erst ab 1650 gelang es den Franzosen, die Insel den Kariben Stück um Stück zu entreißen.
Die ersten Engländer landeten hier im Jahre 1605, nachdem der Wind ihr Schiff, die Olive Branch, auf dem Weg nach Guyana vom Kurs abgetrieben hatte. Siebenundsechzig Siedler kamen an Land und kauften sich Hütten von den Kariben. Nach einem Monat waren nur noch 19 Siedler am Leben und diese mussten schließlich in einem Kanu vor den Kariben fliehen. Ein zweiter erfolgloser Kolonisierungsversuch der Briten wurde im Jahre 1639 von Sir Thomas Warner unternommen.
Im Jahre 1746 wurde mit Soufrière, einer französischen Niederlassung, die erste Stadt gegründet. Bis zum Jahre 1780 hatten die Franzosen dann zwölf Städte gegründet und errichteten die ersten Zuckerplantagen. Innerhalb von fünfzehn Jahren waren 50 weitere Zuckerplantagen in Betrieb. Im Jahre 1780 wurden viele Plantagen durch einen Hurrikan zerstört. Es gelang den Franzosen aber den Schaden mit Hilfe von Sklaven aus Afrika schnell zu beheben.
Zwischen 1660 und 1814 wechselten sich gut zwanzigmal Franzosen und Briten als Herrscher der Insel ab, bis sie 1814 an Großbritannien fiel. Wie fast überall in der Karibik arbeiteten afrikanische Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen, bis die Sklaverei 1834 abgeschafft wurde. Im Jahre 1838 schloss sich St. Lucia den Westward-Inseln mit Regierungssitz in Barbados an und im Jahre 1842 wurde Englisch zur offiziellen Sprache auf der Insel erklärt. Im Jahre 1951 unternahm St. Lucia erste Schritte in die Unabhängigkeit. Alle Bürger, die das 21. Lebensjahr vollendet hatten, erhielten das Wahlrecht. Die Windward-Inseln nahmen eine neue Verfassung an und der Regierungssitz wurde nach Grenada verlegt. Im Jahre 1958 wurde St. Lucia Mitglied der Westindischen Föderation, die aber nach vier Jahren wieder zusammenbrach. Seit 1967 hat St. Lucia eine eigene Regierung und ist seit dem 22. Februar 1979 unabhängig.
Siehe auch: Liste der Generalgouverneure von St. Lucia
Bevölkerung
Auf St. Lucia leben hauptsächlich Nachfahren der afrikanischen Sklaven, sie machen 90,5 % der Bevölkerung aus. Nach ihnen bilden Mischlinge die größte Bevölkerungsgruppe (5,5 %), dann gibt es Minderheiten von Indern (3,2 %) und Europäern (0,8 %).
Auf der Insel leben knapp 167.640 Einwohner, dies ergibt eine Bevölkerungsdichte von 270 je Quadratkilometer. Das Bevölkerungswachstum beträgt 1,1 %, die Kindersterblichkeit liegt bei 14,8 pro 1000 Lebendgeburten. Die Stadtbevölkerung macht nur einen Anteil von 8 % aus. Die Einwohner von St. Lucia haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 72,8 Jahren. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 67 %.
Amtssprache der Insel ist Englisch, daneben wird auch eine Kreolsprache auf französischer Basis gesprochen, die von den Einheimischen Patois genannt wird.
Das Auswärtige Amt Deutschlands gibt für St. Lucia rund 90 Prozent römisch-katholische Bevölkerung an (Stand: Oktober 2008). [4]
Am 7. Juli 1986 ehrte Papst Johannes Paul II. die Katholiken des Landes von Kolumbien kommend mit einem Pastoralbesuch. Er feiert eine Heilige Messe im Reduit Park.
Politik
Staatsaufbau
St. Lucia wurde 1971 aus britischer Kolonialherrschaft entlassen und ist Mitglied des Commonwealth. Staatsoberhaupt ist die britische Königin, die durch einen Generalgouverneur (derzeit Pearlette Louisy) vertreten wird. St. Lucia ist eine parlamentarische Demokratie nach britischem Vorbild. Das Parlament besteht aus dem Abgeordnetenhaus (17 gewählte Mitglieder; es gilt das Mehrheitswahlrecht) und dem Senat (11 ernannte Mitglieder; 6 durch den Premierminister, 3 durch den Oppositionsführer und 2 nach Beratungen mit Mitgliedern von religiösen und sozialen Gruppierungen sowie Vertretern aus der Wirtschaft). Der Premierminister wird von der Mehrheitspartei im Abgeordnetenhaus bestimmt. Auf der Verwaltungsebene ist das Land in elf Bezirke eingeteilt.
Staatsoberhaupt und Regierung
Staatsoberhaupt ist Königin Elizabeth II., ihre Vertreterin auf der Insel ist Generalgouverneurin Pearlette Louisy. Regierungschef war bis zu seinem Tod John Compton. Neuer Premierminister (seit 9. September 2007) ist Stephenson King.
Parlament
St. Lucia hat ein Zweikammersystem ("House of Assembly" und "Senate"), Parlamentspräsident ist zurzeit Baden Allain. Die letzten Parlamentswahlen fanden im Dezember 2006 statt. Dabei erreichte die United Workers Party (UWP) 50 % (= 11 Sitze) und die St. Lucia Labour Party (SLP) 46,9 % (= 6 Sitze). Andere Parteien mit 3,1 % sind nicht im Parlament vertreten.Nächste planmäßige Wahlen sind im Dezember 2011.
Justiz
Das Gerichtswesen teilt sich auf in einen Supreme Court und mehrere Magistratsgerichte. Im Rechtssystem St. Lucias gibt es die Todesstrafe. Zwischen 1987 und 2001 wurde nach offiziellen Angaben die Todesstrafe insgesamt 18 mal verhängt. Die Zahl der gemeldeten Straftaten lag 2003 bei 13.273, die Aufklärungsquote war bei 29,9 %, für Mord bei 50 %. Das Rechtssystem basiert auf dem Englischen Rechtssystem.
Innen- und Außenpolitik
Nachdem die United Workers Party seit der Unabhängigkeit das politische Leben beherrscht hatte, ging bei der Parlamentswahl von 1997 die Macht auf die St. Lucia Labour Party über. Sie erhielt 16 der 17 Sitze und bestimmte Dr. Anthony zum Premierminister. Bei der Wahl von 2001 konnte sie mit 14 Sitzen die Mehrheit behaupten. Die hauptsächlichen Ziele der Regierung sind die Erhaltung des Wirtschaftswachstums, vor allem durch Diversifizierung der Landwirtschaft und Ausbau des Tourismussektors, sowie die Verbesserung der Sicherheitslage.
St. Lucia unterhält gute Beziehungen zu Frankreich, Venezuela und Kuba, die mit Botschaftern vertreten sind, sowie mit Großbritannien, Kanada, den USA und der Europäischen Union. Es ist engagiertes Mitglied in der Caribbean Community (CARICOM) und in der Organisation of Eastern Caribbean States (OECS), die ihr Sekretariat in der Hauptstadt Castries hat. Außerdem vertritt St. Lucia seine Interessen in den Vereinten Nationen (der damalige Außenminister Hunte war in der Sitzungsperiode 2003/04 Präsident der Vollversammlung) und in der Organisation of American States. Im Mai 2007 brach die Volksrepublik China die diplomatischen Beziehungen ab, nachdem St. Lucia mit Taiwan diplomatische Beziehungen aufnahm.
St. Lucia ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:
Vereinte Nationen (12. September 1979), Weltgesundheitsorganisation, Internationaler Währungsfonds, Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, IDA, IFC, Commonwealth of Nations, Organisation Amerikanischer Staaten (1979), Karibische Gemeinschaft, Organisation Ostkaribischer Staaten, ACS, Bewegung der blockfreien Staaten, AKP-Staaten (Lomé I - IV/Cotonou).
St. Lucia gehört zu den Trägern der Universität der Westindischen Inseln.
Gewerkschaften
In St. Lucia gibt es neun Einzelgewerkschaften mit zunehmender Stärke und Bedeutung.
Verwaltungsgliederung
St. Lucia gliedert sich verwaltungsmäßig in zehn Quarters (Distrikte) und das der Regierung unterstellte Gebiet „Central Forest Reserve“ im Zentrum der Insel. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 22. Mai 2001.
Nr. in Karte Quarter Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km² 1 Anse-la-Raye 31 6.495 210 2 Canaries 16 1.906 119 3 Castries 79 61.341 776 4 Choiseul 31 6.372 206 5 Dennery 70 12.773 182 6 Forest 78 0 0 7 Gros Islet 101 19.816 196 8 Laborie 38 7.978 210 9 Micoud 78 17.153 220 10 Soufrière 51 7.328 144 11 Vieux Fort 44 16.329 371 St. Lucia 617 158.076 256 Quelle: Saint Lucia Government Statistics Department
Militär
St. Lucia hat kein Militär, es gibt aber die Royal Saint Lucia Police Force, welche auch eine Special Service Unit und die Küstenwache umfasst.
Wirtschaft
Obwohl St. Lucia nicht als arm bezeichnet werden kann, ist es doch weitgehend vom Bananenexport abhängig (60 % des Exporteinkommens). Die Ernte dieser Frucht ist sehr stark durch Wirbelstürme gefährdet. Auch ist sie Quelle politischer Spannungen, denn in den vergangenen Jahren protestierten die Vereinigte Staaten gegen die Strategie der Europäischen Union, Bananen bevorzugt aus der Karibik zu importieren. Weitere landwirtschaftliche Exportgüter sind Kokosnüsse, Kokosöl und Kakao. Kleidung macht den zweitgrößten Exportfaktor aus und der Freihafen von Vieux Fort hat moderne Leichtindustrien angezogen. Die Bucht Grande Cul de Sac im Süden ist einer der tiefsten Tankerhäfen dieser Region und dient zur Verschiffung von Öl.
Hauptexportmittel sind Bananen, Mehl und Reis, Kokosnüsse, Kokosöl, Kakao und Kleidung. Importiert werden bearbeitete Waren, Maschinen und Nahrungsmittel.
- Bruttosozialprodukt 2002 („real GNP“): 1.109,09 Millionen Ostkaribische Dollar (ca. 342,11 Mio. Euro)
- Bruttosozialprodukt 2002/Einwohner: 10.607,54 Ostkaribische Dollar (ca. 3271 Euro)
- Arbeitslosenquote 2001: 18,9 %
- Inflationsrate 2002: -0,2 %
- Netto-Exporte 2002: -108,83 Millionen Ostkaribische Dollar
- Bananenexport 2002: 48.160 Tonnen (82,25 Mio. EC$)
Währung des Landes ist der Ostkaribische Dollar (1 Ostkaribischer Dollar = 100 Cents; Währungskürzel: EC$, XCD (ISO-Code)). Banknoten sind im Wert von 100, 50, 20, 10 und 5 Ostkaribische Dollar im Umlauf; Münzen in den Nennbeträgen 1 EC$ sowie 50, 25, 10, 5, 2 und 1 Cent. US-Dollar werden fast überall angenommen.
Haupthandelspartner des Landes sind Großbritannien, Vereinigte Staaten und Trinidad und Tobago.
Die Wirtschaft des jungen Staates ist noch ebenso anfällig wie die Bananenmonokulturen auf der Insel. So setzt auch St. Lucia auf den Tourismus, der auf der Insel eine vorzügliche Infrastruktur geschaffen hat: Erstklassige Hotels und ein gutes Straßennetz machen dem Besucher den natürlichen Reichtum der Insel, ihre Naturschönheiten, leicht zugänglich. So gibt es auf St. Lucia einen der wenigen aktiven Vulkankrater der Erde, in die man mit dem Auto hineinfahren kann. Er gehört zu den beiden Gipfeln der bis auf fast 800 Meter hochragenden Pitons, den Wahrzeichen St. Lucias. Die unberührte Natur der Bergwälder, die kilometerlangen Sandstrände der Westküste, tropisches Naturerleben für Taucher, Segler und Wanderer sowie die kulinarischen Genüsse französisch-kreolischer Küche machen St. Lucia zum gesuchten Feriengebiet des internationalen Tourismus. Der Jachthafen von Marigot Bay und die von internationalen Hotelketten besetzten Strände von Vieux Fort, Gros Islet oder Cap Estate haben die Idylle St. Lucias noch nicht zerstört: Noch gibt es die kleinen Fischerdörfer, die Leuchttürme, die Spuren legendärer Piratenverstecke, die Ruinen der Forts, den ungeschmälerten Reichtum tropischer Tier-und Pflanzenwelt. Noch ist Soufrière ein Bilderbuchdorf karibischen Lebens, und die Hauptstadt Castries ist trotz schwerer Feuersbrünste 1927 und 1948 immer noch einer der schönsten Antillenhäfen, geprägt von den modernsten Warenhäusern des karibischen Raumes und von den großzügigen Gärten und Baudenkmälern aus viktorianischer Zeit.
Infrastruktur
Verkehr
Flugverkehr
Flughafen: Hewanorra International Airport (IATA-Flughafencode: UVF). St. Lucia wird direkt von British Airways (BA) und Virgin Atlantic (VS) ab London angeflogen. Ebenso existieren Linienflüge zu den Nachbarinseln, bspw. mit LIAT oder Caribbean Star Airlines
Straße
Auf St. Lucia gibt es 1210 Kilometer Straße, davon sind 63 Kilometer asphaltiert. Die Straßen dienen vor allem dem Tourismus. Es herrscht Linksverkehr. Das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut. Die meisten Straßen sind zweispurig, eng und zum Teil sehr kurvenreich. Wegen der vielen Schlaglöcher und der unorthodoxen Fahrweise wird zu Vorsicht im Straßenverkehr angeraten. Motorräder und –roller sollten trotz der tropischen Temperaturen nur mit entsprechender Schutzkleidung benutzt werden. Relativ preisgünstige Taxis stehen zur Verfügung. Busse verbinden die ländlichen Gegenden mit der Hauptstadt. Die Verbindung von Castries nach Gros Islet im Norden der Insel ist gut; Busse fahren alle 30 Minuten.
Häfen
Die wichtigsten Häfen des Landes sind Castries, Cul-de-Sac und Vieux-Fort.
Telekommunikation und Internet
Überall auf der Insel gibt es Karten- und Münztelefone. Telefonkarten sind von Cable & Wireless, den Informationszentren des St. Lucia Tourist Board und vielen anderen Geschäften erhältlich z. B. an den Flughäfen, im Yachthafen Rodney Bay usw. Netzbetreiber sind Cable & Wireless, Digicel (St. Lucia) Ltd., Digicel (St. Vincent and the Grenadines) Ltd. und Wireless Ventures (St. Lucia) Ltd. Mobiltelefone können in den Geschäftsstellen von Cable and Wireless Caribbean Cellular im Gablewoods Mall in Rodney Bay und im Hafenviertel von Castries gemietet werden. Auf St. Lucia gibt es 51.100 Telefonanschlüsse und 14.300 Mobiltelefone.
13.000 Menschen nutzen das Internet. Hauptanbieter ist Cable & Wireless. Internetzugang für die Öffentlichkeit gibt es beim Internetkiosk in Pointe Seraphine, in den meisten Einkaufszentren oder in den drei Cable-&-Wireless-Internetcafés.
Medien
Radio
- Radio St. Lucia (regierungseigener kommerzieller Sender)
- The Wave (privater Sender)
- Helen Television Service (HTS) (lokale, kommerzielle Fernsehstation)
Presse
- The Voice (Auflage: ca. 5000)
- The Star (Auflage: ca. 2500)
Kultur
Veranstaltungen
Der Karneval und das Jazz-Festival, bei dem international bekannte Künstler wie Wynton Marsalis oder Herbie Hancock auftreten, sind Höhepunkte des Veranstaltungskalenders.
Gastronomie
Die einheimische Küche setzt sich aus kreolischen, westindischen und französischen Einflüssen zusammen. Spezialitäten sind Langouste (einheimischer Hummer) in allen Variationen; Lambi (Schneckenmuscheln) und andere Meeresfrüchte sowie Pepper Pot, gebratene Kochbananen, Brotfrucht und andere Gemüse. Es gibt zahlreiche importierte Spirituosen, aber einheimischer Rum als Punsch oder in Cocktails, karibisches Bier sowie Fruchtsäfte sind ebenfalls zu empfehlen.
Auf St. Lucia wachsen Papayas, Guaven, Orangen, Limonen, Grapefruit, Ananas, Mangos, Bananen, Königsbananen (Pisangs) und Kokosnüsse, die zu Fruchtsäften verarbeitet werden. Zu den alkoholfreien Erfrischungsgetränken gehören außerdem Zuckerrohr- und Tamarindensaft.
Feiertage
Gesetzliche Feiertage:
- 1./2. Januar: Neujahr
- 22. Februar: Unabhängigkeitstag
- Karfreitag
- Ostersonntag
- Ostermontag
- 1. Mai: Tag der Arbeit
- Pfingstmontag
- Fronleichnam
- 1. August: Befreiungstag
- 2. Oktober: Erntedankfest
- 13. Dezember: Fest des Lichtes und der Erneuerung (St.-Lucia-Tag)
- 25./26. Dezember: Weihnachten
Berühmte St. Lucianer
St. Lucia ist das Geburtsland von zwei Nobelpreisträgern (die beide am 23. Januar geboren wurden). Im Jahr 1979 erhielt der nun verstorbene Sir William Arthur Lewis den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft und im Jahr 1992 der Schriftsteller Derek Walcott den Nobelpreis für Literatur.
Sonstiges
Die Netzspannung beträgt 220 Volt, 50 Hertz Wechselstrom (einige Hotels haben 110 V, 60 Hz). In die meisten Steckdosen passen nur dreipolige Rechteckstecker (britische Norm). In einige Steckdosen passen auch zweipolige Rundstecker, oder seltener, flache amerikanische Stecker. Adapter sind in der Regel in den Hotels erhältlich.
Es gibt keine Sommer-/Winterzeitumstellung in St. Lucia, die Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Winter -5 Stunden und im Sommer -6 Stunden.
In den Hotels und Restaurants ist ein Trinkgeld von 10 bis 15 Prozent üblich, Taxifahrer erwarten ein Trinkgeld.
Das Leitungswasser ist gechlort und kann unter Umständen leichte Magenverstimmungen hervorrufen. Während der ersten Tage des Aufenthalts sollte daher abgefülltes Wasser getrunken werden, welches überall erhältlich ist.
Oben-ohne-Sonnenbaden ist verboten und nicht üblich, außer in einigen Urlaubsorten.
Weblinks
- Seite der Regierung von St. Lucia (englisch)
- Länder- und Reiseinformation des Auswärtigen Amtes
- Seite des Government Statistics Department (englisch)
- Karte von St. Lucia (englisch)
- Portal des Saint Lucia Tourist Board (englisch)
- Liste der Distrikte von St. Lucia auf www.citypopulation.de und www.statoids.com
- Am schönsten Busen der Karibik
Quellen
- ↑ Quelle: CIA World Factbook 2008
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Namensherkunft (englisch)
- ↑ Auswärtiges Amt:St. Lucia
13.883333333333-61Koordinaten: 13° 53′ N, 61° 0′ W
Staaten in NordamerikaKanada | Mexiko | Vereinigte Staaten
Zentralamerika: Belize | Costa Rica | El Salvador | Guatemala | Honduras | Nicaragua | Panama |
Karibik: Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Dominica | Dominikanische Republik | Grenada | Haiti | Jamaika | Kuba | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Trinidad und Tobago 1)
Andere Gebiete: Amerikanische Jungferninseln (USA) | Anguilla (GB) | Aruba (NL) | Bermuda (GB) | Britische Jungferninseln (GB) | Grönland (DAN) | Guadeloupe (FR) | Kaimaninseln (GB) | Martinique (FR) | Montserrat (GB) | Navassa (USA) | Niederländische Antillen (NL) | Puerto Rico (USA) | San Andrés und Providencia (COL) | Saint-Barthélemy (FR) | Saint-Martin (FR/NL) | Saint-Pierre und Miquelon (FR) | Turks- und Caicosinseln (GB)1) Trinidad liegt auf dem südamerikanischen Festlandssockel.
Mitgliedstaaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Honduras | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Mitgliedstaaten der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM)Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Belize | Dominica | Grenada | Guyana | Haiti | Jamaika | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago
Assoziierte Mitglieder: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Kaimaninseln | Turks- und Caicosinseln
Mitgliedstaaten der Organisation Ostkaribischer Staaten (OECS)Anguilla | Antigua und Barbuda | Britische Jungferninseln | Dominica | Grenada | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen
Mitgliedstaaten des Commonwealth of NationsAntigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botsuana | Brunei | Dominica | Fidschi | Gambia | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern
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