Ingstetten (Württemberg)

Ingstetten (Württemberg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schelklingen
Schelklingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schelklingen hervorgehoben
48.3755555555569.7325540Koordinaten: 48° 23′ N, 9° 44′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Alb-Donau-Kreis
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 75,24 km²
Einwohner: 7143 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 89598–89601
Vorwahlen: 07394, 07384
Kfz-Kennzeichen: UL noch gültig: EHI, MÜN
Gemeindeschlüssel: 08 4 25 108
Adresse der Stadtverwaltung: Marktstraße 15
89601 Schelklingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Knapp

Schelklingen ist eine Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Schelklingen ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (82,2 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Marktstraße mit Blick auf das „Alte Rathaus“
Urspring-Quelltopf

Die Kernstadt Schelklingen liegt im Urdonautal am Fuße der Schwäbischen Alb (547 m ü. NN), etwa 20 km westlich von Ulm. Die Albgemeinden Hausen ob Urspring (720 m ü. NN), Justingen und Ingstetten befinden sich auf der Albhochfläche. Im Schmiechtal liegen die Ortsteile Schmiechen, Hütten, Gundershofen und Sondernach.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an Heroldstatt, im Osten an die Stadt Blaubeuren, im Südosten an die Stadt Erbach (Donau), im Süden an Altheim und Allmendingen sowie im Westen an Mehrstetten und die Stadt Münsingen, beide im Landkreis Reutlingen.

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören die Stadtteile Schmiechen, Hausen ob Urspring, Justingen, Ingstetten, Hütten, Gundershofen und Sondernach.

Es existieren noch weitere Einzelhöfe oder kleinere Weiler, die zu den Stadtteilen gehören: Muschenwang (zu Hausen ob Urspring), Oberschelklingen (zu Schelklingen), Sotzenhausen (frühere Zementfabrik, zu Schelklingen), Springen (zu Gundershofen), Talsteußlingen und Neusteußlingen (zu Hütten), Teuringshofen (zu Hütten), Urspring (zu Schelklingen).

Flüsse und Gewässer

  • Die Urspring entspringt in Urspring und fließt nach ca. 500 m in die Ach
  • Die Ach entspringt zwischen Urspring und Schelklingen und fließt in Blaubeuren in die Blau
  • Die Schmiech entspringt bei Springen und fließt in Ehingen in die Donau
  • Die Sondernach entspringt im Sondernacher Tal und fließt bei der Riedmühle in die Schmiech

Geschichte

Herz-Jesu-Kirche Kirche

Die ursprünglichen Inhaber des Dorfes und der Burg Schelklingen war freie Herren von Schelklingen, vermutlich verwandt mit den Herren von Steußlingen, Justingen, etc. 1127 schenken drei Brüder, genannt von Schelklingen, Güter an das Kloster Urspring. Durch Kauf, Heirat oder Erbschaft kam die Herrschaft Schelklingen um 1200 an die Grafen von Berg, welche sich später Grafen von Berg-Schelklingen nannten. Schelklingen wird erstmals 1234 Stadt (civitas, Stadtrecht) genannt. Der letzte Graf von Berg-Schelklingen verkaufte die Herrschaft 1343 an das Haus Österreich, um sie als Lehen zurückzuerhalten. Als der letzte Graf von Berg-Schelklingen 1346 verstarb, fiel die Herrschaft Schelklingen an Österreich.

Schelklingen wurde verwaltungsmäßig später Vorderösterreich zugeteilt, und blieb bis 1806 österreichisch. Durch den Pressburger Frieden 1805 fiel Schelklingen an das Großherzogtum Württemberg, zum Dank für die Napoleon geleistete württembergische Waffenhilfe.

Geldnot der Herzöge von Österreich und das mit dem Besitz einer eigenen Herrschaft verbundene Prestige auf Seiten des Adels führte zur häufigen Verpfändung und Verleihung der Herrschaft Schelklingen (zusammen mit Berg und Ehingen).

Bedeutende Pfandherren waren

1568 konnte sich die Stadt Ehingen von einer neuen Verpfändung loskaufen und gleichzeitig die Pfandherrschaft über Schelklingen erwerben. Von 1568 bis 1680 wurden Stadt und Herrschaft daher durch österreichische Gubernatoren verwaltet. 1680 brachte Reichsgraf und Bischof von Eichstätt Marquard Schenk von Castell seine Verdienste für den Kaiser in Erinnerung. So wurden ihm zum Dank die Herrschaften Berg und Schelklingen zunächst verpfändet und 1732 als Mannlehen überlassen. Die Lehensherrschaft der Schenk von Castell währte bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

Bedeutende Lehnsherren waren

Der Übergang an Württemberg beendete im Prinzip die Adelsherrschaft über Schelklingen im Zuge der Mediatisierung. Die Grafen Schenk von Castell veräußerten langsam, aber sukzessive ihren Besitz in Schelklingen.

19. und 20. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Schelklingen von einer Handwerker- und Ackerbürgerstadt zur Industriestadt. Die Aufhebung des Klosters Urspring 1806 machte die Anlage frei für eine anderweitige Nutzung. 1832 verkaufte der württembergische Staat die ehemalige Klosteranlage an den Fabrikanten Georg Reichenbach, mit der Auflage, dort eine Baumwollmanufaktur einzurichten. Die spätere Mechanische Weberei Urspring (MWU) wurde 1907 in einen Neubau an der Ehingerstraße in Schelklingen verlegt. Die meisten Fabrikgebäude in Urspring wurden abgebrochen. Die MWU ging in den 1950er-Jahren in Konkurs und wurde geschlossen.

1912 wurde in Urspring, nachdem die Dreikönigsmühle am Achtopf zum städtischen Elektrizitäts- und Wasserwerk umgewandelt wurde, eine neue Getreidemühle errichtet, welche heute als Schulgebäude genutzt wird. Von 1907 bis 1930 standen die Gebäude Ursprings bis auf ein Gasthaus im Wesentlichen leer. Erst 1930 fand die ehemalige Klosteranlage eine neue Nutzung durch die Gründung der Urspringschule, einem evangelischen Landerziehungsheim und Gymnasium.

Ein zweiter Industriezweig, welcher in den 1830er-Jahren entstand, war die Zündholzherstellung. Grundlage war die Erfindung des Phosphor-Zündhölzchens. Es entwickelten sich drei Fabriken, welche auch viele Frauen und Kinder in Heimarbeit beschäftigten. Die meisten dieser Fabriken wurden Anfang des 20. Jhs. geschlossen.

Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich im Blau-, Ach- und Schmiechtal, nachdem der Portland-Zement erfunden worden war, der neue Industriezweig der Zementindustrie. 1889 wurde die erste Barbey'sche, später Hammerstein’sche Zementfabrik in Schelklingen errichtet, und kurz nach 1900 die große Anlage des Stuttgarter Immobilien- und Baugeschäfts, welche das Hammerstein'sche Zementwerk stilllegte und dort Zementarbeiterwohnungen einrichtete. Die neue Fabrik zog viele externe Arbeitskräfte an, insbesondere auch viele italienische Arbeiter, von welchen einige ansässig wurden. Später wurde das Zementwerk von der Portland-Cement-Fabrik AG Heidelberg und Mannheim AG, heute HeidelbergCement aufgekauft.

In den 1870er Jahren wurde in Schelklingen eine Katholische Rettungsanstalt für Knaben gegründet, das St.-Konradihaus. 1941 wurde das St.-Konradihaus beschlagnahmt und darin bis 1945 ein Umsiedlungslager (SS-Lager) zur Umerziehung von Menschen aus dem Elsass eingerichtet.

Eingemeindungen

  • Hausen ob Urspring, Justingen, Ingstetten und Hütten im Jahr 1972
  • Schmiechen im Jahr 1974
  • Gundershofen und Sondernach im Jahr 1975

Religionen

Schelklingen ist wegen der Zugehörigkeit der ehemaligen Herrschaft Schelklingen (Stadt Schelklingen, Hausen ob Urspring und Schmiechen) und der Klosterherrschaft Urspring zu Vorderösterreich bis 1806 überwiegend katholisch geprägt. Die Orte der ehemaligen Reichsherrschaft Justingen (Justingen, Ingstetten, Gundershofen und Hütten) waren im 16. Jahrhundert bis nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs unter den Freiherren von Freiberg Schwenckfeldisch, wurden aber nach dem Rückkauf der Herrschaft durch den Fürstbischof von Augsburg Johann Christoph von Freiberg (1665–1690) rekatholisiert. Sondernach als Teil der Herrschaft Neusteußlingen war unter den Freiherren von Freiberg zu Neusteußlingen katholisch; nach dem Heimfall der Herrschaft an das Herzogtum Württemberg im späten 16. Jahrhundert wurde dort aber die Reformation eingeführt.

Heute bestehen in Schelklingen je eine römisch-katholische, evangelische und neuapostolische Kirchengemeinde.

Daneben gibt es einen muslimische Bevölkerungsanteil. Die meisten Muslime sind Anhänger des sunnitischen Islam. Die islamischen Mitbürger haben sich seit Anfang der 1960er Jahre durch Arbeitsmigration vor allem aus der Türkei angesiedelt. Seit einigen Jahren gibt es am Schelklingener Ortsrand auch eine kleine Gebetsstätte für die muslimische Bevölkerung.

Politik

Rathaus Schelklingen
Altes Rathaus

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.

  • Haintz Pfortzer 1433
  • Ulrich Gyger 1446
  • Hans Siener 1481

  • Franz Bischof 1800
  • Franz Joseph Eberle 1800–1823
  • Johann Nikolaus Heyschmid 1823–1825
  • Johann Baptist Bauer 1826–1835
  • Georg Martin Betz 1836–1847
  • Philipp Scheitenberger 1847–1873
  • Anton Fischer, aus Justingen 1873–1906
  • Anton Fischer 1906–1946, Ehrenbürger 1956

---

  • Karl Oßwald 1946–1960
  • Hans-Joachim Baeuchle (SPD) 1961–1974
  • Rudolf Stützle (CDU) 1975–2000, Ehrenbürger
  • Michael Knapp (parteilos) 2000–heute
    • 1. Stellvertreter: nicht besetzt
    • 2. Stellvertreter: Hans-Peter Eisele (CDU)

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • CDU: 58,4 % (+0,5), 14 Sitze (−2)
  • FW: 24,4 % (+8,4), 5 Sitze (+1)
  • SPD: 17,2 % (−4,8), 4 Sitze (−2)
  • Andere: 0,0 % (−4,1), 0 Sitze (−1)

Aufgrund einer „Rücktrittswelle“ vieler CDU-Gemeinderäte im Frühjahr 2007 konnten einige Sitze nicht neu besetzt werden. Deswegen besteht ab Mai 2007 folgende Sitzverteilung:

Wappen

Das Wappen der Stadt Schelklingen zeigt einen weiß-rot schräg gestreiften Schild (Wappen der Grafen von Schelklingen-Berg). Die Stadtfarben sind weiß und rot.

Wappen der Ortsteile
Wappen Hausen ob Urspring
Hausen ob Urspring
Wappen Hütten
Hütten
Wappen Ingstetten
Ingstetten
Wappen Justingen
Justingen
Wappen Schmiechen
Schmiechen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schelklingen ist ein kleiner regionaler Eisenbahnknoten. Hier trifft die Donautalbahn von Ulm nach Donaueschingen auf die Schwäbische Albbahn, die von Kleinengstingen über Münsingen nach Schelklingen führt. Während der Verkehr auf der Schwäbischen Albbahn sehr dünn ist, verfügt Schelklingen auf der Donautalbahn über ein gutes Angebot. Schelklingen ist sowohl Regionalexpress- als auch Regionalbahn-Halt. Dadurch verkehren mindestens zwei Züge pro Stunde nach Ulm. Nach Sigmaringen herrscht ein Stunden-Takt, in das weit entfernte Neustadt (Schwarzwald) besteht ein Zwei-Stunden-Takt. Stündlich werden über Ulm hinaus durchgebundene Regionalbahnen nach Memmingen angeboten. Die Stadt gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund an.

Schelklingen ist über die Bundesstraße 492 (BlaubeurenEhingen) an das überregionale Straßennetz angebunden und über die A 8 – Ausfahrt Merklingen bzw. A 7 – Ausfahrt Ulm/Langenau gut zu erreichen.

Ansässige Unternehmen

In der Stadt befinden sich größere Werke von HeidelbergCement AG und Cooper Standard Automotive.

Zementwerk Schelklingen

Bildung

Altes Schulhaus der Heinrich-Kaim-Schule

In Schelklingen gibt es mit der Heinrich-Kaim-Schule eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie vier weitere Grundschulen in den Teilorten in stadtlicher Trägerschaft.

Außerdem verfügt Schelklingen mit der Urspringschule über ein Gymnasium mit Internat in evangelischer Trägerschaft. Zusätzlich zum Abitur kann man auch eine Ausbildung absolvieren.

Das St. Konradihaus ist eine Jugendhilfeeinrichtung mit Internat, in der Jugendliche ab 12 Jahren eine schulische und berufliche Ausbildung erhalten können.

Dazu bestehen vier römisch-katholische, zwei städtische und ein evangelischer Kindergarten im gesamten Stadtgebiet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Spital zum Heiligen Geist
Das Rößle
Bergfried der Burg Hohenschelklingen

Bücherei

Die Stadtbibliothek ist im alten Rathaus untergebracht. Ihre Bestände können online recherchiert werden.

Theater

Es gibt einen Theaterverein, der volkstümliche Stücke aufführt. Ein Theater gibt es nicht mehr.

Museen

  • Stadtmuseum Schelklingen im Alten Spital

Kapellen und Vereine

  • Musikverein Stadtkapelle Schelklingen
  • Musikverein Schmiechen
  • Brassband
  • TSV Schelklingen
  • Liederkranz Schelklingen
  • DLRG
  • Förderverein Freibad Schelklingen

Bauwerke

Burgen und Schlösser

Kirchliche Bauwerke

  • Kloster Urspring, gegründet 1127, Baubestand aus der Zeit um 1500 (zwei Gastgebäude und Ostflügel der Klausur), sonst meist 17. Jh.
  • Stadtpfarrkirche Herz-Jesu, Neubau von 1934, wobei die spätgotische ehemalige Sakristei, heute Seitenkapelle, und der Kirchturm, in seinen unteren Geschossen romanisch mit Buckelquadern, erhalten blieben; der obere Teil des Kirchturms und die Zwiebelhaube wurden 1905 von Joseph Cades errichtet
  • St. Afra-Kapelle (erbaut im 14. Jh.)
  • Herz-Jesu-Kapelle (erbaut 1708-9)

Pfarr- und Kaplaneihäuser

  • Altes Pfarrhaus, prächtiger Fachwerkbau von um 1600
  • Neues Pfarrhaus, ehemals Westernach'sches Kaplaneihaus (Westernach (Adelsfamilie) des Klosters Urspring, später Stadtkanzlei (neu erbaut 1599)
  • Wernau'sches Kaplaneihaus, Barockbau im französischen Stil von ca. 1750 (Kanzleigasse)
  • Roth'sches Kaplaneihaus, Barockbau von ca. 1750 mit Madonnennische, heute stark verändert (Stadtschreibereigasse)

Adelssitze

Städtische Gebäude

  • Das alte Rathaus (erbaut um 1450)
  • Die Stadtmauer: originale Teile in Außenwänden von Häusern; bis zur vollen Höhe erhalten beim Bemelberger Schlössle; ein Stück rekonstruiert beim Spital zum Heiligen Geist[2]
  • Der Hintere Brunnen: öffentlicher Stadtbrunnen

Bürgerhäuser

  • Bürgerhaus mit schön restauriertem Fachwerk am Maximilian-Kottmann-Platz (mit unaufgelöster Inschrift am südöstlichen Ständerbalken "R.C.I.R. 1544")
  • Ackerbürgerhaus samt Stadel am ehemaligen Hinteren Tor, an die Stadtmauer angelehnt, in der Stadtschreibereistraße, mit restauriertem Fachwerk (datiert 1705)
  • Neues Haus, Barockwohnhaus des Franz Xaver Schalch, Hofmeister des Klosters Urspring (erbaut 1717)
  • Gasthaus zur Sonne, ehemals Gasthaus zur Güldenen Sonne, älteste Taverne und Herberge (stark um- od. neu erbaut 1724)

Sport

  • Freischwimmbad
  • Skate-Anlage
  • Fußballplatz und Sportanlagen im Längental

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Umzug schwäbisch-allemanischer Fasnetsgruppen
  • Nikolausmarkt am ersten Samstag im Dezember
  • Bauern- und Wochenmarkt Mittwoch vormittags

Kulinarische Spezialitäten

Typische schwäbische Gerichte (wie Maultaschen, Saure Kutteln, Sauerbraten, etc.) werden von verschiedenen Schelklinger Gastwirtschaften angeboten.

Naturdenkmäler

  • der Hohle Fels, ein Kalksteinstotzen mit einer in der Steinzeit bewohnten großen Höhle (Besichtigung möglich)
  • der Schmiechener See oder Schmiecher See (d’r Sai), heute Naturschutzgebiet
  • der Sirgenstein, ein hoher Kalkfelsen mit einer in der Steinzeit bewohnten Höhle an dessen Fuß und einer ehemaligen Burg auf dessen Spitze; auf der gegenüberliegenden Talseite des Hohle Fels gelegen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Schelklingen geborene Persönlichkeiten, aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Für die Nennung hier ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Schelklingen hatten oder nicht.

  • Christoph von Stadion (* Schelklingen 1478, † Nürnberg 15. April 1543): Dr. iur., Bischof von Augsburg 1517–1543 (siehe Liste der Bischöfe von Augsburg)[3][4]
  • Johannes Bumüller (* Schelklingen 29. Dezember 1811, † Ravensburg 13. September 1890): Dr. phil., Gymnasial-Professor, Redakteur und katholischer Schriftsteller
  • Ludwig Lutz (*Schelklingen 27. August 1820, † Ellwangen/Jagst 1889): Flaschnermeister, Fabrikant von Blechspielwaren in Ellwangen/Jagst
  • Franz Sales Günter (*Schelklingen 9. November 1830, † Oberndorf am Neckar 1. September 1901): Verwaltungsaktuar des Oberamts Oberndorf a.N. seit 1855, Stadtschultheiß von Oberndorf a.N. von 1870-1899; Träger der goldenen Zivilverdienstmedaille, der silbernen Jubiläumsmedaille, verliehen vom württembergischen König und des Osmanieordens 4. Klasse des türkischen Sultans
  • Sebastian Luz (*Schelklingen 7. März 1836, † Freiburg/Breisgau 2. Mai 1898): Maler religiöser Themen, Historien-, Portrait- und Landschaftsmaler
  • Maximilian Kottmann (* Sotzenhausen bei Schelklingen 16. Juni 1867, † Rottenburg am Neckar 22. März 1948): Dr. phil., Dr. theol. h.c., Generalvikar der Diözese Rottenburg, Ehrensenator der Universität Tübingen, 1946 Ehrenbürger der Stadt Schelklingen und Ehrenbürger von Rottenburg am Neckar
  • Heinrich Günter (* Schelklingen 15. Februar 1870, † München 13. Mai 1951): Dr. phil., Dr. theol. h.c., Professor für Geschichte an den Universitäten Tübingen und München, 1923 Ehrenbürger der Stadt Schelklingen[5]
  • Heribert Jone (* Schelklingen 30. Januar 1885, † Stühlingen/Baden 25. Dezember 1967): Dr. iur. can., katholischer Priester, Kirchenrechtler und Moraltheologe

Sonstige bedeutende Persönlichkeiten

Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Schelklingen einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Schelklingen verstorben sind.

  • Friedrich List (* spätestens 6. August 1789 in Reutlingen; † 30. November 1846 in Kufstein): 1809-1810 württembergischer Steuerrenovator in Schelklingen, Verfasser des Schelklinger Steuerbuchs von 1810 (2 Bände) [6]
  • Johann Georg Friedrich Reichenbach (* Montbéliard 22. Juni 1791 als Sohn des Kammerchirurgus Wilhelm Heinrich Reichenbach, † Stuttgart 1873): Gründer und Inhaber der Baumwollweberei Urspring von 1832-1852, Politiker des Vormärz [7]
  • Robert Rall (* Eningen unter Achalm 3. Juni 1841, † Ulm/Donau 2. März 1935): Inhaber und Leiter der Mechanischen Weberei Urspring (MWU) von 1870-1930; Ehrenbürger der Stadt Schelklingen am 23. Juni 1879 mit der Begründung, "daß er den Arbeitern eine viel bessere, schonendere und gerechtere Behandlung zuteil werden ließ, als allgemein üblich" [8]
  • Franz Beyer (* Weingarten 26. Februar 1922 als Sohn des Otto Paul Beyer, Musikleiters in Weingarten (* 12. September 1885, † Weingarten 22. November 1973) und der Anna Günter (* Schelklingen 16. Juli 1895, † Weingarten 7. Januar 1992)): emeritierter Professor für Musik an der Hochschule für Musik und Theater München; verbrachte seine Jugendjahre in Schelklingen bei seinen Verwandten

Literatur

  • Günter, Heinrich: Geschichte der Stadt Schelklingen bis 1806. Stuttgart und Berlin: W. Kohlhammer, 1939.
  • Martin, Jörg; Stadtarchiv Schelklingen: Blick auf Schelklingen: Fotografien aus 120 Jahren Stadtgeschichte. Schelklingen: Stadtarchiv, 1999.
  • Memminger, Johann Daniel Georg von: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’sche Buchhandlung, 1830 (Reprint Horst Bissinger Verlag, Magstadt, ISBN-3-7644-0007-2) (Volltext auf Wikisource).
  • Rothenbacher, Franz: Schelklingen: Ein Führer durch Stadt, Kloster Urspring, Burgen und Teilgemeinden. Mannheim: Selbstverlag, 2006 (Volltext (PDF))
  • Stadt Schelklingen (Hrsg.): Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Hrsg. von der Stadt Schelklingen zum 750jährigen Stadtjubiläum 1234–1984. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft, 1984. ISBN 3-88294-062-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Abbildung der Stadtmauer 1780 in Franz Rothenbacher, Die projektierte Umwandlung des Schelklinger Spitals in ein Zuchthaus 1780-1781. Mannheim: Selbstverlag, 2007. (Volltext (PDF))
  3. http://www.bautz.de/bbkl/s/s4/stadion_c.shtml
  4. Steichele: Christoph von Stadion. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 224–227.
  5. http://www.bautz.de/bbkl/g/guenter_h.shtml
  6. Volker Schäfer, Neue Funde zu Friedrich List. Folge VI: Schelklingen 1809-1810: Friedrich List als württembergischer Steuerrenovator. In: Reutlinger Geschichtsblätter Jg. 1996, NF Nr. 35, 1996, S. 183-220
  7. Klaus Brügelmann, Urspring als Fabrik. In: Urspring-Nachrichten 1987. Schelklingen. Stiftung Urspringschule, S. 16-18
  8. Wilhelm Lederer, Schelklinger Persönlichkeiten und Ehrenbürger. In: Stadt Schelklingen (Hrsg.), Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Ulm: Süddt. Verlagsges., 1984, S. 433; Klaus Brügelmann, Urspring als Fabrik. In: Urspring-Nachrichten 1987. Schelklingen. Stiftung Urspringschule, S. 23-25

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